Demokratische Präsidentschaftskandidatur 2020: Rangeln um die Pole Position

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  • RE: Und wieder eine Debatte

    Bergischer, 21.11.2019 21:43, Antwort auf #49
    #51

    Viel gibt es wohl nicht zu sagen über das gestrige Aufeinandertreffen. Vox nennt als Gewinner Buttigieg und Warren (sowie Cory Booker) und als Verlierer den wohl öfter desorientiert wirkenden Biden; Slate sieht das Event als erste Debatte ohne klare Nummer eins im Vorfeld. Die New Republic ist gelangweilt.

    Meine Wertung der gestrigen Debatte fällt "politisch orientiertgemäß" etwas anderst aus:

    Ok - langweilig war es und Joe Biden hat wieder mehrmals "geistige Aussetzer" gehabt und gehört sicherlich zu den "Verlierern" dieser Runde. Imho hat aber auch Elisabeth Warren gestern "Boden verloren" - inhaltlich hat sie sogar zwei "Böcke geschossen" - wenn dies auch vielleicht nicht jedem aufgefallen sein wird: Auf die Frage, ob unter einer Präsidentin Warren weiterhin 1 % der erwachsenen Amerikaner ihren "Armee Dienst" verrichten antwortete sie: ja, sie wolle den "Dienst für`s Vaterland" sogar deutlich "aufstocken" und eine "Army" u.a. auch für Parkreinigung, Beseitigung von Umweltschäden oder für öffentliche Gebäudesanierungen einsetzen... und auf "Missionieren" von "Meinungsfreiheit" in "diktatorischen" Regimen (Hongkong) gefragt: sie halte "Sanktionen" gegen Nord Korea, China, Russland und Iran für ein "nützliches" Mittel ...

    Überhaupt, wie sich die inhaltliche "Foreign politic" der meisten Kandidaten - inzwischen - wieder deutlich "agressiver" und "machtbewußter" zeigt. Der derzeitige "Publikums" und Forum "Darling" Pete Buttigieg würde die US Army sogar in Mexiko gegen die Drogenkartelle einsetzen wollen und China, Russland, Nord Korea, Irak, Syrien und sogar der Türkei auch mit "einer starken militärischen Präsens" "drohen", damit diese für die USA "vernünftige" Verträge unterschreiben. Diplomatische Gespräche mit Assad und Kim Jong-un lehnt er strikt ab. Zugegeben, Buttigieg ist sicherlich der beste Rhetoriker unter den derzeitigen Kandidaten - inhaltlich für mich aber der "blanke Horror" und - mehr noch als Biden - der "konservativste" Dem Kandidat. Von daher "kein Wunder", dass VOX ihn gestern als "Sieger" sah...

    Für mich waren dies hingegen - wiedereinmal - eine "prakmatische" Amy Klobuchar und diesmal auch - erstaunlicherweise - Bernie Sanders, der klar, deutlich und auch spritzig-witzig seine "linke" Position und seine Person begründet hat - und auch Kamala Harris war gestern sehr gut - sicherlich weil auch eines ihrer "Themen" "Rassendiskreminierung" einen breiten "Raum" in der Diskussion einnahm.

    Um dem Format etwas mehr Leben einzuhauchen, wäre es bald wirklich an der Zeit, nur noch die vier klar populärsten Kandidaten auf die Bühne zu holen.

    ... wie die Entwicklung der letzten Monate gezeigt hat, wäre eine abrupte Reduzierung auf vier Kandidaten sicherlich ein grosser Fehler, denn dann wäre z.B. Buttigieg gestern garnicht mehr dabei gewesen. Und ob eine solche "künstliche Beatmungshilfe" Biden`s für die Dems "sinnvoll" ist?! - und wenn Klobuchar als derzeit 5 bzw. 6 Plazierte noch weiter "zulegen" kann ...?!

  • Gähn: Und wieder eine Debatte

    drui (MdPB), 21.11.2019 23:08, Antwort auf #51
    #52

    ... wie die Entwicklung der letzten Monate gezeigt hat, wäre eine abrupte Reduzierung auf vier Kandidaten sicherlich ein grosser Fehler, denn dann wäre z.B. Buttigieg gestern garnicht mehr dabei gewesen. Und ob eine solche "künstliche Beatmungshilfe" Biden`s für die Dems "sinnvoll" ist?! - und wenn Klobuchar als derzeit 5 bzw. 6 Plazierte noch weiter "zulegen" kann ...?!

    Realistisch gesehen gibt es für alle Kandidaten vier Chancen, alle Im Februar, um im Rennen zu bleiben: Iowa, NH, Nevada und South Carolina. Wer bis dahin keine Deligierten gewonnen hat, dürfte auch beim anschließenden Super Tuesday keine Chancen haben und ist faktisch raus. In der Regel braucht man über 15% der Stimmen in den Primaries oder Caucuses, um Deligierte zu gewinnen bzw. einen der vorderen vier Plätze. Wenn die vier führenden nicht einbrechen und sich im anderen Kandidatenfeld nichts Gravierendes tut, sehe ich wenig Chancen für Amy, Kamela, Corey und Co. Biden hält sich trotz aller Ausfälle in den Umfragen noch sehr gut, seine geistige Senilität ist für die Wähler ebenso kein Problem wie die körperliche bei Sanders.

    Spätestens jetzt wäre es also höchste Zeit für die genannten SenatorINen Amy, Corey und Kamela, sich zusammenzusetzen und untereinander auf einen Kandidaten/ eine Kandidatin zu einigen, wenn sie noch eine Chance haben wollen. Ev. mit Unterstützung von Bloomberg und Steyer. Stattdessen vergeht keine Woche, ohne dass ein weiterer Gouverneur oder Bürgermeister dem illustren Kandidatenfeld beitritt. Anscheinend glauben viele noch daran, dass eine andere Kandidatin aus dem Hut gezaubert wird, vielleicht Hillary? Nie im Leben. Die absolut einzige Frau neben Warren, die auch noch nach den ersten Primaries eine sehr gute Chance hätte, wäre Michelle Obama, und die will nicht. Unser Markt ist da meiner Meinung nach etwas irrational.

    Ich verfolge die aktuellen Debatten nicht sehr genau, sie spielen wohl erst dann eine Rolle, wenn die Primaries anfangen.

  • Bloomberg rennt

    Wanli, 24.11.2019 17:50, Antwort auf #52
    #53

    Michael Bloomberg hat seine Kandidatur offiziell gemacht; über Fernsehwerbung für mindestens 37 Millionen Dollar soll schon gebucht sein.

    To kick start his campaign, Bloomberg has placed at least $37 million worth of television advertising over the next two weeks, according to data from Kantar Media/CMAG.

    The ads highlight the mayor's biography -- "He could have just been the middle class kid ... but Mike Bloomberg became the guy who did good," said the ad -- and his post-mayoral work on combating climate change. Then the spot turns to Trump, saying now the mayor is "taking on him" as an image of Trump freezes on screen. [...]

    Bloomberg's massive buy -- 60 second spots across some 100 markets -- will begin next week, representing more than the entire Democratic field has spent on TV advertising in the race so far, excluding businessman Tom Steyer, who will have aired nearly $63 million of TV ads by the end of Bloomberg's initial bookings.

    https://edition.cnn.com/2019/11/24/politics/michael-bloomberg-2020-election/inde x.html

  • Bloomberg rennt

    sorros, 24.11.2019 21:12, Antwort auf #53
    #54

    Das Triumvirat der Gerontokraten ist komplett!
    Zweimal Jahrgang 42, einmal 41.

  • Bloomberg rennt... vermutlich gegen die Wand

    Wanli, 25.11.2019 17:38, Antwort auf #54
    #55

    Der Artikel zu Bloombergs Kandidatur in der New York Times erwähnt einen interessanten Punkt die Taktik des Multimilliardärs betreffend:

    http://www2.politicalbetting.com/index.php/archives/2019/11/24/another-man-in-hi s-late-70s-puts-his-hat-into-the-ring-for-wh2020/

    Der gute alte Giuliani-Plan: Die vier ersten, kleineren Vorwahlstaaten, in denen die Wähler erwarten, von jedem Kandidaten per Handschlag gegrüßt zu werden, zu überspringen und dann in den großen Staaten die Delegierten einzusammeln, die es braucht.

    Hat im Falle Giulianis (und in allen anderen Fällen, in denen Politiker eine ähnliche Strategie versucht haben) nicht funktioniert, weil nach South Carolina ein oder zwei Konkurrenten schon so viel Lorbeer um die Schläfen tragen und Medienaufmerksamkeit genossen haben, dass auch die Wählerschaft in Kalifornien oder Texas (beziehungsweise im Fall Giulianis Floridas) auf sie fixiert ist.

    Bloomberg hat natürlich deutlich mehr Geld als Giuliani (oder irgendein Kandidat der Vergangenheit) und kann auch in teuren Medienmärkten ein Feuerwerk von Fernsehwerbung zünden, aber ich glaube nicht, dass das viel bringen wird. Allein mit Geld kommt man nicht weit.

    Bloomberg is running the Giuliani playbook—that is, skipping the four early states and hoping to clean up later. It didn't work for Giuliani in 2008, but Bloomberg has a better chance because he is planning to spend $30 million on advertising this week. Nothing like that has ever happened before. Steyer will spend $1.2 million this week. Third is a tie between Sen. Bernie Sanders (I-VT) and Andrew Yang, who will each spend $500,000 this week.

    Bloomberg is running ads worth at least $100,000 in 56 different media markets, so it is a national blitz designed to move him up in the polls. At least he will know quickly whether the ads have moved the needle much. In 2 weeks, he can run polls to see if he has moved above 2%.

    One possible, even likely, effect of his campaign is to pull votes from Joe Biden and maybe Mayor Pete Buttigieg (D-South Bend). It is very unlikely that any Warren or Sanders voters will jump ship to him. So the net effect of his campaign might be to weaken Biden and increase the chances of Warren or Sanders getting the nomination.

    https://www.electoral-vote.com/evp2019/Pres/Maps/Nov25.html#item-1

  • RE: Bloomberg rennt

    Bergischer, 25.11.2019 18:19, Antwort auf #54
    #56

    Das Triumvirat der Gerontokraten ist komplett!
    Zweimal Jahrgang 42, einmal 41.

    ... eher ein "Quartett der Gerontokraten" - E. Warren (Jhg. 49) ist ja nu auch nicht gerade ein "Jungspund" ...

  • RE: Bloomberg rennt

    drui (MdPB), 25.11.2019 19:16, Antwort auf #56
    #57

    ... eher ein "Quartett der Gerontokraten" - E. Warren (Jhg. 49) ist ja nu auch nicht gerade ein "Jungspund" ...

    Aber genau die 8 jahre jünger, die zwei Präsidentschaften dauern würden...

    Bloomberg hat so viel Kohle, die er gewillt ist mit beiden Händen rauszuschmeissen. Nur blöderweise für eine nutzlose Selbstimagekampagne, anstatt den zig Millionen GOP-Werbung etwas entgegen zu setzen, welche diese gerade in Swing States aufwenden, um die Wähler davon zu überzeugen, dass das Impeachmentverfahren ein Verbrechen sei, Trump völlig unschuldig, die Bidens korrupt und die Ukraine hätte die Wahl 2016 zu Gunsten der Demokraten manipuliert. Diese "Werbung" ist, obwohl sie auf Fake News und Verschwörungstheorien beruht und jeder, der mochte, sich bei den Impeachmentanhörungen live vom Gegenteil überzeugen konnte, höchst effektiv. Die Mehrheit der Independents ist inzwischen wieder gegen Trumps Impeachment, gerade in den Swing States. Ein Nunes, der mit den inhaftierten ukrainischen Giuliani-Verschwörern zusammengearbeitet hat, kann sich nun als empörter Chef-Verteidiger Trumps im Kongress aufspielen.

    Gut, es ist auch die demokratische Parteiorganisation, die hier versagt, aber bei so vielen Milliardären gegen Trump sollte man auf der Medien- und Meinungsseite doch nicht durchgehend so völlig hilflos aussehen. Man scheint nicht zu verstehen, dass man nur noch wenige Wochen hat, um beim Impeachment die öffentliche Meinung zu gewinnen, und ohne die waren alle Anstrengungen völlig nutzlos.

  • RE: Bloomberg rennt

    Wanli, 25.11.2019 19:47, Antwort auf #57
    #58

    Gut, es ist auch die demokratische Parteiorganisation, die hier versagt, aber bei so vielen Milliardären gegen Trump sollte man auf der Medien- und Meinungsseite doch nicht durchgehend so völlig hilflos aussehen. Man scheint nicht zu verstehen, dass man nur noch wenige Wochen hat, um beim Impeachment die öffentliche Meinung zu gewinnen, und ohne die waren alle Anstrengungen völlig nutzlos.

    Etwas unfair, wie ich finde. Die Anhörungen finden live im Fernsehen statt, sind Thema in den Medien, die Aussagen der Zeugen sind eindeutig.

    Aber wenn besagte Medien sich zu einem guten Teil (etwa FOX, Sinclair Broadcast Group) als faktenresistenter Arm der GOP aufführen, was sollen die Demokraten da machen?

    Ja, es wäre schön, wenn ein Bloomberg oder Steyer ihre Kohle in die Aufklärung der Bevölkerung investieren würden, aber die Demokratische Partei selbst hat einfach nicht die erforderlichen Mittel, um flächendeckend Medienunternehmen zu spielen.

    Der Grund für die Weigerung eines Teils der Bevölkerung, die offensichtlichen Tatsachen zur Kenntnis zu nehmen, ist eben auch, dass einst als seriös geltende Politiker der eigenen Seite sich mittlerweile für die bizarrsten Verzerrungen der Realität nicht mehr zu schade sind.

  • RE: Bloomberg rennt

    Mirascael, 25.11.2019 20:16, Antwort auf #58
    #59

    Also mal ganz unabhängig davon, wie man zur Trump-Biden-Ukraine-Sache steht (ich habe da keine Meinung zu):

    Man stelle sich einfach nur mal vor, es wäre Trumps Sohn gewesen statt Hunter Biden - da wären Impeachment-Drama und und linksliberale Hyperventilation im Quadrat angesagt.

  • RE: Bloomberg rennt

    Wanli, 25.11.2019 20:49, Antwort auf #59
    #60

    Bidens Sohn (und der Papa) kann nicht Gegenstand eines Impeachmentverfahrens werden, genau wie Trump junior. Das gibt es nur bei Amtsträgern sowie (glaube ich) Richtern.

    Was Hunter - so meines Wissens der Stand der Dinge - getan hat, ist Kapital aus seinem Nachnamen zu schlagen und für eine anrüchige Firma zu arbeiten. Und ja, darüber darf man sich aufregen; das stört auch manche Demokraten.

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