2000 Leute mit JOB-Sorgen

  • 2000 Leute mit JOB-Sorgen

    nighteye, 12.10.2006 09:49
    #1
    11. Oktober 2006

    Kassen-Mitarbeiter bangen um ihre Jobs

    Die Betriebsräte der Krankenkassen-Verbände sorgen sich um einen erheblichen Arbeitsplatzabbau im Zuge der Gesundheitsreform. "Es müssen sich 2000 Leute Sorgen um den Fortbestand ihrer Jobs machen", sagte die Vize-Personalratsvorsitzende des IKK Bundesverbandes, Gerhilt Dietrich, am Mittwoch in Berlin.
    Da die Spitzenverbände in ihrer derzeitigen Form aufgelöst und durch einen neuen Dachverband ersetzt werden sollen, hingen die Menschen "in der Luft". Wie viele Jobs gefährdet sind, könne nicht abgeschätzt werden. Grund ist der geplante Spitzenverband Bund, der viele Aufgaben der bisher sieben Spitzenverbände übernehmen soll.
    "Wir verlangen sozialverträgliche Lösungen, so dass kein Mitarbeiter durch den Rost fällt", forderte der Betriebsratschef des Ersatzkassenverbandes VDAK, Uwe Groeneveld. Zu verbindlichen Zusagen könnten etwa Vorruhestandsregelungen zählen. Groeneveld nannte den geplanten Dachverband überflüssig: Die jetzigen Spitzenverbände erledigten die ihnen vom Gesetzgeber übertragenen Aufgaben kompetent.

    Einsparziel unrealistisch
    Zudem sei das Ziel von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD), mit der neuen Verwaltungsstruktur 350 Millionen Euro pro Jahr zu sparen, nicht realistisch, sagte Groeneveld. "Wir wollen nicht die Bauernopfer für diese populistische Aussage der Ministerin sein."
    Die Verbände fürchten, dass der geplante Bundesverband nicht alle der knapp 2000, überwiegend in Nordrhein-Westfalen tätigen Mitarbeiter der Spitzenverbände übernehmen wird. Da die 250 Einzelkassen den neuen Verband direkt bilden sollen, könnten die Kassen verstärkt ihre eigenen Beschäftigten dort einsetzen, sagte Personalratsvorsitzende Dietrich.

    Kritik an Umwandlung in GbR
    Betriebsratschef Groeneveld warnte, anders als von Schmidt angeregt würden die Einzelkassen auch kaum Mitarbeiter der Spitzenverbände zurücknehmen. Der Bund könne sich nicht aus der Verantwortung stehlen, indem er die jetzigen Körperschaften öffentlichen Rechts in Gesellschaften bürgerlichen Rechts überführe: "Das ist wie eine Art Beschäftigungsgesellschaft, die Mitarbeiter nach einem Jahr abwickelt und in die Arbeitslosigkeit entlässt", kritisierte er.
    Die derzeit bestehenden sieben Spitzenverbände sind der AOK-, der BKK- und der IKK-Bundesverband, die See-Krankenkasse, die Knappschaft, der Bundesverband der landwirtschaftlichen Krankenkassen, der VDAK und der Arbeiter-Ersatzkassen-Verband. Nach Groenevelds Worten kosten sie derzeit rund drei Euro je Versicherten pro Jahr. Zu ihren Aufgaben gehören das Aushandeln von Rahmen- und Gesamtverträgen mit Ärzten oder Krankenhäusern. Ziel der Politik ist es, die Verwaltungskosten zu senken. (nz)

    Quelle: N24.de
    http://www.n24.de/wirtschaft_boerse/wirtschaftspolitik/article.php?articleId=753 62

    ...naja, wieso sollen die Versicherten immer mehr bezahlen für weniger Leistung, jetzt kommt auch diese Branche einmal dran.
    Bei den österreichischen Kassen werden doch auch schon wieder Milliarden-Verluste für 2007/2008 prognostiziert - wielange sieht man den in Österreich noch zu, wann beginnt den den hier wer zum handeln?
  • Re: 2000 Leute mit JOB-Sorgen

    nighteye, 12.10.2006 10:05, Antwort auf #1
    #2
    ...hier habe ich einen guten Artikel zu unseren Verhältnissen in Österreich gefunden, obwohl es hier im Land nicht viel anders von der Situation her aussieht.

    Krankenkasse will mehr Geld

    LINZ. Eine Anhebung der Höchstbeitragsgrundlage sowie eine Beitragspflicht auf Kapitaleinkünfte will der oö. Gebietskrankenkassen-Obmann Alois Stöger. Sein Stellvertreter Julius Stiglechner nennt das eine "Schröpfaktion".

    Der Anteil der Löhne am gesamten Volkseinkommen sinke, das Einkommen aus Vermögen und Kapitalerträgen steige, sagte Stöger gestern. Daher müssten Kapitaleinkünfte zur Finanzierung der Krankenkassen herangezogen werden, so Stöger. Zudem sollte auch die Höchstbeitragsgrundlage angehoben werden, verlangte Stöger von einer künftigen Regierung.

    Untermauert wurden diese Forderungen von WIFO-Wirtschaftsforscher Alois Guger, der in einer Studie verschiedene neue Wege zur Finanzierung des öffentlichen Gesundheitswesens in Österreich präsentierte, darunter eine Wertschöpfungsabgabe. Fazit von Stöger und Guger: Bei aller Bemühung um Kosteneinsparungen durch mehr Effizienz sei auch eine Erhöhung der Einnahmen notwendig.

    Stögers Stellvertreter in der oberösterreichischen Gebietskrankenkasse (OÖGKK), Julius Stiglechner, lehnte die Forderungen umgehend ab: "Wem angesichts steigender Gesundheitskosten nichts Besseres einfällt, als gewisse Bevölkerungsgruppen zu schröpfen, um noch mehr Geld ins System zu pumpen, handelt grob fahrlässig". Zuerst müssten "Effizienzsteigerungen durchgeführt werden". Der Rechnungshof und das Institut für höhere Studien hätten die Einsparungspotenziale im Gesundheitswesen mit 2,9 Milliarden Euro beziffert, ohne dass sich dies negativ auf Personal oder die Patienten auswirken würde, so Stiglechner in einer Aussendung.

    Die Meinungsverschiedenheit zwischen Obmann Stöger und Stellvertreter Stiglechner ist schnell erklärt: Die OÖGKK-Spitze ist sozialpartnerschaftlich besetzt: Stöger kommt aus der Gewerkschaft, Stiglechner ist Vertreter der Wirtschaftskammer.

    Quelle: Nachrichten.at, vom 15.09.2006
    http://www.nachrichten.at/politik/landespolitik/476771?PHPSESSID=f2d0493d2b24d77 b41da2fc87998b2b1
  • Re: 2000 Leute mit JOB-Sorgen

    Schutzmann, 12.10.2006 11:53, Antwort auf #1
    #3
    Im Endeffekt wird die "Gesundheitsreform" ja sogar Arbeitsplätze schaffen, aber vor allem verlagern. Die einzelnen Kassen müssen jeweils Personal abbauen, da ja der Beitragseinzug wegfällt. Diese Stellen werden allerdings bei der neu zu schaffenden Beitragsfondstelle wieder geschaffen - nur halt woanders! Das bringt dem einzelnen Mitarbeiter erst mal den Arbeitsplatzverlust, er kann sich dafür dann - unter Umständen einige 100 km weiter - wieder um die selbe Tätigkeit bewerben. Und ob eine Behörde wie die neue Stelle dann effizienter arbeitet als dies ein Teil der Kassen getan hat? Immerhin hatten vor allem einige BKKs ihren Beitragsvorteil zum Teil aus gesparten Verwaltungskosten. Die Gesundheitsreform bestraft also die, die bisher gut gewirtschaftet haben.

    Aber immerhin wurde die Gesundheitsreform für 2009 beschlossen. Die nächsten Bundestagswahlen sind 2009. Fällt da jemand was auf? Immerhin hat der Wähler somit die Möglichkeit, Ulla Schmidt als Gesundheitsministerin noch rechtzeitig abzuwählen. Und damit die "Gesundheitsreform" ganz abzuwählen. Das war ´mal ein cleverer Schachzug von unserer Angie :-)

  • Re: 2000 Leute mit JOB-Sorgen

    Schutzmann, 12.10.2006 12:11, Antwort auf #3
    #4
    Gerade hab´ ich noch gesehen, dass am 18. Oktober um 21.45 Uhr in ARD eine Reportage über die Gesundheitsreform kommt. Titel: "Zu Tode gespart"
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