Umfragen Nationalratswahl

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  • RE: Umfragen Nationalratswahl

    dseppi, 02.09.2013 03:56, Antwort auf #100
    Allerdings würde der SPÖ eine rot-blaue Mehrheit nichts nützen, weil völlig klar ist, dass diese Konstellation nie und nimmer kommen kann: Mag es bei der Wählerschaft auch große Überschneidungen geben, so definiert sich die SPÖ doch als Anti-FPÖ und versucht, mit den (alten) Warnungen vor Schwarz-Blau zu punkten.

    Das hätten sich einige vor Kreisky auch gedacht. Es muß ja auch keine explizite Koalition sein, vielleicht droht man ja mit einer Minderheitsregierung unter blauer Duldung. (Die FPÖ würde da vermutlich durchaus mitmachen, wenn sie ihre Themen damit durchbekommen, man aber weiterhin bei Wahlen auf die Regierung schimpfen kann.)

    Ansonsten kommts drauf an, ob es nach der Wahl ein SPÖ-internes Köpferollen geben wird. Faymann trau ich Rot-Blau weniger zu als anderen in der Partei.

    Bei Rot-Schwarz bin ich mir nicht sicher wie du: Es ist derzeit ein Szenario nicht auszuschließen, nach dem der Abstand zwischen der SPÖ und der ÖVP so groß wird, dass letztere die Neuauflage der GroKo verweigert.

    Und dann? 1999 konnte sich die ÖVP das noch leisten, weil sie ohnein Parallelverhandlungen mit den Freiheitlichen geführt hat, aber heuer wird sie wohl kaum Regierungsalternativen haben. Die Oppositionsrolle wird aber bei ihrer Wählerschaft nicht gut ankommen, vor allem wenn sie freiwillig gewählt wurde und sie dadurch baldige Neuwahlen auslöst.
    Oder denkst Du, daß die ÖVP dann eine SPÖ-Minderheitsregierung stützen würde? Wäre ein interessanter Ansatz, die SPÖ könnte sich dann je nach Thema andere Mehrheiten suchen bzw. die Opposition kann ebenfalls Gesetze beschließen. Dem Parlamentarismus würde das sehr gut tun, aber ob die Parteien da mitspielen?

    Man darf außerdem nicht vergessen, daß die ÖVP genug Leute zu versorgen hat. Das wird in der Opposition deutlich schwerer. Hängt aber wohl auch davon ab, wer nach der Wahl in der ÖVP das Sagen hat.

    (Mitterlehner hat seine Chancen wohl vergeigt; es spricht vieles dafür, dass Kurz kommt)

    Kurz als Parteichef? Unerfahrenster Kandidat, damit man ihn leicht lenken kann?

  • RE: Umfragen Nationalratswahl

    Mühle zum, 02.09.2013 17:11, Antwort auf #101

    Das hätten sich einige vor Kreisky auch gedacht. Es muß ja auch keine explizite Koalition sein, vielleicht droht man ja mit einer Minderheitsregierung unter blauer Duldung. (Die FPÖ würde da vermutlich durchaus mitmachen, wenn sie ihre Themen damit durchbekommen, man aber weiterhin bei Wahlen auf die Regierung schimpfen kann.)

    Ansonsten kommts drauf an, ob es nach der Wahl ein SPÖ-internes Köpferollen geben wird. Faymann trau ich Rot-Blau weniger zu als anderen in der Partei.

    Die SPÖ wird mit der FPÖ weder eine Koalition bilden noch sich von dieser eine Minderheitsregierung stützen lassen. Jeder Parteiobmann, der das versuchen würde, müsste mit einem Aufstand der Basis rechnen. Und zu einem Köpferollen wird es bei der SPÖ nicht kommen, weil Faymann das Ziel, wieder Platz 1 zu erreichen, locker schaffen wird.

    Und dann? 1999 konnte sich die ÖVP das noch leisten, weil sie ohnein Parallelverhandlungen mit den Freiheitlichen geführt hat, aber heuer wird sie wohl kaum Regierungsalternativen haben. Die Oppositionsrolle wird aber bei ihrer Wählerschaft nicht gut ankommen, vor allem wenn sie freiwillig gewählt wurde und sie dadurch baldige Neuwahlen auslöst.
    Oder denkst Du, daß die ÖVP dann eine SPÖ-Minderheitsregierung stützen würde? Wäre ein interessanter Ansatz, die SPÖ könnte sich dann je nach Thema andere Mehrheiten suchen bzw. die Opposition kann ebenfalls Gesetze beschließen. Dem Parlamentarismus würde das sehr gut tun, aber ob die Parteien da mitspielen?

    Man darf außerdem nicht vergessen, daß die ÖVP genug Leute zu versorgen hat. Das wird in der Opposition deutlich schwerer. Hängt aber wohl auch davon ab, wer nach der Wahl in der ÖVP das Sagen hat.

    Die Regierungsbeteiligung der ÖVP ist kein Selbstläufer.

    Wenn die Partei

    - unter die 24-Prozent-Marke fällt und/oder

    - der Abstand zur SPÖ fünf Prozent und mehr beträgt, kann ich mir ausmalen, was in der Partei los sein wird. Selbstverständlich gibt es dann auch Alternativen zu Rot-Schwarz, du deutest sie ja selbst an:

    Eine rote oder eine rot-grüne Minderheitsregierung hätte eine längere Lebensdauer als man wohl aufs erste vermuten würde:

    FPÖ, ÖVP und Stronach (theoretisch möglich auch das BZÖ) werden einen Teufel tun, die Regierung vereint gleich bei erster Gelegenheit über die Klinge springen zu lassen.

    Was die Versorgung der ÖVP-Politiker betrifft, machst du dir unnötige Sorgen:

    Töchterle und Karl sind Universitätsprofessoren mit Rückkehrrecht, die so oder so ablösereife Fekter hat ihr Schotterwerk, Mikl-Leitner und Mitterlehner sollen ohnehin in ihren Bundesländern über kurz oder lang Landeshauptleute werden.

    Kurz als Parteichef? Unerfahrenster Kandidat, damit man ihn leicht lenken kann?

    Bei Kurz irrst du dich gewaltig; der ist ein Jahrhunderttalent, rethorisch geschliffen, hat durchaus auch Charisma. Überhaupt kein Vergleich mit Rudas von der SPÖ. Kommt so oder so, wenn nicht als nächster, dann als übernächster Obmann.

    Ob er freilich die Strukturen in der Partei, wo sich derzeit die Bündeobleute (Wirtschaft, Bauern, Beamte; sekundär Senioren, Frauen, Jugend) und die Landeshauptleute (vor allem Niederösterreich) einen Bundesparteiobmann halten, verändern kann, steht auf einem anderen Blatt. Vorbild dafür müssten jedenfalls die schwedischen Konservativen sein.

  • RE: Umfragen Nationalratswahl

    dseppi, 05.09.2013 02:40, Antwort auf #102
  • RE: Umfragen Nationalratswahl

    Mühle zum, 05.09.2013 18:36, Antwort auf #103

    Stronach muss schön langsam aufpassen:

    Er hat in der Diskussion mit Spindelegger größte Wissenslücken erkennen lassen (außenpolitisch war das, was er von sich gab, ein Wahnsinn - Einmarsch der Chinesen in Österreich, Beitritt zur NATO etc.; von seinen währungspolitischen Vorschlägen will ich gar nicht reden).

    Mich würde es nicht mehr wundern, wenn er am Wahltag weit unter den Erwartungen bleibt und FPÖ und vielleicht sogar BZÖ ein Revival erleben.

  • RE: Umfragen Nationalratswahl

    dseppi, 05.09.2013 21:25, Antwort auf #104

    Abwarten. Rein von der Logik her würd ich dir ja recht geben, aber ich befürchte fast, daß der Unsinn auch noch gut ankommt ...
    Wie hat der dann die Landtagswahlen geschafft?

    Mal sehn, ich bin 1. auf die nächste Meinungsumfrage und 2. auf sein heutiges Duell mit Faymann gespannt.

  • RE: Umfragen Nationalratswahl

    dseppi, 05.09.2013 21:52, Antwort auf #105
  • RE: Umfragen Nationalratswahl

    Mühle zum, 05.09.2013 22:03, Antwort auf #105

    In Tirol ist Stronach mit Bomben und Granaten durchgefallen.

    In Kärnten (Haiderland ist abgebrannt) und in Salzburg (Gabiland ist abgebrannt) hatte er glänzende Rahmenbedingungen; in Niederösterreich hat er sich angesichts der brustschwachen SPÖ als Anti-Pröll hochstilisiert.

    Nein, ich bin guter Hoffnung, Stronach wird nach all dem, was er sich im Wahlkampf erlaubt hat, keine Bäume ausreißen; die Wahlfieber-Wahlbörse halte ich seit einigen Tagen mit ihren Kursen für ziemlich daneben, da wurden Parteien gezielt runtergeprügelt bzw. raufgekauft.

    Faymann muss heute sicher aufpassen, es ist ja eine Art Lokalderby der zwei Kronenzeitungsleute. Ich glaube nicht, dass er so offensiv auftreten wird wie gegen Bucher bzw. nächste Woche gegen Strache.

  • RE: Umfragen Nationalratswahl

    dseppi, 06.09.2013 00:45, Antwort auf #107

    Du scheinst recht zu haben. Faymann hatte zwar den einen oder anderen Schnitzer, aber im großen und ganzen war er souverän.
    Stronach hingegen war die ärgste Witzfigur. Zuerst tiefe Untergriffe, weil Faymann zwar gegen die Todesstrafe ist, aber für Obama, dann wollte er die Konten der Gewerkschaft einsehen (guter Konter vom Faymann, daß ein Unternehmer sicher nicht in den Streikfonds schauen darf), dann die übliche Beweihräucherung, er sei sowohl der beste Unternehmensführer, als auch der fleißigste Arbeiter ...
    Am Ende hat er nicht einmal mehr gerade Sätze rausgebracht. Man hat zudem wieder gemerkt, daß er abseits seiner "Kernkompetenz" null Ahnung von irgendwas hat.

  • RE: Umfragen Nationalratswahl

    saladin, 06.09.2013 03:01, Antwort auf #108

    ja stronach ist eine witzfigur, aber er braucht auch nur einen geringen teil der österreicher hinter sich zu versammeln

    wieviel % sind für die todesstrafe????

    wieviele menschen wissen nicht was der streikfond der gewerkschaft ist, dass das privates geld des privaten vereins ögb ist und nicht staatlich?

    transparenz klingt gut ; gegen funktionäre (das neue "die da oben" bzw. "die @@@@@ beamten" und das gegenstück zu " den ausländern" der fpö  ---gilt natürlich nur für jene funktionäre/ausländer die nicht gerade im lokalen kegelverein/feuerwehr/musikkapelle,.... tätig sind - eh klar Yell ...) sind auch gleich einmal alle

    klar hat stronach gegen f. verloren...aber er hat auch nur seine 10% anhänger gewinnen müssen bzw. den noch geringeren teil der zuschauer einer poltsendung die für ihn erreichbar sind

    so gesehen hat stronach sich heute wesentlich besser als zuletzt geschlagen

  • Stronach und die Todesstrafe

    gruener (Luddit), 06.09.2013 04:41, Antwort auf #109

    bevor stronachs aussage zur todesstrafe völlig aus dem netz verschwindet.

    hier der link zum original orf-video:

    http://iptv.orf.at/stories/2197326/

    sowie vorsichtshalber der wortlaut des videos - und nach der wahl wird stronach zu einem deutschkurs zwangsverpflichtet:

    Transkription:

    Hanno Settele (ORF-Journalist): „Ein Thema, das die Europäer oft von den Amerikanern entzweit: Todesstrafe. Ist das irgendetwas in ... haben Sie sich über das Gedanken schon gemacht? “

    Frank Stronach (Team-Stronach-Chef): „Natürlich, ich mach mir über alles Gedanken.“

    Settele: „Was ist Ihre Position da?“

    Stronach: „Mein, mein ... ein geplanter Berufsmord: Todesstrafe. Geplant!“

    Settele: „Okay.“

    Stronach: „Mafia-Type Berufsmord. Aus Eifer... oder irgendwie als ... geplanter Berufsmord: Ja. Hast du mich gehört, Kathrin? Da machen wir darüber nicht gesprochen.“

    Kathrin Nachbaur (Team Stronach): „Nein.“

    Stronach: „Das kommt dann auch in unser Parteiprogramm, man muss noch erweitern müssen.“

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