http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,755392,00.html
Darf man daran erinnern, dass in diesem thread schon vor über 20 Tagen Befürchtungen in dieser Richtung formuliert wurden? Anschließend wurde in der Öffentlichkeit deutlich, dass es um die technische und logistische Situation vor Ort leider noch schlimmer bestellt ist, als vermutet. Hier im thread wurde auch von Beginn an auf die Situation der zu rekrutierenden Arbeitskräfte hingewiesen. Und auf die Herausforderungen an eine offene Gesellschaft wie Japan. Nach wie vor wird überall in der Welt über den "Heldeneinsatz" berichtet, ohne die Bedingungen für die Menschen im Einsatz auch nur annähernd angemessen zu thematisieren. Die Wirklich ist offenbar erbärmlicher, als von Anfang an befürchtet. Tepco soll 4000 Dollar oder Euro Tagesgage bezahlen, aber nicht den "regulären" Hilfsmannschaften, die kriegen das gleiche wie immer. Natürlich geht's nicht nur um Geld, aber auch. Nicht zuletzt wirft es ein Licht auf die Manipulation und den Mißbrauch menschlicher Opferbereitschaft. Gestern abend berichteten die Tagesthemen in einem Feature von Philipp Abresch über einen einzelnen 27 Jahre alten Arbeiter in Fukushima. Sehr eindringlich und erschütternd! (Hinweis: Der Beitrag von Philipp Abresch zur Lage in Japan darf aus rechtlichen Gründen nicht im Internet veröffentlicht werden. http://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/tt2994.html)
Moderates Erdbeben Mexiko 6.6
Ob es zu Schäden kam wurde zur Zeit medial nicht bekannt gegeben. Die Erdstösse waren auch in Guatemala und im SW der Staaten zu spüren.
Raum Köln:
http://www.bild.de/news/2011/erdbeben/koeln-und-koblenz-wackeln-waende-15976502. bild.html
11.3.2011: Meeresboden 24 Meter verrückt
http://www.n-tv.de/wissen/Meeresboden-24-Meter-verrueckt-article3036446.html
Ein ungewöhnlich massive und über eine Minute anhaltendes Erdbeben der Stärke erschütterte vor kurzem auch die Küste von HONSHU, JAPAN mehrere 100km von den Atommeilern in Fukushima entfernt
http://iaea.org/newscenter/news/tsunamiupdate01.html
Overall, the situation at the Fukushima Daiichi plant remains very serious although there are early signs of recovery in some functions such as electrical power and instrumentation.
....
http://www.tagesspiegel.de/downloads/4037602/1/NRC%20Assessment
Bewertung
http://www.tagesspiegel.de/wissen/die-taegliche-dosis-9/4037614.html
Nun zum Inhalt des ominösen Papiers. Um es gleich vorweg zu nehmen: Dave Lochbaum hat leider Recht - es sieht in Fukushima düsterer aus als es die von Tepco und der japanischen Atomaufsicht NISA veröffentlichten Daten vermuten ließen. Auch zeigt sich, dass bisher einiges falsch gemacht wurde bei der Bekämpfung der Havarie. Zur Re-Kritikalität oder gar einem Durchschmelzen eines Reaktordruckbehälters ist es jedoch nicht gekommen.
Das wichtigste neue Ergebnis des NRC-Berichtes ist, dass die Verwendung von Meerwasser zur Kühlung viel mehr Schaden angerichtet hat als vermutet. Insbesondere im Reaktor 1 ist durch massive Salzkrusten die Kühlung der Brennstäbe sehr ineffektiv. Das Kühlwasser steht hier nach Einschätzung der NRC auch nur noch in der äußeren Ummantelung des Reaktordruckbehälters, während der innere Kessel (Reaktorkern), in dem die Brennstäbe sind, gar kein Wasser mehr enthält. Im Normalbetrieb läuft das Wasser nämlich zuerst in einem Hohlraum zwischen Druckbehälterwand und Reaktorkern nach unten und strömt dann, über Löcher im Boden des Reaktorkerns, wieder nach oben an den Brennstäben vorbei. Die NRC-Techniker vermuten, dass sich in der Bodenkalotte des Druckbehälters eine dicke Salzkruste gebildet hat, die das Kühlwasser vollständig blockiert. Wegen der Salzkruste gebe auch der am Boden des Druckbehälters von Reaktor 1 gemessene, moderate Temperaturwert (derzeit 115,3 °C) keinen Aufschluss über die wahre Innentemperatur.
Zu dieser Vermutung passt die von Tepco bisher nicht kommentierte Tatsache, dass in Reaktor 1 seit Tagen langsam aber stetig der Druck steigt. Wie gemeldet, hat Tepco seit heute Morgen begonnen, Stickstoff in das äußere Containment von Reaktor 1 einzuleiten [tagesspiegel.de]. Der offizielle Grund, damit solle ein eventuell gebildetes, explosives Gemisch aus Wasserstoff und Sauerstoff ("Knallgas") herausgeblasen werden, ist aber nur die halbe Wahrheit. Das Knallgas muss nämlich entfernt werden, weil voraussichtlich noch einmal eine Druckentlastung in Reaktor 1 notwendig sein wird. Bei diesem Manöver war am 12. März das Reaktorgebäude explodiert. Da hierbei unweigerlich auch wieder Radioaktivität in die Atmosphäre entweichen wird (weil in Fukushima die andernorts vorgeschriebenen Filter an den Ablassventilen fehlen), möchte Tepco offenbar nicht darüber reden, bevor es soweit ist.
Auch bei Reaktor 2 sieht es schlechter aus, als die Tepco-Angaben bisher vermuten ließen. Die merkwürdige Überschwemmung des Gebäudes mit hoch radioaktivem Wasser [tagesspiegel.de] erklärt der Bericht so, dass auf dem Höhepunkt der Überhitzung kurz nach der Notabschaltung die Dichtungen der Kühlwasser-Umwälzpumpen zerstört wurden. Durch diese defekten Dichtungen, die in der Wand im unteren Drittel des Druckbehälters sitzen, strömt hoch radioaktives Kühlwasser in das äußere Containment aus Stahlbeton. Weil der Stahlbeton seinerseits durch das Erdbeben undicht geworden ist, läuft radioaktives Kühlwasser in die unteren Geschosse des Reaktorgebäudes. Durch das Versagen der Dichtungen steht das Kühlwasser auch nur bis auf deren Höhe, das heißt eine Kühlung der darüber liegenden Teile der Brennstäbe ist kaum noch möglich. Das alles macht die Kühlung der Reaktoren noch schwieriger.
Leider zeigt der Bericht auch, dass Tepco eine Reihe von folgenschweren Fehlern gemacht und falsche Informationen gegeben hat. Beispielsweise ist erst jetzt klar, dass die Brennstäbe in Reaktor 1 wahrscheinlich im Trockenen stehen - laut Tepco-Angaben waren sie immerhin halb mit Kühlwasser bedeckt. Auch stellt sich die Frage, ob man nicht viel früher Süßwasser statt Meerwasser für die Kühlung hätte heranholen können - schließlich steht das nordjapanische AKW nicht gerade in der Wüste. Regelrecht nervös macht auch die jetzt bekannt gewordene Tatsache, dass Tepco bis heute (!) bei Reaktor 1 Kühlwasser ohne Borsäure verwendet - zur Vermeidung einer Re-Kritikalität wäre das eine unverzichtbare Standartproz edur [tagesspiegel.de].
Neben der sofortigen Beimischung der Borsäure haben die NRC-Experten eine lange Liste weiterer Empfehlungen gegeben. Bleibt sehr zu hoffen, dass diese jetzt konsequent umgesetzt werden.
Wie heikel ist die Situation, fragt sich die ganze Welt. Der NRC-Bericht bzw. das, was ich hier lese, bestätigt die laienmäßigen Annahmen, die man entwickelt hat aufgrund von Erfahrungen und jahrelanger Beschäftigung mit öffentlich zugänglichen Quellen.
Was sagt der NRC-Bericht über den Einsatz von Arbeitskräften vor Ort?
Wann wird thematisiert, was "man" laienmäßig von Anfang an vermutet und was der NRC-Bericht nahelegt: Nämlich der Einsatz von tausenden Menschen am Unglücksort. Japan ist nicht die Sowjetunion von 1986 (was wäre da eigentlich 10 Jahre später los gewesen) und befindet sich auch nicht im Kaiserreich vor 1945. Was wird also? Wird es irgendeine Art von Ausnahmezustand dort geben, der eine Zwangsrekrutierung von Arbeitskräften erlaubt? Wie soll das gehen? Was meiner Meinung nach überhaupt nicht geht, ist, dass sie dort weiter junge Menschen als Opfergänger verpflichten oder mit Pflichtgefühlsappellen manipulieren,
http://www.youtube.com/watch?v=mHWvbisFg0I&feature=player_embedded
In der Ukraine töteten die Sowjets die steunenden Tiere in der Zone.
mit englischem Text - unbelievable!
http://www.youtube.com/watch?v=yp9iJ3pPuL8&feature=relmfu
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