Krieg in der Ukraine ? und die deutschen?

Beiträge 591 - 600 von 668
  • Eine (seltene) Stimme der Vernunft - The Push for Peace? - Ein weiter Weg

    ronnieos, 24.12.2022 14:42, Antwort auf #590

    Trotz 'Weihnachtsruhe' einen Kommentar wert.

    Da ist der alte weiße Mann sicher mehr als 2,35mal weiser als die feministische Aussenpolitik. Und weitsichtiger.

    Es bedarf beides, eines schlauen Visionäres aber auch einer Person mit Kenntnis der historischen Entwickungen der letzten 30 bis 80 Jahre. Und es befarf einer klugen Definition 'Was ist die Ukraine' [den sehe ich weltweit aber nicht].  Als die Ukrainische SSR Teil des Gebildes Sowjetunion war, bleib es letztendlich unerheblich, welcher sozialistischen Teilrepublik 'territoriale Erorberungen' zugeordnet wurden oder ob ein ukrainisch stämmiger Staatsführer gewisse Teile des riesigen Reiches mal so der Ukrainschen SSR zuschlug oder schenkte.

    So hatte die Ukrainische SSR plötzlch die Verwaltung über viele Gebiete, die (wenn man Oppa fragt) mal Polen. Rumänien, Ungarn  zugeordnert waren oder im Kern 'russisch'. Indem die Ukrainische SSR als Ukrainische Republik unabhängig wurde, kreatierte man über Nacht 'Ausländer': sowohl Ukrainer, die sich plötzlich in Rußland fanden wie umgekehrt ein russisch sprechender und verwurzelter Teil im Osten der neuen Ukraine.

    Eigentlich ein typischer Konflikt im Europa des 20. Jahrhunderts (als man sich nach Ende des einen oder anderen Krieges plötzlich als Ausländer in einem neuen Staat fand)  oder allgemeiner ein Element, das Verhandlungsergebnisse weltweit prägte als Ergebnis einer Grenzziehung an fernen Tischen.

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    Hier im Haus wohnt eine junge russisch-stämmige Frau, im 'Nachbarhaus', in dem ich auch wohnte heute eine 'ukrainische Restfamilie'.  Zu der Reaktion 'ukraine not amused': Wir lesen und hören dazu eigentlich immer Selenskyj, immerhin Präsident der Ukraine, aber wenn ich Nachrichten verfolge scheint er auch unserer einzige Quelle.

    Nebenbei: Wenn ich Kissinger richtig verstehe, fordert er nicht, daß 'Teile der Ukraine' Rußland zugeschlagen werden. Da diskreditiert Selenskyj Kisssingher durch bewußtes mißverstehen....

    Um im Grünen-Sprech zu bleiben: man kann doch Lösungsansätze mal 'andenken'.... (der sprachliche und inhaltliche Tod von 'nachdenken', meditieren-meditate).

    Das ukrainische Volk scheint leidensfähig - aber wie wird das nach zwei Wintern aussehen.

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    Bis es zu Verhandlingen zwischen Rußland und Ukraine kommen könnte, wird Kissinger seinen 100. Geburtstag überschritten haben.

  • Eine Stimme der Vernunft? - Selten hier

    sorros, 24.12.2022 16:50, Antwort auf #591

    Wenn Du so weiter machst, lese ich Deine Beiträge auch nicht mehr.
    Du entwickelst Dich langsam, übrigens ähnlich wie Nuhr, den ich lange sehr schätzte zu einem nützlichen Idioten der unützen Idioten.

    Es gibt so vieles an der Politik in Deutschland und Europa zu kritisieren. Von der auf anderen Kontinenten ganz zu schweigen.
    Die Grünen in Deutschland machen Vieles falsch und haben  auch in ihrer charakterlichen Außendarstellungen viel Unerträgliches.
    Im Gegensatz zu nahezu allen regierenden und hegemonialen Politikstrukturen machen Sie aber auch Vieles richtig.
    Wir leben in einer Zeit in der sich die Zukunft der Demokratie mal wieder entscheidet, in der sich entscheidet, ob wir einen für die Menschen geeigneten Planeten erhalten können.
    Dafür sind auf der einen Seite maximaler wissenschaftlich technischer Fortschritt und auf der anderen Seite das Durchsetzen von mehr Rationalität und Demokratie in den politischen Strukturen notwendig.
    Und was machst Du, Du erfreust Dich am Ping-Pong Spiel mit dem durch sein Abkacken bei den Grünen schwer traumatisierten gruenen und den autoritär/ewig gestrigen Mitgliedern dieses Forums und kritisierst, in der Sache sicher richtig im Stil zynisch-albern, Petitessen.

    Der Einzige, bei dem ich hier in den letzten Monaten eine Nachdenklichkeit dokunmentierende Entwicklung genommen hat ist erstaunlicherweise drui, den ich für gedanklich ähnlich sklerotisiert gehalten habe, wie den Bergischen.
    Nun weiß ich natürlich, dass man sowieso eine sehr merkwürdige Psychostruktur haben muß um sich übermäßig mit Poltik zu beschäftigen.
    Sich dann auch noch, um die Irrelevanz eines solchen Forums wissend, hier abzumühen, zeigt eine äußerts ungewöhliche narzistische Störung. Aber in Zeiten wie heute hatte ich eigentlich zumindest bei mehr als einem erwartet, dass die immer eindrücklicher sich veränderne Realität, auch die Reflexion verändert.
    Vielleicht denkst Du mal darüber nach, was für ein Verhalten für vernünftige Menschen heutzutage angemessen ist.

  • Eine Stimme der Vernunft? - Deine Stimme ist es schonmal nicht

    Kritischer Analyst (!), 27.12.2022 00:25, Antwort auf #592

    Wenn Du so weiter machst, lese ich Deine Beiträge auch nicht mehr.
    Du entwickelst Dich langsam, übrigens ähnlich wie Nuhr, den ich lange sehr schätzte zu einem nützlichen Idioten der unützen Idioten.

    Es ist schon ziemlich traurig, dass offenbar einige Leute nicht mal am Weihnachtsabend mit dem Pöbeln hintanhalten können.

    Der Einzige, bei dem ich hier in den letzten Monaten eine Nachdenklichkeit dokunmentierende Entwicklung genommen hat ist erstaunlicherweise drui, den ich für gedanklich ähnlich sklerotisiert gehalten habe, wie den Bergischen.

    Selten habe ich jemanden erlebt der so eine Arroganz und Selbstverliebtheit ausstrahlt wie du. Und damit verkörperst du das Musterbeispiel eines Grünen der heutigen Zeit. Alle sind doof und du bist der einzige der die Weisheit mit Löffeln gefressen hat. Wer widerspricht hat nicht verstanden wie intellektuell hochwertig und vorrausschauend du denkst.

    Sich dann auch noch, um die Irrelevanz eines solchen Forums wissend, hier abzumühen, zeigt eine äußerts ungewöhliche narzistische Störung. Aber in Zeiten wie heute hatte ich eigentlich zumindest bei mehr als einem erwartet, dass die immer eindrücklicher sich veränderne Realität, auch die Reflexion verändert. Vielleicht denkst Du mal darüber nach, was für ein Verhalten für vernünftige Menschen heutzutage angemessen ist.

    Der einzige der mal über sein Verhalten nachdenken sollte bist du. Und vor allem von seinem hohen Ross runtersteigen sollte. Ronnieos muss ich in Schutz nehmen, ich bin zwar sehr häufig nicht der Meinung wie er, aber er schafft es auch mal über den Tellerrand hinauszublicken und eigene unabhängige Gedanken zu fassen und ist nicht ein bloßes Sprachrohr irgendwelcher selbsternannten Heilsbringer die alle niedermähen die nicht die gleiche Meinung haben. Mehr muss dazu gar nicht gesagt werden.

  • The Push for Peace? Wo der alte Mann irrt.

    drui (MdPB), 29.12.2022 01:47, Antwort auf #590

    Befindet sich die Welt heute an einem vergleichbaren Wendepunkt in der Ukraine, da der Winter eine Pause für groß angelegte Militäroperationen in der Ukraine vorschreibt?

    Von welcher Pause redet er? Täglich sterben 500-700 Russen und eine etwas geringere Zahl an Ukrainern im Donbass, auch wenn sich die Front nur im Meterbereoch verändern mag. Und es ist aktuell für die Jahreszeit zu warm, so dass der Boden nicht gefroren ist. In ein paar Wochen bei gefrorenem Boden werden die Kriegshandlungen noch zunehmen.

    https://datastudio.google.com/reporting/dfbcec47-7b01-400e-ab21-de8eb98c8f3a/pag e/IzToC?s=tTv8YhIqejI

    Die Alternative der Neutralität ist nicht mehr sinnvoll, insbesondere nachdem Finnland und Schweden der Nato beigetreten sind.

    Das sehe ich auch so. Die Ukraine wird Mitglied der NATO werden (müssen).

    Aus diesem Grund habe ich im Mai letzten Jahres empfohlen, eine Waffenstillstandslinie entlang der bestehenden Grenzen einzurichten, an denen der Krieg am 24. Februar begann. Russland würde dann seine Eroberungen aufgeben, nicht aber das Gebiet, das es vor fast einem Jahrzehnt besetzt hatte, einschließlich der Krim. Dieses Gebiet könnte nach einem Waffenstillstand Gegenstand von Verhandlungen sein.

    Das ist durchaus möglich, aber wie erklärt er Putin, dass er sich bis auf diese Linie zurückziehen muss? Und warum sollten sich die Ukrainer darauf einlassen bei einem völlig zerstörten Land und gut Hundertausend ermordeten Bürgern? Man kann die Verbrechen nicht einfach rückgängigmachen und so tun, als wäre wieder 2021. Was man aber aus den Zeilen herauslesen kann: Es könnte einen Waffenstillstand -. an welcher Linie auch immer - geben und Verhandlungen um die Krim. Die Krim und der Donbass werden der Preis sein, den Russland zahlen muss für die Kriegsschäden, vermutlich, nachdem Putin tot oder abgesetzt ist. Dafür könnte es einen Autonomiestatus und eine begrenzte Amnestie geben.

    Trotz seiner Neigung zur Gewalt hat Russland über ein halbes Jahrtausend lang entscheidende Beiträge zum globalen Gleichgewicht und zur Machtbalance geleistet. Seine historische Rolle sollte nicht herabgewürdigt werden.

    Wir sollten jetzt nicht - unabhängig von Nationalitäten - bellizistische Monarchisten, Stalinisten und andere Verbrecher dafür loben, dass sie "ein halbes Jahrtausend lang entscheidende Beiträge zum globalen Gleichgewicht und zur Machtbalance geleistet" hätten. Stalin kann seine Millionen Opfer nicht dadurch gut machen, dass er beim Sieg über Hitlerdeutschland mitgeholfen hat. Ich habe selten so einen relativierenden Blödsinn gehört. "Vernunft" ist das nicht.

    Während sich die Staats- und Regierungschefs der Welt bemühen, den Krieg zu beenden, in dem zwei Atommächte gegen ein konventionell bewaffnetes Land antreten,

    Habe ich da etwas nicht mitbekommen? Kämpft die Ukraine jetzt auch gegen die USA, China oder Frankreich? Kämpft überhaupt eine andere Atommacht neben Russland? Übernimmt er Putins Falschbehauptung, die NATO würde in der Ukraine kämpfen bzw. sieht er den russisch besetzten Teil als die legitime Ukraine an, gegen die die USA kämpft? Ich sehe nur eine Atommacht, die einen Angriffskrieg gegen ein konventionell bewaffnetes Land führt, den sie jeder Zeit einfach beenden kann.

    Das Streben nach Frieden und Ordnung hat zwei Komponenten, die manchmal als widersprüchlich angesehen werden: das Streben nach Sicherheitselementen und die Forderung nach Versöhnungsakten. Wenn wir nicht beides erreichen können, werden wir auch keines von beidem erreichen können. Der Weg der Diplomatie mag kompliziert und frustrierend erscheinen. Aber der Weg dorthin erfordert sowohl die Vision als auch den Mut, ihn zu beschreiten.

    Die Diplomatie wird wieder wichtig werden, wenn Putin weg ist bzw. die russische Invasion beendet ist. Vorher wird sich die Ukraine zurecht nicht auf Verhandlungen einlassen und niemand wird sie dazu zwingen können.

    Ich verstehe den großen Wunsch nach Frieden, Vernunft und Diplomatie, das lässt sich gegen Verbrecher wie Putin aber nicht einfach herbeibeten. Kissinger erscheint mir erstaunlich weltfremd, naiv und falsch informiert, gerade wenn er das aktuelle Kriegsgeschenen nicht verfolgt (oder versteht) und eine zweite Atommacht als Kriegspartei gegen die Ukraine herbeifantasiert.

  • Zeitenwende

    drui (MdPB), 20.01.2023 02:41, Antwort auf #594

    Das zögerliche - Manche meinen putinfreundliche - "Abwägen" des Kanzlers macht international Schlagzeilen und sorgt für Belustigung. Helmut Kohl sorgte für das Bild der "ruhigen Hand", Scholz perfektonierte dieses zur "erstarrten Hand". Er könnte damit als Held des Pazifismus dienen, wenn er gegen den Willen praktisch aller NATO-Allierten die Versendung von Leopard 2 verhindert, hat dabei aber mehrere Probleme: 1) Polen und die baltischen Staaten scheißen auf sein Okay und liefern auch ohne; b) sein großmäuliges "Zeitenwende" fliegt ihm nun um die Ohren.

    "Scholzen" trendet gerade, auch international:

    I was trying to catch the train, but it left early. I guess it wasn't scholzing. Then I asked my friend how their workout was going and they replied 'I'm scholzing on it' as they lay on the couch.

    Und 3) Das passt alles so überhaupt nicht zum "immer mit den Verbündeten gemeinsam entscheiden und nichts im Alleingang".

    Prognose: In weniger als 24 Stunden eine doppelte Rolle rückwärts, verkündet vom neuen Verteidigungsminister; Scholz Schmarrn von Davos wurde "missverstanden".

  • RE: Zeitenwende

    drui (MdPB), 21.01.2023 22:15, Antwort auf #595

    Find someone who would hold you as Scholz holds the Leopards

  • RE: Zeitenwende

    gruener (Luddit), 22.01.2023 03:02, Antwort auf #596

    das letzte post wirft eine wichtige frage auf:

    werden mittlerweile fast alle cartoonisten von der rüstungsindustrie finanziert? ich suche einfach nach einer sinnreichen erklärung für die geballte ladung peinlicher cartoons aus dem antiquierten sektor "witz, komm raus! du bist umzingelt!"

  • Noch eine Stimme der Vernunft... und wiederum nicht in den "Leitmedien"

    gruener (Luddit), 22.01.2023 03:21, Antwort auf #592

    in diesem post kommen weder die glühenden militaristen aller länder noch die vertreterinnen einer zu massenmord neigenden feministischen außenpolitik zu wort.

    dafür der ex-brigade-general erich vad - im interview mit der zeitschrift emma:

    Erich Vad ist Ex-Brigade-General. Von 2006 bis 2013 war er der militärpolitische Berater von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Er gehört zu den raren Stimmen, die sich früh öffentlich gegen Waffenlieferungen an die Ukraine ausgesprochen haben, ohne politische Strategie und diplomatische Bemühungen. Auch jetzt spricht er eine unbequeme Wahrheit aus.

    Herr Vad, was sagen Sie zu der gerade von Kanzler Scholz verkündeten Lieferung der 40 Marder an die Ukraine?
    Das ist eine militärische Eskalation, auch in der Wahrnehmung der Russen – auch wenn der über 40 Jahre alte Marder keine Wunderwaffe ist. Wir begeben uns auf eine Rutschbahn. Das könnte eine Eigendynamik entwickeln, die wir nicht mehr steuern können. Natürlich war und ist es richtig, die Ukraine zu unterstützen und natürlich ist Putins Überfall nicht völkerrechtskonform - aber nun müssen doch endlich die Folgen bedacht werden!

    Was heißt das?
    Wir haben eine militärisch operative Patt-Situation, die wir aber militärisch nicht lösen können. Das ist übrigens auch die Meinung des amerikanischen Generalstabschefs Mark Milley. Er hat  gesagt, dass ein militärischer Sieg der Ukraine nicht zu erwarten sei und dass Verhandlungen der einzig mögliche Weg seien. Alles andere bedeutet den sinnlosen Verschleiß von Menschenleben.

    ...

    Wie beurteilen Sie die Politik der Außenministerin?
    Militärische Operationen müssen immer an den Versuch gekoppelt werden, politische Lösungen herbeizuführen. Die Eindimensionalität der aktuellen Außenpolitik ist nur schwer zu ertragen. Sie ist sehr stark fokussiert auf Waffen. Die Hauptaufgabe der Außenpolitik aber ist und bleibt Diplomatie, Interessenausgleich, Verständigung und Konfliktbewältigung. Das fehlt mir hier. Ich bin ja froh, dass wir endlich mal eine Außenministerin in Deutschland haben, aber es reicht nicht, nur Kriegsrhetorik zu betreiben und mit Helm und Splitterschutzweste in Kiew oder im Donbass herumzulaufen. Das ist zu wenig.

    Dabei ist Baerbock doch Mitglied der Grünen, der ehemaligen Friedenspartei.
    Die Mutation der Grünen von einer pazifistischen zu einer Kriegspartei verstehe ich nicht. Ich selbst kenne keinen Grünen, der überhaupt auch nur den Militärdienst geleistet hätte. Anton Hofreiter ist für mich das beste Beispiel dieser Doppelmoral. Antje Vollmer hingegen, die ich zu den ‚ursprünglichen‘ Grünen zählen würde, nennt die Dinge beim Namen. Und dass eine einzige Partei so viel politischen Einfluss hat, dass sie uns in einen Krieg manövrieren kann, das ist schon sehr bedenklich.

    ...

    Nun geht das Sterben weiter.
    Man kann die Russen weiter abnutzen, was wiederum Hundertausende Tote bedeutet, aber auf beiden Seiten. Und es bedeutet die weitere Zerstörung der Ukraine. Was bleibt denn von diesem Land noch übrig? Es wird dem Erdboden gleichgemacht. Letztendlich ist das für die Ukraine auch keine Option mehr. Der Schlüssel für die Lösung des Konfliktes liegt nicht in Kiew, er liegt auch nicht in Berlin, Brüssel oder Paris, er liegt in Washington und Moskau. Es ist doch lächerlich zu sagen, die Ukraine müsse das entscheiden.

    ...

    Wie soll das also weitergehen?
    Wenn die Russen durch massive westliche Intervention dazu gezwungen würden, sich aus der Schwarzmeerregion zurückzuziehen, dann würden sie, bevor sie von der Weltbühne abtreten, mit Sicherheit zu den Nuklearwaffen greifen. Ich finde den Glauben naiv, ein Atomschlag Russlands würde niemals passieren. Nach dem Motto, ‚Die bluffen doch nur‘.

    Aber was könnte die Lösung sein?
    Man sollte die Menschen in der Region, also im Donbass und auf der Krim, einfach fragen, zu wem sie gehören wollen. Man müsste die territoriale Integrität der Ukraine wiederherstellen, mit bestimmten westlichen Garantien. Und die Russen brauchen so eine Sicherheitsgarantie eben auch. Also keine Nato-Mitgliedschaft für die Ukraine. Seit dem Gipfel von Bukarest von 2008 ist klar, dass das die rote Linie der Russen ist.

    ...

    Und was kann Deutschland Ihrer Meinung nach tun?
    Wir müssen unsere militärische Unterstützung so dosieren, dass wir nicht in einen Dritten Weltkrieg gleiten. Keiner von denen, die 1914 mit großer Begeisterung in den Krieg gezogen sind, war hinterher noch der Meinung, dass das richtig war. Wenn das Ziel eine unabhängige Ukraine ist, muss man sich perspektivisch auch die Frage stellen, wie eine europäische Ordnung unter Einbeziehung Russlands aussehen soll. Russland wird ja nicht einfach von der Landkarte verschwinden. Wir müssen vermeiden, die Russen in die Arme der Chinesen zu treiben, und damit die multipolare Ordnung zu unseren Ungunsten zu verschieben. Wir brauchen Russland auch als Führungsmacht eines Vielvölkerstaates, um aufflammende Kämpfe und Kriege zu vermeiden. Und ehrlich gesagt sehe ich nicht, dass die Ukraine Mitglied der EU und erst recht nicht Mitglied der Nato wird. Wir haben in der Ukraine ebenso wie in Russland eine hohe Korruption und die Herrschaft von Oligarchen. Das, was wir in der Türkei – mit Recht – in puncto Rechtsstaatlichkeit anprangern, das Problem haben wir in der Ukraine auch.

    Was meinen Sie, Herr Vad, was erwartet uns im Jahr 2023?
    Es muss sich in Washington eine breitere Front für Frieden aufbauen. Und dieser sinnfreie Aktionismus in der deutschen Politik, der muss endlich ein Ende finden. Sonst wachen wir eines Morgens auf und sind mittendrin im Dritten Weltkrieg.

    ..................

    das interview in ganzer länge findet sich hier:

    https://www.emma.de/artikel/erich-vad-was-sind-die-kriegsziele-340045

  • RE: Noch eine Stimme der Vernunft... und wiederum nicht in den "Leitmedien"

    drui (MdPB), 22.01.2023 13:13, Antwort auf #598

    Wir haben eine militärisch operative Patt-Situation, die wir aber militärisch nicht lösen können. Das ist übrigens auch die Meinung des amerikanischen Generalstabschefs Mark Milley. Er hat  gesagt, dass ein militärischer Sieg der Ukraine nicht zu erwarten sei und dass Verhandlungen der einzig mögliche Weg seien. Alles andere bedeutet den sinnlosen Verschleiß von Menschenleben.

    Das sind genau die gleichen "Experten", die einen totalen Sieg der Russen innehalb 48 Stunden, oder höchstens zwei Wochen, vorausgesagt haben. Es kam anders. Die Ukrainer haben bereits gut die Hälfte des Gebietes zurückerobert, was die Russen seit Februar 22 besetzt haben. Die Toten der russischen Armee und ihrer Söldner werden auf über 120 000 geschätzt, und das waren mit die fähigsten und erfahrensten, es kommt jetzt hauptsächlich Kanonenfutter aus Gefängnissen sowie untrainerten Zwangeingezogenen nach. Den Russen gehen die Panzer aus und der Artillerieverbrauch ist im letzten Monat auf ein Drittel des vorigen Kriegsverbrauchs gefallen. Flotte und Luftwaffe spielen praktisch keine Rolle mehr, Drohnen muss Rußland ebenso aus einem Dritte-Weltstaat (Iran) kaufen wie Nachschub an Munition (Nordkorea).

    Ich bin kein Verteidigungsexperte, aber ich kann lesen und habe Augen zum sehen. Das aktuelle Patt liegt va. am Matsch, der ein schnelles Vordringen von Truppen schwierig bis unmöglich macht. Ich maße mir nicht an, den militärischen Ausgang vorauszusagen, aber wenn einer Seite Kriegsmaterial oder (fähiges) Personal oder die Motivation ausgeht, dann kann ein amerikanischer Generalstabschef meinen was er will, dann endet ein Krieg auch mal militärisch. Zumal, wenn die russische Seite keinerlei Anzeichen für eine Verhandlungsbereitschaft zeigt, einen totalen Vernichtungsfeldzug führt und jegliches internationales Recht mit Füßen tritt.

    Die Cartoons sollen nur zeigen, welches Bild Scholz und Deutschland aktuell bei unseren "Partnern" abgibt, und dieses Bild und dieser Schaden wird für lange Zeit bleiben. Und weil sie Dich so reizen:

  • Unterstützung für Ukraine

    ronnieos, 23.01.2023 13:08, Antwort auf #599

    Ich bin kein Verteidigungsexperte, aber ich kann lesen und habe Augen zum sehen

    Das haben viele - nur ziehen sie unterschiedlioch Schlüsse.

    Das 'Patt'  in der Ukraine liegt auch an der massiven Unterstützung der USA mit Aufklärungsinformation, Material von den US-Satelliten -  auf Geheimdienstebene... Das Märchen von Wissen über russischhe Stellungen aus Handy-Signalen, mag glauben, wer will. [es stimmt ja, aber in einem 'höheren Sinn'].

    Die USA schnüren mal wieder ein 'massives' Hilfspaket an die Ukarine inklusive leichter (Schüzten) Panzer wie Bradley oder Striker - AABER, was fällt auf: keine Abrams - - also Kampfpanzer der Klasse Leo.

    In diesem Zusammenhang einige Gedanken:

    • tut Scholz nicht vielleicht das Richtige
    • kann es sein, daß es Absprachen gibt (immnerhin trafen sich die Verteidigungsminister von USA und Deutschland gerade in Ramstein - so einem Mittelding zw. Deutschland und USA - dort gilt US-Recht, also juristisch nicht nur politisch)
    • wenn die ARD richtig zitiert, dann koppelt Scholz die Lieferung des Leo an amerikanische  Abrams...
    • und, die USA nennen ihre Gründe, keine Abrams zu liefern ... aus 'gutem Grund' die Abrams sind zu schwer, sagen sie ['fun'-fact, der Leo ist 12t leichter und mindestens gleichwertig]
    • https://www.n-tv.de/politik/Warum-die-USA-keine-Abrams-an-die-Ukraine-liefern-ar ticle23856757.html
    • ein tolles blame-game unserer amerikanischen Freunde

    Anderes Thema

    Ist es nicht erstaunlich, daß genau die selbe Coleur und Personen, die jahrzehntelang skandierten 'Frieden schaffen, ohne Waffen' heute die laustesten und aggressivsten Claqeure pro Lieferung von SCHWERSTEN  Waffen sind- ...  Elche und selber welche.

    Katrin Göring-Eckardt, eigentlich doppelt geimpft - grün und Kirchensynodale - ist mein Paradebeispiel. Sie wird seit 8 Monden nicht müde immer wieder 'die schleppend Waffenlieferung' zu kritisieren.

    Final, die Kirche bleibt in der Frage bei einem entschiedenen 'sowohl als auch', man will ja die immer geringere Anzahl de Gläubigen nicht mit einer klaren Aussage verprellen.  Die Ratsvorsitzende der EKD, Präses Annette Kurschus dazu: Aus ihrer Sicht ist es .. nicht möglich, Waffenlieferungen klar zu befürworten oder abzulehnen.

    Pech für Olaf, seit 2021 ist er konfessionslos - sonst könnte er sich bei seiner Entscheidung auf die Kirche berufen ...

    Mal etwas anderes, nachdem sich römisch-katholische (33Jahre) und evangelische (39Jahre) Kanzler abgewechselt haben ....

    -------------------------------------------------------------------------

    Ganz neue Rolle

    Mit unseren Selbstanklagen manövrieren wir Deutschland in eine ganz  neue Rolle

    • für den Ausbruch von Kriegen verantwortlich zu sein - das kennen wir
    • nun sind wir plötzlich für einen Kriegsausgang verantwortlich - an allem Leid der Zivilbevölkerung und wir verhindern einen ukrainischen Sieg, weil wir nicht 50 oder 100 Leo liefern
Beiträge 591 - 600 von 668

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