Newt Gingrich - das Enfant Terrible

Beiträge 11 - 20 von 55
  • Gingrich: Gute Zahlen in den ersten Vorwahlstaaten

    Wanli, 29.11.2011 18:57, Antwort auf #10
    #11

    Insider Advantage hat neue Umfragezahlen für die ersten drei Vorwahlstaaten; in Iowa und South Carolina führe Gingrich deutlich, in New Hampshire liege Romney leicht in Führung.

    Newt Gingrich has taken a commanding lead in the South Caro­lina Republican primary, with more than twice the support of Mitt Romney or Herman Cain, according to a poll conducted Monday evening for The Augusta Chronicle.

    Gingrich, a former congressman from Georgia, has 38 percent, followed by 15 percent for Romney, the former governor of Massachusetts. Cain, a Georgia native, had 13 percent.

    [...]

    In Iowa, Gingrich leads with 28 percent, followed by U.S. Rep. Ron Paul’s 13 percent and Romney’s 12 percent.

    In New Hampshire, Ging­rich has 27 points to Rom­ney’s 31, putting them in a tie once the margin of error is considered.

    http://chronicle.augusta.com/news/metro/2011-11-29/gingrich-takes-lead-sc-poll?v =1322527706

    http://gop12.thehill.com/2011/11/gingrich-jumps-to-big-leads-in-iowa.html

    Rasmussen hat etwas andere Werte für New Hampshire: Romney 34, Gingrich 24.

    http://politicalwire.com/archives/2011/11/29/gingrich_closes_the_gap_in_new_hamp shire.html

  • Gingrich und die Religiösen / Fette Beute?

    Wanli, 29.11.2011 22:23, Antwort auf #11
    #12

    In Iowa scheinen sich die Evangelikalen nicht recht einigen zu können, welchen Kandidaten es nun zu unterstützen gilt. Das Aushängeschild der Bewegung, Bob Vander Plaats, soll angeblich Sympathien für Gingrich haben, andere attackieren ihn dafür:

    http://www.politico.com/news/stories/1111/69334.html

    Herman Cain scheint ziemlich am Ende zu sein. Wohin werden seine Fans wandern, wenn er wirklich aufgibt? Das Meinungsforschungsinstitut PPP hat mal die Umfragen der letzten Monate durchkämmt; Cain-Fans lieben demzufolge Gingrich:

    [Gingrich] is the second choice of Cain's supporters in all three of the places we polled over the weekend. In Ohio he's the second choice of 38% of Cain voters to 19% for Romney and 12% for Perry.  In Mississippi he's the second choice of 28% of Cain voters to 19% for Perry and 17% for Romney.  And in Iowa SD-18 he's the second choice of 24% of Cain voters to 22% for Bachmann and 16% for Perry.

    Our last national survey found that Gingrich's favorability with Cain voters was 73/21. Meanwhile Romney's was 33/55 .... On average in 7 polls we've done this month Gingrich's favorability with Cain voters is 69/22. Romney's average is  31/57. In other words Gingrich's net favorability is 73 points better with Cain supporters than Romney's....

    On average across six polls we've asked a second choice question on this month 37% of Cain voters pick Gingrich to only 13% for Romney.  In fact Romney isn't any more likely to be the second choice of Cain supporters than Michele Bachmann (14%) or Rick Perry (12%).

    Romney sollte also beten, dass der angeschlagene Cain nicht das Handtuch wirft:

    If we were Mitt Romney, we'd be on the phone with Herman Cain right now, encouraging him to hang in there, at least for another couple of months. "Don't let the media bully you into leaving this race!" we'd tell him. "You're Herman Cain, for Christ's sake! You ran a pizza chain once! This country needs you!" Then, turning away from the phone and lowering our voice to a barely audible whisper, we'd add, "I need you."

    http://nymag.com/daily/intel/2011/11/herman-cain-thinking-of-ending-campaign.htm l

    Wenn man an die ausgesprochen harmonischen Auftritte der beiden denkt (man scherzte darüber, wer wohl der VP des anderen sein werde, lachte und überhäufte sich mit Artigkeiten), dann denke ich, dass wir von Cain ne Wahlempfehlung für Newt erwarten dürfen, wenn er bei seiner Kampagne den Stecker zieht.

  • Gingrich und der deutsche Papst / Zahlen aus Florida

    Wanli, 30.11.2011 19:00, Antwort auf #12
    #13

    Ende Januar wählt Florida, jetzt gibt es von Insider Advantage eine Umfrage in dem Staat. Die Ergebnisse sind erstaunlich:

    Newt Gingrich 41

    Mitt Romney 17

    Herman Cain 13

    Rick Perry 7

    Ron Paul 4

    Michele Bachmann 3

    Rick Santorum 1

    Other 3

    No opinion 11

    http://jacksonville.com/news/florida/2011-11-30/story/poll-newt-gingrich-soars-f lorida

    Fällt mir schwer, die 17% von Romney zu glauben in einem Staat, der bislang zu den für ihn günstigeren gezählt wurde, die 4% für Paul erscheinen mir auch recht niedrig, obwohl Florida ein eher älterer Bundesstaat ist und Paul seine Fans eher unter jüngeren Wahlberechtigten hat. Trotzdem: Wenn das Ergebnis auch nur halbwegs die Stimmung widerspiegelt, müssten bei Team Romney jetzt wirklich die Alarmglocken läuten.


    Die Glocken hat Gingrich selbst auch läuten hören, die der katholischen Mutter Kirche nämlich. Als Baptist geboren, konvertierte er 2008 offiziell: Benedikt XVI hatte einen gewaltigen Eindruck auf ihn gemacht.

    The former House Speaker [...] recounts that he had long attended Mass every Sunday to watch his third wife, Callista, sing with the choir, and as they traveled the world, she was adamant about finding a local service each Sunday.

    “Listening to ‘Amazing Grace’ being sung in Chinese at Mass in Beijing was a beautiful experience, and worshipping with believers across the world opened my eyes to the diversity and richness of the Catholic Church,” he wrote.

    At the same time, he was reading several books on Christianity and was particularly moved by Pope Benedict XVI’s reflection in his own book “Jesus of Nazareth.”

    But it wasn’t until the pope visited Washington in 2008 that Gingrich decided to join the Catholic Church.

    “Catching a glimpse of Pope Benedict that day, I was struck by the happiness and peacefulness he exuded,” he wrote. “The joyful and radiating presence of the Holy Father was a moment of confirmation about the many things I had been thinking and experiencing for several years.”

    http://www.politico.com/news/stories/0411/53719.html

  • Gingrich: Zahlen aus Florida 2

    Wanli, 30.11.2011 21:23, Antwort auf #13
    #14

    Anderes Institut (PPP), noch bessere Zahlen für Newt:

    Gingrich 47%

    Romney 17%

    Cain 15%

    Paul 5%

    Bachmann 4%

    Huntsman 3%

    Perry 2%

    Santorum 1%

    Johnson 0%

    Romney stand beim gleichen Institut im September in Florida noch bei 30%...

    In Montana (nicht so schrecklich wichtig in den Vorwahlen, aber immerhin) führt Gingrich mit 37% vor dem zweitplatzierten Paul (12) und Romney (11).

    http://www.publicpolicypolling.com/main/2011/11/gingrich-up-big-in-florida-and-m ontana.html

  • Gingrich: Zahlen aus Florida 3 / landesweite Umfrage

    Wanli, 01.12.2011 20:04, Antwort auf #14
    #15

    Warum treten Umfragen immer in Rudeln auf? Schon wieder eine Florida-Umfrage, diesmal von ARG. Leider gibt Political Wire nur die ersten drei an:

    Gingrich 50

    Romney 19

    Cain 10

    http://politicalwire.com/archives/2011/12/01/gingrich_has_huge_lead_in_florida.h tml

    Die Institute scheinen um die rosigsten Gingrich-Zahlen zu wetteifern.


    Derweil eine neue Rasmussen-Umfrage (landesweit):

    1. Newt Gingrich 38%

    2. Mitt Romney 17%

    3. Herman Cain and Ron Paul 8%

    5. Rick Perry, Rick Santorum, and Michele Bachmann 4%

    8. Jon Huntsman 3%

    Wenn Cain aus dem Rennen ausschiede, würde sich laut Pollster der Gingrich-Vorsprung noch vergrößern...

    http://gop12.thehill.com/2011/12/screencaps-of-day.html

  • RE: Gingrich: Zahlen aus Florida 3 / landesweite Umfrage

    drui (MdPB), 01.12.2011 20:38, Antwort auf #15
    #16

    Ich leg mich da mal fest: Er wird länger im Rennen bleiben, aber er wird nicht nominiert. Dafür ist er moralisch zu verkommen und hat zu viele Leichen im Keller. Man hat fast den Eindruck, dass Fox und rechte Medien die eigene Partei zerlegen und bis zum letzten Knochen abnagen möchten. Newt zieht jetzt die Dümmsten der Dummen an (erschreckend viele), die wie willenlose Zombies von Bachman über Perry und Cain zum nächsten vom Fox News Agenda Setting auserwählten Kandidaten wanken. Vielleicht wird's ja doch Ron Paul, wenn am Ende nur noch er und Romney übrig sind.

    Was sind eigentlich Cains Frauengeschichten und (angeblich) sexuellen Belästigungen gegen Ginchrichs Affaire, während seine Frau an Krebs stirbt? Er kann korrupt sein, lügen, als Lobbyist des Establishments Millionen kassieren, aber das wird ihm die Partei nicht durchgehen lassen, erst recht nicht die Millionen schweren Kampagnen des Gegenkandidaten.

  • FOX-News muss sich entscheiden

    Wanli, 01.12.2011 21:09, Antwort auf #16
    #17

    Ich hab zu der Frage, ob Gingrich mittlerweile auf Augenhöhe mit Mitt ist, gerade einen Thread aufgemacht. Vielleicht noch zwei Kommentare:

    Newt hat unzweifelhaft diverse Leichen im Keller ("baggage"). Eine amerikanische Webseite hat sich allerdings mal die Mühe gemacht, zu untersuchen, wie konservative Medien diese definieren. Interessanterweise ist deren Sichtweise gänzlich anders, als man annehmen würde:

    Newt Gingrich’s baggage, according to the left:

    • Colossal insensitivity to women in his life.
    • Moral hypocrisy.
    • Childish petulance.
    • Unchecked, naked avarice.

    Newt Gingrich’s baggage, according to the right:

    • Once sat next to Nancy Pelosi.
    • Compassion.
    • Not racist enough in 1960s.

    http://www.salon.com/2011/11/29/two_definitions_of_newt_gingrichs_baggage/


    Interessant ist natürlich auch FOX News. Bislang hat man es dort vermieden, klar Position zu beziehen. Fragt sich, was der Sender wirklich will? Der Chef Roger Ailes (der vor seiner Medien-Karriere ja republikanischer Wahlstratege war) soll ja davon träumen, wieder einem Republikaner ins Weiße Haus zu helfen. Das spricht wohl eher für Romney.

    Andererseits ist das Netzwerk natürlich auch ein gewinnorientiertes Unternehmen. Gingrich verspricht da einen weitaus knalligeren Wahlkampf: Kein Rumlavieren, um verachtete gesellschaftliche Gruppen wie Umweltschützer oder Gewerkschaften nicht zu verschrecken, sondern ein polarisierender Schlagabtausch, der die FOX-Zuschauer emotionalisiert bis zur Halskrause. Und wenn Gingrich verliert, sei's drum: Ein republikanischer Präsident müsste sich mit Problemen rumschlagen (Defizitabbau oder Steuersenkung?), die nicht mit ein paar Phrasen zu lösen sind und die schöne konservative Wohlfühlwelt ins Wanken bringen dürften. Man erinnere sich an die letzten Bush-Jahre, als die FOX-Einschaltquoten absackten, weil man ständig über republikanische Probleme berichten musste. Vier weitere Jahre Obama mit entsprechend vernichtender FOX-Rhetorik wären da vermutlich besser für's Geschäft.

    Kohle machen oder die eigene politische Agenda vorantreiben? FOX wird sich entscheiden müssen.

    http://www.salon.com/2011/12/01/fox_treading_carefully_in_gingrich_romney_race/s ingleton/

    • Schluss mit den Vorwahl-Märkten!

      Wanli, 02.12.2011 10:23, Antwort auf #17
      #18

      Newt Gingrich erklärt uns, dass die Entscheidung längst gefallen ist:

      I’m going to be the nominee. It’s very hard not to look at the recent polls and think that the odds are very high I’m going to be the nominee. And by the way I don’t object if people want to attack me, that’s their right. All I’m suggesting that it’s not going to be very effective and that people are going to get sick of it very fast. And the guys who attacked each other in the debates up to now, every single one of them have lost ground by attacking. So they should do what they and their consultants want to do. I will focus on being substantive and I will focus on Barack Obama.

      http://abcnews.go.com/blogs/politics/2011/12/gingrich-tells-abc-news-im-going-to -be-the-nominee/

      Ein Mangel an Selbstbewusstsein gehörte noch nie zu Newts Schwächen, einen gewissen Witz hat er ja auch:

      "I'm not interested in distinguishing myself from Romney. I’m happy to be who I am," Gingrich said after a speech in Polk County.

      Then, he added: "I think that distinguishes me from Romney."

      http://www.politico.com/news/stories/1211/69598.html

      EDIT: Gerüchte darüber, ob FOX sich hinter einen Kandidaten stellen wird.

      http://www.politico.com/blogs/bensmith/1211/Foxs_temptation_Newt.html?showall

    • Deutsche Presse

      Wanli, 03.12.2011 19:18, Antwort auf #18
      #19

      Artikel in der Zeit über Gingrich (wenig schmeichelhaft):

      http://www.zeit.de/politik/ausland/2011-12/usa-kandidat-praesident

      Hab da in den Kommentaren gleich mal einen Link zu WaFi gesetzt, vielleicht lockts ja jemanden her...

    • Ami-Presse

      Wanli, 05.12.2011 07:25, Antwort auf #19
      #20

      Ganz guter Artikel über die Crux der republikanischen Bewerber: Um die höchst widersprüchlichen und unsinnigen Glaubenssätze der Basis zu erfüllen, müsse man entweder ignorant oder zynisch sein; Gingrich blühe in einem sochen Umfeld naturgemäß auf. Mal ein längeres Zitat (der halbe Artikel):

      Many observers seem surprised that Mr. Gingrich’s, well, colorful personal history isn’t causing him more problems, but they shouldn’t be. If hypocrisy is the tribute vice pays to virtue, conservatives often seem inclined to accept that tribute, voting for candidates who publicly espouse conservative moral principles whatever their personal behavior. Did I mention that David Vitter is still in the Senate?

      And Mr. Gingrich has some advantages none of the previous challengers had. He is by no means the deep thinker he imagines himself to be, but he’s a glib speaker, even when he has no idea what he’s talking about. And my sense is that he’s also very good at doublethink — that even when he knows what he’s saying isn’t true, he manages to believe it while he’s saying it. So he may not implode like his predecessors.

      The larger point, however, is that whoever finally gets the Republican nomination will be a deeply flawed candidate. And these flaws won’t be an accident, the result of bad luck regarding who chose to make a run this time around; the fact that the party is committed to demonstrably false beliefs means that only fakers or the befuddled can get through the selection process.

      Of course, given the terrible economic picture and the tendency of voters to blame whoever holds the White House for bad times, even a deeply flawed G.O.P. nominee might very well win the presidency. But then what?

      The Washington Post quotes an unnamed Republican adviser who compared what happened to Mr. Cain, when he suddenly found himself leading in the polls, to the proverbial tale of the dog who had better not catch that car he’s chasing. “Something great and awful happened, the dog caught the car. And of course, dogs don’t know how to drive cars. So he had no idea what to do with it.”

      The same metaphor, it seems to me, might apply to the G.O.P. pursuit of the White House next year. If the dog actually catches the car — the actual job of running the U.S. government — it will have no idea what to do, because the realities of government in the 21st century bear no resemblance to the mythology all ambitious Republican politicians must pretend to believe. And what will happen then?

      http://www.nytimes.com/2011/12/05/opinion/send-in-the-clueless.html?_r=1

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