Was denn für ein aufnehmender Staat? Puerto Rico ist seit 1898 Teil der USA, Washington DC ist die Hauptstadt. Die Einwohner beider Gebiete sind amerikanische Staatsbürger.
Die Hauptstadt ist San Juan und es gibt eine Regierungschefin, die nicht identisch mit DJT ist. Puerto Rico ist ein Außengebiet. Die Konstruktion erinnert ein wenig an das britische Commonwealth, wobei es da in die andere Richtung ging, sprich, die Staaten haben sich weitgehend vom UK gelöst.
Weitere Informationen: https://de.wikipedia.org/wiki/Puerto_Rico
Deine eigene Quelle stellt fest, dass Puerto Rico eine Lokalhauptstadt hat, von einem Gouverneur regiert wird, das Parlament umfasst Senat und Repräsentantenhaus, Staatsoberhaupt ist momentan Donald J. Trump, die Einwohner sind amerikanische Staatsbürger - alles genau so wie in den meisten Bundesstaaten halt.
Es gibt schlicht keinen Grund (abgesehen von machtpolitischen Erwägungen), Puerto Rico den Status als Staat vorzuenthalten.
Es gibt schlicht keinen Grund (abgesehen von machtpolitischen Erwägungen), Puerto Rico den Status als Staat vorzuenthalten.
Es gibt mehrere valide Gründe:
- Die Ergebnisse früherer Referenden, bei denen es keine Mehrheit für einen völligen Anschluss gab (https://en.wikipedia.org/wiki/1998_Puerto_Rican_status_referendum)
- Steuerliche Gründe (siehe meinen Eingangskommentar)
- Kulturelle Gründe (die USA sind insbesondere de facto englischsprachig und bisher ist kein Staat überwiegend hispanisch geprägt)
- Kulturelle Gründe (die USA sind insbesondere de facto englischsprachig und bisher ist kein Staat überwiegend hispanisch geprägt)
Oh Mann, Du glänzt wirklich mit totaler Unkenntnis (oder Ignoranz?)
Beispiel Hawaii, bis ins 19. Jahrhundert ein eigenständiges Königreich, wo Hawaiian Pidgin gesprochen wurde.
Die USA bestehen aus Einwanderern aus allen möglichen Ländern (und ein paar Indigenen, die das überlebt haben). Texas ist quasi erobertes Mexiko, die spanische Sprache wurde in den USA somit eher erobert als dass sie eingewandert ist. Es gibt Städte wie San Francisco und Los Angeles (Hinweis: das kommt nicht aus dem Irischen oder Schottischen). Lousiana war sowohl französische als auch spanische Kolonie. Alaska war russisch, genannt Russian America. Nur weil ein durchgeknallter Rassist (deutsch-schottischer Abstammung) an der Spitze des Staates white supremacy propagiert, muss das nicht auf ethnische Homogenität Amerikas hinweisen. Viele der ersten US-Präsidenten haben fließend Französisch und Spanisch gesprochen, manche auch Deusch und Holländisch. Warum wohl?
Ganz genau, und als Hawaii hinreichend amerikanisiert war, wurde es in den Staatenbund aufgenommen. Als die polytheistischen Buschvölker dort das Sagen hatten, war noch keine Rede von einem Anschluss. Bei deinen anderen Beispielen ist es analog. Tortillas und Hamburger von McD sind eben nicht dasselbe.
Eine maximal trollige Diskussion inzwischen. Im Bundesstaat New Mexico - bis 1912 nur ein Territory wie heute Puerto Rico - sind nur 28% klassisch Weiße, über 50% Hispanics. Tortillas über Hamburger halt.
https://en.m.wikipedia.org/wiki/New_Mexico
Wenn ein Bundesstaat Puerto Rico auf der Tagesordnung steht, dann wird es mit Sicherheit ein Referendum geben, wenn die Puertorikaner dann für den Status Quo stimmen - kein Problem, dann bleibt eben alles beim Alten. Man wird ihnen nicht gegen ihren Willen volle Bürgerrechte aufzwingen, keine Sorge. Nur finden es die meisten Menschen erstaunlicherweise ganz knorke, wenn sie zum Beispiel ihre Regierung wählen dürfen...
Tradition, Steuerbefreiung (weiß gar nicht, inwiefern das stimmt, aber ich glaub's Dir einfach mal), kulturelle Unterschiede: Mit solchen Argumenten kann man auch die Sklaverei verteidigen.
Bezüglich der Kultur darf ich mich präzisieren, und zwar denke ich insbesondere an die Alltagssprache. Dein Beispiel New Mexico: Englisch 64,7%. Puerto Rico: Spanisch 94,3%. Das ist doch ein großes Hindernis! Wie man insbesondere an der EU sieht...
Was haben nicht zu zahlende Steuern mit der Sklaverei zu tun?
Kurz, und damit ist die Frage für mich dann auch erledigt:
Natürlich ist Englisch in den USA die dominierende Sprache, sozialer Aufstieg ist meist an die Kenntnis dieser Sprache geknüpft. Aber die Vereinigten Staaten haben keine offizielle Amts- oder Landessprache - es gab mehrfach Versuche, Englisch zur offiziellen Amtssprache zu machen, die aber allesamt im Kongress gescheitert sind.
https://edition.cnn.com/2018/05/20/us/english-us-official-language-trnd/index.ht ml
Deshalb hängen die Behörden zum Beispiel vor Wahllokalen solche Schilder auf:
http://www.limitstogrowth.org/WEB-Graphics/VoteHereMultilingualSign.jpg
Viele Millionen von US-Bürgern informieren sich heute problemlos über Univision oder Telemundo. Eine Minderheit mag das stören, aber die kann sich weder auf die Verfassung noch auf entsprechende Gesetze berufen.
Allen StaatsbürgerInnen stehen gleiche Rechte zu - und deren Fehlen kann auch nicht durch finanzielle Zuwendungen ausgeglichen werden; kein Bürger einer westlichen Demokratie kann seine Grundrechte veräußern.
Was haben nicht zu zahlende Steuern mit der Sklaverei zu tun?
Sklaven mussten keine Steuern zahlen, nach der Befreiung waren sie natürlich steuerpflichtig. Waren wahrscheinlich alle ziemlich sauer, dass nicht der Süden den Bürgerkrieg gewonnen hat.
Wow, angesichts dieser Sprachvielfalt dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis der erste POTUS eine Rede an die Nation auf Chinesisch hält.
Normalerweise spricht man gern vom October Surprise, dem überraschenden Ereignis kurz vor der Wahl, das sie dann möglicherweise entscheidend beeinflusst. Dieses Jahr könnte die entscheidende Wende erst im November kommen - nach der Wahl.
Wie ich auch hat sich Salon-Journalistin Heather Digby Parton zunächst gewundert, dass die GOP offensichtlich plant, den Sitz am Obersten Gerichtshof schon vor der Wahl zu besetzen - wäre es wahlkampftaktisch nicht klüger, das danach zu tun? Sie hat sich dann mal aktuelle Interviews vom POTUS und seinem Vize angeschaut und festgestellt, dass beide als Grund nannten, man brauche einen vollständigen Gerichtshof, um mögliche juristische Auseinandersetzungen über die Wahl zu klären.
Das stimmt natürlich nicht - auch acht RicherInnen wären beschlussfähig, aber mit sechs Konservativen am Supreme Court ist die Wahrscheinlichkeit günstiger Urteile natürlich größer. Und Gerichtsverfahren wird es zuhauf geben, das steht eigentlich schon jetzt fest.
Der Atlantic hat jetzt einen langen Artikel publiziert, um aufzuzeigen, welche Gegenstände diese juristischen Auseinandersetzungen haben könnten; einige davon sind wohlbekannt, das krasseste Szenario aber war mir neu: Heute erscheint es uns selbstverständlich, dass die Wahlmänner und -frauen, die am Ende den Präsidenten wählen, durch eine Wahl ermittelt werden. Das steht aber so nicht in der Verfassung und im 18. und 19. Jahrhundert wurde es auch öfters anders gehandhabt: Die Wahlleute wurden schlicht von den Parlamenten der Einzelstaaten bestimmt - laut Verfassung entscheiden diese, wie sie ihre Electoral Votes vergeben. Heute für die meisten BürgerInnen unvorstellbar, aber möglicherweise nicht für sechs konservative RichterInnen, die ja immer betonen, man müsse dem Wortlaut der Verfassung und dem zu vermutenden Willen der Gründerväter folgen.
Die Auszählung der Stimmen wird in diesem Jahr aufgrund der einmalig hohen Zahl von Briefwahlstimmen viel länger dauern als sonst; normalerweise kennen die Amerikaner den Wahlsieger ja bereits am Wahlabend und das wird heuer sehr wahrscheinlich nicht der Fall sein. Die tage- oder wochenlange Auszählung der Briefwahlstimmen und unzählige juristische Scharmützel könnten für ein zünftiges Chaos sorgen und dann könnte die Stunde der folgenden Parlamente der Bundestaaten schlagen, alle mit republikanischen Mehrheiten:
Arizona, Florida, Michigan, North Carolina, Pennsylvania, Wisconsin.
In den ersten beiden ist auch der Gouverneur Republikaner, in den übrigen ist es ein Demokrat. Prinzipiell könnte sich die Exekutive weigern, die von der Legislative ausgesuchten Wahlleute zu bestätigen; ob das ausreichen würde, um die Entscheidung des Parlaments aufzuheben, darüber müsste dann wohl der Oberste Gerichtshof entscheiden. Ups.
Das alles klingt ziemlich weit hergeholt - aber man muss immerhin feststellen, dass der Atlantic - jetzt auch kein Käseblatt - eine Menge von Quellen anführt, darunter namentlich genannte hochrangige Republikaner.
In Pennsylvania, three Republican leaders told me they had already discussed the direct appointment of electors among themselves, and one said he had discussed it with Trump’s national campaign.
“I’ve mentioned it to them, and I hope they’re thinking about it too,” Lawrence Tabas, the Pennsylvania Republican Party’s chairman, told me. “I just don’t think this is the right time for me to be discussing those strategies and approaches, but [direct appointment of electors] is one of the options. It is one of the available legal options set forth in the Constitution.” He added that everyone’s preference is to get a swift and accurate count. “If the process, though, is flawed, and has significant flaws, our public may lose faith and confidence” in the election’s integrity.
Jake Corman, the state’s Senate majority leader, preferred to change the subject, emphasizing that he hoped a clean vote count would produce a final tally on Election Night. “The longer it goes on, the more opinions and the more theories and the more conspiracies [are] created,” he told me. If controversy persists as the safe-harbor date nears, he allowed, the legislature will have no choice but to appoint electors. “We don’t want to go down that road, but we understand where the law takes us, and we’ll follow the law.”
https://www.theatlantic.com/magazine/archive/2020/11/what-if-trump-refuses-conce de/616424/
EDIT
Trump junior skizziert einmal mehr, was nach der Wahl die Story sein soll, als er jetzt für eine "Armee" von Freiwilligen wirbt, die die perfiden Pläne der Demokraten vereiteln soll:
“They are planting stories that President Trump will have a landslide lead on election night but will lose when they finish counting the mail-in ballots,” he said. “Their plan is to add millions of fraudulent ballots that can cancel your vote and overturn the election. We cannot let that happen.”
Man sollte zumindest mal die Möglichkeit im Auge behalten, dass es den Trumpisten gar nicht mehr um den Wahlsieg geht, sondern um den Sieg nach der Wahlniederlage.
In den nächsten Wochen und Monaten finden u.a. folgende Wahlen und Abstimmungen statt – zu allen Terminen werden (voraussichtlich) Märkte aufgesetzt:
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1. Halbjahr
2. Halbjahr
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