Gabriel

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  • Gabriel

    tabit, 29.09.2009 22:37
    #1

    Der Kandidat, der bei der SPD zuerst und zu schnell genannt wird, wird verheizt. Kein Wunder, dass Wowereit und Nahles den Vorsitz aktuell nicht wollen.

    Herr Gabriel aber ist als Minister verbrannt und verbraucht. Das Vorsitzenden-Amt gäbe ihm den Rest und der SPD keinerlei Vortrieb.

    Dass er sich von Ende September bis Mitte November zum Parteitag hält, glaube ich einfach nicht. Ich kann mich täuschen und gehe im Andere-Markt am Ende erhobenen Hauptes mit Null raus. Wenn ich mich nicht täusche, hoffe ich sehr, dass ich den Split rechtzeitig mitbekomme.

    F.
  • Re: Gabriel

    hiddencore, 29.09.2009 23:08, Antwort auf #1
    #2
    Im Prinzip gebe ich Dir recht; aber ich glaube, dass Gabriel sehr wohl bis zum Parteitag und noch etwas länger überleben kann - weil er ein guter Kompromisskandidat ist. Die SPD-Rechte hängt zwar in den Seilen, aber sie lebt noch und sie wird sich nicht völlig massakrieren lassen. Gabriel hat in dieser Situation zumindest mehr symbolische Intergrationskraft als andere Kandidaten und ich denke, er wird auch bei der Basis gut ankommen. Er hat sich in den letzten Jahren nicht so sehr die Finger verbrannt wie Steinmeier et al. Er wird im November keine Traummherheit kriegen, aber ich denke, er wird gewählt werden.
    Das ist natürlich börsentechnisch langweilig, aber wer wird denn so neoliberal sein und hier die Börse in den Vordergrund stellen wollen :-)

    Dass Gabriel bis zur nächsten Bundestagswahl durchhält, glaube ich andererseits nicht. In der SPD schwelen zuviele alte Konflikte, die nach dem Parteiag ausgetragen werden müssen und deren Bearbeitung jeden der Kandidaten früher oder später beschädigen kann. Daher denke ich, dass Wowereit und andere KonkurrentInnen ganz froh sind, wenn sich Gabriel erst mal auf den Schleudersitz setzt. Das gibt ihnen Zeit, sich in aller Ruhe im unausweichlichen Hickhack in Stellung zu bringen.

    Die einzige, der ich zutrauen würde, ihren Hut vorher in den Ring zu werfen, ist die Ypsilanti, denn die hat nichts zu verlieren. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie den Fight gewinnen würde.
  • Re: Gabriel

    Buckley, 29.09.2009 23:23, Antwort auf #1
    #3
    Die ganze Konstruktion gibt der SPD keinerlei Vortrieb. Sie ist zwar von Gott und der Welt beraten worden, erst einmal die systemischen und inhaltlichen Fragen zu klären und dann die personellen, aber nein.
    Der Fraktionsvorsitz war ne Art Handstreich, das Geschacher jetzt um den Vorsitz ähnlich. Nirgends die Frage nach Mitgliederbefragung, Implementierung von demokratischen Strukturen und Kultur innerhalb der Parteiorganisation, sondern das "altbewährte" top town Muster, eine von mehreren Ursachen für den Wählerschwund.
    Diese Partei scheint mir mit ihren handelnden Personen extrem lernresistent.
    Die Trennung Fraktion und Vorsitz ist ne ganz faule Krücke. Steinmeier als Architekt der Agenda und nen "linker" Vorsitzender glaubt doch jetzt schon kein Mensch.
    Der nächste Konflikt um die nächste Kandidatur ist per Konstrukt jetzt schon programmiert und die Union lacht sich 4 Jahre vorher schon schlapp.
  • Re: Gabriel

    gerifro, 29.09.2009 23:24, Antwort auf #2
    #4
    Daher denke ich, dass
    > Wowereit und andere KonkurrentInnen ganz froh sind, wenn sich Gabriel erst
    > mal auf den Schleudersitz setzt. Das gibt ihnen Zeit, sich in aller Ruhe im
    > unausweichlichen Hickhack in Stellung zu bringen.

    Da ist was wahres dran:-)))
    >
    > Die einzige, der ich zutrauen würde, ihren Hut vorher in den Ring zu
    > werfen, ist die Ypsilanti, denn die hat nichts zu verlieren. Aber ich kann
    > mir nicht vorstellen, dass sie den Fight gewinnen würde.

    Wenngleich eine Kampfabstimmung zB. Ypsilanti vs. Gabriel oder Wowereit was an sich hätte;-)))


  • Re: Gabriel

    hiddencore, 29.09.2009 23:30, Antwort auf #4
    #5
    >
    > Wenngleich eine Kampfabstimmung zB. Ypsilanti vs. Gabriel oder Wowereit was
    > an sich hätte;-)))
    >

    Jep, DAS gäb' 'ne Gaudi! :-))

    @buckley: Stimmt, das ist nicht im geringsten demokratisch. Aber die innerparteiliche Demokratie ist der SPD schon lange abhanden gekommen. Imho gibt's da nur noch Funktionäre.
  • Re: Gabriel

    quaoar, 29.09.2009 23:57, Antwort auf #3
    #6

    > Diese Partei scheint mir mit ihren handelnden Personen extrem
    > lernresistent.


    Lt. SPON/Malzahn ist die Konstruktion zum Scheitern verurteilt. Wörtlich:

    Die Leiden der Sozialdemokratie werden damit nur verlängert... Dieses aus Not und Verzweiflung geborene Macht-Sharing wird die SPD nicht aus der tiefen Krise führen, es bedeutet für Steinmeier nur Zeitgewinn und für Gabriel unverhofften Machtzuwachs... In der SPD geht es nicht mehr darum, was vernünftig wäre, sondern was im allgemeinen Flügelkampf noch durchsetzbar ist... Die Sozialdemokratie liegt am Boden, und jetzt steht sie falsch herum wieder auf.

    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,652161,00.html

  • Re: Gabriel

    carokann, 30.09.2009 03:19, Antwort auf #6
    #7
    Woher sollte der Widerstand gg Gabriel noch kommen. Er hat die Unterstützung aller Landesverbände. Alle Strömungen der Partei sind vertreten.

    Die Aktion wurde in Berlin geplant und koordiniert. Wowereit kann so was einfach.

    Er hat es güt vorbereitet.

    Wowereit hat das lähmende hin und her nicht zugelassen und binen 48 h die Entscheidung forciert.

    Bevor die Bluthunde der Presse, alles wieder zerquatschen.

    Im Gegensatz zu Beck können Wowereit und Gabriel die Klappe halten.

    Surprise!

    8 Monate bis NRW!

    Tut mir leid, wenn ihr mich für naiv haltet aber mich begeistert es schon, wenn endlich mal ein Ruck durch die SPD geht.

    Wir werden sehen was daraus wird.

    Aber ne starke Opposition wäre nach der furchtbar lähmenden GroKo sehr sehr wichtig nicht nur für die SPD sondern auch für die Demokratie.

    PS: Wer Gelegenheit hat die Statements Wowereits auf Morgen vor der Präsidiumssitzung zu sehen, der wird den Machtpolitiker Wowereit deutlich sehen.

    Ein Zweikampf um die Kanzlerschaft zwischen den beiden wäre hochinteressant.

    Seit Jahren arbeitet Merkels CDU daran Wowereit in Berlin zu erledigen bevor er gefährlich werden kann.

    2011 entscheidet sich Wowereits politische Zukunft. Gewinnt er erneut glaube ich, dass er es 2013 im Bund versuchen wird. Merkel und er wären beide gleich alt.







  • Re: Gabriel

    gerifro, 30.09.2009 03:50, Antwort auf #7
    #8

    > Die Aktion wurde in Berlin geplant und koordiniert. Wowereit kann so was
    > einfach.
    >
    > Er hat es güt vorbereitet.
    >
    > Wowereit hat das lähmende hin und her nicht zugelassen und binen 48 h die
    > Entscheidung forciert.
    >
    > Bevor die Bluthunde der Presse, alles wieder zerquatschen.
    >
    > Im Gegensatz zu Beck können Wowereit und Gabriel die Klappe halten.

    Da halt ich es mit dir carokann!

    Halten wir fest:

    Sollte Gabriel Vorsitzender werden - und das ist wohl anzunehmen - sowie Wowereit einer seiner Stellvertreter werden (auch davon geh ich aus), dann ergibt sich doch folgendes:

    .) Für Wowereit ist das doch wie masgeschneidert, denn
    a) gewinnt er in Berlin - er kann ja einen Wahlkampf führen, in welchem er bereits eine mögliche Kandidatur als Spitzenkandidat bei der BTW 2013 ankündigt - tritt er wahrscheinlich als SPD-Spitzenkandidat bei der nächsten BTW für die SPD an.
    b ) gewinnt er in Berlin nicht, bleibt er vermutlich Bürgermeister.

    .) 2011 ist genau HALBZEIT bis zur nächsten BTW ! Somit also noch 2 Jahre - eine optimale Zeit - um früh genug, die Regierung scharf genug zu kritisieren.

    PS: Bereits heute abend meldete der ORF-Korrespondent aus Berlin, dass die SPD nach weiter links rückt.
  • Re: Gabriel

    saladin, 30.09.2009 05:28, Antwort auf #8
    #9
    und wenn man sich die neuesten umfragen aus berlin anschaut....könnte das lustig werden


    partei - 2006 - umfrage forsa für berliner zeitung (25.9.2009)
    spd__ - 30,8 - 24
    cdu__ - 21,3 - 21
    grüne - 13,1 - 20
    linke - 13,4 - 15
    wasg_ - 02,9 - xx
    fdp__ - 07,6 - 08
    sonst - 10,8 - 12

    n=1007


    bei der gleichen umfrage haben sie auch die wahlabsicht zur bundestagswahl abgefragt

    partei - wahl 09 - umfrage forsa für berliner zeitung (25.9.2009)
    spd__ - 20,2 - 24
    cdu__ - 22,8 - 22
    grüne - 17,4 - 18
    linke - 20,2 - 18
    fdp__ - 11,5 - 10
    sonst - 07,9 - 08

    p.s.die piraten hatten in berlin 3,4% - ob die in berlin zur landtagswahl antreten?



    mit anderen worten: welche partei in berlin die stärkste partei wird und damit den anspruch auf den bürgermeistersessel erheben kann ist noch offen (okay die cdu fällt raus - ausser es gibt schwarzgrün in berlin *g*)

    aber im linken spektrum gibt es 3 beinahe gleichgrosse parteien
  • Re: Gabriel

    tabit, 30.09.2009 10:29, Antwort auf #2
    #10
    @hiddencore: Ich stimme Deiner Analyse in vollem Umfang zu. Es kann gut sein, dass Gabriel im Amt verheizt wird und nicht schon vorher.

    Warum aber soll nicht ein unverbrauchter und unterbeschäftigter Typ wie Thorsten Schäfer-Gümbel den SPD-Vorsitz übernehmen, der mit ruhiger Hand und ohne zu viele Verpflichtungen durch Seilschaften die SPD erst mal wieder zur Ruhe bringt?

    Ich gehe davon aus, dass es für die SPD eine Wiedervereinigung mit der Linken geben muss und zwar innert 5 bis 10 Jahren. Bevor das geschehen kann muss erst mal für die Wähler verständlich formuliert werden was SPD heute und in Zukunft bedeuten soll.

    F.
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