Krieg in der Ukraine ? und die deutschen?

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  • RE: .... und sie bekommt noch applaus

    gruener (Luddit), 20.05.2022 03:14, Antwort auf #509
    dass annalena baerbock grade knapp 80 jahre deutsche außenpolitik a la brandt, scheel und genscher in schutt und asche legt, darüber müssen wir uns vermutlich nicht wirklich streiten. hoffentlich auch nicht darüber, dass grüne, einmal an entscheidenden positionen, vor allem eines für ihre nachfolger zurücklassen: verbrannte erde.

    das verrückte, sie bekommt dafür applaus [freunde, die ein leben lang sozis waren und nie anders gewählt haben, überschlagen sich gerade].zündeln ist die neue diplomatie

    der schlusssatz ist so richtig böse. hätte glatt von mir stammen können.

    dabei ist zündeln in der deutschen außendiplomatie seit von ribbentrop eigentlich ein no-go.

    ********

    zu den sozi-freunden. hand aufs herz, was erwartest du von denen? ihre partei hat begeistert den 1. weltkrieg eingeleitet. führer ... äh ... kaiser befiehl, wir folgen euch. mit ausnahme der ära brandt beschreibt dies ein wesentliches leitmotto der deutschen spezialdemokratie. andererseits: als es galt, anfang 1933 die waffen gegen hitler zu erheben, haben sie sofort den schwanz eingezogen. stattdessen haben sie lieber otto wels im reichstag eine bedeutungslose rede halten lassen.

  • zu Recht Applaus ?

    ronnieos, 20.05.2022 03:36, Antwort auf #510
    das verrückte, sie bekommt dafür applaus [freunde, die ein leben lang sozis waren und nie anders gewählt haben, überschlagen sich gerade].zündeln ist die neue diplomatie

    Naja auch wer sein Leben ang die Sozis gewählt hat, muß ja nicht vollständig lernreistent sein.

    • ob zurecht oder nicht applaus, sollte weniger ein parteigänger in der stunde der euphorie beurteilen
    • darüber sollte 'die zeitgeschichte' urteilen
    • und nun, sorros, erkenne meine großmut, sogar die zeitgeschichte in gestalt von parteigenossen .... aber mit einer dekade abstand.....
    • es gibt genügt beispiele aus den rot-grünen regierungszeiten, wofür der applaus in ein 'kreuzigen'  abgewandelt wurde [beispiele?  die gesamte diskussion in diesem thread, die haltung von politikern zu einem wandel durch handel mit rußland, die idee von hartz-iv.... ]
  • RE: .... und sie bekommt noch applaus

    drui (MdPB), 20.05.2022 10:40, Antwort auf #511

    dass annalena baerbock grade knapp 80 jahre deutsche außenpolitik a la brandt, scheel und genscher in schutt und asche legt, darüber müssen wir uns vermutlich nicht wirklich streiten.

    Ähem, vielleicht aber doch. Dass Genscher eine pazifistische Außenpolitik betrieben hätte, wäre mir neu. Er hat Deutschland ja lediglich bei nahezu allen Konflikten aus militärischen Beteiligungen frei gekauft und so z.B. den USA-Irakkrieg zur Befreiung Kuwaits praktisch alleine finanzieren lassen. Das war auch nichts anderes als die Lieferung schwerer Waffen, nur dass aktuell Deutschland wegen Scholz und unfähiger Verteidigungsministerin ja praktisch nichts liefert. Vielleicht solltet ihr Euch die "80 Jahre" mal genauer ansehen, insbesondere die Zeit, seit Deutschland in der NATO ist (seit 67 Jahren) und seit der es in Gleichklang mit den USA agiert (mit Ausnahme des letzten Irakkrieges).

    Jetzt werft ihr der armen Annalena also vor, dass sie sich (als Grüne!) exakt an die Kontinuität deutscher Außenpolitik hält und sich ziemlich genau in der Mitte der NATO-Partner positioniert, absurd. Würde Lindner exakt genauso agieren, wäret ihr voll des Lobes.

    Und zu Willy Brandt: Das ist der stolz getragene Kampfnahme von Herbert Ernst Karl Frahm. Er hat nämlich nicht nur durch Kniefälle und Aussöhnung geglänzt, sonder auch aktiv gegen den Faschismus gekämpft (wie die Ukrainer es heute tun), u.a. im spanischen Bürgerkrieg gegen Franco und in Norwegen gegen die deutschen Besatzer. Er wusste anscheinend, wo Aussöhnung und Annäherung Sinn macht und va. wo nicht. Dieses Gespür ist der deutschen Sozialdemokratie leider seit Brandts Anleben abhanden gekommen.

  • RE: .... und sie bekommt noch applaus

    Eckhart, 20.05.2022 14:26, Antwort auf #511
    dass annalena baerbock grade knapp 80 jahre deutsche außenpolitik a la brandt, scheel und genscher in schutt und asche legt, darüber müssen wir uns vermutlich nicht wirklich streiten. hoffentlich auch nicht darüber, dass grüne, einmal an entscheidenden positionen, vor allem eines für ihre nachfolger zurücklassen: verbrannte erde.

    das verrückte, sie bekommt dafür applaus [freunde, die ein leben lang sozis waren und nie anders gewählt haben, überschlagen sich gerade].zündeln ist die neue diplomatie

    der schlusssatz ist so richtig böse. hätte glatt von mir stammen können.

    dabei ist zündeln in der deutschen außendiplomatie seit von ribbentrop eigentlich ein no-go.

    ********

    zu den sozi-freunden. hand aufs herz, was erwartest du von denen? ihre partei hat begeistert den 1. weltkrieg eingeleitet. führer ... äh ... kaiser befiehl, wir folgen euch. mit ausnahme der ära brandt beschreibt dies ein wesentliches leitmotto der deutschen spezialdemokratie. andererseits: als es galt, anfang 1933 die waffen gegen hitler zu erheben, haben sie sofort den schwanz eingezogen. stattdessen haben sie lieber otto wels im reichstag eine bedeutungslose rede halten lassen.

    Ob wirklich Annalena Baerbock die Aussenpolitik einreisst?
    Wird da nicht wieder Ursache und Wirkung vertauscht?
    Reisst nicht Putins Vorgehen, also imperialistischer Eroberungskrieg, die als stabil geglaubte Sicherheitsarchtektur der letzten 30 Jahre in Europa ein und erfordert Reaktion?

    Sollten wirklich alle Staaten Europas und der Welt zusichern niemals und unter keinen Umständen etwas gegen irgendwelche militärischen und geopolitischen Ambitionen von Putin zu unternehmen?
    Nur ob er dann an der Grenze zu Westdeutschland halt machen würde und sich mit den 32 Jahre alten "Neuen Ländern" zufrieden geben würde?
    Aber es wäre durchaus möglich, dass das im ersten Moment weniger Tote bedeuten würde.
    Es bliebe ja allen die Freiheit sich nicht gegen Fremdbestimmung zu wehren.

  • RE: "offener Brief" - interessante parallele und ein rückblick in grüne geschichte

    Mirascael, 20.05.2022 15:04, Antwort auf #508

    ist ja alles gut und richtig, was du in deinem post anführst, bergischer.

    nur, was nützen einem die klügsten und pazifistischsten parteitagsbeschlüsse, wenn es der grünen elite - zumal wenn sie in amt und würden ist - beständig im rechten arm juckt, sobald es weltweit um die bewältigung von krisensituationen geht.

    dass annalena baerbock grade knapp 80 jahre deutsche außenpolitik a la brandt, scheel und genscher in schutt und asche legt, darüber müssen wir uns vermutlich nicht wirklich streiten. hoffentlich auch nicht darüber, dass grüne, einmal an entscheidenden positionen, vor allem eines für ihre nachfolger zurücklassen: verbrannte erde.

    Du verklärst die sozialliberale Aussenpolitik völlig zu Unrecht:

    Den Frieden erhalten und den Kommunismus in die Knie gezwungen hat letztlich Reagans entschiedene Politik des Friedens durch Stärke.

    Diesem von Linken und Grünen so leidenschaftlich gehassten US-Präsidenten (im Verbund mit der nicht weniger verhassten Margaret Thatcher) verdanken wir auch den Fall der Mau... ...äh... ich meinte natürlich des "antifaschistischen Schutzwalls".

    Mir dünkt, Ihr Pazifismushetzer seid auch gar nicht so sehr Putinversteher sondern eher Putinnichtversteher (und Russlandnichtversteher).

  • RE: "offener Brief" - interessante parallele und ein rückblick in grüne geschichte

    sorros, 21.05.2022 01:33, Antwort auf #515

    ist ja alles gut und richtig, was du in deinem post anführst, bergischer.

    nur, was nützen einem die klügsten und pazifistischsten parteitagsbeschlüsse, wenn es der grünen elite - zumal wenn sie in amt und würden ist - beständig im rechten arm juckt, sobald es weltweit um die bewältigung von krisensituationen geht.

    dass annalena baerbock grade knapp 80 jahre deutsche außenpolitik a la brandt, scheel und genscher in schutt und asche legt, darüber müssen wir uns vermutlich nicht wirklich streiten. hoffentlich auch nicht darüber, dass grüne, einmal an entscheidenden positionen, vor allem eines für ihre nachfolger zurücklassen: verbrannte erde.

    Du verklärst die sozialliberale Aussenpolitik völlig zu Unrecht:

    Den Frieden erhalten und den Kommunismus in die Knie gezwungen hat letztlich Reagans entschiedene Politik des Friedens durch Stärke.

    Diesem von Linken und Grünen so leidenschaftlich gehassten US-Präsidenten (im Verbund mit der nicht weniger verhassten Margaret Thatcher) verdanken wir auch den Fall der Mau... ...äh... ich meinte natürlich des "antifaschistischen Schutzwalls".

    Mir dünkt, Ihr Pazifismushetzer seid auch gar nicht so sehr Putinversteher sondern eher Putinnichtversteher (und Russlandnichtversteher).

    Mich Grünen kannst Du dabei kaum meinen Mira.
    Aber ich finde auch, daß Deutschland in der Außen und auch in der Militätpolitik einen 180 Grad Wechsel andeutet.
    Wir werden den auch noch wirklich machen müsse, sind allerdings noch mindestens ein Kriegsjahr davon entfernt.
    Alerdings zeigt Annalena schon mal in weche Richtung es gehen wird. Bis aber die SPD und damit die ganze Regierung soweit ist, ist es noch ein langer Weg. Ob die SPD ihn jemals zu Ende gehen wird weiß ich nicht, obwohl ich glaube, daß sie nach einem Kriegsjahr zumindest mehrheitlich das Notwendige tun wird.
    In meiner Partei ist das Thema zur Zeit ziemlich durch, würde aber bei einem baldgen Kriegsende noch einmal sehr heftig umstritten sein.
    Richtig in der Realität ankommen wird Deutschland wohl erst nach der nächsten Bundestagswahl.

  • vorausschau 2025

    ronnieos, 21.05.2022 01:45, Antwort auf #516

    Richtig in der Realität ankommen wird Deutschland wohl erst nach der nächsten Bundestagswahl.

    da könntest du recht behalten, aber vielleicht in ganz anderer weise als es gemeint ist.

  • ein blick in grüne motive

    SeppH (!), 21.05.2022 01:48, Antwort auf #508
    nur, was nützen einem die klügsten und pazifistischsten parteitagsbeschlüsse, wenn es der grünen elite - zumal wenn sie in amt und würden ist - beständig im rechten arm juckt, sobald es weltweit um die bewältigung von krisensituationen geht.

    Nur was ist der Grund dafür? Im aktuellen Fall scheint mir das Rufen nach militärischer Gewalt wie auch vieles andere auch nicht zuletzt ideologisch motiviert zu sein. Es ist doch offensichtlich, dass Putin den Krieg vor allem deswegen führt, da die Ukraine mit ihren russischen Wurzeln in Richtung Westen aufbrechen möchte. Was heißt Westen heutzutage? Demokratie, Menschenrechte, Schutz von Minderheiten, Feminismus, kurzum "das Gute". Wer steht in Deutschland vor allem für diese Themen? Die Grünen. Man kann es sich nicht leisten, dass Russland bedeutenden Einfluss auf Europa bekommt, weil das eigene Lebensmodell dadurch bedroht wird. Allerdings sehen viele Russen das womöglich anders.

    Schade ist, dass die Grünen das so nicht formulieren und eher Thesen darüber aufstellen, wo (der vielleicht gar nicht mehr lange lebende) Putin noch alles einmarschieren würde, falls die Ukraine fallen würde. Ich persönlich habe daran noch nie geglaubt. Zwischen der Ukraine und Russland gibt es seit Langem Konflikte und das Verhältnis ist ein ganz anderes als zum Beispiel mit Polen. Das heißt nicht, dass ich die russische Gefahr kleinrede. Aber definitiv sollte es weiterhin unser Ziel sein, den Krieg nicht weiter zu eskalieren.

  • RE: "offener Brief" - interessante parallele und ein rückblick in grüne geschichte

    Mirascael, 21.05.2022 15:01, Antwort auf #516

    Mich Grünen kannst Du dabei kaum meinen Mira.

    Alles gut, der Beitrag bezog sich auf 3 verschiedene Dinge, in Sachen Ukraine machen die Grünen aktuell alles richtig.

  • Feministische Außenpolitik 2022

    gruener (Luddit), 28.05.2022 03:31, Antwort auf #519

    auch der eulenspiegel - einst das satirische und systemkritische aushängaeschild der ddr - macht sich gedanken über den politikwandel in zeiten des krieges.

    während selbst alte falken wie henry kissinger zur besonnenheit mahnen und vor einer eskalation warnen, frönen andere dem zynischen wort des philosophen Peter Sloterdijk und sonnen sich quasi dank amt und würden in einem "gesunden bellizismus".

    ich habe keine ahnung, in welche richtung die artikel in der jüngsten ausgabe des eulenspiegel gehen - auch wenn diese vollmundig angekündigt wird: ... in Zeiten militärischer Konflikte, bleibt der EULENSPIEGEL die besonnene Stimme der Vernunft in der bundesdeutschen Debatte. Als Beweis diskutieren wir im neuen Heft die Vorzüge des Atomkriegs (Seite 13), fragen, wie man Putin ermorden könnte (Seite 20) und führen ein Interview mit Deutschlands einzigem Quälfleischer (Seite 28) - der titel der ausgabe lässt nicht viel gutes für zartbesaitete grüne gemüter erwarten:

    bei allem amüsement über das bild muss ich jedoch kritich anmerken:

    habe ich irgendein gesteigertes interesse, mir die baerbock halb nackt anzuschauen? nö! ich finde sie schon mit stahlhelm und in schutzweste nahezu unerträglich.

    **********

    nachtrag:

    ein wenig von der aktuellen ausgabe des eulenspiegels kann hier eingesehen werden:

    https://epaper.eulenspiegel-zeitschrift.de/de/profiles/d0171f2aa197/editions/4c0 651e0cf4c834e7db0/preview_pages

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