wäre es nicht langsam an der zeit die aktie "rücktritt bis 31.1.11" aus dem markt zu nehmen?
im Sinne anderer Meinungen: Man kann auch mit NON-Valeurs noch Fehl-Meinungen korrigieren und marktgerechte Meinungsbildung betreiben!!
Ägypten: Zwar hat er wie alle Mubarak noch im Mai gefeiert, wenn auch leiser als frühere Regierungen, dennoch hat er schneller begriffen als Guttenberg, dass es ein FREIHEITSKAMPF ist und kein Flächenbrand oder Infektion (Guttenberg, brr)
So weit liegen Westerwelle und Guttenberg doch gar nicht auseinander:
Der Deutsche stellt sich klar und entschieden auf die Seite arabischer Oppositioneller - nicht nur der ägyptischen. In Tunesien, Ägypten und anderen Ländern der Region stünden die Menschen auf und forderten Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie, sagt Guttenberg. Und fügt hinzu: "Das sind legitime Forderungen." Die EU könne dies unterstützen, mehr noch: "Europa besitzt einen Einfluss, und wir sollten ihn nutzen."
Das ist eine Aufforderung, endlich zu handeln.
Guttenberg weiter: Weder Europäer noch Amerikaner dürften den Eindruck erwecken, dass ihnen autoritäre Regimes oder Diktaturen im arabischen Raum lieber seien als Regierungen, die in freien Wahlen gewählt und auch abgewählt werden könnten. Es sei zwar möglich, dass "manche Demonstranten keine Demokraten in unserem Sinne sind", doch wisse die Mehrheit der Ägypter sehr wohl, dass die Demokratie die attraktivere Staatsform sei.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,743689,00.html
Sehe da momentan keinen großen Unterschied. Ich bleibe dabei: Du bist auf dem Holzweg, wenn Du versuchst, Gutti irgendwelche sinistren politischen Pläne zu unterstellen. Das Problem mit dem Baron ist doch gerade, dass er letztendlich ziemlich beliebig durch den politischen Diskurs eiert: Heute "hü" und morgen "hott", ganz nach Schlagzeilenträchtigkeit, dabei natürlich immer mit markantem Gestus. Gutti ist was politische Inhalte angeht meiner Meinung nach ne komplette Luftnummer. Dass so jemand es damit schafft, zum beliebtesten Politiker aufzusteigen, ist natürlich kein Ruhmesblatt für die deutsche Öffentlichkeit.
Guttenberg will Kanzler werden, deshalb nehme ich ihn so ernst wie er es verdient.
Für mich versucht Guttenberg einen ähnlichen politischen Stil in Deutschland zu etablieren wie dies Tony Blair in Grossbritannien getan hat mit den bekannten Konsequenzen - Krieg und wirtschaftliche Zerrüttung.
Blair regierte gestützt auf seine Persönlichkeit und den Massenmedien ("insb "Sun").
Guttenberg versucht dies auch gestützt auf BILD und hohe Popularitätswerte.
Es ist gut, dass seine Masche inzwischen einer Reihe von Beobachtern aufgefallen ist.
Weiterführend:
"Das Ende der Methode Guttenberg"
http://www.sprengsatz.de/?p=3595
und im "Gutti" -thread
Gehört auch in diesen Thread:
http://www.wahlfieber.de/de_du/forum/Bundestagswahl/4822/10/#posting10
Ein paar Tage noch, dann könnte unser Guido-Markt faktisch beendet sein: Obwohl seine Umfragezahlen auf niedrigem Niveau verharren, die FDP insgesamt nicht vom AA profitieren kann, die Regierung kein besseres Bild abgibt als zur Jahreswende und seine innerparteilichen Kritiker von vor einigen Monaten ihre Meinung nicht geändert haben dürften: Wenn die FDP am Sonntag in beide Landtage einzieht, dann dürfte Guido wohl FDP-Chef bleiben, oder seht Ihr das anders? Interessanter ist natürlich die Frage, ab wann sich erneut Widerstand gegen ihn formieren wird: Scheitert die FDP in beiden Landtagswahlen, dann dürfte sich in den kommenden Wochen einiger Druck aufbauen und der Parteitag könnte spannend werden.
Aber was, wenn die Liberalen in Rheinland-Pfalz rausfliegen, sich aber in Baden-Württemberg mehr schlecht als recht ins Parlament zittern, während die ewige grüne Konkurrenz in beiden Ländern vermutlich ein sehr gutes Ergebnis einfahren wird, im Südwesten gar den Regierungschef stellen könnte? Wäre das Demütigung genug, um genügend Liberale auf die Barrikaden zu treiben für ein paar spannende Wochen bis Rostock? Was denkt Ihr?
Fragen über Fragen, wer hätte sich die vor 14 Tagen ausdenken können!
Ich hätte nie gedacht, dass die FDP in den beiden Ländern gefährdet sein könnte. Insbesondere nicht in Rheinland-Pfalz, das ich vergleichsweise gut kenne. Jetzt aber Brüderles Patzer, dann die neue zusätzliche Unsicherheit durch die Isolierung Deutschlands in der Lybien-Frage. In beiden Bundesländern wird die deutsch-frnzösische Verständigung sehr ernst genommen. Guido hat hier kein Vertrauen gesät durch seine jüngste Politik. Also ich denke, die FDP wird bluten.
Ob er als Vorsitzender überlebt, kann ich momentan nicht einschätzen. Wie die meisten war ich zuletzt davon ausgegangen, er bleibt 2011 im Amt. Blöder Markt!
wart's ab Totgesagte leben oft länger.
Falls die FDP in Rheinland Pfalz rausfliegt, muss Guido gar nichts sagen. Das bekommt zum grossen Teil Brüderle auf den Deckel (als Landeschef und als geschwätziger als ein ganzes Kaffeekränzchen).
Baden-Württemberg würde die FDP hart treffen - damit rechnen sie intern gar nicht. Gilt immer noch als eines der Stammlande. Da bekäme Brüderle wieder etwas angekreidet, Guido für sein ja-nein=weiss-nicht Schlingern im Fall Libyen, und nicht zuletzt auch die FDP BW - Wahlkampf durch Abtauchen. Schlecht für die Ambitionen von Homburger. So oder so wohl der letzte der letzte Auftrii von Goll. Solide aber ohne Charisma und eigentlich amtsmüde.
Nachtrag:
Man hat hier im Froum mehr auf "Atom Mappus" geschaut; dabei übersehen dass im Fukushima vorher-nachher Vergleich in den Umfragen eher FDP und Linke abgesackt sind [ich sage "eher" mit allem Vorbehalt, weil 1% bei beiden im Gewinn und Verlust viel ist - aber in der statistischen Schwankung auch schnell drin].
Hm, ist die Frage, ob sich die Partei nach ner Wahlschlappe wirklich mit Brüderles Skalp zufrieden gibt oder den vom Ober-Indianer fordert. Guido hat ja schon seine Gegner in der Partei, fraglich, wie viele überzeugte Anhänger er noch hat. Und seine Gegner wissen, dass sie vor Rostock ne Wechselstimmung schüren müssen, sonst bleibt Guido für längere Zeit im Sattel.
Aber was wäre ne Wahlschlappe? Ist ein Ergebnis knapp über 5 Prozent in BaWü schon eine? Unterschätzen würde ich auch den Effekt eines Grünen-Triumphes nicht: In weiten Teilen der FDP hasst man die Ökos und würde ein Ergebnis über 20% für die Konkurrenz bei gleichzeitigem eigenen Siechtum sicher als Demütigung empfinden.
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