15. Bundesversammlung zur Wahl des Bundespräsidenten

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  • RE: Wer wollte warum den Gauckler

    sorros, 21.02.2012 13:56, Antwort auf #368
    Die richtige Marktfrage hatte ich gar nicht so wahrgenommen. Ich habe ehrlich gesagt nur darauf gesetzt, daß er BP wird. Das Mutti ihn vorschlagen muß ist mir erst So.nachmittag klar geworden. Da hatte ich dann Schiss, daß sie die Abstimmung nur freigibt, oder sich gar in eine echte Niederlage in der Bundesversammlung reintaktiert. Aber Gott sei Dank hat ihr Machtinstinkt gewonnen! Das Ganze wird die FDP noch bitter bereuen!
  • RE: Ich mag Gauck

    carokann, 21.02.2012 14:08, Antwort auf #369

    aber wie lange, fragt Anne Will

    http://daserste.ndr.de/annewill/aktuelle_sendung/index.html

    Oskar mag ihn nicht

    http://www.tagesspiegel.de/politik/bundespraesidentschaft-linke-bringen-kabarett ist-schramm-ins-spiel/6235704.html

    "Wenn alle in die falsche Richtung laufen und einen Kandidaten unterstützen, der den Abbau des Sozialstaats und den Krieg als Mittel der Politik für richtig hält, dann muss es wenigstens eine politische Kraft geben, die dagegen hält“, begründete Lafontaine die Überlegungen bei den Linken für die Nominierung eines eigenen Kandidaten. Zu Gauck, der von CDU/CSU, SPD, Grünen und FDP unterstützt wird [tagesspiegel.de], sagte Lafontaine, dieser sei „zum Beispiel für Hartz IV und den Afghanistan-Krieg. Schon deshalb können wir ihn unmöglich unterstützen“.

  • RE: Ich mag Gauck

    sorros, 21.02.2012 14:13, Antwort auf #372
    Noch so eine Linke Demagogin, wenn auch keine Intelektuelle!
  • Der Redner

    Wanli, 21.02.2012 14:31, Antwort auf #370

    Die von caro verlinkte Gauck-Rede zeigt doch mal, was eben auch für Gauck spricht, er ist einfach ein für deutsche Verhältnisse exzellenter und anschaulicher Redner. Solche Sätze kriegen hierzulande auch nicht viele Politiker hin: „In der Liebe zu einem Menschen, zumal einem Kind, zu einem Werk, zu Gott, der Kunst, der Natur, einer Arbeit, einem großen Stil entsteht eine fulminante Geneigtheit zu etwas außer mir selbst. Wer Freiheit als Verantwortung lebt, kommt letztlich bei den besten und tiefsten Potenzen an, die in uns angelegt sind.“

    Mir wär spontan auch Töpfer lieber gewesen, aber Gauck seh ich auch sehr gespannt entgegen - nach dem Wulff endlich mal wieder einer, bei dessen Äußerungen man mal ins Grübeln kommen kann. In die Rede kann man wirklich mal reinhören:

    http://www.youtube.com/watch?v=dw9CIU8bfOY&feature=youtube_gdata_player

  • RE: Ich mag Gauck

    Wanli, 21.02.2012 14:58, Antwort auf #372
  • RE: Der Redner

    Wolli, 21.02.2012 17:47, Antwort auf #374

    Die von caro verlinkte Gauck-Rede zeigt doch mal, was eben auch für Gauck spricht, er ist einfach ein für deutsche Verhältnisse exzellenter und anschaulicher Redner.

    Die Rede ist auch insofern interessant, als sie das Rohmaterial für 90% aller Gauck-Kritiken darstellen dürfte. Von Afghanistan über Kapitalismus bis Ausländer kommen da alle heiklen Themen vor; nur das Atom muß aus anderer Quelle stammen, schon aufgrund des Zeitpunktes. Er sagt nicht alles ganz so, wie die Kritiker behaupten, aber wenn man nur lange genug verkürzt und re-zitiert (vgl. Beitrag #356 etwas weiter oben), dann kann schon das herauskommen, was durch die Medien geistert.

    In Summe bestätigt mich die Rede in meiner Meinung: So einen Präsidenten hätte ich auch gerne.

  • Gaucks neuestes Buch - eine Kritik

    carokann, 21.02.2012 18:52, Antwort auf #376

    http://www.sueddeutsche.de/politik/zukuenftiger-bundespraesident-als-buchautor-f reiheit-wie-gauck-sie-versteht-1.1290162

    Joachim Gauck ist ein ehrlicher Mann und dazu ein Pastor, der seiner Gemeinde gern vor Augen hält, wie man sich verhalten soll. Wenn er verabsäumt, von seinen vorbildlichen Erfahrungen als Dissident zu erzählen, dann mag das damit zu tun haben, dass er solche Erfahrungen nicht gemacht hat und sich seinen Ruf als Bürgerrechtler nicht kaputtmachen will.

    Auf der Bühne der DDR [sueddeutsche.de] kam er nicht vor", sagt der westdeutsche Journalist Gerhard Rein der Süddeutschen Zeitung. Rein hat seine Erlebnisse als DDR-Korrespondent in zwei Büchern aufgeschrieben: "Die Opposition in der DDR" und "Die protestantische Revolution". Anlässlich des Kirchentags in Rostock 1988 wurde Rein auf Gauck aufmerksam. Er erinnert sich, dass dieser damals gesagt habe, die gute Außenpolitik der DDR müsse sich nun auch im Inneren bewähren.

    So vorsichtig-kritisch sprachen damals viele. Gauck ist vermutlich gut beraten, die Freiheit allgemein zu preisen und sich als Bürgerrechtler nicht in den Vordergrund zu drängen. Ganz in diesem Sinn lautet die Generalthese seines Buches so: Mit der Freiheit des Menschen gehe die ethische Pflicht einher, Verantwortung zu übernehmen. Nur er, nur der vielgelobte Redner, kann sich erlauben, diese ebenso wahre wie bestürzend banale Erkenntnis bedeutungsschwer zu verkünden.

    ...

    , Ja zu sagen zu den vorfindlichen Möglichkeiten der Gestaltung und Mitgestaltung". "Schritt für Schritt können wir hineingezogen werden in eine Lebensform von Ermächtigung." Gauck meint "Selbstermächtigung", er weiß offenbar nicht, dass er das Wort "Ermächtigung" falsch verwendet. Es beschreibt die Abtretung von Vorrechten an andere. Siehe zum Beispiel das "Ermächtigungsgesetz" von 1933, mit dem das deutsche Parlament sich selbst entmachtete.

    Wenn Gauck sich an Faktenaussagen wagt, kommt theoretische Unschärfe auf. Biologen werden ihm erklären können, warum, anders als er denkt, der Mensch nicht das einzige "Geschöpf auf Erden" ist, das "für sich selbst" und für "das Du neben uns" Verantwortung übernimmt. Und Geschichtsschüler könnten ihm mitteilen, dass er mit seiner Ansicht im Irrtum ist, eine 'Lehre' von der Revolution" habe sich 1789 erst entwickelt, nachdem die Franzosen spontan "auf die Straße" gingen. Der Abbé Sieyès hat seine berühmte Schrift "Was ist der Dritte Stand?" vor Ausbruch der Französischen Revolution veröffentlicht.

    Gauck will nun aber nicht mit wissenschaftlichen Ansichten punkten. Er will seine Meinungen vertreten. Die Entspannungspolitik der 70er und 80er Jahre hält er für feige "Appeasementpolitik". Und Europa hält er für "den besten Ort der Welt". Auf seine Reisen ins ferne Ausland darf man gespannt sein.

  • RE: Der Redner

    sorros, 21.02.2012 18:58, Antwort auf #376
    Um Wolli's Beitrag "Die Rede ist auch insofern interessant, als sie das Rohmaterial für 90% aller Gauck-Kritiken darstellen dürfte. Von Afghanistan über Kapitalismus bis Ausländer kommen da alle heiklen Themen vor; nur das Atom muß aus anderer Quelle stammen, schon aufgrund des Zeitpunktes. Er sagt nicht alles ganz so, wie die Kritiker behaupten, aber wenn man nur lange genug verkürzt und re-zitiert (vgl. Beitrag #356 etwas weiter oben), dann kann schon das herauskommen, was durch die Medien geistert." zu ergänzen wiederhole ich ausnahmsweise den schon einmal gelösten Link: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,816601,00.html
  • Gauck sollte am Staatsakt für die Ermordeten teilnehmen

    carokann, 21.02.2012 20:54, Antwort auf #378
  • Hat Gauck das was er nicht gesagt hat, dennoch gedacht und manches Gesagtes anders gemeint?

    SoulSupport, 21.02.2012 22:50, Antwort auf #379
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