Zukunft der Kernkraft?

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  • Wanli Zukunftsmusik - update

    ronnieos, 25.01.2024 17:17, Antwort auf #335

    Meiner (noch zu wenig informierten) Meinung nach gibt es drei Felder, auf denen Kernkraft weiterhin interessant sein kann:

    a) Hinreichend sichere, bereits jetzt laufende Reaktoren, deren Laufzeit man gegebenfalls noch verlängern kann. Natürlich: Es stehen auf der Welt auch Atommeiler rum, die entweder vorsintflutliche Sicherheitssysteme aufweisen oder in ungeeignten (etwa erdbeben- oder flutgefährdeten) Gebieten stehen. Bei anderen (und dazu gehören wohl auch zumindest die meisten der jetzt vom Netz genommenen deutschen) Reaktoren ist das nicht der Fall und hier sollte man über einen Weiterbetrieb nachdenken. Dass es in Deutschland dafür wohl zu spät ist, ist schade, aber wohl nicht zu ändern.

    b) Reaktoren, die mit Atommüll betrieben werden können. Die sehr langfristige Lagerung des Atommülls ist ein nach wie vor ungelöstes Problem und man sollte intensiv erforschen, ob man es nicht - wie von Wissenschaftlern behauptet - lösen kann, indem man den Müll zum Brennstoff macht und damit zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt. Entsprechende Kraftwerke würden dann vermutlich nicht in Deutschland errichtet, da hier der (zum Teil irrationale) Widerstand der Bevölkerung wohl zu groß wäre, aber es gibt ja noch genügend andere Länder auf der Welt.

    c) Ein funktionierender Fusionsreaktor. Sicher, dessen Serienreife liegt immer zwanzig Jahre in der Zukunft, und das schon seit einem halben Jahrhundert, vielleicht kriegt man die Probleme nie in den Griff. Aber wenn es klappt, dann wäre das für eine nach wie vor energiehungrige Menschheit natürlich der Jackpot. Auch richtig ist natürlich, dass man mit dem Umbau der Energiewirtschaft kaum zwanzig Jahre warten kann in der Annahme, dass dann die Wundermaschine bereit steht.

    a) Deutschland hat sich erledigt. Rest in anderen Beiträgen breit diskutiert.

    b) Leider ein übersehenes  Problem und eine vergebene Chance. Ein Beschleuniger-betriebener Reaktor. Die Idee, u.a. von Paul-Henri Rebut, ist hoch-radioaktiven Müll als Brennstoff zu nutzen und mit Protonen zu beschiessen. Vorteil: Die Endlagerungszeit würde sich von 100,000 Jahren auf ca 300 reduzieren. Worth a trial, nur Belgian wagt sich ran: https://myrrha.be/about-myrrha

    Nebeneffekt: schon der Test des Beschleunigers kann Radioisotope für medinische Anwendung produzieren.

    c) Kernfusion. Bis zu einem ersten Reaktors, der 500MW an das Netz abgibt vergehen sicher 20-25 Jahre. Serienreife mit 1-2GW eine Dekade später. Zur Ehrenrettung der Plasmaphysik: in grösseren, voluminöseren Reaktoren treten kollektive Plasma(transport)phänomene auf, die in den "Tischmaschinen" der 1970er nicht zu sehen waren (die "Einschlusszeit" verkürzt sich, d.h. die man verliert zu schnell Energie). (das zu dem running gag "in 30Jahren")

    In der Plasmaphysik gab es 2022-23 einige positive Signale in beiden prinzipiellen Formen des Einschlusses, magnetisch oder Trägheit.

    Aber auch hier gilt: Die Idee, dass da Deutschland die Nase vorne haben könnte, ist vermessen ("WIR", dh die "grüne Politik" gaben Jahrzehnte nur bedingt Rückhalt). Nur mal die Ausgaben anschauen. Ausgaben in Mrd $ - ohne das ITER Projekt - 2022:  China 2.1  EU 1.2, Japan 1.0, S-Korea 0.8, US 1.3

    Die kommenden 10 Jahre werden für die Fusion spannend, weltweit gibt es etwa zwei Dutzend privat finanzierte Produkte. Die Ausgaben der private NGO in USA wächst fast exponentiell: 6,2Mrd $ 2018-2022.  Sie überholen also gerade Japan und die EU, die in der TECHNOLOGIE tradionell die Nase vorne hatten.

    Viele Firmen haben aggresive Zeitpläne, sehr unrealistisch um die Investoren zu ködern. Prognose: in einer Dekade haben 2-3 Projekte in USA-Kanada, eines in UK und mit etwas Glück eines in Germanien überlebt.

    Wer wird gewinnen: Favorit China, Aussenseiter ein  Firmenkonsortium in USA.

    Flaschenhals: "human Ressoures" und China hat vor allem eines Studenten, Studenten, Doktoranden, Doktoranden. USA und EU sind strukturell überaltert ... hier stoppe ich  mich bevor ich zynisch werde.

  • Konkurrenzfähig

    ronnieos, 25.01.2024 18:02, Antwort auf #340

    Die Chinesen können auch nur deshalb in China AKWs so billig bauen, weil dort die Arbeitskraft billig und die Sicherheitsanforderungen noch billiger sind und außerdem eine enge Zusammenarbeit der staatlichen AKW-Betreiber mit mit dem Militär erfolgt, die Uran und Plutonium für Atomwaffen benötigen.

    Wie gebaut wird und wer baut sind Kostenfaktoren ebenso Know-how. Europa hat letzteres verloren. Das macht China besser.

    Über Sicherheitsanforderungen sollte man nicht so lax urteilen. Hast du sie studiert?

    Indien zB hat nach den weltweit strengsten Normen und Regelwerken gebaut. Auf deren Anregung wurden von AFCEN Anpassungen in dem französischen Regelwerk vorgenommen,

    Aber es war von Anfang an klar, dass neue AKWs sehr viel teurer werden als politisch angegeben und nicht mehr mit anderen Energieformen konkurrieren können,

    siehe oben. Und in Finnland geht es doch auch, sagen dort die Grünen.

    Wieder die alte Leier - Äpfel und Birnen bei den Kosten.

    Für KKW und Gaskraftwerke MUSS man über garantierte Preise nachdenken SOLANGE man keine ausreichende Speichertechnologie und Kapaziäten hat (*). Dahinter steht die Frage der Versorgungssicherheit.

    PV "spottbillig"- nur im Dezember u Jänner gibt es davon 1/10  der  maximalen Produktion Mai-Juni.


    (*) MEIN Thema, das sich durch ein Jahrzehnt zieht: Energiespeicherung ist das wichtigste Element der "Energiewende". Auf politischer Ebene abgebügelt, weil sie "zu teuer" ist.

    (stimmt, wenn man individuelle Entscheidungen treffen muss, unumgänglich, wenn man kollektiv, gesellschaftlich agiert)

  • Hinkley Point C nun auch im "deutschen" Focus

    ronnieos, 25.01.2024 18:36, Antwort auf #342

    https://www.focus.de/earth/analyse/hinkley-point-c-jetzt-wird-der-grosse-atom-pl an-der-briten-zum-milliardengrab_id_259606109.html

    Zitat
    Die britische Bürokratie habe dafür gesorgt, dass 7000 Änderungen am Bau nötig geworden seien, schrieb Crooks demnach in dem Brief. Daher habe es auch 35 Prozent mehr Stahl und 25 Prozent mehr Beton gebraucht
    Änderungen  - Tod jedes Bauprojektes...
  • Atomkraft: Deutschland isoliert sich in Europa

    SeppH (!), 21.03.2024 10:28, Antwort auf #343

    Das geht maßgeblich auf die Vorfeld- und Regierungsarbeit der Grünen zurück, dafür sind sie verantwortlich.

    Was Atomkraft angeht, ist sich die EU uneins: Während Kernenergie in Deutschland keine Rolle mehr spielt, bauen andere Länder neue Kraftwerke. Nun kommen rund 30 Staats- und Regierungschefs zusammen, um über einen möglichen Ausbau des AKW-Netzwerks in Europa zu diskutieren. Deutschland ist nicht dabei.

    https://www.n-tv.de/politik/Steht-Atomkraft-in-Europa-vor-einer-Renaissance-arti cle24820200.html

  • RE: Atomkraft: Deutschland isoliert sich in Europa

    Mirascael, 21.03.2024 11:04, Antwort auf #344

    Deutschland schaltet seine Kernkraftwerke ab und der Rest Europas baut die Kernenergie aus, um Deutschland mit Atomstrom beliefern zu können.

    Kann man sich nicht ausdenken.

  • RE: Atomkraft: Deutschland isoliert sich in Europa

    Eckhart, 21.03.2024 12:12, Antwort auf #345

    Aktuell werden in 12 der 27 Mitgliedstaaten Atommeiler betrieben.
    Deutschland ist mit 15:12 Staaten in Europa isoliert?
    Dabei will Spanien auch noch aussteigen, Belgien etwas langsamer raus.
    Und GB hat seine AKW-Abhängigkeit ohne Ausstieg schleichend heruntergefahren und wird sie bloss als Nische nutzen, weil sie eben Atommacht bleiben wollen.
    Und selbst in Frankreich soll weit weniger neu gebaut werden, als das was ausser betrieb geht.

    Zitat aus dem Artikel:
    "Als Atommacht setzt Frankreich aber nicht nur aus Gründen der Energieversorgung auf die Kernkraft: Erst kürzlich hat Frankreichs Verteidigungsministerium angekündigt, in zwei Reaktoren des AKW Civaux in Zentralfrankreich Material, das Lithium enthält, anreichern zu wollen. Im Anschluss solle daraus das seltene Gas Tritium gewonnen werden, das für Abschreckungswaffen gebraucht werde."

    Da kann man schon mal auf die allertuerste Kraftwerksoption setzen.

    Warum treffen sich die alle?
    Weil die Ausbaupläne nicht zu finanzieren sind und die Atiomlobbyisten neue Wege der Finanzierung finden wollen, denn wirtschaftlich konkurrenzfähig sind Neubauten auch bei Freistellung von Betriebshaftpflicht und Entsorgungskosten nicht.

    Das Peak in der Beduetung war 1996 mit 17,5% am weltweiten Strommarkt.
    Seither wurde der Anteil fast halbiert.

  • RE: Atomkraft: Deutschland isoliert sich in Europa

    Eckhart, 21.03.2024 12:51, Antwort auf #345

    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/157767/umfrage/anzahl-der-geplant en-atomkraftwerke-in-verschiedenen-laendern/

    Planung:
    3 AKWs in USA, 2 in GB oder 1 in Japan:
    Das kommt einem (langfristigen) Ausstieg schon ziemlich nahe.

    Deutschland schaltet seine Kernkraftwerke ab und der Rest Europas baut die Kernenergie aus, um Deutschland mit Atomstrom beliefern zu können.

    Kann man sich nicht ausdenken.

    Frankreich will mit seinen Neubauten übrigens nicht Deutschland mit Strom beliefern, sondern die Chance haben einen Teil seiner alten, maroden und häufig ausfallenden AKWs endlich stilllegen zu können.
    Desgleichen Polen: Sie wollen Kohledrecksschleudern mit AKWs ersetzen, nicht Deutschland beliefern. Ob sie mit dem gleichen Geldeinsatz in Effizienztechnologien und Erneuerbare Stromproduktion nicht schneller CO2 reduzieren könnten?
    Das sehen viele anders, denn die geplaneten AKWs kosten jetzt erstmal 10 Jahre viel Geld, produzieren so lange keine einzige kWh Strom, im Gegenteil, der Bau schluckt Energie. Und die Kohlekraftwerke müssen also eher erstmal 10 Jahre stärker laufen, bevor sie reduzieren können.

    Eine WIndkraft- oder PV-Anlage haben dagegen, je nach Standort eine positive Energiebilanz ab ca. 8 Monaten bis 2 Jahren, ab Inbetriebnahme.

  • Biden-Gaslightner, Klimaapokalyptiker, Rapefugisten

    Mirascael, 05.07.2024 16:14, Antwort auf #347

    Wollte nur mal dezent darauf hinweisen, dass es sich bei denjenigen, die bezüglich Biden jahrelang gelogen und betrogen (bzw. gegaslighted) haben, um die gleichen Leute handelt, die versuchen, mit apokalyptischer Klimahysterie einen grünen Sozialismus zu erzwingen und parallel dazu den Westen u. a. mit unkontrollierter islamistischer Masseneinwanderung zu zerstören.

    Dachte, das solltet Ihr wissen.

  • RE: Biden-Gaslightner, Klimaapokalyptiker, Rapefugisten

    SeppH (!), 06.07.2024 00:24, Antwort auf #348

    Nichts für ungut Mirascael, aber deine Sprache ist in letzter Zeit auffällig alarmistisch. Vielleicht könntest du auch mal wieder etwas sachlichere Beiträge liefern? Das Problem ist, dass Verschwörungstheorien hinsichtlich einer globalen Zerstörerelite irgendwann fast automatisch beim Thema Holocaust landen.

  • RE: Biden-Gaslightner, Klimaapokalyptiker, Rapefugisten

    Mirascael, 06.07.2024 02:06, Antwort auf #349

    Nichts für ungut Mirascael, aber deine Sprache ist in letzter Zeit auffällig alarmistisch. Vielleicht könntest du auch mal wieder etwas sachlichere Beiträge liefern? Das Problem ist, dass Verschwörungstheorien hinsichtlich einer globalen Zerstörerelite irgendwann fast automatisch beim Thema Holocaust landen.

    Na ja nun, die gleichen Leute, die jahrelang wider besseren Wissens ungeniert gelogen haben, was Bidens Demenz angeht, sind dieselben, die apokalyptische Klimaszenarien beschwören, die vermeintlichen Vorteile der Masseneinwanderung rauf und runter beten und unter jedem Stein und hinter jeder Ecke Nazis/Rechte wittern usw.

    Um Scott Adams zu zitieren:

    "98% percent of journalists told you...

    1. Biden was fully functional until he got a cold.

    2. Climate change is real, because 98% of scientists couldn't be lying to you about something like that for years."

    Ich mein, im Februar hat man uns noch den 'Höllensommer des Jahrtausends' prognostiziert' und bei jedem Wetterereignis wird mittlerweile wie im Fieberwahn vom endgültigen Beweis für die fatalen Folgen des Klimawandels fantasiert.

    Vielleicht hinterfragt der eine oder andere am Ende des Tages ja doch mal sein auf linksgrünen Lügen und Wahnvorstellungen basierendes Weltbild, das ist die eigentliche Hoffnung.

    Das dröhnende Schweigen im USA-Thread spricht jedenfalls für sich (wobei ich befürchte jedoch, dass die üblichen Verdächtigen aktuell nur deshalb verunsichert sind, weil zur Zeit noch unklar ist, welche Vorgaben bzgl. der Meinung, die man zu haben hat, die Demokraten bzw. deren politisch-medialer Komplex ihrer Blase als nächstes verordnen).

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