Heide Schmidt LIF-Spitzenkandidatin

Beiträge 11 - 20 von 27
  • Re: Heide Schmidt LIF-Spitzenkandidatin

    quaoar, 25.07.2008 15:00, Antwort auf #5
    #11
    > >Ich schätze das interne "Duell der Zwerge" LIF gegen KPÖ wird die KPÖ
    > gewinnen. ;-)

    > Da tippe ich eher auf das LIF! Top, die Wette gilt!
    > Einsatz: Die Ehre!

    Naja, war ein wenig scherzhaft gemeint, wie gekennzeichnet. ;-)

    Bei RL-Geld würd ich mir's überlegen, aber bei der Ehre sag ich: Top, gilt.


    Gründe: Ich vermute, die KPÖ könnte tatsächlich stark dazu gewinnen, natürlich von niedrigem Ausgangs-Niveau aus.

    Man muss ja sehen: die sogenannte "allgemeine" Unufriedenheit mit den GroKo-Parteien ist vor allem am linken SPÖ-Rand enorm.

    Da kann die K auf zweierlei Weise punkten:

    Einerseits durch ihr beachtliches Netzwerk an Betriebsräten in den großen Industriebetrieben in der Stmk, in OÖ und teilweise in NÖ (Industreiviertel). K-Betriebsräte haben in der Belegschaft dort oft ein hohes Ansehen, weil sie eben doch nicht so leicht korrumpierbar sind, wie die S-Betriebsräte. Sie helfen den Leuten wirklich. Da gibt's ein Potential - weil dort auch die Unzufriedenheit mit der S-Gusi-Regierung sehr groß ist. Stichwort Denkzettel. Und die KPÖ hat ihre Leute vor Ort, die das "bearbeiten" können.

    Andereseits: Es gibt ein linksintellektuelles Wählerpotential, vlt gute 5% der Wähler, das bisher zwischen S und G schwankte. Manche wählten mit dem berühmten "Bauchweh" S um dieser die Führung vor der V zu sichern (Kanzlerfrage), andere eben grün, weil S zu verfilzt, zu kompromissbereit etc. Das teilte sich also zwischen S und G.

    Ich vermute, dass einige dieser Leute diesmal K wählen. Das höre ich auch im persönlichen Bekanntenkreis, wo's einige solche gibt. Klingt etwa so: "G ist zu alt, zu verschroben, zu karrieregeil. Sie wollen sich nur noch "mit der ÖVP ins Bett legen" + sind schon deshalb unwählbar. S ist ohnehin diskreditiert. Diesmal wähle ich KPÖ."

    So ungefähr klingt das, die Tendenz ist da. Das ist der zweite Topf, neben dem proletarischen, aus dem die KPÖ evtl fischen kann.

    Das kann sich imo durchaus auf 1,5% oder 2% summieren, sogar noch darüber, wenn sie's geschickt machen + diese Potentiale ausschöpfen.

    Ob das LIF das schafft, ist imo hingegen sehr fraglich. Es gibt einfach keine Wählersegmente, die sie ansprechen. Allenfalls ein paar Einzelpersonen da und dort.


    Somit kann das LIF durchaus hinter die KPÖ zurück fallen, die Chance ist imo gegeben.

  • Re: Heide Schmidt LIF-Spitzenkandidatin

    W.I.Uljanow, 25.07.2008 15:09, Antwort auf #11
    #12
    Was du über die KP und ihre Hoffnungstöpfe sagst, stimmt zweifelsohne. Aber wenn jetzt die Heide doch antritt, ist das die einzige Möglichkeit für das LiF, größer zu punkten. Unzufriedene Grüne sind z.B. auch ein Hoffnungsgebiet für das LiF, das ja wahlmäßig zu einem guten Teil in den Grünen aufging! Und was auch wichtig ist: es hat einen guten Ruf und hat sich nicht diskreditiert in den letzten Jahren - bei der heurigen Wahl ein nicht zu unterschätzendes Faktum!
    Mit Heide Schmidt als Spitzenkandidatin sehe ich die Liberalen jedenfalls über 2%, obs für den NR reichen wird, ist fraglich, aber nicht ausgeschlossen.
  • Re: Heide Schmidt LIF-Spitzenkandidatin

    Wahlhelfer, 25.07.2008 15:28, Antwort auf #8
    #13
    Naja, mehr als 700 postings im Online-Standard in weniger als 3 Stunden - und der größe Teil davon positiv zustimmend - sind schon mal ein Indiz dafür, dass das LIF bewegt.

    Zumindest deutlich mehr, als wenn die KP über die APA verlauten lässt, dass sie wieder mit Klaus und Messner antritt ...

    Und woraus die sog. "Experten" hier ihr Expertenwissen beziehen, würde mich auch interessieren. Jedenfalls kann man die Situation 1999 sicher nicht mit 2008 vergleichen!
  • Re: Heide Schmidt LIF-Spitzenkandidatin

    quaoar, 25.07.2008 15:36, Antwort auf #12
    #14
    > Was du über die KP und ihre Hoffnungstöpfe sagst, stimmt zweifelsohne.
    > Aber wenn jetzt die Heide doch antritt, ist das die einzige Möglichkeit
    > für das LiF, größer zu punkten. Unzufriedene Grüne sind z.B. auch ein
    > Hoffnungsgebiet für das LiF, das ja wahlmäßig zu einem guten Teil in den
    > Grünen aufging!

    Aber man muss sich doch ansehen, _welche_ bisherigen G-Wähler mit G unzufrieden sind.

    Es sind vor allem jene, die eine sich anbahnende Koa mit V ablehnen. Dazu noch einige, die im Spannungsfeld zwischen Umweltschutz und Sozialpolitik (Stichwort zB Biosprit, Energiebesteuerung) eher für die Sozialpolitik votieren.

    Genau diese wechseln aber eben nicht zum LIF. Sondern zu S oder evtl zu K. Das LIF hat ihnen nichts anzubieten. Es koaliert (nicht nur notfalls) gerade so mit der V. Und es hat zwar ein umweltpolitisches Profil, aber kein sozialpolitisches.

    Bleiben ein paar bürgerliche Multikulturalisten. Die sind aber wiederum mit G nicht unzufrieden + bleiben dort.


    Abgesehen davon bringt das LIF im eigentlichen Wahlkampf ab September mangesl Geld, Organisation + Medienpräsenz ohnehin kein einziges Thema durch.


    > Und was auch wichtig ist: es hat einen guten Ruf und hat
    > sich nicht diskreditiert in den letzten Jahren - bei der heurigen Wahl ein
    > nicht zu unterschätzendes Faktum!

    Das gilt für die KPÖ genau so.

    > Mit Heide Schmidt als Spitzenkandidatin sehe ich die Liberalen jedenfalls
    > über 2%, obs für den NR reichen wird, ist fraglich, aber nicht
    > ausgeschlossen.

    Heide ist ja der einzige Bonus des LIF überhaupt. Aber die ist doch verbraucht, seti 10 jahren ja nicht mehr präsent.

    Die kennen wir, die wir hier Märkte spielen. Dann noch ein paar Journalisten. Aber sonst doch kein Mensch mehr. Kann man doch nicht vergleichen mit ihrem Status 1994/95, als sie gerade mit Bomben + Granaten aus der FPÖ ausgetreten war - als eine von deren wichtigsten Exponenten damals.

    Ihre heutige öffentliche Wahrnehmung ist doch nur ein Bruchteil der damaligen.
  • Re: Heide Schmidt LIF-Spitzenkandidatin

    quaoar, 25.07.2008 15:57, Antwort auf #13
    #15
    > Naja, mehr als 700 postings im Online-Standard in weniger als 3 Stunden -
    > und der größe Teil davon positiv zustimmend - sind schon mal ein Indiz
    > dafür, dass das LIF bewegt.

    700 Postings sind 0,01% der Wähler. ;-)

    > Zumindest deutlich mehr, als wenn die KP über die APA verlauten lässt,
    > dass sie wieder mit Klaus und Messner antritt ...

    Die KPÖ hat andere Stärken, wie gesagt. Ihre Verankerung in den Betrieben über Betriebsräte u.a.m.


    > Und woraus die sog. "Experten" hier ihr Expertenwissen beziehen, würde mich
    > auch interessieren.

    Naja, ich nehm den "Experten" zurück. Aber wie ist folgendes zu erklären: Es war doch jedem auch zuvor klar, dass das LIF - wenn überhaupt - mit Heide antritt. Mit wem sonst?

    Dann verstehe ich nicht, wie ein interner Markt auf die bloße Ankündigung, dass es nun tatsächlich so ist, mit einer Preisexplosion von 100% reagieren kann. Erscheint mir bei nüchterner Betrachtung irgendwie - narrisch.


    > Jedenfalls kann man die Situation 1999 sicher nicht mit
    > 2008 vergleichen!

    Naja, das hat große Ähnlichkeit: fundamentale Unzufriedenheit mit einer S-V-GroKo, die unübersehbar abgewirtschaftet hat, als Grundstimmung.

    In der S ein ungeliebter Kanzler + Parteivorsitzender, der nix weiter bringt (damals Klima). In der V ein sehr angriffiger, aber nicht so extrem attaktiver Gegenspieler (damals Schüssel).

    Also, ich sehe da große Parallelen.
  • Re: LIF

    Blubb82, 25.07.2008 16:06, Antwort auf #15
    #16
    Ich würd das LIF nicht unterschätzen, die haben nicht nur landesweit bekannte Persönlichkeiten mit Schmidt und Haselsteiner, sondern auch finanzielle Möglichkeiten, von denen die anderen Kleinpartein nur träumen können.Und die können auch von praktisch allen Seiten Stimmen wegködern mit ihrem Rohrschach Programm(weniger Staat aber Grundsicherung etc.).
  • Re: Heide Schmidt LIF-Spitzenkandidatin

    Wahlhelfer, 25.07.2008 16:18, Antwort auf #15
    #17

    > 700 Postings sind 0,01% der Wähler. ;-)

    Die Zahl war ja auch nicht als Indikator gemeint, sondern als Indiz!

    Die Nachricht, dass der Faymann als Spitzenkandidat antritt, hat im Standard-Forum in der gleichen Zeit auch nicht für mehr Diskussion gesorgt.

    Und ich unterstelle mal, dass im Online-Standard nicht weniger Politik-Intererssierte posten als sich hier am Markt Experten herumtreiben.

    Die LIF-Kandidatur mit H. Schmidt sorgt jedenfalls für Diskussion und das ist gut. Und ich denke, dass nicht wenige WählerInnen über eine neue, wählbare Alternative zum "more of the same" dankbar sind ...
  • Ein neuer Markt

    last-exit, 25.07.2008 17:59, Antwort auf #17
    #18
    Schau an, schau an! Das ging fix!

    Das sollte wer beim Standard posten. Ich habe dort keinen Account.
  • Re: Ein neuer Markt

    gruener (Luddit), 25.07.2008 18:02, Antwort auf #18
    #19
    manche posten fixer als das cash ausgeschüttet werden kann. tztztztz
  • Heide Schmidt ist LIF-Spitzenkandidatin - Das ist nicht unser Moment

    gruener (Luddit), 25.07.2008 21:47, Antwort auf #17
    #20
    ein merkwürdiger tag ist das heute.
    die sonne sticht - zumindest hier im norden.
    im süden hingegen ist eine halbe republik außer sich (vor Entzückung), weil eine politpensionistin ihre rückkehr in die parlamentarische arbeit ankündigt.
    im standard.at überschlagen sich die postings - über 1300 in weniger als 9 stunden.
    mister superstar himself, der kandidat in spe barack obama, bringt es in der berichterstattung über seine weltweit beachtete berliner rede grade einmal auf einige wenige dutzend reaktionen. während eines mehrfachen der genannten zeit.
    ist eigentlich irgendetwas bedeutendes passiert?
    nein.
    allein die banale ankündigung einer kandidatur bringt das alpenvolk rund um donau und inn in freudige aufruhr. zwar niemand weiß so recht, wofür die neue heide schmidt stehen wird.
    allein, es interessiert auch niemanden. heide ist wieder da und lässt für einen moment jeden politischen gram der letzten jahre vergessen. wie weggewischt scheint jede noch so hartnäckige politikverdrossenheit. heide gibt der wahl in österreich einen neuen sinn.

    was der unerwartete trubel über die qualität der gusenbauers, faymanns, molterers, van der bellens und straches aussagt, steht auf einem anderen blatt, auf einem, das den genannten herren garantiert nicht zum ruhme gereicht.

    am kommenden montag öffnet sich dann ein weiteres kapitel alpiner nationalratspersonalien. womöglich verkündigt das männliche pendant zu frau schmidt seine bundesweite kandidatur.

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