ein alter DDR-Korrespondent der ARD hinterfragt das Image Gaucks als Freiheitskämpfer.
http://www.rationalgalerie.de/archiv/index_1_561.html
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Nun, zur politischen Opposition in der DDR hat Gauck nicht gezählt. In den systemkritischen Friedens- und Umweltgruppen im Umfeld der Evangelischen Kirchen trat er nicht in Erscheinung. Im Netzwerk der Oppositionsgruppen war er nicht vertreten. An der Oekumenischen Versammlung, die 1988 und 1989 die wichtigsten Freiheitstexte gegen die SED und ihre Politik veröffentlichte, hat Gauck nicht teilgenommen.
Es gibt keinen Text von Joachim Gauck, der in der DDR von Hand zu Hand gereicht wurde. In den Publikationen, die in der DDR von kritischen Gruppen illegal herausgegeben wurden, taucht der Name Gauck als Verfasser nicht auf. Joachim Gauck hat sich im Oktober 1989 in Rostock dem „Neuen Forum“ angeschlossen. Vorher ist ein politisches Engagement gegen den repressiven Staat nicht auszumachen. Im Kontext der Oppositions-Geschichte der DDR ist Joachim Gauck ein Bürgerrechtler der letzten Stunde. Ihn als Repräsentanten all jener auszuzeichnen, die den freiheitlichen Geist gegen das System aufrecht gehalten haben, ist eine grobe Überzeichnungseines Lebensweges. Gaucks Talente und Verdienste haben sich nach der deutschen Einheit auf ziemlich eindrucksvolle Weise gezeigt. Vorher, zu Zeiten der DDR, war davon nichts zu hören und zu ahnen.
Ziemlich gründliche Beschäftigung mit den umstrittenen Äußerungen Gaucks vor ihrem jeweiligen Kontext:
Gerade diejenigen, die sich als große Kritiker der Bildzeitung bezeichnen, fallen auf die Mechanik des Boulevards herein. Nein, es geht ganz sicher nicht darum Gauck als neuen Heilsbringer zu stilisieren, bei dem nun jedwede Kritik tabu ist. Im Gegenteil, ich empfinde Joachim Gauck als einen der wenigen Intellektuellen in diesem Land, an dem man sich ruhig reiben kann und soll. Nur sollte das eben mit ein bisschen mehr Gehirnschmalz und Verstand geschehen. Sonst haben wir am Ende tatsächlich nur einen glitzernden Grüßonkel als Präsidenten verdient.
Daniela Dahn mit einer fundierten Kritik der Ideologie Gaucks.
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Er sieht seine Kompetenz in der Geschichtsschreibung. Dort neigt er zu groben Rastern. In seinem 1998 erschienenen Nachwort zur deutschen Ausgabe des "Schwarzbuch des Kommunismus" wird das ganze Sündenregister aufgelistet: "Unbeliebt machten sich die Kommunisten auch, als sie Stalins Territorialforderungen nachgaben, die Westverschiebung Polens und damit den Verlust der deutschen Ostgebiete guthießen." Unerwähnt bleibt, dass auch die Westalliierten die Abtretung der Ostgebiete und die Ausweisung der Deutschen als unausweichliche Konsequenz des Krieges betrachteten. Gauck legt noch eins drauf: "Einheimischen wie Vertriebenen galt der Verlust der Heimat als grobes Unrecht, das die Kommunisten noch zementierten, als sie 1950 die Oder-Neiße-Grenze als neue deutsch-polnische Staatsgrenze anerkannten." Gauck distanziert sich von dieser Haltung nicht. Wegen derartig zwielichtiger Äußerungen kam Erika Steinbach nicht in den Stiftungsrat des Zentrums gegen Vertreibungen. Auf den Antrittsbesuch eines Bundespräsidenten [sueddeutsche.de] Gauck beim polnischen Nachbarn dürfte man gespannt sein.
In jenem Nachwort bekräftigt Gauck auch seine Standardthese, wonach - mit ausdrücklichem Bezug auf die DDR [sueddeutsche.de] - der Kommunismus ebenso als totalitär eingestuft werden muss wie der Nationalsozialismus. Ähnlichkeiten sieht er besonders in den "Folgen staatsterroristischer Herrschaft auf die Bürger". Eine frivole Relativierung der NS-Verbrechen nannte Jochen Zimmer, sozialdemokratischer Herausgeber des "Gauck-Lesebuchs" (Eichborn-Verlag) dieses Geschichtsbild.
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Daniela Dahn mit einer fundierten Kritik der Ideologie Gaucks.
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In jenem Nachwort bekräftigt Gauck auch seine Standardthese, wonach - mit ausdrücklichem Bezug auf die DDR [sueddeutsche.de] [sueddeutsche.de] - der Kommunismus ebenso als totalitär eingestuft werden muss wie der Nationalsozialismus. Ähnlichkeiten sieht er besonders in den "Folgen staatsterroristischer Herrschaft auf die Bürger". Eine frivole Relativierung der NS-Verbrechen nannte Jochen Zimmer, sozialdemokratischer Herausgeber des "Gauck-Lesebuchs" (Eichborn-Verlag) dieses Geschichtsbild.
Das als frivole Relativierung der NS-Verbrechen zu bezeichnen ist eine frivole Relativierung des Kommunismus/Stalinismus!
Auch wenn immer wieder geschichtsklitternde Linksintelektuelle den linken Totalitarismus verharmlosen oder gar verleugnen (weil er ja aus guter Absicht erwächst) wird dies nicht wahrer!
"Einheimischen wie Vertriebenen galt der Verlust der Heimat als grobes Unrecht, das die Kommunisten noch zementierten, als sie 1950 die Oder-Neiße-Grenze als neue deutsch-polnische Staatsgrenze anerkannten."
Na, da muss man dann auch mal auf den Zusammenhang schauen: Natürlich soll heute niemand in Amt und Würden die Oder-Neiße-Grenze in Frage stellen. Aber wenn das einfach eine Beschreibung der damaligen Befindlichkeiten war, dann hat Gauck vermutlich Recht. Auch wenn es etwas sonderbar anmutet, dass das ausgerechnet in einem Buch über kommunistische Untaten steht; derer gab es viele, aber die Anerkennung der heutigen Grenze zu Polen gehört wohl kaum dazu. Aber aus diesem Satz einfach eine revisionistische Haltung zur Geschichte abzuleiten ist wohl doch etwas gewagt. Jetzt lasst den Burschen doch mal ein paar Interviews geben, dann kann man all diese Kontroversen sicher ad acta legen.
http://www.tagesspiegel.de/meinung/kontrapunkt-gauck-ist-merkels-meisterwerk/623 0092.html
Denn SPD und Grüne kommen von Gauck nicht mehr runter. Das wissen sie auch, jedenfalls tun sie so, obwohl den Öko-Sozen bei dem bloßen Gedanken an die erste große Rede des konservativen, freiheitsliebenden, tiefgläubigen Antikommunisten die Beine vor Panik schlackern und ihnen der kalte Schweiß übers Gesicht läuft. Sie hatten es ja damals gar nicht ernst gemeint, wollten nur Merkel ein bisschen piesacken. Insgeheim wussten sie immer, dass Gauck zu ihnen passt wie Sprengstoff zum Zünder.
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Nun fliegt der Bluff auf, Merkel sei Dank. Und Gabriel und Trittin lernen am eigenen Leib die Weisheit des Sprichworts kennen: Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.
Im vergangenen Oktober, als weltweit Hunderttausende gegen die Macht der Märkte auf die Straßen gingen und die Bewegung „Occupy Wall Street“ [tagesspiegel.de] von sich Reden machte, trat Gauck bei einer Veranstaltung der „Zeit“ in Hamburg auf. Die Antikapitalismusdebatte sei „unsäglich albern“, sagte er, sprach von „Irrtum“ und „romantischen Vorstellungen“. Mit Blick auf die Demonstrationen gegen das Bahnhofsprojekt Stuttgart 21 [tagesspiegel.de] warnte er vor einer Protestkultur, „die aufflammt, wenn es um den eigenen Vorgarten geht“. Auch den Ausstieg aus der Atomkraft nach Fukushima sah er kritisch. Solche Entscheidungen dürfe man nicht von der „Gefühlslage der Nation“ abhängig machen. Die deutsche Neigung zu Hysterie und Angst sei „abscheulich“.
Ja, so kennt man den Pastor und Bürgerrechtler.
Der Kandidat sollte sich noch VOR seiner Wahl erklären!
http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/58273
Ich verstehe überhaupt nicht, warum ihr alle meckert.
Gauck passt zu den Grünen und zu den Sozen wie die Faust aufs Auge. Ein Erzkonservativer für die wahren Vertreter des politischen Konservatismus. Nun, sie werden sich gegenseitig in pastoraler Scheinheiligkeit überbieten. Bleibt zu hoffen, dass Gauck vor allem den Grünen vor Augen führt, dass ihr oppositionelles Geschwätz eben nur Geschwätz ist, das spätestens beim Machtwechsel an einer Garderobe abzugeben ist.
Gauck steht zudem in der Tradition seiner Vorgänger und nicht zuletzt zweifelsfrei im Verdacht, seinem Land als Goethe-Institut auf zwei Beinen zur fragwürdigen Ehre zu gereichen. Nur einer dürfte sich im Grabe umdrehen - neben einigen längst verstorbenen Dichtern und Denkern: Gustav Heinemann.
Also, da kann man doch im zweiten und vierten Abschnitt schon sehen, dass da aus einem ziemlich komplexen Gedankengang ein paar Begriffsfetzen rausgelöst wurden; die ursprüngliche Argumentation ist doch gar nicht mehr nachzuvollziehen. Und das ist mieser Journalismus, ebenso wie das Einfügen von Zitaten anderer, um Gauck ganz platt mit diesen gleichzusetzen. Der Gute wird zu seinem Geschichtsverständnis schon noch befragt werden und dann wird man ja sehen.
In den nächsten Wochen und Monaten finden u.a. folgende Wahlen und Abstimmungen statt – zu allen Terminen werden (voraussichtlich) Märkte aufgesetzt:
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1. Halbjahr
2. Halbjahr
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