Herman Cain - der Entertainer

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  • Herman Cain - der Entertainer

    Wanli, 16.11.2011 23:58
    #1

    http://i2.cdn.turner.com/cnn/2011/images/11/14/t1larg.herman-cain-black-hat.t1la rg.jpg

    Er stieg in den Umfragen, weil er die klare Sprache eines Predigers sprach, Humor ihm nicht fremd war und er die simplen Wahrheiten der Tea-Party-Bewegung recht eloquent vertrat. Jetzt steht er im Rampenlicht, man untersucht ältere Vorwürfe sexueller Belästigung und fühlt Cain ein wenig genauer auf den Zahn: Weiß er überhaupt, wovon er spricht? Bei der letzten Debatte zur Außenpolitik war schon recht offensichtlich, dass das zumindest auf diesem Politikfeld nicht der Fall ist, Cain flüchtete sich in Platitüden und gab ansonsten an, auf seine Experten hören zu wollen.

    Jetzt war er zum Zeitungsinterview geladen und wurde zum Thema Libyen befragt, dabei lief eine Kamera. Libyen? Lange Pause, dann flehend: Da ging es doch um Gaddafi? Obama habe doch die Aufständischen unterstützt, richtig? Dann ringt er sich zu einer Antwort durch, die keiner versteht.

    http://www.welt.de/politik/wahl/us-wahl-2012/article13718574/Wie-Cain-Perry-amp- Co-die-Republikaner-blamieren.html

    Glück für Cain, dass sich das ganze in den Büroräumen einer Zeitung abspielte und nicht bei einer Debatte; Pech, dass der Clip auf Youtube nach gut einem Tag schon hunderttausendfach angeklickt worden ist und auch im Fernsehen immer wieder gezeigt wurde. Jon Stewart:

    http://www.thedailyshow.com/watch/tue-november-15-2011/indecision-2012---come-on --really-

    Doch der Hermanator weiß, wie man die Kritiker zum Schweigen bringt:

    I'm not supposed to know anything about foreign policy. Just thought I'd throw that out.

    http://politicalwire.com/archives/2011/11/16/bonus_quote_of_the_day.html

    Als Präsi-Bewerber muss man also keine Ahnung von Außenpolitik haben, schon gar nicht von einem Krieg, der ja auch noch nicht so lange her ist. Dass Obama ihn falsch geführt hat, das muss man allerdings sehr wohl sagen, auch wenn man es nicht begründen kann, dann klappt es schon mit der Basis. Mal ehrlich: Cain mag sich momentan noch an guten (wenngleich schon deutlich rückläufigen) Umfragewerten erfreuen, aber seine 15 Tage Ruhm werden bald zu Ende sein. Da ist ja selbst der neue GOP-Kandidat risikoloser, den THE ONION jetzt vorstellte:

    http://www.theonion.com/video/gop-race-heats-up-as-candidate-in-coma-more-appeal ,26406/

  • RE: Herman Cain - der Entertainer

    saladin, 17.11.2011 02:18, Reply to #1
    #2

    und wieso glaubst du dass die aussenpolitik irgendeinen wähler in der usa interessiert?

  • RE: Herman Cain - der Entertainer

    Wanli, 18.11.2011 16:29, Reply to #2
    #3

    Nun, die Feinheiten mögen die republikanischen Vorwähler nicht interessieren, aber eine grundsätzliche Vertrautheit mit der TAGESPOLITIK wird von vielen wohl schon erwartet. Erwartet wird wohl auch, dass der schlussendliche Präsidentschaftskandidat Präsident Obama im Wahlkampf und insbesondere in den Fernsehdebatten im nächsten Herbst ordentlich einheizen kann. Solche Schnitzer (und davon gibt es mittlerweile nun wirklich genug) legen doch jedem Wähler nahe, dass bei Cain eine recht hohe Wahrscheinlichkeit bestünde, sich (zur hämischen Freude der verhassten Demokraten) zu blamieren, während das bei Romney oder Gingrich weniger zu erwarten ist.

  • RE: Herman Cain - der Entertainer

    Wanli, 18.11.2011 21:07, Reply to #3
    #4

    Sehr guter Artikel über das Phänomen Herman Cain. Er sucht nach den Gründen für Cains Resonanz bei vielen Rechten und zeichnet gleichzeitig das Bild eines Kandidaten, der kaum weiß, wovon er spricht:

    To say that Herman Cain has an imperfect grasp of policy would be unfair not only to George W. Bush in 1999 but also to Britney Spears in 1999. Herman Cain seems like someone who, quite frankly, has never opened a newspaper. [...] He can articulate a crowd’s worst fears — America is falling apart, weakening in the world, suffering economic carnage — and then reassure everyone that, no worries, we can fix it. If any candidate were able to relate to voters in this way and have a clue what he or she was talking about (there, in Cain’s case, is the rub), that person would be unstoppable.

    Zudem viele seltsame kleine Details: Cains Sprecher fungierte in der Vergangenheit auch als Sprecher für Guantanamo, Cain selbst glaubt, die Zahl 45 bestimme sein Schicksal.

    http://www.nytimes.com/2011/11/13/magazine/on-the-ropes-with-herman-cain.html?_r =1&pagewanted=all

  • Herman Cains Ängste

    Wanli, 22.11.2011 01:07, Reply to #4
    #5

    Der Arsch ging ihm auf Grundeis, als er entdeckte, dass einer der Ärzte, bei denen er sich einer Chemotherapie unterzog, einen verdächtig klingenden Namen trug - so erklärte der Kandidat jetzt bei einem Besuch in einem christlichen Themenpark (s.o.) in Florida:

    He begins with a story about how he knew he would survive when he discovered that his physician was named "Dr. Lord," that the hospital attendant's name was "Grace" and that the incision made on his chest during the surgery would be in the shape of a "J."

    "Come on, y'all. As in J-E-S-U-S! Yes! A doctor named Lord! A lady named Grace! And a J-cut for Jesus Almighty," Cain boomed.

    He did have a slight worry at one point during the chemotherapy process when he discovered that one of the surgeon's name was "Dr. Abdallah."

    "I said to his physician assistant, I said, 'That sounds foreign — not that I had anything against foreign doctors — but it sounded too foreign," Cain tells the audience. "She said, 'He's from Lebanon.' Oh, Lebanon! My mind immediately started thinking, wait a minute, maybe his religious persuasion is different than mine! She could see the look on my face and she said, 'Don't worry, Mr. Cain, he's a Christian from Lebanon.'"

    "Hallelujah!" Cain says. "Thank God!"

    The crowd laughs uneasily.

    http://news.yahoo.com/blogs/ticket/herman-cain-holy-land-experience-130621445.ht ml

  • Herman Cain: Das wars wohl.

    Wanli, 28.11.2011 23:10, Reply to #5
    #6

    Das wars wohl: Cain sagte auf CNN, eine weitere Frau werde demnächst behaupten, über 13 Jahre eine Affäre mit ihm gehabt zu haben; sie sei eine Freundin, der er habe helfen wollen, die seine Frau aber nicht kenne. Er habe nichts Falsches getan, aber es sei gut möglich, dass noch weitere derartige Anschuldigungen ("an infinite number") öffentlich würden. Warum solche angeblich falschen Vorwürfe gegen ihn erhoben würden? Rassismus sei vermutlich der Grund.

    http://2012.talkingpointsmemo.com/2011/11/cain-preempts-report-of-alleged-affair -here-we-go-again.php

    Ausgerechnet bei FOX News hat sein Herzblatt nun ausgepackt...

    http://www.myfoxatlanta.com/dpp/news/ginger-white-claims-affair-herman-cain-2011 1127-es

    http://www.fotohits.de/apps/wettbewerb/displayimage.php?pid=2816

  • RE: Herman Cain: Das wars wohl.

    Wanli, 29.11.2011 18:39, Reply to #6
    #7

    Konferenzschalte mit Anhängern am Morgen: Cain denkt darüber nach, den Bettel hinzuschmeißen, eine Entscheidung werde im Laufe der nächsten Tage fallen.

    http://www.nationalreview.com/corner/284321/breaking-cain-reassessing-candidacy- robert-costa

  • Herman Cain: Das letzte Aufgebot / Deserteure

    Wanli, 29.11.2011 22:30, Reply to #7
    #8

    Eine Abgeordnete aus Arizona verteidigte Cain: Sie kenne ihn schon seit 12 Jahren und er habe sich ihr gegenüber immer wie ein Gentleman verhalten - obwohl sie doch echt gut aussehe, ehrlich! Höre ich da eine gewisse Enttäuschung heraus? Link (mit Foto der Dame):

    http://www.politico.com/blogs/bensmith/1111/The_CainKlein_test.html?showall

    Derweil hat sich das PAC "Draft Herman Cain Political Action Committee", das von Kalifornien aus Spenden für Cain gesammelt hatte, jetzt umbenannt in "Beat Obama Political Action Committee". Tja ja, das sinkende Schiff...

    http://www.politico.com/news/stories/1111/69326.html

  • RE: Herman Cain: Das letzte Aufgebot / Deserteure

    Wanli, 30.11.2011 13:40, Reply to #8
    #9
  • Herman Cain: Kartenspieler

    Wanli, 01.12.2011 01:22, Reply to #9
    #10

    Hier Cains Karte der Welt mit nützlichen Anmerkungen (von seiner Homepage):

    Je heller, desto mehr Facebook-Verbindungen gehen von dem Ort aus - laut Cain ein untrügliches Zeichen für Freiheit und Unternehmergeist.

    http://www.theatlanticwire.com/politics/2011/11/herman-cains-world-map-not-joke/ 45576/

    Auf Twitter wird schon fleißig nach weiteren möglichen Kurzbezeichnungen für andere Länder geforscht:

    Hungary: Not after a Godfather's Large Pizza!

    Kyrgyzstan: Useful Allies At Scrabble

    Chile: great on a hotdog!

    Sierra Leone: famous for spaghetti westerns.

    Denmark: Rotten

    Uzbekistan: Real?

    Narnia: Friend!

    https://twitter.com/#!/search?q=%23OtherHermanCainCountries

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