> Wer kann Merkel beerben?
> Es ist die Generation Roettgen / von der Leyen.
> Und die sind noch etwas gruen hinter den Ohren.
> Die Generation Andenpakt ist Geschichte.
Tja, dass ist die K-Frage. Wie tot ist der Andenpakt wirklich?
Totgesagte leben länger und ich möchte an folgenden Halbsatz aus dem SPIEGEL 22/10 erinnern.
Über Pfingsten fährt Koch zu einem
Treffen des „Andenpakts“ nach Barcelona.
Dort weiht er einzelne Mitglieder
dieser Seilschaft ehemaliger Jungunionisten
ein, zum Beispiel seinen niedersächsischen
Amtskollegen Christian Wulff.
Weiter: das Handelsblatt, unter dem von Merkel enttäuschten Gabor Steingart, veröffentlichte folgende Story:
http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/ruecktritt-von-roland-koch-angst -vor-dem-andenpakt;2589086
Bei Tapas, Rotwein und Bier beriet die Männerrunde über Pfingsten im sonnigen Barcelona nicht nur über den Rücktritt von Hessens Ministerpräsident Roland Koch, man sprach auch über "die Orientierungslosigkeit der Bundesregierung" und die "Zukunft der Partei". In der Berliner CDU-Zentrale schrillten nach dem Treffen die Alarmglocken. Was plant der Andenpakt? Soll Parteichefin Angela Merkel aus dem Amt gedrängt werden?
Nun ist Christian Wulff der einzige Hoffnungsträger der Männerrunde
Zu den Details hüllen sich die Mitglieder des Geheimbundes in Schweigen. Neben Koch waren EU-Kommissar Günther Oettinger, Automobilpräsident Matthias Wissmann, BDA-Hauptgeschäftsführer Reinhard Göhner, EU-Parlamentarier Elmar Brok, Ex-Verteidigungsminister Franz Josef Jung und Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff nach Spanien gereist. Nach Kochs Rückzug aus der Politik ist Wulff der einzige Hoffnungsträger des Andenpakts, der es in der CDU ganz nach oben schaffen kann. Schließlich hat sich die Runde einst geschworen, sich gegenseitig beim Aufstieg in der Partei zu helfen.
In der Parteizentrale diskutiert man seitdem intensiv die Frage, ob Koch seinem Weggefährten Wulff die Chance eröffnen will, auf dem Bundesparteitag im November für den CDU-Vorsitz zu kandidieren - gegen Merkel. Schon geht die Angst um vor einem Putsch - so wie 1989 gegen Helmut Kohl.
Auslöser der Verschwörungstheorie ist das Pfingsttreffen des Andenpakts. Dort teilte Koch seinen Freunden mit, dass er sich aus der Politik zurückziehen werde. Seiner Parteichefin Merkel schickte er am Montag nur eine SMS-Nachricht. Zu einem Gespräch kam es erst Stunden später, weil die Kanzlerin gerade ihre Reise in die Golf-Staaten begonnen hatte und noch im Flugzeug saß. Das sei Kalkül gewesen, heißt es in der Union. "Die Ankündigung hat uns kalt erwischt", berichten Mitarbeiter der Parteizentrale.
Die hessische Staatskanzlei dementiert irgendwelche Absichten. Dennoch starren Merkels Berater sorgenvoll auf die letzte starke Figur des Männerbundes: Vize-Parteichef Wulff. Da Friedrich Merz, Oettinger und Koch nun keine Rolle mehr spielen, hat er alle Trümpfe des Pakts in der Hand. "Wulff hat sein Haus in Hannover gut bestellt und könnte die Führung in Hannover an David Mc Allister übergeben", heißt es in der Union. Ihm hatte Wulff bereits 2008 den Landesvorsitz der Partei übertragen. Er hätte damit den Freiraum, sich in der Bundespartei stärker einzubringen. Angesichts der Kritik am Führungsstil Merkels und am mangelnden Wirtschaftsprofil der Union könnte tatsächlich der Druck auf die Parteichefin wachsen, den Vorsitz an Wulff abzugeben. "Das wäre der Anfang vom Ende", sagt ein Unions-Grande.
----------------------------------------------------------------------
Das war vor Köhlers Rücktritt. Dieser Rücktritt könnte gleich einem Katalysator die Reaktion beschleunigen. Da war Merkel immer am schwächsten - wenn es mal schnell gehen muss. Den ersten Bock hat sie schon geschossen. Jetzt muss sie hoffen, dass Wulff gewinnt, wenn nicht dann kann der ehrenvoll nach Niedersachsen zurück aber die Bundeskanzlerin stünde sehr alleine da..
Ist es nicht interessant, dass Merkel gleich zweimal "kalt erwischt" wurde binnen weniger Tage?