Ich habe es anderer Stelle im Forum bereits angedeutet:
Ich plane zusammen mit einer zweiten Person einen (weiteren) Medienblog. Motto: Es gibt ein Leben neben und ggf. auch nach Wahlfieber. Mit einer Veröffentlichung ist in Kürze zu rechnen. Derzeit (im Grunde schon seit einem halben Jahr) pflegen wir diverse Inhalte ein, damit der Blog nicht komplett neu und leer startet.
Das Spannende und womöglich sogar Einzigartige an unserem Blog: Es schreiten zwei Personen Seit' an Seit', die es zuvor nie durften, und befruchten sich gegenseitig: Auf der einen Seite der Medienkontrolleur, auf der anderen Seite der von ihm kontrollierte Medienmacher. In Amt und Würden ein absolutes NO-GO - da aber Amt und Würden längst passé...
Mancher Inhalt ist m.E. zu schade, um ihn ihn erst im Nacheinein einter interessierten Öffentlichkeit zu präsentieren, nicht zuuletzt auch, weil er an Aktualität eingebüßt hat.
Ein solcher Fall liegt akut vor - er betrifft Deutschlands selbsternannten öfentlich-rechtlichen Starsatirker Jan Böhmermann, der wieder einmal die Gerichte bemüht, weil er seine PErsönlcihkeitsrechte verletzt sieht..
Bei Bedarf stelle ich weitere Sermone ein.
Was darf eigentlich Satire (heutzutage noch)? Kurt Tucholsky war sich der Sache vor rund 100 Jahren ziemlich sicher: Alles! Ausnahmslos alles. Mittlerweile gelten Einschränkungen, eine weitere könnte in Kürze hinzukommen. Denn eines soll Satire in Zukunft keinesfalls mehr dürfen: Die Person Jan Böhmermann thematisieren.
Ein Satiriker, der Satire nicht duldet? Man hält es kaum für möglich, aber: Sogar in der weiten Sparte des Humors behält die Toyota-Werbung Gültigkeit: Nichts ist unmöglich!
Rollen wir diesen speziellen Fall daher einmal überwiegend nüchtern und humorfrei auf…
03. November 2023
In seiner Sendung macht sich der ZDF-Anstaltssatiriker in gewohnter Manier über die Welt um sich herum gnadenlos lustig. An jenem Tag hat er es u.a. auf Bienenzüchter abgesehen, spricht abfällig von „Beewashing“ als neue Variante des „Greenwashing“ und spart wie immer nicht mit zynischen Kommentaren. Der Moderator tönt vom „Kampf des Jahrtausends“, vom angeblichen Kampf der Biene gegen den Borkenkäfer: „Der Gewinner bekommt das Wichtigste, was ein Insekt sich erkämpfen kann: die Sympathie von uns Menschen. Und das Recht zu überleben.“ In Böhmermanns Visier gerät dabei auch eine kleine Bio-Imkerei aus Sachsen namens MyHoney, die nebenbei Bienenpatenschaften anbietet. Er hegt ernsthafte Zweifel am Bienensterben – die Biene sei nach Kuh und Schwein das drittwichtigste Nutztier – und fragt daher an: „Können wir mit diesem Irrtum, mit dieser Verwechselung, letztlich mit der Dummheit von den Menschen in Deutschland nicht businessmäßig Cash machen?“ Beispielsweise in Gestalt von sogenannten Patenschaften. — Das Publikum jolt – wie immer, und Böhmermann hat erfolgreich ein weiteres Feindbild kreiert. Zuvor aber im Eifer dieses Jahrtausendgefechts versäumt, bei der betroffenen Imkerei anzufragen oder auch nur selbige knapp darüber zu informieren, dass deren berüchtigte Warhol’sche „15 Minuten'“ in Kürze anstehen. Das Unternehmen aus Meißen erfährt erst während der Sendung von der eigenen Fernsehberühmtheit, per SMS auf dem Smartphone: „Der Böhmermann verunglimpft grade Bienenpatenschaften. Ihr seid auch zu sehen …“ (alle Zitate gemäß Sächsische.de)
Anfang November 2023
Doch der Besitzer von MyHoney reagiert anders als erwartet. Rico Heinzig schlägt zwar zurück. Jedoch bemüht er nicht die Justiz, nein, Heinzig versucht, Böhmermann mit dessen ureigenen Mitteln zu schlagen, der Satire. – Ja genau, dergleichen kann einem gestandenen Satiriker in spe schon einmal so richtig die gute Laune verderben…
Schon kurz nach der Ausstrahlung der jüngsten Ausgabe des ZDF Magazin Royale erfolgt eine erste Kostprobe in Sachen trockener Humor aus Sachsen: Manchmal muss man einfach Glück haben! Wenn man als kleine Imkerei im Fernsehen behandelt wird, ist das schon eine aufregende Sache. Und das nicht irgendwo, sondern im ZDF Magazin Royale – das mit dem Böhmermann. Er hat sich in gewohnt sachlicher und objektiver Manier dem Thema Bienen, Wildbienen und Borkenkäfer gewidmet. </a>Und man kündigt sogleich einen Gegenschlag an – zunächst nur verbal: Wir von MyHONEY nehmen die Herausforderung an, nehmen uns die Zeit und stürzen uns jetzt für und mit euch in die faszinierende Welt der Bienen. Wir enthüllen die Wahrheiten, die Böhmermanns Bienen-Bluff glatt vergessen hat. Let’s go, Honey!</a>
17. November 2023
Tag der Premiere für Beewash TV – Tenor: Mythen und Märchen über Bienen haben Hochkonjunktur. Wir klären auf:
Es scheint beinahe jeder etwas über Bienen zu wissen, obwohl die meisten kaum einen Imker persönlich kennen, geschweige denn selber mit Bienen zu tun haben. Und dass man das Feld auch auf keinen Fall den selbsternannten Experten überlassen sollte, ist auch irgendwie klar. So haben wir als kleine, beschauliche Bio Imkerei im Herzen von Deutschland das jetzt einfach mal selbst in die Hand genommen, einen TV Sender gegründet und beschlossen, tiefgründig und sachlich über die spannende Welt der Bienen zu informieren.
20. November 2023
MyHoney bringt einen neuen Honig auf den Markt – den Beewashing Honey, auch „Böhmermann-Honig“ genannt. In Meißen erklärt man dessen Ursprung durchaus süffisant: Der Honig zur Sendung ZDF Magazin Royale! Zu einem TV-Format, was etwas von sich hält, gehört heutzutage immer auch ein eigener Honig, und das in Bio-Qualität. Den Namen hat uns die Redaktion des ZDF sprichwörtlich ‚in den Mund gelegt’… Herausgekommen ist eine einzigartige Honigmarke mit einem einzigartigen Honig. Das ideale Geschenk für alle, die Jan Böhmermann lieben oder die, die es (noch) nicht tun
Der „Rachehonig“ (BILD) wird nicht nur über den eigenen Hofladen vertrieben, die neue Sorte landet auch in einigen regionalen Supermärkten samt eines plakativen Aufstellers, auf dem unter dem Header „Führender Bienen- und Käferexperte empfiehlt:“ neben einem Glas „Beewashing Honey“ ein großes Bild des ZDF-Moderators prangt.
Ende November/Dezember 2023
Solch hintergründiger Humor ist offenkundig des Guten zu viel für den öffentlich-rechtlichen Berufssatiriker und die gute Laune endgültig futsch. Denn MyHoney hat den Spieß umgedreht, wie eine große Boulevardzeitung festhält: „Der TV-Satiriker hat ein Video von Imker Rico Heinzig (48) ungefragt in seiner L ate-Night-Sendung verwendet und dessen Bienen-Geschäftsmodell kritisiert. Der S achse tat es ihm anschließend gleich, nutzte ungefragt ein Foto des Satirikers für die Werbung seines Honigs.“ Mit entsprechenden Folgen: Böhmermann lässt durch seine Anwälte eine Abmahnung verschicken. – „Ich würde sein Bild und seinen Namen für mein Geschäft nutzen“, teilt Heinzig der Berliner Zeitung mit. „Er sieht seine Persönlichkeitsrechte verletzt.“
16. Januar 2024
Der voraussichtlich erste Tag vor Gericht. Der Fall wird vor dem Landgericht Dresden verhandelt, der Streitwert ist auf 20.000 Euro beziffert worden. Wie die BILD ebenso berichtet, soll die Richterin das persönliche Erscheinen Böhmermanns angeordnet haben.
Wir bleiben am Ball und meinen bis dahin:
Humor ist, wenn man trotzdem lacht – nicht mit, sondern über Jan Böhmermann
Wahre Satire ist, wenn der Satiriker zum Objekt der eigenen Satire wird.
Unbeschreiblich komisch ist, wenn die betroffene TV-Sendung zusätzlich in der namentlichen Tradition einer wahrhaft humorbefreiten TV-Produktion steht, die dereinst am äußeren rechten politischen Rand angesiedelt war. Jan Böhmermann meets Gerhard Löwenthal. Dabei kann nichts anderes herauskommen als eine Neuauflage des „Schwarzen Kanals“. Viele Lacher sind vorprogrammiert, lediglich Karl-Eduard von Schnitzler muss noch irgendwie neu besetzt werden.
Update 16.01.2024
Der Prozessauftakt findet ohne Jan Böhmermann statt. Dieser schickt nur seinen Anwalt nach Dresden. Parallel dazu verteilt MyHoney vor dem Gericht kostenlos den „Beewashing Honey“,
Die Vorsitzende Richterin schlägt laut BILD während der Verhandlung einen Vergleich vor: „Die Sendung haben Millionen gesehen, das Plakat nur ein paar Kunden im Supermarkt. Wenn Herr Böhmermann darauf verzichtet, das Plakat als rechtswidrig anzusehen, könnte Herr Heinzig seine Werbeaktion einstellen.“
Dieser Vorschlag wird zunächst seitens des Klägers abgelehnt, ebenso von der Gegenseite. Eine Einigung scheitert, der Streit kann somit in der Güteverhandlung nicht beigelegt werden. – Das abschließende Urteil will das Gericht voraussichtlich am 08. Februar verkünden.
Bin gespannt auf Dein Blog :)
Der ZDF-Satiriker Jan Böhmermann ist in einer weiteren gerichtlichen Auseinandersetzung vorerst gescheitert. Die Richterin des Landgerichts Dresden wies heute (08.02.2024) seine Klage gegen eine Meißner Imkerei zurück. Sie sah dessen Persönlichkeitsrechte nicht verletzt.
Böhmermann hatte Anfang November 2023 in seiner Sendung „ZDF Magazin Royale“ die Imker insgesamt scharf angegriffen und sie u.a. des „Beewashing“ (in Anlehnung an „Greenwashing“) beschuldigt. Es gebe kein Bienensterben, erklärte der Satiriker und beschuldigte die Bienenzüchter im Weiteren, die Kunden mit sogenannten Bienenpatenschaften quasi hinters Licht zu führen. Böhmermann griff in der Sendung u.a. auf Bild- und Tonmaterial der Bio-Imkerei MyHoney aus Sachsen zurück, ohne vorher eine Genehmigung einzuholen.
Der Besitzer von MyHoney, Rico Heinzig reagierte unerwartet: Er griff ebenfalls zum Mittel der Satire und brachte u.a. den „Beewashing Honey“ auf den Markt, den er mit dem Konterfei des ZDF-Moderators bewarb. Böhmermann sah dadurch seine Persönlichkeitsrechte verletzt und klagte gegen den Imker.
Das Gericht wies nun in erster Instanz den Antrag auf Erlass einer Einstweiligen Verfügung mit der Begründung zurück, die werbliche Gegenaktion der Imkerei sei durch die Satirefreiheit gedeckt, weshalb die Persönlichkeitsrechte des Antragstellers dahinter zurücktreten müssten. Die Kosten des Rechtsstreits sind von Böhmermann zu tragen. Der Streitwert wurde auf 15 000 Euro festgesetzt.
Laut BILD sagte die Richterin Heike Krems in der Urteilsbegründung, Böhmermann lebe selbst von der Überzeichnung und gehe bis an die Grenzen des rechtlich Möglichen. Zur Aktion des Imkers fügte sie an: „Satire fällt unter den Schutz der Meinungsfreiheit.“
Die Entscheidung des Landgerichts Dresden ist nicht rechtskräftig und noch mit der Berufung zum Oberlandesgericht Dresden anfechtbar.
Der Streit wird vermutlich weitergehen, da Böhmermanns Anwalt gegenüber MDR Sachsen bereits erklärt hat: „Das rechtswidrige Angebot von Waren zum Zweck der unternehmerischen Gewinnmax imierung ist keine Satire. In der Sache ‚Satire gegen Wirtschaft‘ geht die S atire natürlich in Berufung.“
Böhmermann bleibt sich also treu und vor allem uneinsichtig. Und nicht zuletzt humorbefreit. Man sollte allerdings dennoch versuchen, ein wenig Verständnis für den ZDF-Chefsatiriker aufzubringen. Er hat offenbar den Schweizer Schriftsteller Heinrich Wiesner verinnerlicht, der einmal äußerte:
Böhmermann verklagt Bienenmann. — Dabei kann es sich eigentlich nur um einen bösen Scherz handeln -sollte man meinen. Ein Scherz auf dem Niveau eines Treppenwitzes, der längst sämtliche Stufen hinabgesegelt ist und nun die Ebene des „Witz, komm raus, du bist umzingelt!“ für sich beanspruchen darf..
Wie meist in solch dramatischen, am Ende aber zur Tragödie neigenden Konflikten war der Anlass ein überaus banaler: Der ZDF Chef-Satiriker zog im Herbst 2023 über einen Bio-Imker her, riss dabei einen schlechten Witz nach dem nächsten und verwendete obendrein ohne Erlaubnis audio-visuelles Material der Imkerei. Die Sachsen ließen dies nicht auf sich sitzen und schlugen zurück: Mit den Waffen der Satire. Sie brachten u.a einen Beewashing-Honig auf dem Markt und bewarben diesen mit dem Konterfei von Jan Böhmermann und den amüsanten Worten „Führender Bienen- und Käferexperte empfiehlt …„
Dadurch sah der TV-Star seine Persönlichkeitsrechte verletzt und verklagte den Imker auf Unterlassung. In erster Instanz siegte der Bienenzüchter aus dem sächsischen Meißen.
(Soweit die bislang bekannten und auch hier schon kolpertierten Fakten.)
Mit der markigen und gleichsam drohenden Festhaltung „Das rechtswidrige Angebot von Waren zum Zweck der unternehmerischen Gewinnmax imierung ist keine Satire. In der Sache ‚Satire gegen Wirtschaft‘ geht die S atire natürlich in Berufung.“ begründete Böhmermanns Anwalt Anfang 2024, das Anrufen der nächsten Gerichtsinstanz.
Das fällt nun eindeutig in die Kategorie „mit Kanonen auf Spatzen schießen“. Beim ZDF bzw. bei ZDF Magazin Royale ist man offenkundig der Meinung, die kleine Imkerei MyHoney und den „Fucking Imker“ (Zitat Böhmermann) mundtot machen zu müssen und zusätzlich in den finanziellen Ruin zu treiben. Das sagt sehr viel über den wahren Charakter des „lustigen“ und stets selbst austeilenden TV-Star aus.
Aber wieder einmal hatten die öffentlich-rechtlichen Berufskomiker die Rechnung ohne den Wirt – in persona des Inhabers von MyHoney, Rico Heinzig – gemacht. Heinzig rief eine Crowd Funding Initiative ins Leben, die schnell das nötige „Kleingeld“ für die zweite Prozessrunde „einspielte“. Mittlerweile gingen nicht nur die benötigten 20.000 Euro ein, sondern darüber hinaus weitere 53.000 Euro – ein sehr guter Grundstock, falls eine finale dritte Instanz notwendig werden sollte.
Heinzig geht es in diesem Verfahren auch um die Frage, was Satire heutzutage eigentlich noch darf. Gilt weiterhin das über 100 Jahre alte Postulat von Kurt Tucholsky „Alles“ oder stößt die Satire inzwischen an bestimmte oder gar weitreichende Grenzen?
In seinem berühmten Essay im Berliner Tageblatt vom 27.01.1919 schrieb Tucholsky u.a. : Übertreibt die Satire? Die Satire muss übertreiben und ist ihrem tiefsten Wese n nach ungerecht. Sie bläst die Wahrheit auf, damit sie deutlicher wird, und si e kann gar nicht anders arbeiten als nach dem Bibelwort: Es leiden die Gerechten mit den Ungerechten.
Und er schrieb darin einen Absatz, der auf die Person Jan Böhmermann passen könnte wie die berühmte Faust aufs Auge: Satire ist eine durchaus positive Sache. Nirgends verrät sich der Charakterlose schneller als hier, nirgends zeigt sich fixer, was ein gewissenloser Hanswurst ist, einer, der heute den angreift und morgen den.
Warum also diese immense Lust am Prozessieren? Klar, Böhmermann reiht sich ein in die illustre Schar von Prominenten und Politikern wie Annalena Baerbock oder Marie Agnes Strack-Zimmermann, die fast jeden Kritiker mit einem Gang vor Gericht abzustrafen versuchen. Als ob die deutschen Gerichten nichts Besseres zu tun hätten als ständig das fehlende oder verletzte Ego von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zu bauchpinseln. Merkt denn keiner von ihnen – auch nicht Böhmermann –, dass sie sich dadurch persönlich nur schaden und im schlimmsten Falle der Lächerlichkeit preisgeben? Der Chefredakteur der Wiener Wochenzeitung Falter, Florian Klenk, schreibt auf X: Böhmermann versus Imker. Wer verspottet, muss auch milden Spott ertragen. Ich g ebe zu, ich bin von Böhmermanns juristischer Strategie enttäuscht. Sowas kann man auch weglächeln. Er ist der Mächtigere. Vielleicht erklärt ihm jemand, da ss er sich beschädigt.
Die Welt hat bereits im Januar festgehalten, „warum Böhmermann gegen einen sächsischen Imker nur verlieren kann“ und dazu u.a. geschrieben: Er hat einen Imker verklagt, der sich gegen eine Satire im „Magazin Royale“ mit einer Werbeaktion wehrt. Was ihm sonst so wichtig ist, hat der Moderator die smal nicht bedacht.
In der kommenden Woche findet der Auftakt zur zweiten Runde vor dem Oberlandesgericht Dresden statt. Der Richter hat die Anwesenheit von Böhmermann angeordnet – wie zuvor auch die Richterin des Landgerichts. Der ZDF-Moderator erschien damals trotzdem nicht – und verlor.
In seinem berühmten Essay im Berliner Tageblatt vom 27.01.1919 schrieb Tucholsky u.a. : Übertreibt die Satire? Die Satire muss übertreiben und ist ihrem tiefsten Wese n nach ungerecht. Sie bläst die Wahrheit auf, damit sie deutlicher wird, und s i e kann gar nicht anders arbeiten als nach dem Bibelwort: Es leiden die Gerecht en mit den Ungerechten.Und er schrieb darin einen Absatz, der auf die Person Jan Böhmermann passen könnte wie die berühmte Faust aufs Auge: Satire ist eine durchaus positive Sache. Nirgends verrät sich der Charakterlose schneller als hier, nirgends zeigt sich fixer, was ein gewissenloser Hanswurst ist, einer, der heute den angreift und morgen den.
Was ist Satire?
Ich weiß es nicht besser, also folge ich der Definition
Die Satire ist eine Kunstform, die durch Über- oder Untertreibung, Ironie und Sarkasmus Verhältnisse, Personen oder Kunstwerke kritisiert.
Zu Böhmermann kann ich nix sagen. Ich habe das Konsumieren seiner Sendung seit langem eingestellt. Zu einem Qualitätsurteil über Herrn B. kann ich mich nicht hinreißen lassen. Er würde mich verklagen.
Ihn sehe ich jedenfalls nicht als Meister der Satire. Seine Charakterzüge liegen eh offen: unter der Gürtellinie austeilen, keine Kritik ertragen. Erdogan ist mit "umstritten" wohlwollend gekennzeichet. Über das "Gedicht" von Böhmermann konnte ich nicht "lachen".
Bei B. fehlt mir das Element "Kunstform".
Wer zeitlose Satire liebt, die sich von Schmähungen abhebt, dem empfehle ich Heinrich Böll. Seine Satiren erschienen früher in in einem Sammelband "Nicht nur zur Weihnachtszeit" - später auch "Doktor Murkes gesammeltes Schweigen und andere Satiren"
Oder Wolfdietrich Schnurre.
In den nächsten Wochen und Monaten finden u.a. folgende Wahlen und Abstimmungen statt – zu allen Terminen werden (voraussichtlich) Märkte aufgesetzt:
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1. Halbjahr
2. Halbjahr
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