Folgerungen aus der Kommunalwahl 2020 in NRW

Beiträge 41 - 50 von 63
  • RE: eine erste vorsichtige "Conclusio"

    sorros, 25.09.2020 09:25, Antwort auf #40
    #41

    Das kann sich alles aber stark ändern, wenn jetzt die große schwarz-grüne Welle kommt und sich die deutschen Grünen so über den Tisch ziehen lassen wie die in Österreich.

    Die Grünen haben sich in Österreich nicht über den Tisch ziehen lassen.
    Die ÖVP hatte 3 mal soviele Stimmen und andere Koa-Optionen.
    Beim jetzigen Problem mit den Flüchligen ist m.E. das Argument richtig, daß es ohne Grüne in jeder Beziehung und auch für die Flüchtlinge aus grüner Sicht deutlich schlechter wäre.
    Allerdings ist das Flüchtlingethema, das Einzige bei dem ich eine echte Gefahr für die Grünen sehe, wenn sie in der Regierung sind.

  • RE: eine erste vorsichtige "Conclusio"

    Eckhart, 25.09.2020 10:11, Antwort auf #39
    #42

    ich weiß, das folgende dürfte in etwa so spannend sein wie eulen nach athen zu tragen:

    auch ich sprach in meinem lästerbeitrag nicht von einer spaltung von bündnis 90/die grünen, sondern von der aufteilung resp. dreiteilung einer "grünen bewegung".

    offenbar wird aber von der mehrheit der hier anwesenden grünen "die grüne bewegung" gleichgesetzt mit der partei "bündnis 90/die grünen". da schwingen immer noch hehre wunschvorstellungen aus der gründungsphase mit: "wir grünen sind die partei der bewegung". das war m.e. 1980 nicht der fall und ist es auch aktuell nicht.

    nun, im moment gibt es diverse "bewegungen" im umfeld der grünen. nur formieren sich diese, wie ich in den eingangsposts zu diesem thread dargelegt habe, grade neu - und zwar außerhalb der partei bündnis 90/die grünen.

    ....

    Gruener,
    du kannst umdeuten und relativieren wie du willst.
    Deinen Traum hast du eindeutig formuliert. Es ging dir nicht um drei Bewegungen. Sondern um eine Spaltung, und dann 3 Parteien, die allesamt an der 5% Hürde scheitern:

    ich kann mir ob dessen, was hier gestern geschrieben worden ist, ein lästern nicht verkneifen.

    offenbar könnte sich in kürze der spaltpilz gnadenlos in die grüne bewegung fressen und sogleich mindestens drei "ökologische" parteien ausspucken.

    wow! das ist mehr als ich je zu hoffen wagte. wenn alle drei dann auch noch irgendwann an der 5-prozent-hürde scheitern ... na, das wird ein fest!

    :-)

  • RE: eine erste vorsichtige "Conclusio"

    Eckhart, 25.09.2020 10:20, Antwort auf #42
    #43

    Eines ist aber absehbar für die mittelfristige Zukunft der Grünen, falls diese es wirklich schaffen zunehmend Volksparteiencharakter zu bekommen.Die klassischen Flügelkämpfe sind die letzten Jahre irgendwas zwischen geschlichtet und gedeckelt worden. Und letztlich will die auch niemand zurück. Aber viele drängen gerade im Bund an die Macht. Endlich mal wieder Weichen stellen, nachdem Altmaier und Co z.B. Deutschland von Vorreiter der Energiewende zum Nachzügler gemacht haben.
    Aber gerade die große Zahl an neuen Mitgliedern wird dazu führen, das sich entweder wieder (neue?) Flügel bilden werden, oder aber sich die Parteiinterne Lobbyarbeit noch mehr verlagert und Unterorganisationen an Bedeutung erlangen.
    Gewerkschaftsgrün, Grüne Alte, Unternehmensgrün, vielleicht wird es auch mal nötig eine Unterorganisation für Umweltschützer bei den Grünen zu gründen, damit dieser ehemalig einigende Focus nicht weiter verwässert?

  • RE: eine erste vorsichtige "Conclusio"

    SeppH (!), 25.09.2020 10:37, Antwort auf #41
    #44
    Allerdings ist das Flüchtlingethema, das Einzige bei dem ich eine echte Gefahr für die Grünen sehe, wenn sie in der Regierung sind.

    Sehr interessant. Also gibt es durchaus Bedarf an einer anderen Partei, die im Fall der Fälle bereit wäre, Tränengas oder bei einem echten Angriff der Gegenpartei auch mehr einzusetzen

  • RE: eine erste vorsichtige "Conclusio"

    gruener (Luddit), 26.09.2020 01:19, Antwort auf #42
    #45

    ich weiß, das folgende dürfte in etwa so spannend sein wie eulen nach athen zu tragen:

    auch ich sprach in meinem lästerbeitrag nicht von einer spaltung von bündnis 90/die grünen, sondern von der aufteilung resp. dreiteilung einer "grünen bewegung".

    offenbar wird aber von der mehrheit der hier anwesenden grünen "die grüne bewegung" gleichgesetzt mit der partei "bündnis 90/die grünen". da schwingen immer noch hehre wunschvorstellungen aus der gründungsphase mit: "wir grünen sind die partei der bewegung". das war m.e. 1980 nicht der fall und ist es auch aktuell nicht.

    nun, im moment gibt es diverse "bewegungen" im umfeld der grünen. nur formieren sich diese, wie ich in den eingangsposts zu diesem thread dargelegt habe, grade neu - und zwar außerhalb der partei bündnis 90/die grünen.

    ....

    Gruener,
    du kannst umdeuten und relativieren wie du willst.
    Deinen Traum hast du eindeutig formuliert. Es ging dir nicht um drei Bewegungen. Sondern um eine Spaltung, und dann 3 Parteien, die allesamt an der 5% Hürde scheitern:

    ich sehe ein: es macht überhaupt keinen sinn.

    man weigert sich penetrant, den gesamtzusammenhang zu sehen geschweige denn exakt zu lesen und entsprechend wahrzunehmen.

    ******

    der kabarettist dieter nuhr führte zu diesem thema vor einigen tagen bei einem interview auf der berliner pioneer one nachfolgendes so passend aus - ebendort nachzulesen bzw. zu -hören:

    »Im Shitstorm kommen oft nur Halbsätze an, die herausgerissen und in neue Zusammenhänge gestellt werden. Dann hat es keinen Sinn mehr, eine öffentliche Auseinandersetzung zu führen. «
    »Der Shitstorm ist die humane Schwester des Pogroms. Das sind dieselben Leute, die vor 150 Jahren mit der Mistgabel und der Fackel in der Hand vorm Stadttor standen und versucht haben, jemanden zu lynchen. «

    ich goutiere vor allem nuhrs zurückhaltenden vergleich im zweiten satz.

  • RE: eine erste vorsichtige "Conclusio"

    gruener (Luddit), 26.09.2020 01:50, Antwort auf #41
    #46

    Das kann sich alles aber stark ändern, wenn jetzt die große schwarz-grüne Welle kommt und sich die deutschen Grünen so über den Tisch ziehen lassen wie die in Österreich.

    Die Grünen haben sich in Österreich nicht über den Tisch ziehen lassen.
    Die ÖVP hatte 3 mal soviele Stimmen und andere Koa-Optionen.
    Beim jetzigen Problem mit den Flüchligen ist m.E. das Argument richtig, daß es ohne Grüne in jeder Beziehung und auch für die Flüchtlinge aus grüner Sicht deutlich schlechter wäre.
    Allerdings ist das Flüchtlingethema, das Einzige bei dem ich eine echte Gefahr für die Grünen sehe, wenn sie in der Regierung sind.

    die deutsche grüne parteispitze hat anlässlich der wiener koalition festgehalten, dass dies kein modell für deutschland sei. ich denke, man wusste sehr genau, warum man sich von den österreichischen parteil"genossen" klar abgrenzen wollte.

    aktuell wurde z.b. in der nachfolgedebatte um das griechische flüchtlingslager moria deutlich, dass selbst horst seehofer im vergleich zur schwarz-grünen bundesregierung in österreich als linksliberaler, wenn nicht gar als linksextremist erschien. - somit gebe ich dir recht: das thema flüchtlinge und asyl ist vermutlich der punkt, an dem die grüne politik regierungstechnisch scheitern dürfte. obgleich: bei ihrer letzten bundesweiten regierungsbeteiligung entpuppte sich die friedenspartei als jene partei, die die erste offizielle kriegsbeteiligung deutschlands nach dem zweiten weltkrieg absegnete. und die grünen haben auch das überlebt.

    offen bleibt die frage, ob sich die ösi-grünen über den tisch ziehen haben lassen?

    du schreibst: nein. ich erwidere: man hat ihnen symbolträchtige posten - u.a. im bereich der umwelt und der gesundheit - zugeworfen, woraufhin die grünen bereit waren, weitere inhalte an der garderobe der macht abzugeben. motto: "das macht doch nichts, das merkt doch keiner ... kuckkuck!"

    wäre es nicht ebenso geschmacklos wie menschenverachtend, könnte man nun der versuchung erliegen, hölderlins "so kam ich unter deutschen" ins aktuell österreichische zu übersetzen: so kam ich als flüchtling unter die schwarz-grünen österreicher.  - wobei ... hat wer den haken entdeckt? - seit grün in wien mitregiert, soll es mal irgendein flüchtling erstmal schaffen, überhaupt bis nach österreich zu kommen. eher geht vermutlich ein kamel durch ein nadelöhr... blau wurde durch grün ersetzt. geändert hat sich rein gar nichts.

  • RE: eine erste vorsichtige "Conclusio"

    saladin, 26.09.2020 15:24, Antwort auf #46
    #47

    hey grüner

    du bist politprofi genug um die unterschiede zwischen aut und brd zu kennen (bremen und sachsen ist ja auch nicht gleich)

    aber um es mal kurz zusammenzufassen:

    die (ehemaligen) grossen parteien (spö,övp) haben angst vor der fpö und überholen sie rechts (in der blütezeit von jörg haider hat er die spö-innenminister immer als seine besten männer in der regierung bezeichnet) die extremsten aussagen kommen inzwischen eher von schwarz oder rot (die fpö bräuchte sich nur zurückzulehnen, aber da sie das auf ibiza gemacht haben...)

    jörg haider der frühen 90er jahre würde heute von s.kurz als linksliberaler chaot tituliert (man möge sich einmal die punkte des ausländervolksbegehren durchlesen das damals so ein skandal war - wie weit wir in österreich und europaweit nach rechts gerückt sind)

    mit anderen worten: wir haben im parlament 3 parteien die keinen (övp aus taktischen gründen,fpö aus überzeugung) oder nur einen symbolischen (spö würde ein paar kinder aus griechenöand aufnehmen) milimeter sich bewegen würden

    und 2 kleinparteien die das ein bischen anders sehen (grüne, liberale)

    nach der wahl gab es 2 regierungsoptionen:

    övp-fpö (praktisch ohne inhaltliche forderungen weil die kurz eh schon übernommen hat)

    övp-grün (in fast allen politfeldern seit kurz extrem weit auseinander)

    die optionen der grünen waren:

    entweder 2-3 wichtige positionen durchsetzen und die scheisse der restlichen positionierung von kurz schlucken

    oder den gleichen scheiss aus der opposition (ohne klimaschutz, transparenzgesetz und co) zu beobachten und die weitere beschädigung der demokratie und der rechtstaatlichkeit durch schwarz-blau zu beklagen

    die 2.option wäre bestimmt einfacher und für die partei sicherer gewesen aber die erste war besser für österreich (und wenn ich mir eine blaue gesundheitsministerin während covid 19 vorstelle....)

    jeder der sich aufregt, dass eine 12%partei sich nicht mehrheitlich gegen eine 40%partei mit mehreren koalitionsoptionen durchsetzt, ist entweder

    -politisch uninformiert

    -dumm

    - oder unehrlich/polemisch

  • RE: eine erste vorsichtige "Conclusio"

    gruener (Luddit), 27.09.2020 01:12, Antwort auf #47
    #48

    saladin,

    ich teile deine einschätzung.

    auch ich erwarte nicht von einer 12-%-partei, dass sie in einer regierungskoalition alle ihre inhalte 1:1 umsetzen kann.

    aber: es gilt eben auch das prinzip der gesamtverantwortung. wenn kurz in anderen, also grün-fremden politischen bereichen eine politik fährt, die jörg haider in seinem grabe jubilieren lässt und auch dem politikvetetan h.c. strache eine zusätzliche befriedigung verschafft, dann färbt dies auch auf den kleinen koalitionspartner ab.

    offenbar duldet dieser diese kurz'sche politik.

    *****

    wie tönte es dereinst bei konstantin wecker? genau: wenn ich erst minister bin, mit büro und illusionen, dann soll der geld- und lustgewinn in meinem grünen herzen wohnen...

  • RE: eine erste vorsichtige "Conclusio"

    sorros, 27.09.2020 01:44, Antwort auf #48
    #49

    wie tönte es dereinst bei konstantin wecker? genau: wenn ich erst minister bin, mit büro und illusionen, dann soll der geld- und lustgewinn in meinem grünen herzen wohnen...

    Darum geht es nicht.

    Es geht darum in einigen Bereichen das Richtige durchzusetzen und in vielen anderen beim Falschen zuzusehen, das man auch  nicht verhindern könnte, wenn man das Richtige nicht durchsetzt.

  • RE: eine erste vorsichtige "Conclusio"

    gruener (Luddit), 27.09.2020 01:56, Antwort auf #49
    #50

    sorry, das ist tüünkran!

    ich kann auf nationaler ebene nicht in einigen wenigen bereiche, lösgelöst vom ganzen rest, eine individuelle politik durchsetzen. das geht voll nach hinten los. zumal, wenn es sich um themenbereiche handelt, die massiv in andere bereiche eingreifen und auch dort maßnahmen erfordern.

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