Ich versuche mal etwas Klarheit in die Diskussion an anderen Orten im Forum zu bringen und eröffne dafür einen neuen Thread - wer weiß, wozu es letztendlich gut ist.
Hier meine Überlegungen zur Werteunion::
1. Die Werteunion versucht eine politische Lücke zu füllen, die derezeit vakant ist. In Bayern sicher nicht, aber sehr wohl im überwiegenden Rest der Republik.
2. Kaum jemand bedient derzeit den konservativ-bürgerlichen Bereich. Auch unter Merz hängt die CDU weiterhin der Ära Merkel nach und ist entsprechend politisch aufgestellt.
3. Theoretisch hat die Wereteunion bislang das Meiste richtig gemacht und sich entsprechend positioniert. Es folgen im Weiteren jedoch diverse "Aber"...
-- Ihr fehlen charismatische Köpfe. Maaßen ist bekannt, aber keine Leitfigur. Er ist ein Bürokrat, kein "political leader".
- Mitte-Rechts befindet sich derzeit in Opposition. Ihr Gegenüber steht eine Koalition, die mehr und mehr abwirtschaftet. Diejenigen Wähler, die sich von den Regierenden abwenden, wollen einen Machtwechsel und scheuen das Risiko, eine Partei zu wählen, die an der parlameentarischen Hürde scheitern dürfte
- Die Gunst der Stunde liegt derzeit zudem bei zwei weiteren Parteien: bei den Freien Wähler und dem BSW. Noch eine Partei, die ins Parlament drängt, wird der Wähler kaum goutieren, zumal Freie Wähler und das BSW über jeweils eine charismatische Person an ihrer Spitze verfügen.
Zusammenfassung:
Der Werdegang der Werteunion sollte genau beobachtet und regelmäßig neu taxiert werden - denn grundsätzlich steckt in ihr Potenzial. Zumal die Lücke zwischen Union und AfD stetig größer wird.
Mit dem Nichtantreten bei der EU-Wahl könnte die Werteunion eine größe Chance vertan haben. Damit verbessern sich ihre Möglichkeiten bei der Bundestagswahl 2025 keineswegs, eher ist das Gegenteil der Fall. - Bei einer Ausnahme: Der neuen P'artei gelingt wider Erwarten der parlamentarische Einzug bei einer der drei Landtagswahlen in Ostdeutschland im Frühherbst 2024. Das könnte die Karten neu mischen.
Derzeit steht der Werteunion eine lange Durststrecke bevor. Diese endet aus heutiger Sicht frühestens im Jahr 2029. (sofern nach 2025 keine vorgezogenen Wahlen zum Bundestag sattfinden) Nicht auszuschließen natürlich auch, dass wir hier am Ende eifrig über eine Partei von Anbeginn in Agonie diskutieren. (unwahrscheinlich, aber eben nicht völlig auszuschließen)
Mit dem Nichtantreten bei der EU-Wahl könnte die Werteunion eine größe Chance vertan haben. Damit verbessern sich ihre Möglichkeiten bei der Bundestagswahl 2025 keineswegs, eher ist das Gegenteil der Fall. - Bei einer Ausnahme: Der neuen P'artei gelingt wider Erwarten der parlamentarische Einzug bei einer der drei Landtagswahlen in Ostdeutschland im Frühherbst 2024. Das könnte die Karten neu mischen.
Werteunion und EU Wahl:
Die WU müsste in etwas mehr als 3 Wochen eine Liste einreichen - und entsprechende Unterschriften. Für eine Partei, die zwar neu ist, aber als Verein existiere, erscheint das machbar.
Nachtrag
Offiziell hat die Partei nur die 55 Mitglieder, die "an Bord" waren und sind.
Andernorts wurde groß und laut von AUSTRITTTEN geredet. Da hat mal einer wieder Wunschdenken und Tatsachen verwechselt.
Otte war nie Mitglied der Partei WU - und mehr noch, nach eigener Aussage, wollte er gar nicht WU Parteimitglied werden:
"Ich war Mitglied im Verein und wollte nie in die Partei eintreten, da ich mich nach meiner Kandidatur um das Amt des Bundespräsidenten aus der Parteipolitik zurückgezogen habe, wie es gute Sitte ist." (ARD Text)
Propaganda hat kurze Beine.
In der kleinen Gruppe der Parteimitglieder sehe ich eine "Reinigung" von allzu rechten Tendenzen und den Versuch, sich vom rechtsextremen Arm der AfD abzugrenzen. Dringend geboten und angeraten.
Nevertheless: WU braucht eine IDEE für die sie stehen und die sie "einzigartig macht" und den schmalen Raum zwischen CDU-CSU und AfD zu nutzen.
Wenn ich das "Gruendungsprogram-17-02-2024-WerteUnion" oberflächlich lese, hat die WU einiges von einer von-Lambsdorff-FDP (also von Otto Graf von) und könnte nicht nur an der CDU-CSU, FW und AfD knappern, sondern der FDP ein paar zehntel-Prozentpünktchen abnehmen, die sie dringend bräuchten.
Was der WU ausser einem Alleinstellungsmerkmal fehlt, ist wie gruener andeutet, eine charismatische Führungsfigur. Situation ist so ziemlich umgekehrt zur BSW: die haben eine Frontfrau, aber keine stringends Ausrichtung, eher bieten sie alles an von ganz rechts bis ganz linksaussen.
Die Gunst der Stunde liegt derzeit zudem bei zwei weiteren Parteien: bei den Freien Wähler und dem BSW. Noch eine Partei, die ins Parlament drängt, wird der Wähler kaum goutieren, zumal Freie Wähler und das BSW über jeweils eine charismatische Person an ihrer Spitze verfügen.
Warum die Werte Union nicht einfach zu den Freien Wählern gegangen ist, erschliesst sich mir nicht ganz. Ausser vielleicht, dass die Freien Wählern in ausserhalb Bayerns 'gerüchteweise' teilweise recht links positioniert sein sollen.
Mit dem Nichtantreten bei der EU-Wahl könnte die Werteunion eine größe Chance vertan haben.
In der Tat: Da hätte man ungefähr das Potenzial der möglichen Wähler sehen können.
Ich kenne übrigens ein ehemaliges JU-Mitglied, das mittlerweile bei der AfD gelandet ist und gute Einblicke in die Werte Union hat.
Laut seinen Äusserungen wurden da grosse Pläne geschmiedet und viel gelabert, aber letztlich war das alles ziemlich substanzlos, weltfremd und entrückt.
Das deckt sich vollumfänglich mit meinen Eindrücken: Es ist mehr als zweifelhaft, dass eine nostalgische Verklärung der 'alten' CDU oder gar der Kohl-Ära heutzutage noch irgendjemanden hinterm Ofen hervorlockt. Eine neue anschlussfähige konservativ-liberale Partei braucht eine den Zeiten angemessene Erzählung.
Von daher würde ich sagen Totgeburt - es sei denn, es gibt im Osten doch noch genug nicht zur AfD abgewanderte CDU- und FDP-Wähler, die unter gar keinen Umständen weitere Regierungsbeteiligungen der Grünen mehr wollen. Oder es steigt eben doch noch ein populärer Politiker mit ins Boot (bei den Landtagswahlen im Osten sollten da bereits Landespolitiker wie z. B. Zastrow oder Kemmerich reichen).
Mit dem Nichtantreten bei der EU-Wahl könnte die Werteunion eine größe Chance vertan haben. Damit verbessern sich ihre Möglichkeiten bei der Bundestagswahl 2025 keineswegs, eher ist das Gegenteil der Fall. - Bei einer Ausnahme: Der neuen P'artei gelingt wider Erwarten der parlamentarische Einzug bei einer der drei Landtagswahlen in Ostdeutschland im Frühherbst 2024. Das könnte die Karten neu mischen.Werteunion und EU Wahl:
Die WU müsste in etwas mehr als 3 Wochen eine Liste einreichen - und entsprechende Unterschriften. Für eine Partei, die zwar neu ist, aber als Verein existiere, erscheint das machbar.
- Die Listen müssen bis zum 83. Tag vor der Wahl, also dem 18. März 2024 18 Uhr, eingereicht werden.
beobachtest du das weiter? ich komme sicher nicht dazu...
Werteunion und EU Wahl:
Die WU müsste in etwas mehr als 3 Wochen eine Liste einreichen - und entsprechende Unterschriften. Für eine Partei, die zwar neu ist, aber als Verein existiere, erscheint das machbar.
- Die Listen müssen bis zum 83. Tag vor der Wahl, also dem 18. März 2024 18 Uhr, eingereicht werden.
beobachtest du das weiter? ich komme sicher nicht dazu...
Ja, schaun mer mal.
Viele neue Entwicklungen erwarte ich nicht
"...zumal Freie Wähler und das BSW über jeweils eine charismatische Person an ihrer Spitze verfügen."
In der Tat ist der Bekanntheitsgrad von Frau Wagenknecht (bundesweit) und Herrn Aiwanger (bayernweit) deutlich höher als bei Maaßen. Es bleibt somit abzuwarten, ob die WerteUnion nicht auch noch eine sehr bekannte Person an die Spitze bringen wird. Nach meiner Einschätzung wäre dies unbedingt notwendig (zusätzlich auch auf Landesebene für die kommenden LTW im Osten 2024)
Vergleicht man z.B. die Anzahl der Follower auf Twitter ist der aktuelle Stand so:
Wagenknecht 707.056
Maaßen 195.047
Aiwanger 83.469
Vergleicht man z.B. die Anzahl der Follower auf Twitter ist der aktuelle Stand so:
Wagenknecht 707.056
Maaßen 195.047
Aiwanger 83.469
Zur Einordnung: Aiwanger ist vornehmlich ein bayerisches Phänomen, diesbezüglich ist seine Popularität auch in Bezug auf Twitter-Follower vergleichbar mit der von SW. Im Unterschied zu BSW regieren die FW sowohl auf Landesebene als auch in zahlreichen Kommunen, sind seit 16 Jahren im bayerischen Landtag vertreten (meist zweistellig) und kopieren da die CSU-Taktik, Opposition und Regierung gleichzeitig zu sein. Der relativ neue Personenkult um Aiwanger hat die FW nun stark veändert, er ist im Süden Bayerns deutlich populärer als im Norden und ich sehe die FW mit nur geringen Chancen, bundesweit über 3-4% zu kommen, selbst wenn sie in Bayern 15% holen. Die FW fischen somit va. im süddeutschen Raum mit im braun gefärbten rechtspopulistischen Teich, mehr als die Hälfte ihrer Wähler kommen wohl aus dieser Richtung. Zu wenig, um bundesweit über die 5% zu kommen, genug, um wieder ins EP einzuziehen (wo sie überhaupt keinen Einfluss haben) aber va. könnten sie damit auch zum Scheitern von BSW und Werteunion an der 5%-Hürde beitragen (ev. auch bei den ostdeutschen LTW) und das AfD-Ergebnis in Bayern drücken.
Meine Einschätzung derzeit: Die Werteunion wird bei allen Wahlen scheitern, BSW wird in die ostdeutschen Landtage einziehen, aber nur knapp und für eine Legislaturperiode. Die FW ziehen wieder ins EP ein (3%), BSW auch, aber mit unter 5% etwa auf dem Niveau der Linken. Mit der Konkurrenz von BSW und Werteunion schaffen es die FW nicht, sich auch in ostdeutschen oder norddeutschen Ländern zu etablieren. Und alle drei rechtspopulistische Parteien drängen die AfD weiter nach ganz rechtsaußen.
Meine Einschätzung derzeit: Die Werteunion wird bei allen Wahlen scheitern, BSW wird in die ostdeutschen Landtage einziehen, aber nur knapp und für eine Legislaturperiode. Die FW ziehen wieder ins EP ein (3%), BSW auch, aber mit unter 5% etwa auf dem Niveau der Linken. Mit der Konkurrenz von BSW und Werteunion schaffen es die FW nicht, sich auch in ostdeutschen oder norddeutschen Ländern zu etablieren. Und alle drei rechtspopulistische Parteien drängen die AfD weiter nach ganz rechtsaußen.
Das mag sein. Die Frage wäre dann, wie man es interpretieren kann, dass sich keine der genannten Parteien außer der AfD (die am weitesten rechts steht) etabliert.
Das mag sein. Die Frage wäre dann, wie man es interpretieren kann, dass sich keine der genannten Parteien außer der AfD (die am weitesten rechts steht) etabliert.
Warum liegt die AfD vorne
Um den pfälzischen Kanzler umgekehrt zu zitiern:
Meine Einschätzung derzeit: Die Werteunion wird bei allen Wahlen scheitern, BSW wird in die ostdeutschen Landtage einziehen, aber nur knapp und für eine Legislaturperiode. Die FW ziehen wieder ins EP ein (3%), BSW auch, aber mit unter 5% etwa auf dem Niveau der Linken. Mit der Konkurrenz von BSW und Werteunion schaffen es die FW nicht, sich auch in ostdeutschen oder norddeutschen Ländern zu etablieren. Und alle drei rechtspopulistische Parteien drängen die AfD weiter nach ganz rechtsaußen..
Ich sehe das anders. Bei der EP-Wahl sehe ich das BSW deutlich über 5%.
Und ob es Sahrah gelingt sich zu etablieren und in den Bundestag zu kommen hängt m.E. nur davon ab, ob es Ihr geling ein starkes Organisationstalent und mindestens eine weitere charismatische Person an Bord zu bekommen.
Sie hat eine ziemlich große Marktlücke: Klassisch linke Sozialpolitik, Ablehnung der woken Gesellschaftspolitik, Godesberger Programm sozialdemokratische Wirtschaftspolitik, Ablehnung der Migration.
Die Lücke an sich schätze ich auf ca 15% von der Linken, AfD, SPD, Union und Nichtwählern. Sie muß nur schaffen das auszufüllen.
Werteunion sehe ich die Lücke maximal bei 3% von AfD Union und Nichtwählern.
FW kann ein FDP-Ersatz werden, da gibt es eine Lücke. Als Aiwanger-Partei kommen sie nicht über 3%
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