Steht € vor freiem Fall?

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  • RE: Ceterum censeo: Was dem Einen sein Steinbrück ist dem anderen sein Zerfall des Euro -

    SoulSupport, 01.10.2011 21:08, Antwort auf #10
    #11

    Relevant ist meiner Meinung nach sowieso nur die gefühlte Inflation.

    Wobei auch die ihre Macken hat. Man sollte einfach mal einen Warenkorb für die unteren 95% der Bundesbürger erstellen, wie da die Infatlionsrate aussehen würde interessiert mich brennend.

  • RE: Zustimmung - aber das schickt den Euro nicht in die Tiefe

    Mühle zu, 02.10.2011 15:50, Antwort auf #8
    #12

    Lieber ronnieos!

    Ich habe mittelfristig 5 - 7 prozent inflation vorausgesagt und bleibe dabei.

    Die staatsverschuldung in den meisten europäischen ländern ist so hoch, dass sie "auf normalem wege" nie und nimmer abbaubar ist. Selbst länder wie die niederlande, deutschland oder österreich, die als hort finanzpolitischer stabilität gelten, haben inzwischen defizite, die bedenklich sind, und den politischen gestaltungsspielraum immer mehr einengen. In japan, das man mir vermutlich als gegenbeispiel vor die nase halten wird, läuft das werkl ja auch nur deshalb, weil der staat praktisch zu gänze bei den eigenen bürgern verschuldet ist, und diesen nur mickrige zinsen zahlen muss; die niedrigen zinsen sind sozusagen eine zusatzsteuer für die japanische mittelschicht.

    Abgesehen davon hat herr haiderer völlig recht: Die aktuell gemessene inflation von 3,5 prozent ist hoch genug; es handelt sich um eine technokratische größe, welche aufgrund der zu starken gewichtigung langlebiger konsumgüter wenig aussagekraft über die realen ausgaben eines durchschnittshaushalts hat. Die preise für lebensmittel, wohnen und energie sind innerhalb der letzten zwölf monate stark angestiegen, die "gefühlte" inflation liegt in ländern wie österreich bei 7-9 prozent.

    Da mögen die technokraten von politik und wirtschaft anderes behaupten - einkaufen lassen sie offenbar ihre frauen, und tanken ihre chauffeure!

  • RE: Ceterum censeo: Was dem Einen sein Steinbrück ist dem anderen sein Zerfall des Euro -

    Mühle zu, 02.10.2011 16:13, Antwort auf #9
    #13

    "22-23% müssten es schon sein - du kannst mich ja wählen Innocent"

    Es ist möglich, dass ich bei den gemeinderatswahlen grün wähle. Ich mag die oppitz-plörer nicht, war ein anhänger vom platzgummer, den sie ja gemeinsam mit zach abgeschossen hat.

    Leider sind die umfragen für die oppitzliste und für die övp sehr gut, sodass man den notfallplan, platzgummer als überraschungs-övp-spitzenkandidat zu installieren, nicht aktivieren muss. Das wäre ein lustiger wahlampf geworden, schwarze liste I gegen schwarze liste II, und der rest - von den roten über die fpö, federspiel und den grünen, wäre überrollt worden!

    Dir ist aber schon klar, dass 22 - 23 prozent bei gemeinderatswahlen eine außerordentlich hohe latte sind - viele studenten sind bei den gemeinderatswahlen ja nicht wahlberechtigt!

  • Nicht alle Zeichen stehen auf Inflation ..

    ronnieos, 02.10.2011 16:22, Antwort auf #12
    #14

    Lieber Rom

    1) gefüihlt oder nicht gefühlt -  teste das mal deine eigenen Ausgaben. Das ist der beste Indikator..

    2) Den grössten Anteil an den Lebenshaltungskosten machen die Mieten. Die sind im vorigen Jahrzehnt um 11% gestiegen. Und das wird sich ausser in den genanneten Ballungsräumen acuh erst mal nicht ändern. Ausser, die Regierung macht über verschärfte Massnahmen zur Wärmedämmung Druck.  Und dieses Argument gilt in noch grösserem Masse für andere EU Länder (Spanien ist nach dem Boom der 2000-er Jahre das Paradebeispiel - da lassen sich keine Mieterhöhungen mehr durchsetzten)

    3) Der Testfall für deine These wáre Japan. Die sind seit zwei Jahrzehnten überschuldet ... und haben keine Inflation (immer so im 0,x% Bereich und zur seit zwei Jahren negativ). Warum ?  Auch da halte ich seit Jahren dagegen: Es gibt (noch) keine Knappheit an Arbeit und Kapital.

    4) zu den 5-7% Inflation  .. schön, dass du das mit MITTELFRISTIG ergänzt hast, nurdas hast du früher nicht geschrieben !   Und unter mittelfristg verstehe ich nal 3-5 Jahre, vorgesagt 2009 ... also ... lentement lentement

    5) Was die Sache verzwickt macht. "INFLATION" ist vor allem in Deutschland hochemotional. Andere Staaten gehen damit gelassen um.

    6)  Wie sieht der mittelmässige Trend aus:  Inflationsteibend: Staatsverschuldung, Energie, Rohstoffe. Aber, es fehlen die weiteren Faktoren Leitzinsen und konjunkturellle Überhitzung. Insbesondere die beiden letzen Punkte verknüpft mit rückläufigen Rohstoffpreisen in 2012 sprechen gegen eine stark zunehmende Inflationsrate. 

    Und schliesslich, typisch Mitteleuropäer - man nimmt das negative (in diesem Fall Preise) sehr selektiv wahr. Das Positive (in dem Fall stabile Preise) werden einfach ausgeblendet. Als Beispiel: Jeweils mindestens seit Anfang 2009 haben mein Friseur und mein Bäcker die Preise nicht erhöht ... wenn ich nachdenke, komme ich auf viel mehr ...  zB meine "Tasse Kaffee"...

  • Das ist die Antwort von Rom

    ronnieos, 02.10.2011 17:10, Antwort auf #14
    #15

    [this is not ronnie - this is Rom speaking]

    Siehst du, genau das behaupte ich ja. Wir haben es mit otto normalverbraucher zu tun, der 1.600 euro im monat verdient, und bei dem gingen 600 - 700 euro für miete und betriebskosten weg. Jetzt zahlt er 70 euro mehr. Und für den einkauf von lebensmitteln hat er bisher 450 euro gezahlt und jetzt sind es 500. Auto hat er keines, das tanken klammern wir aus. Und jetzt stellt sich ein politiker vor ihn hin und sagt: "Was willst du, lieber otto, die inflation ist mathematisch richtig berechnet worden, sie liegt bei nur 3,5 prozent!" Und japan wird es bei uns in europa nicht spielen (abgesehen davon ist die japanische inflationsrate mit größter vorsicht zu genießen; soweit mir bekannt ist, hat man die frechheit, schwarz-weiß-fernseher im warenkorb zu belassen). Selbst wenn man den umstand außer acht lässt, dass die ezb in den letzten monaten hemmungslos direkt und indirekt geld gedruckt hat: Die ausufernden budgetdefizite zwingen die politik zum handeln, und dieses handeln feuert die inflation an: Schau dir an, was die dänen erst vor kurzem beschlossen haben (freilich nennen sie es frech eine "dickensteuer") oder was reihum diskutiert wird: erhöhung der alkoholsteuern, der steuern auf tabakwaren, diverser energiebezogener abgaben, von rechts- und verwaltungsgebühren, von glücksspielabgaben, etc..

    [Rom hat leider einen technischen Fehler beim Abfassen von Forumsbeiträgen]

  • Gemeinschaftswährung: wie ich letzten Freitag ankündigte

    erich haiderer, 03.10.2011 21:40, Antwort auf #15
    #16

    Wie ich mit Verlaub letzten Freitag vorwegnahm: Vor sieben Minuten kommt die doch eher Besorgnis erregende Nachricht - rein zufällig in meinen Worten - nun über den Live-Ticker rüber: "Euro geht in freien Fall über - Achtung!"

    http://www.godmode-trader.de/nachricht/EUR-USD-Euro-geht-in-freien-Fall-ueber-Ac htung-Dollar,a2656599.html

  • RE: Gemeinschaftswährung: wie ich letzten Freitag ankündigte

    Wanli, 03.10.2011 22:56, Antwort auf #16
    #17

    Erstens: Das ist keine Nachricht, sondern eine Prognose / Vermutung.

    Zweitens: Der Artikel nennt als Kursziel 1,29$ pro Euro: Das wäre eine Abwertung, aber kein "freier Fall", der Euro stände immer noch höher als bei seiner Einführung.

    Schlussendlich: In der Geschichte der amerikanischen Währungsunion (50 Bundesstaaten mit dem Dollar als Gemeinschaftswährung) sind schon mehrfach Staaten pleitegegangen, ohne dass der Dollar Schaden genommen hätte oder der betreffende Staat den Währungsraum verlassen musste. Warum sollte es selbst bei einer Griechenland-Pleite anders sein?

    Land values soared. States splurged on new programs. Then it all went bust, bringing down banks and state governments with them. This wasn't America in 2011, it was America in 1841, when a now-forgotten depression pushed eight states and a desolate territory called Florida into the unthinkable: They defaulted on debts. [...] To this day, Mississippi hasn't paid back some of those bonds, even after a 100-year English bid to collect.

    http://online.wsj.com/article/SB10001424052748704835504576060193029215716.html

    In the 1930s, Arkansas defaulted on its debts. [...] But even then, in terms of public-sector insolvencies, the focus was on municipalities, not states. As tax revenue plunged, municipalities lost their ability to service debt. By 1934, over 2,000 municipalities had gone broke.

    http://www.thedeal.com/magazine/ID/038443/2011/the-world-wonders-can-states-go-b ankrupt.php

  • EU Gemeinschaftswährung und Dow Jones

    ronnieos, 03.10.2011 23:13, Antwort auf #17
    #18

    Man sollte den Quark nicht so ernst nehmen, der als Begründung genannt wird.

    1) EU/Dollar schaukelt seit 5 Jahren zwischen 1,2 und 1,45 - mit einem Ausreisser (ich will denselben Chart nicht zum drittenmal reinstellen).  Ist alles im grünen Bereich

    2) Weltweit stehen Staaten mit über 40 Billionen Dollar in der Kreide. Und da schrecken 200 Mrd der Griechen. Verarschung. (Drastisch aber so isses. Der dumme Steuerzahler und aufgeregte Politiker soll weich gekocht werden)

    3) Das soll den Dow zum Wackeln bringen ?

    4) Zum Vergleich: Allein Aktien wie Exxon oder Apple haben einen Börsenwert, der doppelt so hoch ist wie die Staatsverschuldung Griechenlands

     5) Griechenland ist ja auch nicht pleite, Das machen die uns glauben. Griechenland hat im Mai 3,5 Tonnen Gold gekauf. Der Staat Griechenland besitzt Immobilien (ZB Hotels) oder Beteiligungen an Unternehmen (E-Werke..), die einen Marktwert von 300 Mrd Euro darstellen ...

    6) Trotzdem zeichnet sich ein "haircut" ab, weil die Politiker wackeln.

    7) Der schweigende Schachspieler wird bestätigen; Drohungen wirken viel gewaltiger als deren Ausführung.

    8) Zurück zu den USA:  Wenn die USA das alte Europa kritisieren, dass sie nicht MEHR Schulden machen (wie zb die vorbildlichen Amerikaner), weiss man wohin der Zug gehen soll..... pure Ablenkung.   

    9) Eine interessante Anregung kommt von Thomas Fricke in der FTD

    http://www.ftd.de/wirtschaftswunder/index.php?op=ViewArticle&articleId=2786& amp;blogId=10

    ich fasse es so zusammen: ""Haltet doch mal zwei Wochen die Fr... den Mund zu Griechenland"

    Im dem Sinne an alle Chefkommentatoren in Funk Fernsehen Presse:  "Schreibt doch mal zwei Woch NIX von Euro-Krise, und sie ist schon halbwegs weg...."

    Aber dann muss N24 oder bloomberg-tv Konkurs anmelden. Die kommentieren jeden Fur.... - jede 0.2% bewegung wird zur Herausforderung, eine Erklárung zu finden, deren Tiefe Platons Werk übertreffen muss ..."

  • RE: Gemeinschaftswährung: wie ich letzten Freitag ankündigte

    erich haiderer, 03.10.2011 23:29, Antwort auf #17
    #19

    ja - macht Sinn

  • Vorsicht & Besorgnis

    ronnieos, 03.10.2011 23:43, Antwort auf #19
    #20

    Der lange Beitrag soll nicht verheimlichen:

    Auch ich bin besorgt über manche Entwicklung. Und ein vorsichtiger Zeitgenosse. (Selbst beim WaFi Handel).

    Aber, an der Börse gilt eine Regel:  Wenn fast alle dasselbe erzáhlen und raten - glaube es nicht - gehe in die andere Richtung.

    Es gibt Fakten, die man nicht ausblenden kann und darf.

    Alle Nachrichten von heute sind morgen Müll.

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