http://www.youtube.com/watch?v=7u7H9dhzEFs
Schweizer Hip-Hop (Schmed + Flesch) gegen die Ausländer-Raus-Initiative
Kann jemand den Text auf deutsch posten? Thx
http://www.aightgenossen.ch/showthread.php?p=16556074#post16556074
Schmed + Flesch:
Keine Sorge, wir interessieren uns auch sonst für die Schweiz und rappen auch drüber. Sind seid 1 1/2 Jahren für den DRSVirus-Wochenrückrap verantwortlich stehen momentan bei Folge 116.
Wir finden wichtig darauf aufmerksam zu machen, das es bei der nächsten Abstimmung um eine krasse Verschlechterung der Rechtslage für viele unserer Freunde und Bekannte geht. Weil wir nicht Politiker sondern Musiker sind, ist konsequenterweise ein Song entstanden.
Amnesty International sagt Nein zur Ausschaffungs-Initiative und lehnt auch den überflüssigen Gegenvorschlag ab. Einmal mehr wird dem Schweizervolk eine Initiative zur Abstimmung unterbreitet, die bewusst geltende Menschenrechtsstandards verletzt. Die Abstimmung erlaubt den InitiantInnen, aus einer missbräuchlichen Verwendung des Initiativrechts und mit fremdenfeindlichen Parolen politisches Kapital zu schlagen. Für die Menschenrechtsorganisation gibt es keinen Bedarf nach einer neuen Verfassungsgrundlage, da die aktuellen Gesetze bereits heute die Ausschaffung von verurteilten StraftäterInnen erlauben.
Die Initiative verlangt die automatische Ausschaffung von AusländerInnen, die für verschiedene Verbrechen und Vergehen verurteilt wurden, unabhängig von ihrem Aufenthalts-Status in der Schweiz und der Schwere der Tat. Der verlangte Automatismus führt zu einer Verletzung des völkerrechtlich verbindlichen Verbots des Non-Refoulement-Prinzips. Mit der Annahme der Initiative könnten Menschen in Zukunft in ein Land zurück geschickt werden, in dem ihnen Folter oder Todesstrafe drohen.
Die Initiative verletzt nicht nur internationale Vereinbarungen, wie die europäische Menschenrechts-Konvention, den UNO-Pakt II, die Kinderrechts-Konvention oder das Freizügigkeitsabkommen mit der EU. Der Automatismus untergräbt auch das festgeschriebene Prinzip der Verhältnismässigkeit in der Schweizer Verfassung und das Verbot jeglicher Form von Diskriminierung.
Unnützer Gegenvorschlag
Auch der Gegenvorschlag führt zu einer Verschärfung der Politik gegenüber AusländerInnen. Nach Ansicht von Amnesty International ist dies überflüssig, da die heutigen gesetzlichen Regelungen im Ausländergesetz und Strafrecht ausreichen. Es besteht die Gefahr einer unsachlichen Differenzierung, wenn die Ausschaffung allein von der Höhe der Strafe abhängig gemacht wird, was zu einer diskriminierenden Doppelbestrafung führen kann. Entscheidend müssten vielmehr die Wiederholungsgefahr und die persönlichen und familiären Verhältnisse der betroffenen Menschen sein.
Da dies nicht automatisch garantiert ist, können auch mit dem Gegenvorschlag menschenrechtlich bedenkliche Situationen entstehen, wie zum Beispiel das Auseinanderreissen von Familien oder die Rückschaffung von Leuten der zweiten oder dritten Generation in ein Land, das sie noch nie gesehen haben und wo sie absolut keine Kontakte mehr haben.
Amnesty International ist überzeugt, dass menschenrechtsverletzende Forderungen nicht in unsere Verfassung gehören. Die Organisation sagt deshalb klar Nein zur Initiative und lehnt auch den überflüssigen Gegenvorschlag ab. Falls sowohl die Initiative als auch der Gegenvorschlag in der Volksabstimmung angenommen werden, kommt der Stichfrage entscheidende Bedeutung zu. Amnesty International empfiehlt, trotz der erwähnten Bedenken, bei der Stichfrage den Gegenvorschlag, als das kleinere Übel anzukreuzen und so die Initiative zu verhindern.
FAQ
http://www.amnesty.ch/de/laender/europa-zentralasien/schweiz/dok/2010/ausschaffu ngsinitiative-fragen-und-antworten
Wir sind 2 Schweizer Musiker und haben einen Song über die in unserem Lande anstehende "Ausschaffungsinitiative" eingespielt.
http://www.youtube.com/watch?v=7u7H9dhzEFs
Dank Carokann hat es der Song hier ins Forum geschafft, geknüpft mit dem Wunsch nach einer Deutschübersetzung. Hier der übersetzte Text. Natürlich reimt sich jetzt nicht mehr allzu vieles, aber das stört hoffentlich nicht zu sehr...
Wir hoffen sowohl Ausschaffungsinitiative, wie der leicht abgeschwächte Gegenvorschlag werden abgelehnt. Alle Menschen die in der Schweiz leben, sollen vor dem Gesetz gleich behandelt werden.
Was ist los Schweiz? – Von Schmed + Fleisch
Ich kenne die zwei nicht, vielleicht hat es sie nie gegeben
Vielleicht gibt es sie nie, ich hoffe es, weil dann alles besser wäre
Doch vielleicht kommt es anders, nicht so wie wir wollen
Für Manuela und Besime wäre es das Ende der Wält
Sie waren zusammen unterwegs an einem Abend
Sind herumspaziert am Rand des Schwimmbades
Bis eine auf die Idee kam wieso nicht über den Zaun klettern
Wieso nicht mal was Neues das nicht jeder gleich nachmacht
Sie haben sich nichts gedacht, kamen am Kiosk vorbei
Haben den Bierschrank entdeckt, es war alles so easy
Ab ins Wasser, gelacht, nur Scherze im Kopf gehabt
Doch weißt du so einfach kann ein Leben kapputt gehen
Plötzlech ein Licht und Stimmen, die nicht dazu gehören
Zwei Männer in Uniform, die sagen hört jetzt auf damit
Auf dem Revier wird klar, es ist nicht so schlimm gewesen
Für Manuela, doch Besime verschwindet bald
Sag mal ist das die Schweiz, sag mal wo leben wir hier
Sag mal was passiert, weil ich verstehe es nicht
Sag mal etwas, bitte, komm erklär mir das mal
Ich kann dein Denken nicht verstehen, bitte sag es ist nicht wahr
Sag mal ist das die Schweiz, sag mal wo leben wir hier
Sag mal was passiert, weil ich verstehe es nicht
Sag mal etwas bitte, komm erklär mir das mal
Komm gib dir ein wenig Mühe, vergiss dass ich dich einfach so lasse
Gehen wir zum Nächsten, sein Name wär egal gewesen
Doch damit ihr ein Bild habt, habe ich gedacht, ich nenn ihn Luigi
Er ist einer von diesen die ein Leben lang schuften
Einer von diesen die hoffen Arbeiten macht glücklich
Einer der Pech hat, in seiner Bude wird grechnet
Am Schluss geht es um Zahlen nicht um Fleiss oder ein Lächeln
Er hat Mühe damit beim Staat betteln zu gehen
Er schämt sich dafür ond will lieber wieder Platten legen gehen
Er merkt schnell herumsitzen ist nichts für ihn
Es geht ihm wie jedem, es ist logisch, er bräuchte einen Sinn
Und als der Nachbar sagt, komm helf mir beim Hecken schneiden
Freut er sich von Herzen auf bessere Zeiten
Wie schön es war das Arbeiten im Garten
Am Schluss sagte er nein, behalte doch das Geld
Doch wie es so geht zuletzt nahm er es dennoch
Und bald wird es heissen hey Mann verschwinde aus dem Land
Sag mal ist das die Schweiz, sag mal wo leben wir hier
Sag mal was passiert, weil ich verstehe es nicht
Sag mal etwas, bitte, komm erklär mir das mal
Ich kann dein Denken nicht verstehen, bitte sag es ist nicht wahr
Sag mal ist das die Schweiz, sag mal wo leben wir hier
Sag mal was passiert, weil ich verstehe es nicht
Sag mal etwas bitte, komm erklär mir das mal
Komm gib dir ein wenig Mühe, vergiss dass ich dich einfach so lasse
Es ist mir schon klar, es gibt auch andere Fälle
Es gibtt dumme Menschen, die gibt es überall auf der Welt
Und wir müssen durchgreifen, wenn wir die Gewalt nicht wollen
Doch wartet schnell, es ist nicht alles Gold was glänzt
Wir sind ein Rechtsstaat, ja das ist echt wahr
Und das bedeutet nicht, dass wir möglichst rechts stehen müssen
Wir müssen alle gleich behandeln, wo bleibt die Vernunft
Wir müssen die Taten bestrafen und nicht die Herkunft
Danke für die Übersetzung, Schmed und Fleisch! Der Text hat meine Erwartungen übertroffen und die Szene im Schwimmbad bringt ein paar schöne Erinnerungen an das Olympiabecken neben der Jugendherberge in Rom zurück! Ja wir wurden erwischt, nein wir kriegten keine Strafe. So soll es sein - für jede(n)!
Grüsse in die Schweiz!
http://www.kunst-und-politik.ch/pagina.php?0,511,
Künstlerinnen und Künstler setzen sich ein für gleiche Rechte für alle.
Drei Kino-Spots von Micha Lewinsky deuten an, welche einschneidenden Folgen die Ausschaffungsinitiative haben könnte.
Damit es nicht so weit kommt, rufen wir alle auf, die Filme zu verbreiten und
am 28. November 2010 2x Nein zu stimmen.Film 3 macht den grössten Eindruck auf mich.
Es geht nicht um unliebsame politische Entscheide. Es geht um die Aushebelung des Rechtsstaates auf dem Buckel von Minderheiten. Damit wird der direkten Demokratie, dem Schweizer Rechtssystem und dem Ansehen der Schweiz im Ausland (sic! geschadet). Da es der SVP offensichtlich vor allem um ihren eigenen politischen Erfolg geht, stellt sich die bange Frage: Was kommt als nächstes?
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