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RE: steuersünder und steuergerechtigkeit
Eckhart, 02.09.2021 13:07, Reply toverfolgung reicher steuersünder ist jederzeit vollständig zu unterstützen. [wie gesagt von a. wie alice s. über u.h. bis z. wie zumwinkel].
nur, bin ich sehr skeptisch, daß dazu hinweise auf der plattform eingehen. bei der plattform geht es eher um "unversteuerte nachbarschafsthilfe" oder daß ein geschaftspartner beruflich abgeschriebene mittel privat nutzt, etc. .... die petitessen. "man macht das nicht". auf der plattform düfte bevorgt landen, was als "steuerverkürzung" bezeichnet wird, ordnungswidrigkeiten, keine straftaten.
hinweise auf schwarzgeld aus drogenhandel und ähnlichen delikten? auf der plattform?
der knackpunkt für potentiell höhere einnahmen sind doch die ungleichgewichtigen steuersätze auf kapital und arbeit. oder sozialversicherungsbeiträge aus "sonstigen einkünften" wie zinsen, mieten.
oder, wie ein finanzbeamter mal "geleakt" hat": allein in seinen bereich in hh fallen 12 einkommensmillionäre, die keine steuern zahlen.
ps: niemand kann die steuerausfälle genau bestimmen. geschätzt sind es 100mrd. aus schwarzarbeit, betrug, tricks... [bevor es wieder "verbesserungen" gibt; das ist eine größenornung also subsummiert 125 oder 185mrd]
pps: die wenigsten hier im forum werden überhaupt das potential haben auch nur 10,000 oder 50,000€ zu hinterziehen
Ich bin ja grundsätzlich bei Dir und verstehe die Aufregung über die Verfolgung reicher Steuerhinterzieher nicht (so wie ich den Aufkauf von CDs über Steuersünder durch SPD-NRW begrüßt habe, die zig Milliarden an hinterzogenen Steuern zurückgebracht haben).
Falls Fakten von Interesse sind. Das sagt der BW Finanzminister Danyal Bayaz dazu:
epost from @real.danyalWeil es viele Rückfragen zum Thema gibt: #Steuerhinterziehung ist ein Schlag ins Gesicht für alle, die ehrlich ihre Steuern zahlen. Sie kostet uns in Deutschland geschätzte 50 Milliarden Euro im Jahr. Geld, das für gute Bildung, Infrastruktur und bei der Polizei fehlt, weil sich Einzelne auf Kosten der Allgemeinheit bereichern. Das neue anonyme Hinweisportal ist ein ergänzendes Instrument im Kampf für mehr #Steuergerechtigkeit.Auch bisher sind - auch in anderen Bundesländern - anonyme Anzeigen schon möglich, per Brief oder Telefon. Im Jahr 2021 sollte das aber auch online gehen, deshalb das Onlinesystem. Anzeigen müssen selbstverständlich gut begründet sein, sonst werden sie von der Steuerfahndung erst gar nicht bearbeitet. Ein einfacher Hinweis genügt ausdrücklich nicht. Niemand muss befürchten, dass künftig die Steuerfahndung vor der Tür seht, nur weil der Nachbar ihn angeschwärzt hat. Es geht außerdem um relevante Fälle von Steuerbetrug.Begründeten Anzeigen geht die Steuerfahndung nach, dazu sind wir auch gesetzlich verpflichtet. In Baden-Württemberg haben die Fahnder im Jahr 2020 ca. 250 Mio. Euro an Mehrsteuern durch Steuerhinterziehung entdeckt, bundesweit waren es 3,2 Mrd. Euro. Für Steuerhinterziehung darf es null Toleranz geben!Ich bin immer offen fürs Diskutieren, aber da mich aktuell leider viele geschmacklose Kommentare unter der Gürtellinie erreichen, habe ich bei diesem Post die Kommentarfunktion deaktiviert!Quelle: Ministerium der Finanzen BaWü
Also: Auch bisher schon wurde die von dir angesprochenen Petitessen nicht verfolgt, sondern nur bei substantiellen Hinweisen diesen Anzeigen nachgegangen. Das soll sich nicht ändern.
Der einzige Unterschied: Es geht online und nicht nur über die von dir anscheinend heißgeliebten Kommunikationswege Telefon, Post oder Fax.
In welchen Bereichen darf deiner Meinung nach die Verwaltung sich überhaupt moderner aufstellen?
PS:
Das mit dem klacks bezüglich Soli meinte ich in Bezug auf die 10 Milliarden bei geschätzten 50 Milliarden Steuerbetrug, zumal es näherungsweise die gleiche Klientel beträfe, denn wer wenig Steuern zahlt, kann auch keine riesige Summen betrügen....
Im übrigen gehöre ich schon lange zu denjenigen, die sagen: Weg mit dem Soli. Was soll diese Finanzamtskrücke?
Wenn schon in die normalen Steuertabellen bzw. -Tarife einarbeiten. Und diese dann angemessen gestalten. Über das was für wen angemessen ist kann man trefflich streiten. Aber dazu braucht es keinen Soli.