11. Oktober 2006
Kassen-Mitarbeiter bangen um ihre Jobs
Die Betriebsräte der Krankenkassen-Verbände sorgen sich um einen erheblichen Arbeitsplatzabbau im Zuge der Gesundheitsreform. "Es müssen sich 2000 Leute Sorgen um den Fortbestand ihrer Jobs machen", sagte die Vize-Personalratsvorsitzende des IKK Bundesverbandes, Gerhilt Dietrich, am Mittwoch in Berlin.
Da die Spitzenverbände in ihrer derzeitigen Form aufgelöst und durch einen neuen Dachverband ersetzt werden sollen, hingen die Menschen "in der Luft". Wie viele Jobs gefährdet sind, könne nicht abgeschätzt werden. Grund ist der geplante Spitzenverband Bund, der viele Aufgaben der bisher sieben Spitzenverbände übernehmen soll.
"Wir verlangen sozialverträgliche Lösungen, so dass kein Mitarbeiter durch den Rost fällt", forderte der Betriebsratschef des Ersatzkassenverbandes VDAK, Uwe Groeneveld. Zu verbindlichen Zusagen könnten etwa Vorruhestandsregelungen zählen. Groeneveld nannte den geplanten Dachverband überflüssig: Die jetzigen Spitzenverbände erledigten die ihnen vom Gesetzgeber übertragenen Aufgaben kompetent.
Einsparziel unrealistisch
Zudem sei das Ziel von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD), mit der neuen Verwaltungsstruktur 350 Millionen Euro pro Jahr zu sparen, nicht realistisch, sagte Groeneveld. "Wir wollen nicht die Bauernopfer für diese populistische Aussage der Ministerin sein."
Die Verbände fürchten, dass der geplante Bundesverband nicht alle der knapp 2000, überwiegend in Nordrhein-Westfalen tätigen Mitarbeiter der Spitzenverbände übernehmen wird. Da die 250 Einzelkassen den neuen Verband direkt bilden sollen, könnten die Kassen verstärkt ihre eigenen Beschäftigten dort einsetzen, sagte Personalratsvorsitzende Dietrich.
Kritik an Umwandlung in GbR
Betriebsratschef Groeneveld warnte, anders als von Schmidt angeregt würden die Einzelkassen auch kaum Mitarbeiter der Spitzenverbände zurücknehmen. Der Bund könne sich nicht aus der Verantwortung stehlen, indem er die jetzigen Körperschaften öffentlichen Rechts in Gesellschaften bürgerlichen Rechts überführe: "Das ist wie eine Art Beschäftigungsgesellschaft, die Mitarbeiter nach einem Jahr abwickelt und in die Arbeitslosigkeit entlässt", kritisierte er.
Die derzeit bestehenden sieben Spitzenverbände sind der AOK-, der BKK- und der IKK-Bundesverband, die See-Krankenkasse, die Knappschaft, der Bundesverband der landwirtschaftlichen Krankenkassen, der VDAK und der Arbeiter-Ersatzkassen-Verband. Nach Groenevelds Worten kosten sie derzeit rund drei Euro je Versicherten pro Jahr. Zu ihren Aufgaben gehören das Aushandeln von Rahmen- und Gesamtverträgen mit Ärzten oder Krankenhäusern. Ziel der Politik ist es, die Verwaltungskosten zu senken. (nz)
Quelle: N24.de
http://www.n24.de/wirtschaft_boerse/wirtschaftspolitik/article.php?articleId=753 62
...naja, wieso sollen die Versicherten immer mehr bezahlen für weniger Leistung, jetzt kommt auch diese Branche einmal dran.
Bei den österreichischen Kassen werden doch auch schon wieder Milliarden-Verluste für 2007/2008 prognostiziert - wielange sieht man den in Österreich noch zu, wann beginnt den den hier wer zum handeln?