> Ja, wobei gerade der nrw-landesvorsitzende es den "linken" gegnern meines erachtens ziemlich schwer macht,
Er hat sich ja über Jahre als "linker CDU-ler" und "Arbeitnehmerführer" (ZB mit Interviews zu Hartz-IV) inszeniert. Wenn man das jüngste Politbarometer [ZDF 26.3.] nimmt, dann ist der lack da ab.
Dass Kraft (Im November noch noch unbekannt und weit abgeschlagen) nur knapp hinter ihm liegt, spricht nicht für Rüttgers.
Vor einigen Wochen hätte ich Rüttgers als Positivfaktor im Wahlkampf gewertet - nun höchtens als "neutral": er holt keine Stimmen aus anderen Lagern, aber er vertreibt auch wenige.
Sein Problem ist seine Beliebigkeit. In Westfalen schreibt er sich Volksliedsingen aufs Programm, im Ruhrgebiet inszeniert er sich als einzig möglicher Verhinderer von schwarz-gelben Härten nach der NRW Wahl.
Diese Beliebigkeit bzw. Wendigkeit, mit der versucht, alle möglichen Positionen gleichzeitig abzudecken, nimmt ihm nach meiner Wahrnehmung in NRW zunehmend kaum einer mehr ab.
Auch vor dem Hintergrund einer Regierungsbilanz, die bestenfalls durchschnittlich ist.
Ich betrachte diese vorgänge ja nur aus weiter ferne:
Ist es nicht so, dass vor 2005 die spd nicht weniger als 38 jahre den ministerpräsidenten stellte? Die schwarzen im jahr 2005 die wahl nur gewannen aufgrund des damaligen bundespolitischen trends, der ihnen aber nun eisig ins gesicht bläst?
Was ist denn eigentlich für euch die realistischste koalitionsvariante, nachdem schwarz-gelb vermutlich keine mehrheit mehr erhalten wird?
Schwer zu sagen.
Erst einmal traue den bisherigen Umfragen nicht zur Gänze, schwarz gelb würde ich als Möglichkeit noch nicht völlig abschreiben.
SPD und Grüne haben die Linke kategorisch ausgeschlossen, von wegen Chaotenhaufen, Kraft wird nicht Ypsilanti Nummer 2 geben.
Ich persönlich vermute, vor dem Hintergrund das Rüttgers durchaus bundespolitische Ambitionen hat und sehr dazu neigt, sich alle denkbaren Optionen offen zu halten, schwarz-grün, so es das Wahlergebnis hergibt.
Groko halte ich eher für unwahrscheinlich, ohne genau begründen zu können warum.
Edit: Bundespolitisch wird Gabriel auf Unterscheidbarkeiten zwischen der SPD und CDU achten müssen. Da kommt ne Groko, gerade in NRW, meines Erachtens sehr ungelegen.
nee, nee, nee, in NRW sind CDU und SPD historisch pari
> Ist es nicht so, dass vor 2005 die spd nicht weniger als 38 jahre den ministerpräsidenten stellte?
Ja - aber fast immer in Koalitionen, vor allem in den 70-er gegen eine stimmenmässig stärkere CDU
>>Die schwarzen im jahr 2005 die wahl nur gewannen aufgrund des damaligen bundespolitischen trends,
Nein, das "NUR" ist falsch - man darf nicht die HÖHE des Sieges (45%) [da spielte der Gegenwind gegen die SPD eine Rolle]
Für Rom:
In den 14 Landtagswahlen seit 1950
CDU 41,7
SPD 42,7
Das ist doch ziemlich pari, oder ?
Das schlechteste Ergebnis hat die CDU mit 36,5 gegen einen Landesvater Rau auf dem Höhepunkt seiner Popilarität erzielt.
> Was ist denn eigentlich für euch die realistischste koalitionsvariante, nachdem schwarz-gelb vermutlich keine mehrheit mehr erhalten wird?
- Der Markt sagt "Andere".
- Wenn Westerwelle recht hat, dann, dann schwarz-gelb.
- Ampel nein, weil sich die FDP und Grünen nicht richen können.
- Kraft hat eine Kolaition mit der Linken ausgeschlossen [Kraft halte ich für verlässlicher als Lygilanti]
- Bleibt Rüttgers als MP.
Dann kommt es darauf an, ob er sich mit den Grünen einigen kann.
Es kann sie immer mit der GrOKo unter Druck setzen.
[wie schon erwáhnt hat Rüttgers nichts ausgeschlossen; die blinden Redakteure der Welt haben getitelt: "Rüttgers schliesst Schwarz-grün aus"... gesagt hatte er: "Die FDP ist mein Wunschpartner" --- oh du heilige Einfalt in deustchen Redaktionen].
Mein Depot sagt etwas anderes; aber Rom hat ja gefragt:
Was ist denn eigentlich für euch die realistischste koalitionsvariante und nicht worauf spekuliert ihr.
Sofern die SPD nicht so stark wie die CDU wird und die Linke knapp reinkommt, halte ich Schwarz-grün bzw. die große Koalition für am wahrscheinlichsten. So könnte Rüttgers Ministerpräsident bleiben, bei schwarz-grün müsste er den Grünen aber soo mächtig entgegenkommen, dass ich eher an eine große Koalition glaube. Wenn die Linke scheitert, gibt es rot-grün. Somit macht die CDU jetzt auf Rote-Socken-Wahlkampf um die Linke zu pushen, ich glaube aber nicht, dass das wirkt. Je mehr er poltert, desto präsidiabler und souveräner kommt seine Konkurrentin rüber.
FDP: Umfrage - nur 6% der Manager wollen die Liberalen wählen
Gibt es soche Umfragen auch für die übrige Klientel?
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Deutsche Führungskräften sind zunehmend enttäuscht von der FDP: Hatten 37 Prozent der Manager nach eigenen Angaben bei der vergangenen Bundestagswahl noch mit ihrer Zweitstimme FDP gewählt, sagen heute laut einer Umfrage nur noch sechs Prozent, ihnen gefalle die FDP am besten.
85 Prozent der Führungskräfte in Deutschland sind „überwiegend“ oder sogar „völlig“ unzufrieden mit der FDP, wie die Umfrage des Psephos-Instituts im Auftrag des Handelsblattes und der Unternehmensberatung Droege & Comp. ergab. Das freundlichste Urteil über die Leistung der Liberalen seit dem Start der schwarz-gelben Koalition lautet „überwiegend zufrieden“ – und das stellten der FDP lediglich 15 Prozent aus.
Re: FDP: Umfrage - nur 6% der Manager wollen die Liberalen wählen
Wenn ich mir die tools anschaue, die zigzag gegeben hat, dann beschleicht mich der verdacht ...
westerwelle wird mit seiner "zweitstimme f.d.p."kampagne (erfolgreich von scheel & genscher eingestzt) boden gut machen.