NÖ Landtagswahl - Umfragen

Beiträge 1 - 10 von 36
  • NÖ Landtagswahl - Umfragen

    Gernot, 07.12.2012 10:00
    #1

    Für die NÖ Landtagswahl habe ich zwei alte Umfragen gefunden.

    Die NÖN berichtet von einer Market-Umfrage

    Zeitraum: 6. Mai bis 6. Juli 2011, Sample: 830

    ÖVP 50%
    SPÖ 28%
    FPÖ 13%
    Grüne 7%

    neuwal.com berichtet von einer SOZAB-Umfrage

    Zeitraum: August 2011, Sample 1.700

    ÖVP 53%
    SPÖ 22%
    FPÖ 16%
    Grüne 8%

    In "Heute" und in den NÖ Bezirksblättern wurde in den letzten Monaten je eine Umfrage veröffentlicht, diese habe ich aber nicht online gefunden.

    Zur Nationalratswahl, aber mit Relevanz für die Landtagswahl: "Heute" berichtet von einer Karmasin-Umfrage

    Zeitraum: August 2012, Sample: 500

    "Haben Sie vor, Frank Stronach bei der nächsten Nationalratswahl 2013 zu wählen?"

    Österreich: Ja 16%
    Niederösterreich: Ja 7%

    Schlussfolgerungen:

    Das Antreten des TS bei der Landtagswahl ist noch nicht fix, siehe "Presse"-Interview von Prokop. Verständlich, denn NÖ wählt fast zeitgleich mit Kärnten und Tirol, wo mehr Wechselwähler auf dem Markt sind. (Innerlich zerstrittene Parteien in Tirol, Skandalerschütterte Parteien in Kärnten). NÖ ist auch viel weitläufiger, ist ohne Funktionäre viel schwerer zu beackern, und am Ende fährt Stronach vielleicht ein schlechtes Ergebnis ein und bekommt einen Dämpfer für den Nationalratswahlkampf. Selbst wenn die KPÖ diesmal mehr als 0,8% erreicht, sind 14% "Andere" ein unrealistisches Gebot.

    Die Grünen haben in NÖ kaum eine Basis, haben bei den GR-Wahlen 2010 noch einmal an Gemeindemandataren eingebüßt und die Landesführung ist von der Basis weit entfernt. An der Spitze steht eine kleine, familiär sehr eng verbandelte Clique, die darauf hofft, nach einem Verlust der Absoluten im Landtag den Mehrheitsbeschaffer für die ÖVP zu spielen. Es würde mich sehr überraschen, wenn die Grünen Stimmen gewinnen.

    Die FPÖ hatte vor 2008 nur einen Landtagsabgeordneten, ist in den letzten 5 Jahren aber mit 6 Abgeordneten im Landtag vertreten, haben dadurch Fraktionsrechte, die die Grünen nicht haben, und spielen ihre Themen - (wie die Aufregung um Kinderschänder) sehr geschickt. Außerdem sind sie in der Landesregierung vertreten. Nachdem Barbara Rosenkranz gegen die Rückkehr der FPK in die FPÖ war, wird auch die "Part of the Game"-Affäre nicht abfärben. Durch die Gemeinderatswahlen 2010 hat sich die Zahl der Basisfunktionäre verdoppelt, ich rechne mit mindestens +3%, auch wenn Stronach antritt.

    In der SPÖ schwelt ein Machtkampf. Leitner ist auf Konfrontation mit Pröll, der Konfrontationskurs ist aber nur halbherzig, denn die roten Bürgermeister (auch die im SPÖ Landtagsklub) bekommen über die Gemeindefinanzierung Druck vom Land, fürchten um ihre Wiederwahl 2015 und sind für eine Kooperation mit der ÖVP. Die SPÖ liefert kein gutes Bild, startet aber von einem denkbar niedrigen Niveau, denn 2008 hat sie nach 5 Jahren Kuschelkurs über 8% verloren. Das Abschneiden hängt stark von Stronach ab.

    Die ÖVP hat eine enorme Medienmacht in NÖ, über die NÖN und NÖ Heute, aber auch andere Medien arrangieren sich. Dadurch hat sie es bis jetzt geschafft, sich von Ernst Strasser zu distanzieren - obwohl er langjähriger Landesgeschäftsführer und Klubobmann im Landtag war - also der engste Mitarbeiter von Erwin Pröll. Dass die schwindligen Hypo-Konstruktionen in der Zeit im Bild kommen, mit denen Wohnbaugelder verschoben und Milliardenverluste verschleiert wurden, sind der erste echte Dämpfer. Die ÖVP bezieht ihre Macht im Wesentlichen über ihre absolute Mehrheit. Wer sich Hoffnungen darauf macht, dass die Tochter Landesbedienstete wird, oder sich wünscht, dass sein Verein Fördergelder erhält, arrangiert sich mit der ÖVP. Dass dann tagespolitische Diskussionen weniger Einfluss auf die Wahlentscheidung haben, liegt auf der Hand. Erwin Pröll hat seinen Zenit zwar mittlerweile überschritten, aber alles unter 48% wäre ein landespolitisches Erdbeben.

  • RE: NÖ Landtagswahl - Umfragen

    Mühle zum, 07.12.2012 11:09, Antwort auf #1
    #2

    Das klingt alles sehr überzeugend, nur kaufe ich zum akutellen Zeitpunkt, so lange vor den Wahlen, für 48 oder gar 53 keine Aktie.

    Da ist kein Gewinn zu machen.

    Bei den kleinen, idealen Spekulationsobjekten, schon.

  • RE: NÖ Landtagswahl - Umfragen

    Wolli, 07.12.2012 11:12, Antwort auf #2
    #3

    Das klingt alles sehr überzeugend, nur kaufe ich zum akutellen Zeitpunkt, so lange vor den Wahlen, für 48 oder gar 53 keine Aktie.

    Da ist kein Gewinn zu machen.

    Bei den kleinen, idealen Spekulationsobjekten, schon.

    Ja, das sind Problemchen, mit denen langlaufende Maerkte zu kaempfen haben. Auch wenn es weder Kredit noch Zinsen aufs Guthaben gibt, muss man als Haendler doch auch die Finanzierungskosten beruecksichtigen. In Form von Opportunitaetskosten, im wahrsten Sinne des Wortes.

  • NÖ Landtagswahl - Wahltermin

    Gernot, 17.12.2012 13:29, Antwort auf #1
    #4

    http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/1324797/Zeitgleich-mit-Kaernten_N iederoesterreich-waehlt-am-3-Maerz

    Zeitgleich mit Kärnten: Niederösterreich wählt am 3. März

    17.12.2012 | 11:43 |   (DiePresse.com)

    Landeshauptmann Pröll kündigte den "kürzesten Wahlkampf" an. Auch die Kärntner werden höchstwahrscheinlich am ersten Sonntag im März einen neuen Landtag wählen.

  • NÖ Landtagswahl - Stronach kandidiert

    Gernot, 18.12.2012 11:02, Antwort auf #4
    #5

    Stronach zieht mit ÖVP-Abtrünnigen in Niederösterreich-Wahl

    NINA WEISSENSTEINER,17. Dezember 2012, 17:11
    Sohn von Prölls Ex-Vize kandidiert für Stronach - und hat sich schon bei Tetron einen Namen gemacht

    http://derstandard.at/1355459933077/Mein-Vater-hat-es-mit-ernster-Miene-hinterfr agt

  • RE: NÖ Landtagswahl - Stronach kandidiert

    Mühle zum, 19.12.2012 08:41, Antwort auf #5
    #6

    Du bist Niederösterreicher?

    Siehst du Probleme für Stronach, die Unterstützungserklärungen zusammenzubringen? -

    http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/kulisse/1325484/Stronach-in-St-Po elten-Huerden-fuer-Prokop-Gabmann?_vl_backlink=/home/index.do

  • NÖ Landtagswahl - Stronach und die Unterschriften

    Gernot, 19.12.2012 11:36, Antwort auf #6
    #7

    Kann Stronach in jedem Bezirk 50 Unterschriften zusammen bekommen?

    Die Unterschriften können am Gemeindeamt abgegeben werden, oder sie werden von einem Notar beglaubigt und danach in der Wählerevidenz überprüft.

    Die wichtigste Frage: Wen will Stronach ansprechen, für ihn zu unterschreiben?

    • SPÖler? Angeblich sollen SPÖler Stronach zum Antritt ermuntert haben, in der Hoffnung, dass wenn die Absolute fällt wieder eine Schwarz-Rote Koalition kommt. Aber für eine fremde Partei zu unterschreiben? Noch dazu mit ehemaligen Erz-Schwarzen an der Spitze? Das wäre für die SPÖ ein PR-Desaster.
    • Das soziale Umfeld seiner Mitglieder? Er hat keine Organisationsstruktur, auf die er zurückgreifen kann. Wenn er politische Köpfe aus anderen Parteien abwirbt, dann können diese ihren parteipolitischen Freundes- und Verwandtenkreis nicht zum Unterschriftensammeln nützen. Am leichtesten laufen ihm sicher Querulanten zu, aber die haben keine Mobilisierungskraft.
    • Facebook-Fans? Er hat mit Rudi Fussi (Ex JVP, Ex SPÖ-Rebell) zwar einen Social Media Beauftragten engagiert, aber zwischen "Gruppe beitreten" und tatsächlich Unterschreiben gehen ist nochmal ein großer Unterschied. Und ob er aus den agrarisch geprägten Bezirken genügend Facebook-Nutzer bekommt, ist stark zu bezweifeln. Ausserdem müssten die so mobilisierten aufs Gemeindeamt marschieren, und dort werden sie erst erfahren, wie Politik in NÖ wirklich funktioniert: Die schwarzen Bürgermeister werden die zuständigen Gemeindebediensteten bis 25. Jänner auf Urlaub schicken und selbst Dienst machen. Wenn dann jemand kommt, um zu unterschreiben, dann sagen sie z.B.

    "Herr Huber? Sie sind sicher der Onkel von Frau Huber, die bei uns im Kindergarten arbeitet. Wissen Sie, da gab es so viele Bewerberinnen für diese Stelle, aber wir beschäftigen Frau Huber, weil wir uns auf sie und ihre Familie verlassen können. Das können wir doch, oder? Ach ja, was wollten Sie nochmal hier am Gemeindeamt?"
    (Wahlweise sind auch Verwandte, die am Bauhof, im Landesdienst oder auch im Lagerhaus beschäftigt sind ein gutes Argument, auch ein Kredit bei der Raika, oder eine Vorstandsfunktion bei einem mit Steuergeld subventionierten Verein.)

    • Passanten? Er könnte an den kommenden 5 Wochenenden in jeder Bezirkshauptstadt eine Sammelaktion starten, in die Fußgängerzonen gehen oder Besitzer von Einkaufszentren bezahlen, dass sie ihn sammeln lassen. Um genügend Passanten zu treffen, muss man aber auch die frequentierten Plätze der jeweiligen Städte kennen - auf gut Glück geht da garnichts. Am kommenden Wochenende werden zwar viele Passanten unterwegs sein, aber die haben andere Dinge im Kopf, und wer weiß ob das Team Stronach so schnell die Trosse zusammen stoppeln kann. Er bräuchte für jede Aktion einen zuverlässigen Koordinator und einen Notar. Selbst wenn Geld keine Rolle spielt - fähige Leute sind in der Regel beruflich ausgelastet oder wollen die Feiertage im Familienkreis genießen. Und auch dort wären übrigens binnen kürzester Zeit ÖVP-Aufpasser da, die den Unterschriftswilligen klar machen, wie sich soetwas auf ihre Chancen auswirkt. Prokop kennt dieses Machtsystem von innen und ist deswegen zurückhaltender als Gabmann, dem intellektuell eher eine gewisse Ähnlichkeit zu seinem Vater nachgesagt wird...

    Dass Stronach bis 25.1. in Zwettl, Waidhofen/Thaya, Horn, Hollabrunn, Mistelbach, Melk, Scheibbs und Lilienfeld seine 50 Unterschriften zusammen bekommt, halte ich für äußerst fragwürdig. Aber nicht flächendeckend anzutreten wäre eine ordentliche Blamage. Prozentmäßig könnte es zwar auch so für einen Einzug in den Landtag reichen, und das wiederum der ÖVP um ein Mandat die Absolute kosten, aber was wären 4% in NÖ für ein Signal für die NR-Wahl? Wo doch in Kärnten und Tirol sicher weit mehr Wechselwähler zu gewinnen sind?

    Alles in allem müssen noch viele Fragen beantwortet werden, bevor man wirklich mit Stronach rechnen muss.

  • RE: NÖ Landtagswahl - Stronach und die Unterschriften

    Mühle zum, 19.12.2012 13:31, Antwort auf #7
    #8

    Danke für diesen sehr interessanten Beitrag.

    Bitte uns weiter auf dem Laufenden zu halten!

  • RE: NÖ Landtagswahl - Stronach und die Unterschriften

    Gernot, 20.12.2012 17:01, Antwort auf #8
    #9

    Neben 50 Unterschriften braucht Stronach in jedem Bezirk mindestens einen Kandidaten. Ohne Bezirkswahlvorschlag gibt es in diesem Bezirk auch keinen Landeswahlvorschlag. Wenn da in ganz NÖ nur ein einziger gröberer Spinner oder gar ein Kinderschänder aus Versehen hineinrutschen sollte (wie es dem BZÖ seinerzeit in Wiener Neustadt passiert ist), dann ist das natürlich auch ein PR-SuperGAU.

    Bezüglich Unterschriften wird der Bezirk Lilienfeld der Lakmustest für Stronach. Er wird kaum mehr Potential haben als die 7% der Grünen 2008. Die Grünen hatten damals im Bezirk Lilienfeld 804 Stimmen bei 24.000 Wahlberechtigten. Angenommen, es gäbe dort etwa 800 Stronach-Sympathisanten, dann gehe ich davon aus, dass - sofern sie nicht dafür bezahlt werden - maximal 50% dafür auch mit Unterschrift einstehen würden - also 400 Personen. Von denen müssen die Unterschriftenkeiler dann innerhalb der nächsten fünf Wochen 50 (oder besser sechzig, ein bisschen Überhang braucht man immer) auch tatsächlich treffen. Und bis jetzt wurde auch noch kein Stronach-Kandidat in der Region vorgestellt! Der Bezirk Waidhofen an der Thaya ist zwar fast genauso klein, aber dort fühlt sich immerhin schon ein Autohändler und ehemaligen Wirtschaftsbündler aus der weiteren Region zuständig.

    Stronach überlegt m.E. nur deswegen noch immer ernsthaft eine Kandidatur in NÖ, weil ihn mit Pröll eine Intimfeindschaft verbindet.

  • RE: NÖ Landtagswahl - Stronach und die Unterschriften

    Wolli, 20.12.2012 19:02, Antwort auf #9
    #10
    Stronach überlegt m.E. nur deswegen noch immer ernsthaft eine Kandidatur in NÖ, weil ihn mit Pröll eine Intimfeindschaft verbindet.

    Es ist in gewisser Weise auch sein Kernland. Oberwaltersdorf liegt in Niederösterreich; in dieser Gegend sollte es nicht schwer für ihn sein.

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