Landtagswahl Salzburg 2023

Beiträge 11 - 20 von 56
  • Noelle -Neumann

    ronnieos, 01.04.2023 18:58, Antwort auf #10
    #11

    Meine damalige Dozentin Elisabeth Noelle-Neumann (Allensbach Institut) - "Gott hab sie selig" - verdeutlichte am Beispiel der 10 blauen und 10 roten Kugeln im Sack: wie oft muss ich in den Sack greifen um auf das Ergebnis von 50 % zu kommen?!  Bei einer komplexen Fragestellung ist die vorher (!) jeweils definierte Anzahl und die Anzahl der verschieden jeweiligen definierten (Kugel)Farben im Sack ("Pool") ausschlaggebend - und selbstredend: wie oft ich in den Sack greife.

    Noelle -Neumann - Respekt. Da hat man sicher viel gelernt. Ihre berühmte "Schweigespirale" hat viel Diskussionen ausgelöst, aber neue Tore geöffnet.

    Zur Aufgabe: Mit zurücklegen ist es die gute alte Binominalverteilung, vielen Fakultäten... und vielen Ergebnissen, die gegen die "menschliche Erwartung gehen". Ausser man zieht ohne zurücklegen.

    Bei "nur" 20-mal ziehen, kommt man zu dem überraschenden Ergbnis, daß man mit einer Wahrscheinlichkeit von knapp unter 1/2 auf 50+-5% kommt.

    Dann die beliebte Geburtstagfrage: Wieviele Personen müssen im Raum sien, damit mindestens zwei am selben Tag Geburtstag habe. Nur 23. Also ab 25 kann man mit sehr gutem Gewissen wetten....

    -------------------------------------

    Jetzt müßma wieder ruhig sein, sonst grummelt der Übervater

  • Noelle-Neumann vs. Hans Magnus Enzensberger

    Bergischer, 01.04.2023 20:18, Antwort auf #11
    #12

    Jetzt müßma wieder ruhig sein, sonst grummelt der Übervater

    zwei Dinge muss ich aber noch - (halb) off-topic - loswerden:

    Noelle -Neumann - Respekt. Da hat man sicher viel gelernt.

    ... nicht wirklich. In jungen Jahren hatte ich keine Vorstellung, dass für ein "Journalismus" Studium umfassende Kenntnis (höherer) Mathematik Vorraussetzung ist ... und in Mathe war ich nie eine "Leuchte" ... Studienfachwechsel nach 4 Semestern ...

    und zweitens:

    bin ich gerade über einen "herrlichen" Artikel (Verriss) von Hans Magnus Enzensberger "gestolpert" - als "Kritik" über das "Jahrbuch der öffentlichen Meinung 1958 - 1964" von Noelle-Neumann gedacht, ist er eine absolut geniale lesenswerte "gnadenlose" Abrechnung mit den "Mysterien der Demoskopie":

    https://www.spiegel.de/kultur/orakel-vom-bodensee-a-e24b791f-0002-0001-0000-0000 46274077?context=issue

    Die Pythia antwortet nicht auf eigene Faust, sie gibt die Fragen an eine höhere Instanz weiter, an die Stimme Gottes, die im Jargon der Demoskopen »repräsentativer Querschnitt« heißt.

    Die Antworten dieser vox dei sind immer vage, mehrdeutig, auf Auslegung angewiesen, voller Widersprüche; unmöglich zu sagen, welchen Anteil am Orakelspruch die Gottheit und welchen die Priesterschaft - hat, die ihn in die Sprache der gewöhnlichen Sterblichen übersetzt. Rauch steigt um ihre Häupte auf. Mühselig ist ihr Geschäft. Kein Wunder, daß sie selbstbewußt und daß sie empfindlich sind gegen Kritik. Mysterien kritisiert man nicht, und unbillig ist es, von den Medizinmännern, die in den Eingeweiden unserer Meinung lesen, Vernunft zu fordern.

  • RE: Noelle -Neumann

    gruener (Luddit), 02.04.2023 01:52, Antwort auf #11
    #13
    Jetzt müßma wieder ruhig sein, sonst grummelt der Übervater

    nein, das passt schon.

    die frage ist daher, ob ihr eine wichtige diskussion wirklich in einem sachfremden thread "verstecken" wollt.

  • RE: Ösi Umfragen... ernsthafte Frage zum Auswahlverfahren

    drui (MdPB), 02.04.2023 13:53, Antwort auf #9
    #14

    Nach Angaben auf den respektiven Internetseiten, werden Telefonnummern aus einem mathematischen Raum "zufällig" gezogen. Wie kann das dann mit personenbezogenen Daten korreliert sein wie Alter und Geschlecht [Region is klar, das ergibt die Nummer, falls Festnetz]. Wie kommt das Einkommen dazu. Daten wie Alter, Geschlecht und Berufsgruppe können leicht "en passant" im freundlichen Gespräch und Geplauder ermittelt werden.

    Offensichtlich nicht nur Festrufnummern. Ich wurde kürzlich via Mobiltelefon erreicht.

    Also ich habe das so verstanden, dass die Zufallsauswahl wirklich mathematisch korrekt verläuft, d.h. es wird eine Region definiert und ein Antrag gestellt/ Geld bezahlt und dann liefert das Einwohnermeldeamt z.B. 2000 - 3000 zufällig gezogene Namen mit Kontaktdaten (kann dann Festnetz oder Mobilfunknummer sein, wahrscheinlich noch Adresse, Email). Die demographischen Daten kommen dann später ins Spiel und nur deshalb, weil eben nicht alle potentiell zu Befragenden an der Befragung teilnehmen können oder möchten. Das heißt, man muss demographisch ermitteln, welche Gruppen über- oder unterrepräsentiert sind für die Projektion. Das ändert aber nichts daran, dass die Zufallsauswahl repränsentativ war und keine Quotenstichprobe. Das ist dann der entscheidende Unterschied zu Civey.

    In meinem Studium war die "Schweigespirale" auch noch Thema, galt aber als recht altbacken, konservativ und wie Enzensberger auch feststellt- selbst-referentiell und schlecht widerlegbar. Es hängt wohl viel davon ab, wie alt, sozial mobil und sicherheitsbezogen eine Gesellschaft ist. Die sozialen Medien haben da auch viel verändert.

  • Noelle-Neumann,Hans Magnus Enzensbergen, Umfragen

    ronnieos, 02.04.2023 14:32, Antwort auf #12
    #15
    • Generell: Ist es nicht verwunderlich, Tendenz "erschreckend" wie wenig "WIR" über die Methoden der Meinungsforschungsinstitute, Grundlagen der Daten, Ursprung und  Analyen wissen. Vieles ist am Rande von Vermutungen. Die Beiträgen dazu, von Bergischer und drui kommen von weit überdurschnittlich Gebildeten, am politischen Geschehen Interssierten und teilweise Involvierten, kritischen ... [ich könnte die Aufzählung verlänergn - jedenfalls alles in die Richtung Gegensatz zu naiv, unreflekiert].
    • Ich habe versucht, aus Darstellungen aus einigen Internetseiten der Umfrageinstitute informierter zu werden - bin aber eher mehr verwirrt.
    • DerArtikel von Hans Magnus Enzensberger ist in der Tat sehr lesenwert. Er beleuchtet, grundsätzliche Schwächen der Umfragen, angefangen von der Fragstellung, die tendenziös sein kann, zu wenige Optionen vorgibt, teilweise wie die Markt gegen Planwirtschaft-Frage sinnlose Alternativen (keine Optionen). Fundamentale Fragen, die heute genauso oder eher vermehrt gelten.
    • Das Nölle-Neumann-Werk hatte, wenn ich das richtig lese,  642 Seiten. Damit eine Fülle von Informationen und man konnte durch das ganze Spektrum von Fragen einen Gesamteindruck bekommen und eben, worauf Enzensberge auch abhebt, Widersprüche in sich.
    • Mir scheint der "heilie Gral" der Umfrage heute eher noch mehr überbewertet. In Nachrichten wird mit Zahlen nur so um sich geworfen, dabei äussert oberflächlich zitiert [kaum der genaue Abfassung der Frage und die Optionen]  und im Schnellschuß eine Schlußfolgerung verkündet wie xx Prozent der Deutschen sind für oder gegen ... Da muß sich der Journalismus hinterfragen und sich etwas mehr vertiefen als oberflächlich, plakativ zu "verkünden" als quasi unumstößliche vox populi und letzendliche Wahrheit.
    • [Randnotiz und wert ausgiebiger an anderer Stelle ausgeführt zu werden: Diese Schlampigkeit beobachte ich in zwei Ebenen auch bei Studien und deren Kommunikation. Plakative Aussagen: ein Tempolimit spart  y% CO2 ein, besagt einen neue Stuidie des Bundesumweltmininisteriums. Grundfrage: was waren die Annahmen der Studie, das wird gefliessendlich übersehen. Übrigens leider weitverbreitet. Die zitierte Studie übergeht das geflissentlich, schlachtet aber Zahlen sofort wertend aus -teilweise mit pipifax Diagrammen. Dieses Phänomen breitet sich leider schleichend auch in "wissenschftlichen" Studien aus]
    • Zur "Schweigespirale". Noelle-Neumann hat das wohl zuerst bei Rückfragen über früheres Wahlverhalten entdeckt. Tendenziell gab es zu wenige Wäher, die sich in Umfragen damals zur Union bekannten. Über diie Theorien dahinter, kann man lange streiten. Jedenfalls hate sic damit ein Fehlerquelle von Umfragen identifiziert. Das Thema wird immer aktuell bleiben. Eine Ursache ist immanent. Die Ansichten und politischen Grundüberzeugungen einer Mehrheit von Journalisten bildet nicht die  Grundüberzeugung oder Stimmung des Volkes. So weit, so gut. Die Frage bleibt, wo endet die "informationspflicht" und wo beginnt, mit der Auswahl von Themen, mit tendenziöser Wortwahl, der Versuch einer "Umerziehung".
  • verstecken ...

    ronnieos, 02.04.2023 15:14, Antwort auf #13
    #16

    nein, das passt schon.

    die frage ist daher, ob ihr eine wichtige diskussion wirklich in einem sachfremden thread "verstecken" wollt.

    .. das ist leider etwas eine Schwäche dieser Art Foren. Schau, du selbst hast sehr lange den Paulö Beitrag von hh-Wahlhelfer überlesen [nebenbei seine Erfahrung mit Balderschwang kann ich absolut bestätigen. Ein tolles Wandergebiet, wenn man nicht hoch-alpin unterwegs ein will; aber man muß gut ausgerüstet sein und Regen als positive Erfahrung erleben].

    Wenn es eine Option gäbe, gewisse Beiträge, einvernehmlich zwischen den Beitragenen zu verschieben, wäre das toll. Anderseits, es ist ein Wesensmerkmal, daß alles chronologisch protokolliert wird, ohne aus dem Kontekt gerissen zu sein. Und es würde  einen gewissen Aufwand bedeuten, den der gemeine User nicht leisten kann.

  • Umfragen... ernsthafte Frage zum Auswahlverfahren

    Bergischer, 02.04.2023 15:40, Antwort auf #14
    #17

    ... "warum einfach, wenn`s auch kompliziert geht" ... "warum umsonst, wenn man dafür bezahlen kann" ;-)

    Nach Angaben auf den respektiven Internetseiten, werden Telefonnummern aus einem mathematischen Raum "zufällig" gezogen. Wie kann das dann mit personenbezogenen Daten korreliert sein wie Alter und Geschlecht [Region is klar, das ergibt die Nummer, falls Festnetz]. Wie kommt das Einkommen dazu. Daten wie Alter, Geschlecht und Berufsgruppe können leicht "en passant" im freundlichen Gespräch und Geplauder ermittelt werden.

    Offensichtlich nicht nur Festrufnummern. Ich wurde kürzlich via Mobiltelefon erreicht.

    Also ich habe das so verstanden, dass die Zufallsauswahl wirklich mathematisch korrekt verläuft, d.h. es wird eine Region definiert und ein Antrag gestellt/ Geld bezahlt und dann liefert das Einwohnermeldeamt z.B. 2000 - 3000 zufällig gezogene Namen mit Kontaktdaten (kann dann Festnetz oder Mobilfunknummer sein, wahrscheinlich noch Adresse, Email). Die demographischen Daten kommen dann später ins Spiel und nur deshalb, weil eben nicht alle potentiell zu Befragenden an der Befragung teilnehmen können oder möchten. Das heißt, man muss demographisch ermitteln, welche Gruppen über- oder unterrepräsentiert sind für die Projektion. Das ändert aber nichts daran, dass die Zufallsauswahl repränsentativ war und keine Quotenstichprobe. Das ist dann der entscheidende Unterschied zu Civey.

    Ich weiss zwar nicht ob es heute noch so "abläuft", aber von 1990 bis 2013 war es bei uns usus vor jeder Kommunalwahl eine Anfrage beim Einwohnermeldeamt zu stellen und das Amt "lieferte" die vollen Adressdaten aller Wahlberechtigten - zwecks "Wahlinformation für die Bürger"  - gegen eine kleine Verwaltungsgebühr. Wenn ich mich recht erinnere beinhaltete die Liste neben der Adresse noch Geburtsdatum, Konfession und Berufsbezeichnung. Telefonnummern bzw. Emailadresse waren - in meiner Erinnerung - nicht dabei. Auch "Speziallanfragen" wie: nur die Adressen aller ErstwählerInnen oder nur aller SeniorInnen wurden vom Amt prompt "abgearbeitet".

    Für die Umfrageinstitute sind die so erhaltenen Daten "mehr als die halbe Miete" - ergänzt durch ihre eigenen riesigen "Datenbanken" ist es imho deshalb eher eine Frage der Arbeitsintensität, ob die "Zufallsauswahl" innerhalb einzelner bereits demographisch definierter "Pools" (Quoten) geschieht oder das "Sortieren" und "Berechnen" nach der Befragung erfolgt.

    Ich hab da immer meine Befragungs-Bereitschaftserklärung "vor Augen", die noch weitere Infos wie Parteipräverenz, Bildungsstand usw. bereits enthält ...

  • RE: Landtagswahl Salzburg 2023

    Laie, 03.04.2023 22:50, Antwort auf #1
    #18

    Bei der Landtagswahl Niederösterreich 2023 verlor die regierende ÖVP 9,7%.

    Bei der Landtagswahl Kärnten 2023 verlor die regierende SPÖ 9,0%.

    Sollte sich dieses Muster auch bei der Landtagswahl Salzburg 2023 bestätigen, könnte die ÖVP sogar die 30% Marke verfehlen.

  • RE: Landtagswahl Salzburg 2023

    Laie, 09.04.2023 13:19, Antwort auf #18
    #19

    Die Werte der bisherigen  3 " sogenannten Umfragen" für Salzburg  weichen extrem voneinander ab.

    https://www.vienna.at/umfrage-sieht-ovp-in-salzburg-auf-platz-eins/8005642

  • Inkohärente Gedanken zur Landtagswahl Salzburg 2023

    saladin, 10.04.2023 13:52, Antwort auf #19
    #20
    Das einzige was man halbwegs gesichert aus den Umfragen entnehmen kann, ist dass die kpö die Überraschung der Wahl sein dürfte. @övp: man hat fast schon vergessen dass die Salzburger und die oberösterreichische övp am Ende der coronapandemie noch kopfloser und verrückter gefuhrwerkt hat als alle andere Parteien in Österreich - und menschen in allen Richtungen der coronaspaltung verärgert haben (und damit auch an kompetenzzuschreibung massiv eingebüßt haben) Das sollte der övp eigentlich noch größere Verluste als in den anderen Bundesländern einbringen Andererseits haben die Großparteien in Salzburg in den letzten Wahlen den Soften Support schon eingebüßt Bei den Grünen ist potentiell viel möglich - aber unter den derzeitigen Rahmenbedingungen und ohne überzeugende Erzählung ist mehr als ein sicherer Einzug (7-9%) kaum möglich Die Neos kämpfen um den wiedereinzug - es fehlt auch etwas die Erzählung warum gerade sie Spö - mit der vorsitzwahl haben sie wenigstens ein Thema über das man reden kann - ich denke sie könnten die große Überraschung sein ( bin mir nur nicht sicher in welche Richtung 😂) Fpö - das Potential in Salzburg ist riesig- die fpö hat es nur immer wieder geschafft sich selber zu sabotieren Wenn sie einfach nur die Klappe halten und die anderen Parteien für sich Wahlkampf machen lassen ( das Motto muss Pinguine aus Madagaskar sein: nett lächeln und winken) Ich denke dass 30-40% der Wähler sich noch nicht entschieden haben (also wirklich nicht, normalerweise haben viele ja schon eine starke Tendenz und wissen nur nicht ob sie wirklich wählen werden) Wer in den letzten Wochen DAS THEMA setzt kann dieses Mal wirklich noch 10% rauf- oder runterrasseln P.s. Groß-/Kleinschreibung und alle komischen Wörter gehören der Apple Autokorrektur — bitte an Apple schicken P.p.s.: mag sonst noch jemand seine Gedanken zu den Parteien in Sbg schreiben?
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