Demokratische Präsidentschaftskandidatur 2020: Warmmachen

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  • RE: Wandel

    gruener (Luddit), 15.01.2019 22:01, Reply to #60
    #61

    in den letzten 25 jahren dürfte sich - sogar - in den usa die inhaltliche bedeutung von liberal, moderate, conservative verändert haben. es ist für mich nicht erkennbar, dass dieser umstand berücksichtigt wird.

    Das ist richtig. Spätestens seit Obama werden alle und alles, was die Republikaner hassen, mit "liberals" beschimpft. Es wurde zum Synonym für Demokraten. Wie bei Clintons "deplorables" führt so etwas oft zur Distinktion, man identifiziert sich mit der verächtlichen Titulierung, um sich von den Beschimpfern noch mehr abzusetzen.

    wobei ich nicht allein darauf abzielte.

    die koordinaten insgesamt sind einem mehr oder weniger ständigen fluss unterworfen - einen wichtigen aspekt hast du soeben aufgeworfen - so dass beispielhaft ein liberaler nicht mehr unbedingt für das (ein-)stehen muss, was mitunter noch vor 25 jahren einen klassischen liberalen ausmachte.

    ob dieses ständigen flusses hinkt m.e. der obige vergleich.

  • RE: Wandel

    drui (MdPB), 15.01.2019 22:41, Reply to #61
    #62

    Ich meine damit auch, dass  "liberal" eine reine Worthülse ist, selbst wenn sie bei uns eine völlig andere Bedeutung hat als im angelsächsischen Sprachraum. Von national-liberal über links-liberal bis zum neoliberalen Verständnis der heutigen FDP hatten wir ja auch schon sehr viele Variationen. Wie eine vor 100 Jahren ermordete Frau mal sagte: Freiheit ist immer auch die Freiheit der Andersdenkenden. Dementsprechend unterschiedlich sind auch die Individuen, die sich als liberal oder libertär bezeichnen.

    Die Anhörung des ev. künftigen Justizministers gestaltete sich heute durchaus interessant. Ich könnte mir vorstellen, dass den auch einige demokratische Senatoren mitwählen dürften, trotz eines vergangenen Memos, das Ermittler Mueller kritisiert und Trump unterstützt hat. Vielleicht spielt Barr ja nur den unabhängigen Juristen, aber ich glaube das nicht. Ich könnte mir denken, Trump würde heute die Nominierung gerne zurückziehen und könnte sie ebenso bedauern wie zuvor die von Jeff Sessions.

    https://www.politico.com/story/2019/01/15/barr-attorney-general-hearing-1100138

    Trumps Umfragen bewegen sich langsam nach unten. Rasmussen, das GOP-freundlichste Institut, sieht ihn bei knapp unter 43% Zustimmung, das klingt viel, liegt aber 6% unter den Ergebnissen von vor dem Shutdown.

    https://www.electoral-vote.com/evp2019/Pres/Maps/Jan15.html#item-1

  • Im Fluss / Kapital

    Wanli, 21.01.2019 18:57, Reply to #62
    #63

    Mit Kamala Harris hat heuer die erste bei den Buchmachern als Mitfavoritin gehandelte Politikerin ganz offiziell eine Präsidentschaftskandidatur erklärt (auch wenn Elizabeth Warrens "Erkundungskomitee" rein rechtlich auch schon eine Kandidatur ist - de facto ist sie auch schon Kandidatin).

    https://www.thecut.com/2019/01/kamala-harris-is-running-for-president-in-2020.ht ml

    Glaubt man den Bookies, dann dürfen sich Julian Castro (offizieller Kandidat) und Senatorin Kirsten Gillibrand (Erkundungskomitee) weniger große Hoffnungen machen, im Sommer 2020 beim demokratischen Parteitag die Hauptrolle zu spielen, für die Houseabgeordneten John Delaney und Tulsi Gabbard sowie den Housekandidaten Richard Ojeda aus West Virginia gilt das natürlich erst recht.

    Gillibrand’s biggest strength is that she appears to really want the job. She’s been hard at it for a while now, and she rarely misses any opportunity to build her stature. That has earned her respect from many party actors, although opinion about her has been polarized since she was credited, fairly or not, with driving Al Franken out of the Senate. Her biggest weakness? She doesn’t start with any natural constituency. She’ll certainly contend for the support of organized women’s groups, which were key to Democratic victories in the midterms. And it’s not hard to picture her being a candidate that most of the party can live with. But it’s also easy to picture her as everyone’s third choice, which doesn’t bode well for the early-voting states.

    Former San Antonio Mayor Julian Castro made his formal announcement last weekend. He’s from the mayors and members (of the House) bracket, a group that rarely wins nominations, although there’s no particular reason they’d be less capable of handling the presidency than those with more conventional qualifications. Within that context, Castro has plenty going for him. But probably not enough. Watch to see whether high-profile Hispanic politicians endorse him early; they probably won’t do so unless they think he has a good chance of becoming one of the finalists.

    As for Tulsi Gabbard, a House member from Hawaii, the less said the better. With neither conventional qualifications for the presidency nor mainstream policy positions within the party, there’s no reason to expect her to contend seriously. In fact, the best thing for the party would be if her presidential run meant the end of her House tenure.

    Next up? Senator Amy Klobuchar said Tuesday that her family is okay with her running, and Senator Sherrod Brown announced a tour of the early-voting states. Both have lagged the others a bit because they had competitive reelection campaigns last year, and both emerged stronger from those efforts. They should be among the top contenders, along with Gillibrand and a few others, at least if I’m right that the Democrats are likely to nominate a fairly conventional candidate.

    https://www.bloomberg.com/opinion/articles/2019-01-16/president-gillibrand

    In den nächsten Wochen wird es wohl Schlag auf Schlag gehen mit den Kandidaturen; hinter den Kulissen ist der Kampf um die Gunst der Basis ja eh schon längst im Gange, das Ringen um erfahrene Wahlkampfexperten und Spendengelder ebenso.

    https://en.wikipedia.org/wiki/2020_Democratic_Party_presidential_primaries#Candi dates

    EDIT

    Ich denke, dass die Demokraten ein sehr eindrucksvolles Bewerberfeld zusammenbekommen werden, und noch kann ich nicht sagen, wer von den erklärten oder noch schwankenden Persönlichkeiten die beste Wahl wäre. Es gilt zwei Dinge zu bewerkstelligen: Trump zu schlagen und das Land zu verändern, insbesondere die oligarchischen Strukturen aufzubrechen.

    Ein Punkt, den es dabei immerhin zu bedenken gilt, ist die Nähe der Kandidaten zur Wall Street - streben sie wirklich tiefgreifende Reformen an oder ist das nur wohlfeile Show für die Basis, während hinter den Kulissen mit den Mächtigen gekungelt wird? Hier wird man man Gillibrand oder Harris (sowie Booker und Beto, falls sie denn antreten) gehörig auf die Finger schauen müssen, pflegen sie doch recht gute Kontakte zur Finanzelite.

    That will allow capitalists to focus their attention on candidates such as Bernie Sanders and Elizabeth Warren, who have shown a real willingness to abandon the traditional coziness of the Democratic party with the finance, insurance and real estate industries.

    https://www.theguardian.com/commentisfree/2019/jan/15/democratic-2020-president- candidates-wall-street

  • RE: Im Fluss / Kapital

    drui (MdPB), 22.01.2019 01:09, Reply to #63
    #64

    As for Tulsi Gabbard, a House member from Hawaii, the less said the better. With neither conventional qualifications for the presidency nor mainstream policy positions within the party, there’s no reason to expect her to contend seriously. In fact, the best thing for the party would be if her presidential run meant the end of her House tenure.

    Das ist schön ausgedrückt. Frau Gabbard redet und handelt nach zwei Prinzipien: Was schert mich mein Geschwätz von gestern und jede Aufmerksamkeit ist gute Aufmerksamkeit. Nicht, dass man sie kennen müsste, aber zuletzt meinte sie, die Demokraten wären doch auch Schuld am Shutdown, ev. keine Position, die in ihrer Partei große Freude aufkommen lässt. Ihre "mainstream policy positions within the party" widersprechenden Positionen sind neben der Schwulenfeindlichkeit ihre außenpolitische Unterstützungen von Autokraten, ob nun den hindu-nationalistischen Modi aus Indien, den ägyptischen Diktator el-Sissi oder Diktator Assad in Syrien. Und wenn jemand von Steve Bannon außerordentlich geliebt wird, ist das eher ungewöhnlich für eine Kandidatin der Demokraten. Die seltsamerweise als Liebling der Linken gilt.

    Electoral-Vote zählt die jeweiligen Sünden der Kandidaten auf und stellt dar, wie sie jetzt alle nichts mehr davon wissen wollen. Gabbard zB. hat mal den schönen Satz gesagt:

    This war of deception and hatred against my mum is being waged by homosexual activists because they know, that if elected, she will not allow them to force their values down the throats of the children in our schools.

    Bernie hat unzählige Einschränkungen von Waffenfreiheit blockiert und hatte lange beste Werte bei der NRA, ebenso wie die Kollegin Kirsten Gillibrand, Biden hat einen sexistischen SC-Richter unterstützt und Gesetze, die Hundertausende Schwarze wegen Bagatellen für lange Zeit ins Gefängnis gebracht haben. Auffällig wenig hört man diesbezüglich über Kamela Harris. Bei 538 wird spekuliert, dass der linke Flügel skeptisch sein könnte, nicht wegen ihren Positionen, aber weil sie lange Staatsanwältin war. Sie hat sich zwar stets gegen überzogene und grausame Strafen eingesetzt und war schon immer gegen die Todesstrafe, aber wer weiss das schon.

    https://electoral-vote.com/#item-3

  • Battle Royale? / B-Hörnchen

    Wanli, 23.01.2019 00:58, Reply to #64
    #65

    Ein Autor der "Week" glaubt, dass die beiden aussichtsreichsten Kontrahentinnen schon im Ring seien: Warren vs. Harris sei das entscheidende Duell der kommenden Vorwahlen, die Linke aus Massachusetts gegen die Moderate (die die Parteilinken nicht allzu sehr verprelle) aus Kalifornien. Da mag dann jeder nach persönlichen ideologischen Vorlieben entscheiden, wem er in diesem Aufeinandertreffen die Rolle der Heldin und wem die der Königin der Aliens zuweist.

    https://theweek.com/articles/818943/elizabeth-warren-win-over-black-voters

    Harris hat jetzt zumindest schonmal ein Ausrufezeichen gesetzt: 1,5 Millionen an Spenden trieb sie am ersten Tag nach der Erklärung ihrer Kandidatur ein und egalisierte damit Bernies Rekord.

    https://politicalwire.com/2019/01/22/harris-raises-1-5-million-in-24-hours/

    Gut möglich, dass es wirklich so kommt - aber es lauert ja auch noch jede Menge B-Prominenz: Bernie, Beto, Biden, Brown, Booker oder gar Bloomberg. Ach ja, auch KloBuchar vielleicht. Da wird noch einiges passieren, 2020 wird wirklich spannend auf demokratischer Seite.

  • B-Prominenz / Blitzkrieg Bop

    Wanli, 23.01.2019 20:16, Reply to #65
    #66

    Und da ist er schon, der nächste erklärte Bewerber - und ja, sein Name beginnt wie in demokratischen Kandidatenkreisen heuer ja Usus mit dem Buchstaben "B":

    Pete Buttigieg wirft seinen Hut in den Ring - Armeeveteran, Rhodes Scholar, schwuler Bürgermeister der Stadt South Bend in Indiana und 2017 Kandidat für den Posten des demokratischen Parteivorsitzenden (ein Amt, das natürlich nicht mit dem europäischer Parteichefs zu vergleichen ist).

    https://slate.com/news-and-politics/2019/01/mayor-pete-buttigieg-2020-presidenti al-bid.html

    Würde mich interessieren, ob der Mann sich selbst Chancen ausrechnet oder es sich bei der Aktion eher um die Vorbereitung einer Kandidatur zum Gouverneur oder Senator handelt.

    https://fivethirtyeight.com/features/pete-buttigieg-2020-democratic-nomination/

    Lustig übrigens, dass sowohl Slate als auch 538 den Lesern erläutern, wie der Nachname des Kandidaten auszusprechen sei - mit komplett verschiedenen Resultaten.

    EDIT

    Wer schon immer mal sehen wollte, wie Beto als Schaf verkleidet "Blitzkrieg Bop" schmettert: Hier werdet Ihr fündig.

    https://www.motherjones.com/politics/2019/01/heres-video-of-beto-orourke-singing -blitzkrieg-bop-in-a-sheep-mask-and-a-onesie/

  • Mikroskop

    Wanli, 24.01.2019 17:28, Reply to #66
    #67

    Die Vorwahlsaison beginnt und damit auch die Untersuchung möglicher Kandidaten auf Herz und Nieren. Journalisten können sich dabei natürlich auf diskrete Tipps parteiinterner Konkurrenten verlassen. Heute kommen Beto und Biden unters Medienmikroskop; beide haben noch keine Kandidatur erklärt, denken aber intensiv darüber nach. Warum da nicht als Rivale einen kleinen Denkanstoß liefern?

    Beto beispielsweise machte vor den Midterms Wahlkampf mit dem texanischen Republikaner, der den 23. Wahlkreis im Lone Star State im House vertrat, eine Wahlempfehlung für dessen demokratische Kontrahentin lehnte er explizit ab. Am Ende gewann der Republikaner mit weniger als tausend Stimmen Vorsprung.

    Joe Biden gastierte etwa zur gleichen Zeit in Michigan und hielt dort eine Rede zu Ehren eines anderen republikanischen Houseabgeordneten, auch er lehnte es ab, den demokratischen Gegenkandidaten zu unterstützen. Mit Bidens warmen Worten machte der Republikaner (der federführend beim Versuch seiner Fraktion gewesen war, Obamacare abzuwickeln) Wahlkampf, Biden wurde für seine Mühe mit 200.000 $ entschädigt und die GOP hielt den Wahlkreis.

    http://nymag.com/intelligencer/2019/01/2020-primary-biden-and-betos-aid-to-gop-c andidates-in-2018-is-disqualifying.html

    Am Martin Luther King Day räumte Joe yudem yum ersten Mal ein, die von ihm Mitte der Neunziger betriebene Reform der Strafgesetzgebung, die parteiübergreifend als wichtiger Grund für die exorbitant hohe Zahl von zu Haftstrafen verurteilten Schwarzen gesehen wird, sei ein Fehler gewesen.

    Hillary Clinton faced criticism for her role in supporting 1994’s Violent Crime Control and Law Enforcement Act — better known as the “Clinton crime bill” — but Biden actually co-authored it. While the bill enjoyed bipartisan and multiracial support at the time, its legacy is as an accelerant for mass incarceration. Monday was Biden’s closest moment yet to a public mea culpa.

    Auch Kamala Harris' Handeln als Generalstaatsanwältin Kaliforniens steht in der Kritik: Zu oft habe sie für weniger schwere Vergehen trotzdem auf die Höchststrafe plädiert.

    http://nymag.com/intelligencer/2019/01/biden-harris-tough-on-crime-amends.html

    Das ist prinzipiell der große Vorteil des amerikanischen Systems eines langen Vorwahlprozesses: Kandidaten und ihre Vergangenheit werden gründlich durchleuchtet, da ihre Konkurrenten natürlich jeden Grund haben, Verfehlungen und zweifelhafte Entscheidungen öffentlich zu machen.

    Nur bei Trump hat das nicht so recht geklappt, wenn man bedenkt, wie viele Details aus seiner Vergangenheit als Geschäftsmann entweder kaum Beachtung fanden oder überhaupt erst nach seinem Sieg bei der Präsidentschaftswahl ans Licht kamen. Der Mann hat tagtäglich so viele Schlagzeilen produziert, dass für die Diskussion solcher Enthüllungen einfach kein Raum blieb.

  • RE: B-Prominenz / Blitzkrieg Bop

    gruener (Luddit), 27.01.2019 06:15, Reply to #66
    #68
    EDIT

    Wer schon immer mal sehen wollte, wie Beto als Schaf verkleidet "Blitzkrieg Bop" schmettert: Hier werdet Ihr fündig.

    https://www.motherjones.com/politics/2019/01/heres-video-of-beto-orourke-singing -blitzkrieg-bop-in-a-sheep-mask-and-a-onesie/

    ich bin so frech zu vermuten: belo wird es nicht.

    sich als schaf verkleiden und eine bühne erklimmen - klar, es geht bestimmt noch peinlicher ... aber dann nicht einen ton richtig treffen und sich dabei auch noch filmen lassen. ein absolutes no-go.

  • Jetzt ist Schultz! - oder: schlechte braune Brühe für alle

    gruener (Luddit), 28.01.2019 05:13, Reply to #68
    #69

    ja, das passt doch wie die faust aufs auge: die ehemaligen chefs von lokalitäten, um die der genussvolle kaffee-trinker bewusst einen weiten bogen macht, dafür lieber feinstaubverseucht in schreckliche absteigen wie dem hawelka strömt, bewerben sich um ein hohes staatsamt. da ahnt man bereis, wie dessen regierung beginnen wird: mit einer ekeligen abgestandenen braunen brühe, die selbst ostdeutschen muckefuck in schlechtigkeit unterbietet:

    Howard Schultz, the former chief executive of Starbucks and a self-described “lifelong Democrat,” said Sunday he was preparing to run for president as an independent and had already begun the groundwork required to be on the ballot in all 50 states.

    https://www.nytimes.com/2019/01/27/us/politics/howard-schultz-president-2020.htm l?action=click&module=Top%20Stories&pgtype=Homepage

    da hilft nur noch eines: tee trinken.

  • Kaffeesatz / Bierchen

    Wanli, 28.01.2019 18:17, Reply to #69
    #70

    Schultz "denkt über eine Kandidatur als Unabhängiger nach". Aha. Ehrlich gesagt ahne ich, zu welchem Ergebnis die Grübelei (hoffentlich) führen wird: Der ehemalige Kaffeemagnat wird Abstand von dieser Schnapsidee nehmen. Warum?

    1) Kandidaten, die für keine der großen Parteien antreten, gewinnen nicht. Nie. Das beste Ergebnis in den letzten 50 Jahren gelang 1992 Ross Perot (gegen zwei vielen Wählern suspekte Kandidaten, George "Read my Lips" Bush und Bill "Slick Willie" Clinton): Knapp 19 Prozent (und keine einzige Wahlmännerstimme).

    https://en.wikipedia.org/wiki/1992_United_States_presidential_election

    Erst einmal schaffte es ein Kandidat einer Kleinpartei, Zweiter zu werden: Und Teddy Roosevelt, dem dieses Kunststück gelang, hatte als Kandidat seiner "Bull Moose Party" immerhin den Vorteil, vorher bereits acht Jahre republikanischer Präsident gewesen zu sein. Immerhin erhielt er 88 Wahlmännerstimmen.

    Roosevelt had served as president from 1901 to 1909, and Taft had won the 1908 Republican presidential nomination with Roosevelt's support. Displeased with Taft's actions as president, Roosevelt challenged Taft at the 1912 Republican National Convention. After Taft and his conservative allies narrowly prevailed at the Republican convention, Roosevelt rallied his progressive supporters and launched a third party bid.

    https://en.wikipedia.org/wiki/1912_United_States_presidential_election

    Zudem ist heute die Loyalität des Wahlvolks den beiden großen Parteien gegenüber sehr stark - kein Vergleich zu den Verhältnissen 1992 oder 1912 jedenfalls.

    2) Schultz mag hoffen, dass die Demokraten einen linken Bürgerschreck (Warren, Sanders) nominieren und er dann in der Mitte Spenden abgreifen und so seinen Wahlkampf finanzieren kann, aber er würde wohl auf jeden Fall viel Geld aus seinem Privatvermögen zuschießen müssen, das angeblich bei etwa 3,3 Milliarden liegt. Ist ihm das Himmelfahrtskommando, ich sag mal übern Daumen gepeilt, eine dreiviertel Milliarde wert?

    3) Der Mann ist/war (?) als Demokrat registriert. Will er wirklich riskieren, mit einer teuren, aussichtslosen Kandidatur dem Donald zu weiteren vier Jahren zu verhelfen, indem er den Demokraten in Schlüsselstaaten (Wisconsin, Pennsylvania, Florida etwa) ein paar Pünktchen abnimmt?

    Der POTUS twitterte:

    Howard Schultz doesn’t have the “guts” to run for President! Watched him on @60Minutes last night and I agree with him that he is not the “smartest person.” Besides, America already has that!

    https://twitter.com/realDonaldTrump/status/1089881244312178688

    Trump mag hoffen, Schultz irgendwie an der Ehre zu packen und so ins Rennen zu pöbeln - ihm würde es vermutlich helfen. Aber ich denke schon, dass der Starbuckler klug genug ist, die Sinnlosigkeit dieses Unterfangens zu erkennen (siehe oben).

    EDIT

    Kleiner Nachtrag zum Exkurs über die Präsidentschaftswahl 1912: Profiteur des Machtkampfs innerhalb der republikanischen Partei (zwischen Roosevelt und Taft) war der Demokrat Woodrow Wilson, ein Erz-Rassist und Gewinner dieser Wahl. Hoffen wir mal, dass sich Geschichte nicht wiederholt.

    https://en.wikipedia.org/wiki/Woodrow_Wilson#Race_relations

    -----

    Nette Spielerei bei 538, um die parteiinterne Mehrheitsfähigkeit verschiedener Kandidaten einzuschätzen.

    https://projects.fivethirtyeight.com/democratic-candidate-appeal/

    EDIT

    Heute offenbar Getränke-Tag in der US-Politik: Mit John Hickenlooper, einst Bierbrauer (und dann acht Jahre lang populärer Gouverneur von Colorado) tauchte ein weiterer demokratischer Politiker in Iowa auf und sinnierte über eine mögliche Präsidentschaftskandidatur.

    Hickenlooper, the two-term governor who finished his term earlier this month, articulated his vision of governing that is based more on consensus building and less on conflict. At a house party in this Des Moines suburb, he also shared his personal and political biography while answering questions about health care, immigration and abortion rights.

    “I’m not just frustrated — I’m over-the-top angry about what’s happened to the country in such a short period of time,” he said, adding: “I don’t think there is anyone else that can reliably — as I can — beat Donald Trump. … My whole public life has been about bringing people together.”

    Hickenlooper later visited the Court Avenue Restaurant & Brewing Company. The downtown restaurant was familiar territory for Hickenlooper, who before entering politics ran the Wynkoop Brewing Company in Denver. He sipped on a Double Trouble IPA and Pointer Brown Ale while shaking hands with patrons who grilled him on his record.

    He took photos with babies and poured a customer a beer.

    https://www.denverpost.com/2019/01/27/john-hickenlooper-iowa-des-moines/

    Mit Blick auf Schultz trifft Jonathan Chait den Nagel wie so oft auf den Kopf:

    https://politicalwire.com/2019/01/28/howard-schultz-doesnt-understand-politics/

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