Der grosse Westerwelle-Future-Market

Beiträge 21 - 30 von 170
  • RE: Westerwave: In ruhigerem Fahrwasser?

    carokann, 03.01.2011 17:31, Antwort auf #20
    #21

    Ach was, Westerwelle ist Kult und auf dem Weg echtes Profil zu gewinnen - im STUTTGARTER Opernhaus wird er uns alle begeistern. Wirst sehen!

    Typen wie ihn kann es doch garnicht genug geben. Diese Lindner und Röslers sind doch noch Küken.

    Allenfalls der Brüderle, auf den wir anfangs keinen Pfifferling setzen wollten...

  • RE: Westerwave: In ruhigerem Fahrwasser?

    saladin, 04.01.2011 05:12, Antwort auf #21
    #22

    es ist das alte spiel: wer sich zu früh aus der deckung wagt verliert seine chance

    und so sägen alle ein wenig an westis stuhl - solange man sie dabei nicht beobachtet (aber westerwelle ist ein ehrenhafter mann :-)

    doch rom äh die fdp brennt

    persönlich wäre ich über einen untergang der fdp (und eventuell einer neugründung einer bzw. eher 2-3 nachfolgerparteien mit klarem profil) recht froh

    aber einfacher (und sicherer) ist das weiterwurschteln das wir derzeit sehen

  • Rhetorische Ratschläge von Kurt Tucholsky für Guido Westerwelle

    carokann, 04.01.2011 23:47, Antwort auf #22
    #23

    http://www.redetipps.de/

    Redetipps: Ratschläge für einen schlechten Redner

    Fang nie mit dem Anfang an, sondern immer drei Meilen vor dem Anfang! Etwa so:

    „Meine Damen und meine Herren! Bevor ich zum Thema des heutigen Abends komme, lassen Sie mich Ihnen kurz..."

    Hier hast du schon so ziemlich alles, was einen schönen Anfang ausmacht: eine steife Anrede; der Anfang vor dem Anfang; die Ankündigung, daß und was du zu sprechen beabsichtigst, und das Wörtchen kurz. So gewinnst du im Nu die Herzen und die Ohren der Zuhörer.

    Denn das hat der Zuhörer gern, daß er deine Rede wie ein schweres Schulpensum aufbekommt; daß du mit dem drohst, was du sagen wirst, sagst und schon gesagt hast. Immer schön umständlich.

    Sprich nicht frei - das macht einen so unruhigen Eindruck. Am besten ist es: du liest deine Rede ab. Das ist sicher, zuverlässig, auch freut es jedermann, wenn der lesende Redner nach jedem vierter Satz mißtrauisch hochblickt, ob auch noch alle da sind.

    Wenn du gar nicht hören kannst, was man dir so freundlich rät, und du willst durchaus und durchum frei sprechen ... du Laie! Du lächerlicher Cicero! Nimm dir doch ein Beispiel an unsern professionellen Rednern, an den Reichstagsabgeordneten - hast du die schon mal frei sprechen hören? Die schreiben sich sicherlich zu Hause auf, wann sie „Hört! hört!" rufen ... ja, also wenn du denn frei sprechen mußt:

    Sprich, wie du schreibst. Und ich weiß, wie du schreibst. Sprich mit langen, langen Sätzen - solchen, bei denen du, der du dich zu Hause, wo du ja die Ruhe, deren du so sehr benötigst, deiner Kinder ungeachtet, hast, vorbereitest, genau weißt, wie das Ende ist, die Nebensätze schön ineinandergeschachtelt, so daß der Hörer, ungeduldig auf seinem Sitz hin und her träumend, sich in einem Kolleg wähnend, in dem er früher so gern geschlummert hat, auf das Ende solcher Perioden wartet ... nun, ich habe dir eben ein Beispiel gegeben. So mußt du sprechen.

    Fang immer bei den alten Römem an und gib stets, wovon du auch sprichst, die geschichtlichen Hintergründe der Sache. Das ist nicht nur deutsch - das tun alle Brillenmenschen.

    Ich habe einmal in der Sorbonne einen chinesischen Studenten sprechen hören, der sprach glatt und gut französisch, aber er begann zu allgemeiner Freude so: „Lassen Sie mich Ihnen in aller Kürze die Entwicklungsgeschichte meiner chinesischen Heimat seit dem Jahre 2000 vor Christi Geburt..." Er blickte ganz erstaunt auf, weil die Leute so lachten.

    So mußt du das auch machen. Du hast ganz recht: man versteht es ja sonst nicht, wer kann denn das alles verstehen, ohne die geschichtlichen Hintergründe ... sehr richtig! Die Leute sind doch nicht in deinen Vortrag gekommen, um lebendiges Leben zu hören, sondern das, was sie auch in den Büchern nachschlagen können ... sehr richtig! Immer gib ihnen die Historie, immer gib ihm.

    Kümmere dich nicht darum, ob die Wellen, die von dir ins Publikum laufen, auch zurückkommen – das sind Kinkerlitzchen. Sprich unbekümmert um die Wirkung, um die Leute, um die Luft im Saale; immer sprich, mein Guter. Gott wird es dir lohnen.

    Du mußt alles in die Nebensätze legen. Sag nie: „Die Steuern sind zu hoch." Das ist zu einfach. Sag: „Ich möchte zu dem, was ich soeben gesagt habe, noch kurz bemerken, daß mir die Steuern bei weitem..." So heißt das.

    Trink den Leuten ab und zu ein Glas Wasser vor – man sieht das gern.

    Wenn du einen Witz machst, lach vorher, damit man weiß, wo die Pointe ist.

    Eine Rede ist, wie könnte es anders sein, ein Monolog. Weil doch nur einer spricht. Du brauchst auch nach vierzehn Jahren öffentlicher Rednerei noch nicht zu wissen, daß eine Rede nicht nur ein Dialog, sondern ein Orchesterstück ist: eine stumme Masse spricht nämlich ununterbrochen mit. Und das mußt du hören. Nein, daß brauchst du nicht zu hören. Sprich nur, lies nur, donnere nur, geschichtele nur.

    Zu dem, was ich soeben über die Technik der Rede gesagt habe, möchte ich noch kurz bemerken, daß viel Statistik eine Rede immer sehr hebt. Das beruhigt ungemein, und da jeder imstande ist, zehn verschiedene Zahlen mühelos zu behalten, so macht das viel Spaß.

    Kündige den Schluß deiner Rede lange vorher an, damit die Hörer vor Freude nicht einen Schlaganfall bekommen. (Paul Lindau hat einmal einen dieser gefürchteten Hochzeitstoaste so angefangen: „Ich komme zum Schluß.") Kündige den Schluß an, und dann beginne deine Rede von vorn und rede noch eine halbe Stunde. Dies kann man mehrere Male wiederholen.

    Du mußt dir nicht nur eine Disposition machen, du mußt sie den Leuten auch vortragen – das würzt die Rede.

    Sprich nie unter anderthalb Stunden, sonst lohnt es sich gar nicht erst anzufangen.

    Wenn einer spricht, müssen die anderen zuhören – das ist deine Gelegenheit! Mißbrauche sie.

    Ratschläge für einen guten Redner

    Hauptsätze. Hauptsätze. Hauptsätze.

    Klare Disposition im Kopf – möglichst wenig auf dem Papier.

    Tatsachen, oder Appell an das Gefühl. Schleuder oder Harfe. Ein Redner sei kein Lexikon. Das haben die Leute zu Hause.

    Der Ton einer einzelnen Sprechstimme ermüdet; sprich nie länger als vierzig Minuten. Suche keine Effekte zu erzielen, die nicht in deinem Wesen liegen. Ein Podium ist eine unbarmherzige Sache – da steht der Mensch nackter als im Sonnenbad.

    Merk Otto Brahms Spruch: Wat jestrichen is, kann nich durchfalln.

    Kurt Tucholsky

  • Futtern wie bei Muttern - Menüvorschlag für Guidos längsten Tag

    carokann, 05.01.2011 19:00, Antwort auf #23
    #24

    Orangen-Reis zum Frühstück. Die Vorbereitungen haben bereits begonnen, denn der Milchreis muss 12h in der Orangensosse quellen.

    Erstaunlich, welches Volumen morgen vor der Rede parat steht.

    Orangen sind Sonnenfrüchte und Guido braucht Optimismus!

    Mittagessen: Wann das genau sein wird, unklar, denn Guido redet als letzter von 5 Rednern.

    Es gilt den Hungerast zu vermeiden -  ohne sich lächerlich zu machen. Bananen sind ein absolutes NoNo!

    Wir empfehlen ein bekömmliches Putenschnitzel mit Auberginenpüree.

    Abendessen:

    Es gibt eine spartanische Sellerie-Käse-Suppe um keine spätrömische Dekadenz aufkommen zu lassen.

    Guten Appetit, Guido.

    PS: Das gibt es bei mir morgen zum 3-Königstreffen!

  • RE: Futtern wie bei Muttern - Menüvorschlag für Guidos längsten Tag

    Wanli, 05.01.2011 19:59, Antwort auf #24
    #25

    Sind wir eingeladen?

  • Guidos längster Tag

    Wanli, 06.01.2011 14:04, Antwort auf #25
    #26

    Guidos Rede im Liveticker - wie erwartet die altvertraute Platte:

    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,738088,00.html

  • RE: Guidos Privatisierung hat begonnen

    carokann, 06.01.2011 15:33, Antwort auf #26
    #27

    Oder meine tweets

    Verfahrene Rede des grossen Vorsitzenden ohne klare Kante. Das reichte nicht! #westerwelle #3k11 #fdp

    http://twitter.com/#/carokann

    Fazit: Der Tag geht an Lindner. Guido ist Vorsitzender auf Bewährung.

  • RE: Guidos Privatisierung hat begonnen

    Wanli, 06.01.2011 15:48, Antwort auf #27
    #28

    Fazit: Der Tag geht an Lindner. Guido ist Vorsitzender auf Bewährung.

    Man könnte auch sagen, auf Abruf. Die Grünen haben doch ganz gut vorgemacht, wie man sich als kleiner Koalitionspartner profiliert:

    1) Eine umfassende gesellschaftschaftliche Vision präsentieren: Im Falle der Grünen der ökologische Umbau der Industriegesellschaft und eine gesellschaftspolitische Liberalisierung.

    2) Konkrete Projekte suchen, die man bis zum Ende der Legislaturperiode (gegebenenfalls auch im das Profil fördernden Streit mit dem großen Partner) umzusetzen sucht: Das Erneuerbare-Energien-Gesetz, die Reform des Staatsbürgerschaftsrechts, die Schwulenehe, den Atomausstieg. In diesen Fragen konnten sie nachprüfbar zumindest Teilerfolge durchsetzen.

    3) Personal aufbieten, das vom Wähler als kompetent und vertrauenswürdig wahrgenommen wird: Joschka, Renate, später auch Jürgen Trittin.

    Die FDP vermag allerhöchstens im ersten Punkt ansatzweise zu überzeugen: Wolkige Visionen vom Rückzug des Staates. Dabei schlägt Guido aber immer einen aggressiven Ton an, der zunehmend irritiert, zumal bei einer Regierungspartei. Die anderen Punkte: Fehlanzeige. So wird das auf die Dauer nichts...

  • RE: Guidos Privatisierung hat begonnen

    Wanli, 06.01.2011 21:44, Antwort auf #28
    #29

    Zwiespältiges Fazit quer durch die Medienlandschaft: Brauchbare Rede, Ämter im Moment sicher, Wiedervorlage nach den Landtagswahlen im März / zum Parteitag. Die FAZ:

    Im Großen und Ganzen war die Balance gelungen. Westerwelle war entspannt, weil er als alter Fahrensmann wusste, dass Partei- und Staatsamt in Stuttgart (noch) nicht auf dem Spiel standen.

    Es wird dem FDP-Vorsitzenden so ergehen, wie den Fußballtrainern in der Bundesliga: Wenn der Erfolg lange ausbleibt, helfen die großen Siege der Vergangenheit nicht mehr. Dann wird an den Trainingsmethoden oder an der Taktik gezweifelt, und am Schluss heißt es, der Trainer könne die Mannschaft nicht mehr motivieren und werde von den Zuschauern ausgepfiffen. In der Politik kommt hinzu, dass die möglichen Nachfolger schon im Verein bereit stehen. Nach der Rede des Generalsekretärs Lindner, die fast demonstrativ zurückhaltend, aber frei vorgetragen war, was ihre intellektuelle Schärfe umso mehr hervortreten ließ, mussten einige Besucher in den Stuttgarter Rängen von ihren Nachbarn davon abgehalten werden, beim Klatschen aufzustehen.

    http://www.faz.net/s/Rub7FC5BF30C45B402F96E964EF8CE790E1/Doc~EC238C5AC49D448E2A4 512A6B322BA77E~ATpl~Ecommon~Scontent.html

  • Der blaugelbe Streiter

    carokann, 10.01.2011 09:46, Antwort auf #27
    #30
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