wahltag kärnten/niederösterreich

Beiträge 21 - 30 von 51
  • RE:

    Mühle zum, 03.03.2013 18:16, Antwort auf #20
    #21

    Ihr seid jetzt seit rund 27 Jahren eine relevante politische Kraft in Österreich.

    Von der Regierungsbeteiligung auf Bundesebene seid ihr aber nach wie vor meilenweit entfernt - du selbst hältst ja eine Zweierkoalition unter Beteiligung der Grünen für unrealistisch.

    Das ist der wichtigste Unterschied zu Deutschland und hat meines Erachtens mit dem miserablen Personalangebot der österreichischen Grünen zu tun.

  • RE:

    saladin, 03.03.2013 18:24, Antwort auf #21
    #22

    ach die stärke der fpö und die schwäche der 2 "grossen" parteien sind durchaus auch ein faktor

    die deutschen grünen hatten bei der letzten bundeswahl 10,7%

    das bekommen die grünen in österreich auch hin ;-)

    @personal...mit den deutschen bundesgrünen können wir locker mithalten (und ich bin kein besonderer anhänger von g.)

    komisch dass v.d.bellen als "vorzeigespitzenkandidat" auch keine besseren ergebnisse erzielte

  • RE:

    Mühle zum, 03.03.2013 18:31, Antwort auf #22
    #23

    ach die stärke der fpö und die schwäche der 2 "grossen" parteien sind durchaus auch ein faktor


    Ich erkenne keine gemeinsame Schnittmenge zwischen FPÖ und Grünen.

    Und dass die "Großparteien" SPÖ und ÖVP schwach sind, müsste den Grünen zugute kommen.

    Ich halte die deutschen Spitzengrünen für nicht sonderlich gut, aber für Lichtgestalten im Vergleich mit den Österreichern. Da sind wir im Vergleich unterste Kreisliga.

    Das gilt freilich auch für die übrigen Parteien. Ein Faymann zum Beispiel wäre selbst als Bürgermeister einer größeren deutschen Stadt schwer vorstellbar.

    P.S.: Freuen tut mich, dass ich sowohl in Kärnten als auch in Niederösterreich goldrichtig lag. Hier lauter rote Aktien, dort lauter schwarze.

  • RE:

    Impfen, 03.03.2013 18:44, Antwort auf #23
    #24

    Ich denke, dass sich ein Vergleich zwischen den Grünen in Österreich und in Deutschland per se verbietet.

    Dafür sind die Voraussetzungen viel zu unterschiedlich. In Deutschland sind die Grünen aus der anti-AKW-Bewegung gewachsen. Was willst mit so einer Bewegung, wenn du real nichts hast, gegen das du dich auflehnen könntest.

    Dann gab es so Geschichten wie die Startbahn West in Frankfurt. Es macht schon ein Unterschied, ob man gegen eine dritte Startbahn ist wie in Frankfurt oder ob man ggf. was gegen einen dritten Flug täglich ab Klagenfurt hat.

    Du kannst durch viele Gegenden in Österreich fahren und wirst feststellen, alles wunderbar grün.... was braucht man da Grüne? So gesehen finde ich die Ergebnisse der Grünen in Österreich durchaus respektabel.

  • RE:

    Mühle zum, 03.03.2013 18:55, Antwort auf #24
    #25

    Du kannst durch viele Gegenden in Österreich fahren und wirst feststellen, alles wunderbar grün.... was braucht man da Grüne? So gesehen finde ich die Ergebnisse der Grünen in Österreich durchaus respektabel.

    Sehe ich nicht so.

    Für die Grünen spräche, dass Österreich extrem starke rechtspopulistische Kräfte mit rechtsextremen Einsprengseln besitzt und die Grünen eigentlich die einzige pointierte Antipode darstellen.

    Abgesehen davon gibt es wunderbar grüne Landschaften durchaus auch in Deutschland und die Anti-Atomkraftbewegung spielt, nachdem die Schwarzen einen Schwenk vollzogen haben, wohl kaum mehr eine nennenswerte Rolle.

    Irgendwie sind die Postings von euch zwei für die grüne Sache ernüchternd, weil man davon ableiten kann, dass viel mehr als die Existenz einer Kleinpartei nicht drin ist.

    Ich bin da für Staaten mit einem Proportionalwahlrecht deutlich optimistischer, freilich müsste dann auch das personelle Angebot und die inhaltliche Ausrichtung stimmen.

    Mit Männervertreibungsaktionen großen Stils und einer Ausländerpolitik, die ähnlich extrem wie jene der FPÖ auf der anderen Seite des politischen Spektrums ist, wird man freilich keine Blumentöpfe gewinnen können.

  • RE:

    Buckley, 03.03.2013 20:02, Antwort auf #25
    #26

    Die östrreichischen Grünen kann ich nicht beurteilen.

    In Deutschland hat die Partei durchaus Zukunft. (Ich dachte mal die würden sich selber erledigen, das war wohl Wunschdenken.)

    Mit der Entstehung aus der Anti AKW Bewegung hat das nichts zu tun, es ist meines Erachtens so, wer sich heute für halbwegs modern und  tolerant hält,  und um die Zukunft der Welt besorgt, dabei gesegnet ist mit einer ausgeprägten Moral, die aber bitte nicht katholisch daherkommen soll und über ein nettes Einkommen verfügt, der wählt in D ? Genau. Und davon gibts einige. Es ist nicht so sehr die Stärke der Grünen sondern die Schwäche der anderen Parteien.

    Die CDU ist gerade mal wieder auf Sinnsuche, diesmal beim Thema Ehe/Homosexuelle. Dieser Prozess zeigt auf der einen Seite Schiss, die konservative Wählerschaft zu verlieren, auf der anderen Seite gibts verdammt viele Homosexuelle und noch mehr Leute, die nichts gegen die haben und auch nichts dagegen das diese Menschen Kinder erziehen. Und all die machen auch alle 4 Jahre ihr Kreuzchen, dummerweise.

    Die SPD kapiert nur zögerlich, das die klassische Arbeiterschaft es so nicht mehr gibt, hat in ihrere Regierungszeit ne Menge an Kredit versemmelt. Mit 30 %, so sie die bekommen, sind die gut bedient. FDP ist ne reine Lobbyistenpartei, die Linke, mal abwarten. Vielleicht entwickelt sich da was

    Meine Zukunftsguckerei geht regelmässig in die Binsen, trotzdem, ich glaube, nach der BTW wird sich die grüne Haltung noch weiter in Richtung Bürgerlichkeit, Mitte, modern, tolerant  (alles nicht meine Wahrnehmung btw.) entwickeln. Und ab dem nächsten Jahr wird über grün schwarz nachgedacht und auch teilweise verwirklicht werden. Etwas, was Merkel lieber heute als morgen hätte.

    Es ist heute schon so, das die Grünen mit ihrer Haltung viel mehr zur Union passen als zur SPD. Nach dem Scheitern des Projekts rot grün im Herbst werden sie es dann auch kommunizieren.

  • grüne Dilettant_Innen olé!

    gruener (Luddit), 03.03.2013 20:25, Antwort auf #26
    #27

    an den beitrag von buckley anknüpfend... denn der macht unfreiwillig deutlich, wie dilettantisch die österreichischen grünen operieren.

    die fakten:

    • in österreich regiert seit vielen jahren eine große koalition
    • alle etablierten parteien haben abgewirtschaftet
    • alle etablierten parteien sind mehr oder weniger rechtslastig oder strukturkonservativ
    • es gibt in österreich keine liberale kraft
    • es gibt in österreich keine linke kraft
    • es gibt in österreich keine progressive kraft
    • österreich ist zwar oberflächlich grün, hat aber mit massiven ökologischen problemen zu kämpfen

    fazit: ein idealer nährboden für eine grüne partei. was die frauenriege um eva glawischnig aus dieser optimalen situation allerdings gemacht hat, ist unterirdisch, quasi eine kapitulationserklärung der eigenen politikfähigkeit. die österreichischen bewegen sich nicht nur auf prozentualer augenhöhe mit einem frank stronach. sie sind ihm auch geistig ebenbürtig.

  • RE:

    Mühle zum, 04.03.2013 11:08, Antwort auf #26
    #28

    Lieber Buckley,

    vielen Dank für den für mich ausgezeichneten Beitrag.

    Zwei Fragen hätte ich dazu:

    1) Wie schätzt du die persönliche Haltung Merkels ein: Sie wird ja im Herbst vermutlich vor der Wahl zwischen SPD und Grünen stehen - hat sie persönlich eine Vorliebe? Wählt sie den bekannten langweiligen Weg oder hat sie den Mut, etwas Neues auszuprobieren?

    2) Ein Erfolg der Linkspartei steht und fällt wohl mit dem Abschneiden im Westen, als DDR-Nostalgietruppe wird ihr keine rauschende Zukunft beschieden sein.

    Gibt es tragfähige linke/linkspopulistische Ansätze und das Personal, diese zu verkaufen?

  • RE: grüne Dilettant_Innen olé!

    Mühle zum, 04.03.2013 11:26, Antwort auf #27
    #29

    fazit: ein idealer nährboden für eine grüne partei. was die frauenriege um eva glawischnig aus dieser optimalen situation allerdings gemacht hat, ist unterirdisch, quasi eine kapitulationserklärung der eigenen politikfähigkeit. die österreichischen bewegen sich nicht nur auf prozentualer augenhöhe mit einem frank stronach. sie sind ihm auch geistig ebenbürtig.

    Bravo, gruener, genauso denke auch ich.

    Saladin veranstaltet hier Siegesfeiern wie gestern die österreichischen Grünen sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene.

    Bei den Siegesmeldungen, die ich von den Grünen seit fast drei Jahrzehnten höre, frage ich mich, warum sie im Land nicht schon längst über eine absolute Mehrheit verfügen.

    Den überaus günstigen Rahmen hast du bereits beschrieben, hinzu kommen noch ganz wesentliche Faktoren:

    Die meisten österreichischen Journalisten sympathisieren mit den Grünen, berichten auch dementsprechend und gehen mit dem Spitzenpersonal dieser Partei überaus pflegeleicht um.

    In den Schulen haben es die Kinder und Jugendlichen bei den Lehrern mit zahlreichen Kernwählern der Grünen zu tun, die Unis sind inzwischen zumindest zum Teil sehr fest in grüner Hand (was sie allerdings nicht menschlicher werden ließ; da tritt oft der übelste Neoliberalismus im grünen Mäntelchen auf und so mancher alte verzopfte Christlichsoziale ist mir zehnmal lieber als die regierende Gender-Emanzen-Kamarilla).

    Jedenfalls ist es ein klein wenig kafkaesk, über acht Prozent Wähleranteil in Niederösterreich zu jubeln (Kopf an Kopf mit der einschlägig bekannten Barbara Rosenkranz und noch hinter der Stronach-Laienspieltruppe) oder auch über den "grandiosen Wahltriumph" in Kärnten (Kopf an Kopf mit den Stronachleuten und deutlich hinter der skandalgebeutelten FPK und der schwer angeschlagenen ÖVP; warum ist es denn nicht gelungen, Stimmen, die letztlich der SPÖ zugute kamen, für sich zu gewinnen?).

    Glawischnig und ihre Truppe sind meines Erachtens jedenfalls dafür hauptverantwortlich, dass die Partei in ihrem Möglichkeiten stark limitiert ist, im Bund ihr Limit nach oben wohl bei rund 12-13 Prozent erreicht.

  • gewinner verlierer

    saladin, 04.03.2013 14:01, Antwort auf #29
    #30

    mühle mühle...

    1.kärnten ist ein wahnsinn

    mit den wahlkarten dürften die grünen noch das 5.mandat bekommen und eine rotgrüne absolute mehrheit sowohl in landesregierung als auch landtag existieren

    als das einmal in einer umfrage angenommen wurde haben alle (auch ich) das als verrückt abgetan

    natürlich geht ein hauptteil des erfolges auf die spö zurück aber rund 12% sind strukturell für kärntner grüne ein echter wahnsinn

    @nö  das ergebnis der grünen dort ist besser als ich gedacht habe - wesentlich schlechter als möglich gewesen wäre

    also nix von wegen blinden juberlgeheuls

    --) jeder demokrat und auffrechter österreicher (der an rechtstaatlichkeit und politische verantwortung glaubt) muss über das kärntner ergebnis jubeln

    WER HAT GEWONNEN:

    1.övp

    niederösterreich (absolute...eh klar)

    kärnten überlebt und eventuell in koalition mit spö

    2.spö

    kärnten stärker gewonnen als erhofft; nun 5 der 9 landeshauptmenschen (zumindest bis salzburg), niederösterreich nur leicht verloren (hätte schlimmer kommen können)

    3.grüne

    super in kärnten und vielleicht/wahrscheinlich regierungskoalition (wien,oberösterreich,kärnten --salzburg und tirol ist VIELLEICHT möglich nach den wahlen)

    niederösterreich....auch scheintote können fast die fpö überholen (dort werden die wahlkarten eher knapp nicht ausreichen)

    4. ts

    mit viel geld knapp 10% in beiden ländern und in beiden ländern 1 regierungssitz (in beiden statt der fpö)

    VERLIERER

    1.FPÖ

    kärnten:

    grösste verluste aller wahlen auf bundes- und landesebene die es je gab

    von 4 auf 1 regierungssitz und in die opposition

    niederösterreich:

    verlust des regierungssitzes

    1/4 der stimmen verloren

    vor wahlkarten nur noch 0,17% vor den nö-grünen

    und das alles unter der führung der parteimutter rosenkranz (eineR der wenigen bekannten blauen)

    2.sonstige andere

    piraten? kpö?

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