In memoriam

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  • RE: In memoriam: Hans-Jochen Vogel (1926-2020)

    drui (MdPB), 27.07.2020 10:12, Antwort auf #260

    das alles ändert aber nichts am umstand, das neben der spd einzig cdu/csu und fdp am ende an der asylgesetzänderung beteiligt gewesen sind. ob man die zuletzt angeführten generell in einen topf werfen kann - und sollte - mit "Neonazis und Mördern", das halte ich absolut für falsch. und irrwitzig.

    Da hast Du mich mißverstanden. Der Gedanke, dass manche Unionspolitiker nicht weit von Mördern und Neonazis entfernt sind mag nahe liegen, aber ich meinte mit dem Satz, dass sich Union und SPD durch die Brandanschläge und Morde durch Neonazis dazu "gedrängt" fühlten, deren politische Forderungen zu 100% zu erfüllen. So sehr man in den 70ern getönt hatte, niemals dem Terror der RAF nachzugeben, so blitzschnell hat man sich dem Terror der Neonazis geschlagen gegeben.

    Und ja, Engholm war da nicht die einzige Nazi-Appeaser, aber der maßgebliche auf Seiten der SPD, bei der Union war da sowieso Hopfen und Malz verloren. Wäre HJ Vogel noch etwas mehr Oberlehrer gewesen, hätte er vielleicht den Mut gefunden, die GG-Änderung zu verhindern.

  • Asylkompromiss

    SeppH (!), 27.07.2020 13:43, Antwort auf #261

    Ich bin verwundert, dass der Asylkompromiss Anfang der 90er Jahre hier so negativ gesehen wird. War diese Entscheidung zu dem Zeitpunkt nicht längst überfällig angesichts jahrelang steigender Asylzahlen? Ohne diesen Kompromiss hätten sich die Republikaner vermutlich in der Bundespolitik etabliert, d.h. der "Spuk der AfD" wäre 20 Jahre früher bereits Realität gewesen. Das Problem ist doch eher, dass der entsprechende Paragraph im Grundgesetz bzw. der Geist davon spätestens seit 2015 nicht mehr wirklich angewandt wird.

  • RE: Asylkompromiss

    gruener (Luddit), 28.07.2020 00:31, Antwort auf #262

    Ich bin verwundert, dass der Asylkompromiss Anfang der 90er Jahre hier so negativ gesehen wird. War diese Entscheidung zu dem Zeitpunkt nicht längst überfällig angesichts jahrelang steigender Asylzahlen?

    keine frage, etwa 17 millionen aufgenommene asylsuchende allein im jahre 1990 waren weit mehr als genug ... ergo, wahrlich überhaupt keine frage. aber dass dieses argument ausgerechnet von dir kommt - durchaus interessant. heute mal wieder ne birne ... äh ... kreide gefressen? :-)

    Ohne diesen Kompromiss hätten sich die Republikaner vermutlich in der Bundespolitik etabliert, d.h. der "Spuk der AfD" wäre 20 Jahre früher bereits Realität gewesen. Das Problem ist doch eher, dass der entsprechende Paragraph im Grundgesetz bzw. der Geist davon spätestens seit 2015 nicht mehr wirklich angewandt wird.

    apropos geist des grundgesetzes:

    sie berufen sich hier pausenlos aufs grundgesetz. sagen sie mal, sind sie eigentlich kommunist? - frei, aber auch wortwörtlich nach degenhardt, dem alten linksanwalt und dkp'isten.

  • RE: In memoriam: Hans-Jochen Vogel (1926-2020)

    gruener (Luddit), 28.07.2020 00:55, Antwort auf #261

    das alles ändert aber nichts am umstand, das neben der spd einzig cdu/csu und fdp am ende an der asylgesetzänderung beteiligt gewesen sind. ob man die zuletzt angeführten generell in einen topf werfen kann - und sollte - mit "Neonazis und Mördern", das halte ich absolut für falsch. und irrwitzig.

    Da hast Du mich mißverstanden. Der Gedanke, dass manche Unionspolitiker nicht weit von Mördern und Neonazis entfernt sind mag nahe liegen, aber ich meinte mit dem Satz, dass sich Union und SPD durch die Brandanschläge und Morde durch Neonazis dazu "gedrängt" fühlten, deren politische Forderungen zu 100% zu erfüllen. So sehr man in den 70ern getönt hatte, niemals dem Terror der RAF nachzugeben, so blitzschnell hat man sich dem Terror der Neonazis geschlagen gegeben.

    Und ja, Engholm war da nicht die einzige Nazi-Appeaser, aber der maßgebliche auf Seiten der SPD, bei der Union war da sowieso Hopfen und Malz verloren. Wäre HJ Vogel noch etwas mehr Oberlehrer gewesen, hätte er vielleicht den Mut gefunden, die GG-Änderung zu verhindern.

    im grunde bin ich ja bei dir, drui.

    andererseits aber auch nicht: man hat sich damals weniger dem terror der neonazis geschlagen gegeben denn einer über jahre andauernden hetzkampagne der doitschen "lügenpresse" - damals v.a. bestehend aus bild und welt. heutzutage sind selbige medien mitunter hoch angesehen, selbst linke grüne schämen sich nicht, diese als beleg für ihre kruden gedanken anzuführen. ich erlaube mir dennoch, an einer bestimmten auffassung festzuhalten: mit einem abgesandten der blöd-zeitung redet man kein einziges wort. nicht einmal eine kurze silbe. in gedanken könnte man hingegen - denn die gedanken sind weiterhin frei - abwägen, ob selbiger nicht eigentlich eine gänzlich nonverbale antwort verdient hätte.

    nachgeschlagen: vermutlich bin ich nun schon wieder des blauen oder braunen verdächtig, weil ich der blöd-zeitung das attribut "lügenpresse" angehängt habe.

  • RE: In memoriam: Hans-Jochen Vogel (1926-2020)

    Mirascael, 28.07.2020 09:04, Antwort auf #264

    Immer wieder faszinierend, dass Linksradikale jegliche Abweichung vom Prinzip des Anspruchs sämtlicher Erdenbürger auf üppige lebenslange Alimentierung durch den deutschen Staat mit einer Zerschlagung des Asylgesetzes gleichsetzen.

    Interessant auch, wie oft das Asylgesetz nach linker Lesart auch immer wieder komplett entkernt worden ist, obwohl es heutzutage von Millionen Immigranten problemlos genutzt wird, um in den deutschen Sozialstaat einzuwandern.

  • RE: In memoriam: Hans-Jochen Vogel (1926-2020)

    drui (MdPB), 28.07.2020 14:06, Antwort auf #264

    ich erlaube mir dennoch, an einer bestimmten auffassung festzuhalten: mit einem abgesandten der blöd-zeitung redet man kein einziges wort. nicht einmal eine kurze silbe. in gedanken könnte man hingegen - denn die gedanken sind weiterhin frei - abwägen, ob selbiger nicht eigentlich eine gänzlich nonverbale antwort verdient hätte.

    Da sind wir wohl noch näher zusammen.

    nachgeschlagen: vermutlich bin ich nun schon wieder des blauen oder braunen verdächtig, weil ich der blöd-zeitung das attribut "lügenpresse" angehängt habe.

    Im Prinzip trifft das bei Bild und Welt ja den wahren Kern und ist damit formal korrekt. Mir wäre es dennoch eher unangenehm, Worte aus dem völkischen Sprachgebrauch zu benutzen.

    Immer wieder faszinierend, dass Linksradikale jegliche Abweichung vom Prinzip des Anspruchs sämtlicher Erdenbürger auf üppige lebenslange Alimentierung durch den deutschen Staat mit einer Zerschlagung des Asylgesetzes gleichsetzen.

    Ich kenne diesbezüglich keine Links- oder Mitteradikalen, die das tun. Das GG vor den 90ern: "Politisch Verfolgte genießen Asyl." Es scheint mir daher eher naheliegend, dass Rechtsradikale sämtliche Erdenbürger mit politisch Verfolgten gleichsetzen.

  • RE: In memoriam: Hans-Jochen Vogel (1926-2020)

    gruener (Luddit), 29.07.2020 00:55, Antwort auf #266

    ich erlaube mir dennoch, an einer bestimmten auffassung festzuhalten: mit einem abgesandten der blöd-zeitung redet man kein einziges wort. nicht einmal eine kurze silbe. in gedanken könnte man hingegen - denn die gedanken sind weiterhin frei - abwägen, ob selbiger nicht eigentlich eine gänzlich nonverbale antwort verdient hätte.

    Da sind wir wohl noch näher zusammen.

    nachgeschlagen: vermutlich bin ich nun schon wieder des blauen oder braunen verdächtig, weil ich der blöd-zeitung das attribut "lügenpresse" angehängt habe.

    Im Prinzip trifft das bei Bild und Welt ja den wahren Kern und ist damit formal korrekt. Mir wäre es dennoch eher unangenehm, Worte aus dem völkischen Sprachgebrauch zu benutzen.

    ich erinnere gerne daran, dass wir den begriff "lügenpresse" bereits im letzten jahrhundert verwendet haben. häufig, wenn man von einer demo kam, die nicht zuletzt ob polizeigewalt gewaltsam eskalierte, und anschließend landauf landab in den einschlägigen medien lesen oder hören/sehen durfte, dass die gewalt natürlich zweifelsfrei von unsereins, der schlimmstenfalls rauchend und ggf. mit 'ner buddel bier in der hand durch die gegend gelatscht ist, ausgegangen ist. ... ja doch, ich weiß, mittlerweile ist allein das rauchen bereits ein frevelhafter akt übelster gewaltanwendung.

    dann kommt jahrzehnte später wer anders und missbraucht vermeintlich denselben begriff. nun, wäre ich ein verfickter gutmensch und wäre zudem hypersensibel, wäre ich vermutlich derart hart be- sowie getroffen und würde mich nicht länger trauen. dieses wort jemals wieder zu schreiben, geschweige denn in den mund zu nehmen ... bin ich aber dummerweise nicht. ich bin vielmehr so frei, und lasse mir meinen schreibstil wie auch meinen sprachgebrauch weder von politisch überkorrekten genderfanatikern noch von irgendwelchen dahergelaufenen rechtsextremisten verhunzen. den vollkoffern beider seiten rufe ich vielmehr zu: klei mi am mors!

    ****

    zu ersterem: es ist traurig genug, dass man dergleichen offenbar extra betonen muss.

    **********

    im weiteren möchte ich anregen, dass wir uns nicht länger über derartige banalitäen ereifern, sondern uns den eigentlcihen problemen widmen:

    wagen wir doch einmal einen genauen blick nach hamburg. und nehmen bitte sehr genau zur kenntnis, wie aktuell eine senatorin namens fegebank ein virus (be-)nutzt, um demokratische grundrechte abzubauen.

    auch wenn du mir sicher scharf widersprechen wirst: die gefahr für unsere demokratie geht längst nicht mehr von jenen aus, die lautstark "lügenpresse" skandalieren, die wahren feinde einer lebendigen und offenen demokratie haben sich längst in amt und würden ausgebreitet. wir bewegen uns langsam, aber sicher auf einen zweiten deutschen herbst zu. und jener wird die (politischen) erben der damaligen opfer als überzeugungstäter ausspucken. (während gleichsam die damaligen täter abdanken oder gar das zeitliche segnen)

  • RE: In memoriam: Hans-Jochen Vogel (1926-2020)

    drui (MdPB), 29.07.2020 07:45, Antwort auf #267

    Nun, ich rede Dir nicht rein bei Deiner Wortwahl, rede Du mir bitte nicht rein bei meiner. Für Interessierte:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Lügenpresse

  • RE: In memoriam: Hans-Jochen Vogel (1926-2020)

    gruener (Luddit), 30.07.2020 01:59, Antwort auf #268

    Nun, ich rede Dir nicht rein bei Deiner Wortwahl, rede Du mir bitte nicht rein bei meiner.

    ich wüsste nicht, an welcher stelle ich gezielt versucht haben könnte, dir bei deiner wortwahl irgendwie reinzureden.

    entscheidend ist doch immer der eigene hintergrund resp. was man selbst mit einer begrifflichkeit verbindet. und genau das weicht sehr oft von der gängigen definition eines begriffes ab.

    ******

    dass ausgerechnet der korrekt eingegebene link zum thema "lügenpresse" nicht funktioniert, stattdessen auf https://de.wikipedia.org/wiki/Lgenpresse verweist, bezeichne ich mal als eine besonders komische ironie. zensiert sich da gar wer unfreiwillig selbst?

    Georg Ringsgwandl hat dergleichen - besser: analoges - dereinst in "Radarstrahl" auf die spitze getrieben - inklusive der (eigenen) schere im kopf:

    Kriagt's es a Bilettl, kriagt's es an Strafzettl,

    werd's es in Flensburg eitrogn,

    tat i gern frogn ....

    derf ma net frogn, wuh.

  • RE: In memoriam: Hans-Jochen Vogel (1926-2020)

    drui (MdPB), 30.07.2020 18:05, Antwort auf #269

    ich wüsste nicht, an welcher stelle ich gezielt versucht haben könnte, dir bei deiner wortwahl irgendwie reinzureden.

    Man könnte darauf kommen, da Vermeider dieses Begriffes nach Deiner Definition ja entweder hypersensible verfickte Gutmenschen sind oder überkorrekte Genderfanatiker (wobei der Begriff aus dieser Perspektive ja neutral ist) oder dahergelaufene Rechtsextremisten. Ich ordne mich keiner dieser Gruppen zu.

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