Nach den Trumpskandalen und dem Speakerdesater nun die Biden-Katastrophe.
Das Schlimme ist: ich glaube, dass der die Akten einfach vergessen hat.
Die beiden Parteien, das sie gegen Veränderungen imunisierende Mehrheitswahlrecht, das mittelalterliche Rechtssystem: dieses Land braucht einen vollständigen Systemneustart.
Die beiden Parteien, das sie gegen Veränderungen imunisierende Mehrheitswahlrecht, das mittelalterliche Rechtssystem: dieses Land braucht einen vollständigen Systemneustart.
Ja, die USA müßten mal einen Krieg krachend verlieren, damit man auf den Trümmern eine neue Demokratie errichten könnte.
Mehrheitswahlrecht ist ein Hemmschuh, aber doch nicht unverbreitet - auch in good old Europe. Wie auf der Insel und in dem Nachbarland, das Karl der Große einst zusammen mit den deutschen Landen regierte.In der Nationalversammlung tummeln sich mehr als zwei Dutzend Parteien und Gruppierungen, die in einer zweistelligen Anzahl von Fraktionen organisiert sind.
In der Theorie könnte ein System mit zwei oder drei Parteien auch funktionieren - statt zwischen Koalitions'partnern' müss(t)en Mehrheiten innerhalb der Faktionen 'erarbeitet' werden. In der Theorie. Und wenn der Abgeordnete nur seinem Gewissen .. ach lassen wir die Romantik.
Das System der US Präsidentenwahl mit dem Delegiertensystem war sicher eine gute Erfindung als die Postkutsche das schnellste Verkehrsmittel war, sich die Einwohner auf eine Fläche weit verstreut, doppelt so groß wie das Kern-Europa tummelten. In einer Zeit vor der Erfindung des Telefons (Amstzeit von Lincoln) oder anderer Hilfsmittel, die Segen wie Fluch uns in knapp Lichtgeschindigkeit alles 'real time' miterleben lassen. [unabhängig vom System - richtig zählen können wäre auch eine Errungenschaft].
Man kann sich Präsidentschaften zwar nicht direkt kaufen, aber ein langer Atem und eine sehr dicke Brieftasche waren in den vergangenen Dekaden schon mal gute eine Voraussetzung, womit ich Aufsteiger wie Obama nicht beleidigen will. In der Efeu-Liga studiert zu haben war auch noch nie ein Nachteil.
Zur Seniltät: also Vergeßlichkeit ist kein Alleinstellungsmerkmal 80 jähriger Präsidenten. Daran leiden im selben Maße auch zwei, drei, vier Jahrzehnte jüngere Regierungschefs oder Ministerinnen in Deutschland.
Joe Biden könnte sich auch ein Beispiel an Heiko Maas nehmen, der im zarten Alter von 56 Jahren dem Politikbetrieb entsagte und damit gleich zwei Positionen für Azubi-Innen freimachte.... quasi zwei Leer- und Lehrstellen.
Früher galten die USA als das Land der unbegrenzeten Möglichkeiten - vom Tellerwäscher zum Millionär. Heute bietet die deutsche Politik ähnliche Chancen - ein Studium erfolglos abgebrochen -> wirste ShowmasterIN, zwei abgebrochen oder gar keine Lehre angefangen - da bleibt immer noch der Aufstieg als Parlamentspraktikant oder -in.
Dysfunktional heißt nicht, dass sich nichts ändert, und da kann es in den USA oft erstaunlich schnell gehen, von daher sollte man von außen nicht vorschnell falsche Schlüsse ziehen.
Die Biden-Rede zur Lage der Nation hat hier nicht viel Schlagzeilen gemacht, in den USA aber durchaus. Der rednerisch eher unbegabte, als senil-verspottete Biden hat hier va. die (zugegebenermaßen intellektuell deutlich unterlegenen) House-Republikaner vorgeführt und deutlich Punkte gutgemacht in der Beliebtheit. Auf der Treppe zum Rednerpult ist er fast hingefallen und wirkte zerbrechlich, dort angekommen blühte er auf mit einer authentischen Rede, die sich auf rein zentristische Themen und vornehmlich Innenpolitisches begrenzt hat: Erhaltung von Krankenversicherung und Sozialversicherung, Versöhnung und Kompromisse, Verbesserung der Infrastruktur, Verteidigung der Demokratie.
CNN's poll found that a 72% majority of Americans reacted positively to Biden's address, with the percentage of viewers who said Biden's policies would move the country in the right direction increasing from 52% before the speech to 71% after the speech.
Das sind die Werte einer Focusgruppe von Wechselwählern in Nevada vor und nach der Rede, die Änderungen sind gigantisch:
Bidens Beliebtheitswerte sind nicht gut, zuletzt 42,8% zu 52,1% laut 538-Durchschnitt. Das ist nicht viel besser als Trump bei seiner Amtszeit. Man kann aber davon ausgehen, dass sich die Werte in den kommenden Wochen etwas bessern und ebenso, dass Biden mit der state of the union seine erneute Kandidatur eingeleitet hat und sich keine demokratische Konkurrenz etablieren wird für 2024, sollte Biden nicht ernsthaft erkranken.
Und die state of the union sollte auch den letzten Demokraten klarmachen, wie sie thematisch Wahlen gewinnen: Social Security and Medicare, Social Security and Medicare, Social Security and Medicare.
Und danach: Improving infrastructure, abortion, standing up for the middle class. So lässt man dann auch die Kulturkämpfe der Republikaner auflaufen: Nicht mal ignorieren.
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