Presidential Election 2016 - Nachbetrachtung

Beiträge 521 - 530 von 532
  • RE: Loose Cannon

    Mirascael, 16.10.2017 22:33, Antwort auf #520

    Aber Deine Strategie ähnelt doch sehr der von heutigen Republikanern praktizierten Verteidigung gegen Rassismusvorwürfe. Wenn der Washington Examiner dann darauf hinweist, die Demokraten hätten ja jahrzehntelang die führende Rolle bei der Unterdrückung von Schwarzen gespielt, dann stimmt das - aber rechtfertigt das irgendetwas?

    Du musst mal aus dem Strohmann-Modus rauskommen.

    Ich rechtfertige und verteidige nicht, sondern ich weise darauf hin, wie albern dieses undifferenzierte Weltbild 'D = Gut - R = Böse ist', bei dem alles ausgeblendet wird, was diese Schwarz-Weiss-Darstellung auch nur annähernd in Frage stellt.

    Da ich selber 25 Jahre stramm links war, kenne ich den schwarz-rot-grünen Mindset natürlich aus dem Effeff. Es ist ein Mix aus politisch-ideologischer Radikalität als Religionsersatz und ökonomischen Analphabetismus.

    Nebenbei: Grüner und Sorros können es doch (differenzieren). Warum könnt Ihr das nicht?

  • RE: Loose Cannon

    Wanli, 16.10.2017 22:57, Antwort auf #521

    Den eigentlichen Grund für meine Verachtung der modernen GOP findest Du hier:

    http://wahlfieber.de/de_du/forum/usa/6682/94/#posting94

    Speziell auf den Donald bezogen gibt's natürlich noch mehr Gründe, ihn für eine riskante Fehlbesetzung zu halten, aber die muss ich wohl nicht nochmal wiederholen...

  • How to make Donald's Trump great again

    gruener (Luddit), 19.11.2017 05:15, Antwort auf #522

    eine bittere realsatire aus dem hause die welt:

    Wie man Trump richtig manipuliert – in acht Schritten

    https://www.welt.de/politik/ausland/article170615211/Wie-man-Trump-richtig-manip uliert-in-acht-Schritten.html

    durchaus amüsant, aber vermutlich viel zu wahr.

    *****

    zum post-titel: ich hoffe insgeheim doch sehr, vergebliche liebesmüh!

  • RE: How to make Donald's Trump great again

    drui (MdPB), 19.11.2017 18:43, Antwort auf #523

    How Trump made Germany great again (despite of Merkel):

    The USA’s fall in the ‘Governance’ category suggests that we are witnessing a ‘Trump effect’, following President Trump’s focused political message of ‘America First’. (...) A similar fall in global perception of the USA was seen following the re-election of George W. Bush, when the USA fell to seventh place. Previously, America has never stayed outside the top ranking for more than a year at a time: it will be interesting to see whether this holds true in the 2018 ranking.”

    http://www.gfk.com/insights/press-release/germany-reclaims-top-nation-brand-rank ing-with-usa-dropping-to-sixth-place/

    Ich bin da recht zuversichtlich, dass die USA auch nächstes Jahr nicht top sind.

  • RE: Loose Cannon

    Mirascael, 18.12.2017 20:29, Antwort auf #513

    Ich möchte noch hinzufügen, dass die Demokraten dort, wo sie Staaten kontrollieren, eine unabhängige Wahlkreiseinteilung garantieren, wie z.B. in California. Sie könnten dort ebenso betrügen wie die Republikaner, tun es aber nicht. Zumindest in den letzten 20 Jahren ist das bei ihnen der Trend, was auch immer zuvor für Dummheiten begangen wurden. In diesem Sinne handeln sie - nun ja - demokratisch.

    Ne is klar, deshalb hat der Supreme Court sich auch gerade eines Falles aktuellen Gerrymanderings seitens der Demokraten in Maryland angenommen.

  • Gerrymandering durch die Demokraten

    Wanli, 19.12.2017 20:06, Antwort auf #525

    In der Tat, Mirascael, in Maryland wurden nach der Volkszählung 2010 unter einem demokratischen Gouverneur die Wahlkreise neu zugeschnitten und es kam dabei zum Beispiel dieses Monster heraus, der dritte Kongresswahlkreis des Staates:

    Ziemlich offensichtlich, dass hier beim Zuschnitt ein Ziel das entscheidende war: Einen ordentlichen Vorteil für Demokraten sicherzustellen.

    Dass Demokraten in von ihnen kontrollierten Staaten ebenfalls Gerrymandering betrieben haben, ist auch kaum zu leugnen, der ganz unten verlinkte Artikel beschreibt recht detailliert, wie sie dabei in Maryland vorgingen.

    Zwei Punkte möchte ich aber doch erwähnen: Zum einen hat in der Partei mittlerweile ja doch ein Umdenken stattgefunden - der für die oben dokumentierte Perversion verantwortliche Gouverneur etwa distanziert sich heute von dem Prozess und fordert ein überparteiliches Verfahren zur Festlegung der Wahlkreisgrenzen. Zyniker werden natürlich vermuten, das sei nur der momentanen Lage geschuldet und werde wieder über Bord geworfen, wenn es den Demokraten nützt, aber vielleicht ist dem ja auch nicht so, vielleicht setzt sich ja wirklich der Gedanke durch, dass solche Wahlkreise schlecht für die Demokratie an sich sind, weil sie dafür sorgen, dass Wahlergebnisse auf die Abgeordneten der meisten Wahlkreise gar keinen Einfluss mehr haben, da sie ihren Sitz praktisch nicht verlieren können; wer sich in dieser Lage findet, hat dann natürlich auch keinen Grund, im Parlament Kompromisse einzugehen, sondern gebärdet sich möglichst extrem, da ihm nur (in den Vorwahlen) Gefahr vom radikalen Flügel der eigenen Partei droht.

    Zum anderen ist das Ausmaß des Gerrymanderings halt auf der Rechten ein anderes als auf der Linken. Die Demokraten haben durch ihre Machenschaften in Maryland einen Sitz dazugewonnen, den die GOP sonst wohl gehalten hätte. Schlimm genug, aber die Republikaner haben zig Sitze durch einen Neuzuschnitt "geklaut":

    Now the Maryland gerrymander only added one seat to the Democratic column. Republicans managed to turn so many blue seats red that after 2012 they took a 12-4 edge in Ohio, a 9-5 advantage in Michigan, a 13-5 bulge in Pennsylvania and a 9-4 margin in North Carolina. Over the course of three very different elections on these maps, only one district would change color in these swing states: a North Carolina seat that turned to the Republicans. A recent study by the Brennan Center for Justice at New York University’s School of Law suggested that some 70 percent of the GOP’s advantage in the House is based on gerrymandering in Texas and six swing states alone. Democrats grabbed an extra seat in Maryland, but it’s one seat in a blue state, unlike the GOP gerrymanders, which scored up to a half-dozen extra seats in some states where Democrats got more votes.

    https://www.theatlantic.com/politics/archive/2017/06/how-deep-blue-maryland-show s-redistricting-is-broken/531492/

  • RE: Gerrymandering durch die Demokraten

    drui (MdPB), 19.12.2017 22:34, Antwort auf #526

    Es wird spannend sein zu sehen, wie sich eine eventuelle blue wave 2018 auf die ge-gerrymanderte Wahlkreise auswirkt. Sie wurden ja durchweg so konstruiert, dass die GOP in den von ihnen beanspruchten Wahlkreisen komfortable 10-15% Vorsprung erhält, während die anderen Wahlkreise gerne zu mehr als 80% an die Demokraten gehen. Das ist fein, wenn man das popular vote nur mit bis 5-8% verliert und die Leute "normal" zur Wahl gehen. Dann lassen sich mit 46% der Stimmen auch klare Mehrheiten der Sitze holen.

    Derzeit haben die Demokraten nach Umfragen aber einen Vorsprung von 49,3 zu 37% nach dem Durchschnitt von 538, das wären 12,3%. 2006 haben die Demokraten 31 Sitze gewonnen und damit die Mehrheit, mit 8% Stimmen Vorsprung. Damals war das Gerrymandering aber noch nicht so extrem ausgeprägt wie heute, nun kann das zurückschlagen. Bei 10-12% Vorsprung könnten die Demokraten bis zu 60 Sitze zurückgewinnen, 24 bräuchten sie für eine Mehrheit. Das könnte dazu führen, dass die Republikaner mehr Sitze gerade wegen dem Gerrymandering verlieren, als sie es bei natürlichen Wahlkreisen erlebt hätten.

    https://projects.fivethirtyeight.com/congress-generic-ballot-polls/?ex_cid=rrpro mo

    https://fivethirtyeight.com/features/the-fundamentals-favor-democrats-in-2018/

  • RE: Gerrymandering durch die Demokraten

    sorros, 19.12.2017 22:41, Antwort auf #527

    Derzeit haben die Demokraten nach Umfragen aber einen Vorsprung von 49,3 zu 37% nach dem Durchschnitt von 538, das wären 12,3%. 2006 haben die Demokraten 31 Sitze gewonnen und damit die Mehrheit, mit 8% Stimmen Vorsprung. Damals war das Gerrymandering aber noch nicht so extrem ausgeprägt wie heute, nun kann das zurückschlagen. Bei 10-12% Vorsprung könnten die Demokraten bis zu 60 Sitze zurückgewinnen, 24 bräuchten sie für eine Mehrheit. Das könnte dazu führen, dass die Republikaner mehr Sitze gerade wegen dem Gerrymandering verlieren, als sie es bei natürlichen Wahlkreisen erlebt hätten.

    Das verstehe ich nicht.
    Höchstens so: ohne das Gerrymandering hätten die Reps weniger Wahlkreis gewonnen und würden deshalb auch weniger verlieren.
    Oder ich habe einen Denkfehler.
    Vielleicht kannst Du das so erklären, daß ich es verstehe.

  • Zurück zum Normalfall: Gerrymandering durch die GOP

    Wanli, 19.12.2017 23:07, Antwort auf #527

    Richtig, beim Gerrymandering steht immer das Bedürfnis nach Absicherung gegen die Gier nach noch mehr Sitzen. Dem Artikel im Atlantic zufolge war das übrigens auch beim Zuschnitt der Wahlkreise in Maryland so; die Demokraten haben wohl länger überlegt, ob man sich nicht noch den zweiten GOP-Sitz im Staat so zurechtschneiden soll, dass er an die Demokraten fällt. Das hat man sich aber nicht getraut, weil dasganze Gebilde dann doch deutlich anfälliger gewesen wäre bei höheren Wahlverlusten.

    Solch löbliches Maßhalten ist der rein ideologisch schon auf Gier eingeschworenen GOP allerdings völlig wesensfremd, was schon aus den irrwitzigen Mehrheiten ersichtlich wird, die man aus Swing States mit ungefähr gleichen Anteilen an republikanischen und demokratischen Wählern herauszuholen vermag: in Ohio 75%, in Pennsylvania und North Carolina etwa 70%, in Michigan gut 60%. Da war man schon ziemlich gierig und hoffentlich rächt sich das im nächsten Herbst und die Verluste der GOP gehen durch die Decke; die Liste der republikanischen Wahlkreise, die die Demokraten als Wahlkampfziele anvisieren, ist mittlerweile auf über neunzig gestiegen.

    https://www.washingtonpost.com/blogs/plum-line/wp/2017/11/09/after-massive-rejec tion-of-trumpism-democrats-expand-offensive-to-take-back-house/?utm_term=.0475ad 8a0c96

    Man denkt beim Gerrymandering ja auch gern an die Swing States; nicht bewusst war mir, dass auch Texas so stark betroffen ist. Schon Wahlkreis Nummer 2 ist ein echter Hingucker:

    Auch Texas-35 entlockt Freunden dieser ganz speziellen Kunst ein ehrfurchtsvolles Zungeschnalzen:

    http://www.chron.com/news/politics/texas/article/This-is-how-badly-Republicans-h ave-gerrymandered-6246509.php#photo-7107656

  • RE: Gerrymandering durch die Demokraten

    Wanli, 19.12.2017 23:15, Antwort auf #528

    @Sorros

    Die eben verlinkte Seite erklärt es ganz gut:

    Some states let bipartisan committees take care of redistricting. But that’s not case in Texas, where the ruling Republican party last rewrote the map in 2012. The result? The Lone Star State has some of the craziest looking districts in the country. Those districts are efficient at creating an advantage for conservative politicians in the state. The study says that gerrymandering gives Texas Republicans an extra two seats in the House (and of course this effect adds up at the national level).

    Each Texas district has an estimated population of 698,488 people. However through a strategy called “packing-and-cracking,” redistricting packs Democratic voters into a few districts and dilutes the rest, leaving the GOP with a comfortable majority in the remaining areas.

    http://www.chron.com/news/politics/texas/article/This-is-how-badly-Republicans-h ave-gerrymandered-6246509.php#photo-7107619

    Hier geht es mehr ins Detail:

    https://svds.com/better-know-districts/

    Aber ich will es mal in eigenen Worten versuchen: Ein Staat hat drei Wahlkreise. Gut sechzig Prozent der Einwohner präferieren Partei A, die restlichen knapp vierzig Partei B. Partei B kann jetzt aber die Wahlkreise zuschneiden.

    Sie packt in den ersten Wahlkreis nur Anhänger von Partei A rein, die beiden anderen Wahlkreise werden so zugeschnitten, dass Partei B hier jeweils auf eine komfortable Mehrheit kommt. Voila: Partei B gewinnt trotz geringeren Wählerzuspruchs zwei Drittel der Sitze des Staates. Während allerdings der eine Sitz von Partei A bombensicher ist, kann Partei B ihre beiden Sitze durchaus verlieren, wenn sie mal eine ungewöhnlich große Wahlschlappe einstecken muss.

    Klingt undurchführbar und ist es in dieser Radikalität natürlich auch, aber die Zahlen aus Ohio oder Pennsylvania verdeutlichen doch das Potenzial dieser Manipulationsstrategie: Mit etwa der Hälfte der Stimmen kann man da ganz locker zwei Drittel bis drei Viertel der Sitze abgreifen.

    EDIT:

    Am oben abgebildeten Wahlkreis Texas-2 kann man das schon ganz gut sehen: Ordentlich Suburbs / Exurbs / flaches Land mit vielen Republikanern, dazu ein Eckchen aus der (klar demokratischen) Großstadt, deren Wähler man damit quasi neutralisiert, weil sie unterm Strich halt nur 40% der Gesamtwählerschaft des Wahlkreises ausmachen. Aber wenn deren Motivation dann mal richtig durch die Decke geht und die republikanischen Stammwähler zuhause bleiben, dann könnte dieser Wahlkreis vielleicht kippen und mit ihm die vielen anderen, die ähnlich konstruiert sind.

    Die (vergleichsweise wenigen) demokratischen Wahlkreise in Pennsylvania dagegen können die Demokraten gar nicht verlieren, weil da praktisch nur Schwarze, Unistudenten und Hippster wohnen...

    EDIT 2:

    Hab mir Texas-2 gerade mal bei Wikipedia angeschaut. Ganz gut geschätzt: Bei Wahlen holt die GOP da etwa 60%, die Demokraten kriegen um die 40.

    https://en.wikipedia.org/wiki/Texas's_2nd_congressional_district

    EDIT 3:

    Dass die GOP auch durch den historisch gewachsenen Zuschnitt der einzelnen Staaten einen Vorteil hat, ist natürlich nicht auf Gerrymandering zurückzuführen, sondern schlicht ein Zufallsprodukt der Geschichte. Allerdings gibt es durchaus akademische Fingerübungen, die zeigen, wie ein "fairer" Zuschnitt der Staaten aussehen könnte:

    https://www.pinterest.de/pin/510877151466735004/?autologin=true

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