spiegel.de liefert eine übersichtliche Einschätzung der kritischen und weniger kritischen Punkte bei den schwarz-gelben Koa-Verhandlungen.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,652337,00.html
Punkte:
Das schwierigste Kapitel wird die Innenpolitik. Während die Union Überwachung, Zensur und Grundrechts-Abbau unbedingt weiter voran treiben will (wird sich lt. SPON auch durch Schäubles Abgang und seine Ersetzung durch Mazière nicht ändern), beharrt die FDP auf der Rücknahme von Überwachungs- und Zensur-Maßnahmen der vergangenen schwarz-roten GroKo. Beide Parteien sind durch klare Wahlversprechen einzementiert.
Die versprochenen Steuersenkungen bei Einkommen und Vermögen werden angesichts der Haushalts-Misere eher alibihaft ausfallen. Sollte kein Streitfall werden.
Bei der Mehrwertsteuer wird eine Erhöhung durch Streichung von Ausnahmen (ermäßigter Satz) kommen. Eine allgmeine Erhöhung kann die Union angesichts ihrer Wahlversprechen nicht.
Verschärfungen bei Hartz-IV scheitern am massiven Einspruch des CDA (C-Arbeitnehmer). Wird vmtl von der FDP hingenommen. Es könte sogar zu einer Erhöhung des "Schonvermögens" kommen, das der Empfänger behalten darf. (Sogar die FDP ist einverstanden, dass die Leute nicht bis zum letzten Hemdknopf abkassiert werden sollen, wie einst von Rot-Grün eingeführt.)
Die Atommeiler werden weiterlaufen, insb. wohl angesichts der > 10 Mrd (nach Expertenschätzungen), die die Volkswirtschaft durch den Ausstieg aus dem Ausstieg lukriert. Die Gewinne sollen (teilweise) für Alternativ-Energie-Forschung verplempert werden. - Kein Konfliktpunkt.
Die Bahnprivatisierung wird angesichts der Wirtschaftskirse einvernnehmlich vertagt. - Auch kein Konfliktpunkt.
Wehrpflicht: Die FDP wird ihre Forderung nach Abschaffung der Wehrpflicht preigeben, ist Verhandlungsmasse. Als Belohnung könnte zB die Entwicklungshilfe ins (FDP-)Außenministerium wandern.
In Afghanistan bleibt alles, wie es ist: kein Abzug, kein Abzugstermin, aber auch keine Ausweitung des Einsatzes.