Midterms 2018

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  • Trump wirkt

    Mirascael, 11.12.2017 08:05, Antwort auf #190
  • Alabama und so

    Wanli, 11.12.2017 16:04, Antwort auf #190

    naja, ob 100 dollar wirklich den kohl fett machen werden? ich wage dies zu bezweifeln.

    Der wahre Wert dieses in die Welt hinausgetweeteten Schecks dürfte nicht in der Summe darauf liegen...

    Dich würde ich aber schon darauf hinweisen wollen, dass Du hier definitiv den falschen Begriff verwendest.

    Wir können uns auch einfach auf "sexuelle Nötigung / versuchte Vergewaltigung Minderjähriger" einigen, wenn Dir das lieber ist.

    https://www.salon.com/2017/11/13/woman-says-roy-moore-tried-to-shove-her-head-in to-his-crotch-when-she-was-16/

    Und solche glaubhaft von mehreren Frauen erhobenen Vorwürfe sollte die meisten Bürger schon davon abhalten, dem betreffenden Beschuldigten (gleich welcher Religion) ihre Stimme zu geben. Gut, ein paar Perversen-Versteher findet man immer, offenbar auch hier im Forum...

    Doch diese Anschuldigungen sind ja auch nur das Sahnehäubchen auf einer durch und durch verkorksten Persönlichkeit.

    Zum Thema Sklaverei etwa hatte Moore vor wenigen Wochen noch dieses zu sagen:

    I think it was great at the time when families were united — even though we had slavery — they cared for one another. Our families were strong, our country had a direction.

    CNN grub jetzt Äußerungen aus, die der Mann im Jahr 2011 in einer Radioshow machte, die von Extremisten moderiert wird, welche man in Deutschland wohl als "Reichsbürger" bezeichnen würde - nur, um mal eine grobe Einordnung zu ermöglichen. Hier gab Moore eine Menge Unsinn von sich (wer mag, kann den im Detail nachlesen) und rief unter anderem zur Abschaffung aller Verfassungszusätze jenseits des zehnten auf; ein Dorn im Auge war ihm beispielsweise der vierzehnte, der ehemaligen Sklaven die Staatsbürgerschaft und gleiche Rechte garantierte.

    http://edition.cnn.com/2017/12/10/politics/kfile-roy-moore-aroostook-watchmen/in dex.html

    Dass der Richter gleich zweimal aus dem Obersten Gerichtshof Alabamas entfernt wurde, weil er sich weigerte, die geltenden Gesetze anzuwenden, wird Dich, Mirascael, natürlich nicht interessieren, unwissend sind ja grundsätzlich nur andere.

    Derweil gibt es Hinweise aus dem Umfeld des Präsidenten zur Frage, warum der Donald sich eigentlich hinter Moore gestellt hat.

    Trump is telling those close to him that he thinks Moore will win, and for the president, that’s what matters.

    The future of the party, the revulsion from nearly all of Moore’s prospective Senate colleagues, the fact that Trump’s own daughter Ivanka has said she believes the women accusing Moore of improper sexual contact—all of those concerns can be cast aside if Moore wins. Expect Trump to take full credit for a Moore victory. And if Jones pulls it out? Trump will be the first to remind America that, after all, he endorsed Luther Strange (who would have won easily!) first.

    http://www.weeklystandard.com/white-house-watch-why-did-trump-go-all-in-for-roy- moore/article/2010793

    EDIT

    Wir sehen, wie in Russland, der Türkei oder Ungarn Demokratien Schritt für Schritt entkernt und in autoritäre Regime überführt werden. Aber die klassischen westlichen Demokratien sind doch sicher relativ immun gegen solche Bestrebungen? Vielleicht auf längere Sicht schon, aber die Bereitwilligkeit, mit der etwa in den Staaten Bürger die Beschneidung elementarer Rechte hinzunehmen gewillt scheinen, lässt doch aufhorchen. Jetzt eine neue Umfrage zur Pressefreiheit, und siehe da: Knapp der Hälfte der Republikaner scheint eine freie Presse weniger wichtig als die Verschonung mit Fakten, die einem nicht gefallen könnten.

    http://www.motherjones.com/kevin-drum/2017/12/republicans-really-really-hate-the -press/

    EDIT 2

    In den letzten Tagen wurden viele Umfragen veröffentlicht, die Moore in Alabama vorn sahen.

    https://www.realclearpolitics.com/epolls/2017/senate/al/alabama_senate_special_e lection_moore_vs_jones-6271.html

    Dann gab es die Erhebung von Survey Monkey, hier schon thematisiert, welche gleich mehrere Ergebnisse auswies. Heute dann neue Zahlen von FOX News, Jones zehn Punkte vor Moore. Die Demoskopen versuchen auch, die Abweichung von den anderen Umfragen der letzten Zeit zu erklären: Man habe, anders als viele andere Institute, auch Mobiltelefone angerufen und hier habe Jones 30 Punkte in Führung gelegen.

    Big caveat: “This race’s uniqueness is significant. It is impossible to know who will show up to vote in a special election to fill a seat in the middle of a term in an off-year. And it’s December, a time when people expect to be going to the shopping mall, not the voting booth.”

    Also interesting: “A subtle but potentially noteworthy finding is Alabama voters who were interviewed on cellphones are +30 for Jones, while the race is roughly even among all others. The fact that traditional, high-quality probability samples, like the Fox News Poll, include both landline and cellphone numbers may be why these polls show Jones doing relatively well compared to automated or blended polls.”

    https://politicalwire.com/2017/12/11/new-poll-shows-jones-big-lead-alabama/

    Da ist wirklich Intuition gefragt...

    -------

    Ein Psychologe über die menschliche Tendenz, unwillkommene Einsichten zu unterdrücken; als Beispiel dienen ihm Begegnungen mit republikanischen Getreuen in Alabama.

    When Beverly Nelson told her story on CNN about the night in the 1970s when she says Roy Moore sexually assaulted her, her voice quavered, and tears streamed down her face. “Instead of stopping, he began squeezing my neck,” Nelson said, “to force my head onto his crotch.”

    Laughter breaks out around me.

    I’m at a community center in Opelika, Alabama, in an office where residents are trickling in to register to vote. I came here to meet Roy Moore supporters, and to play this YouTube clip of Nelson to understand what they saw in it. To them, it was an amusing performance of a political plant, a liar — or, at least, an embellisher — crying “crocodile tears.”

    https://www.vox.com/science-and-health/2017/12/11/16737742/roy-moore-alabama-psy chology-voters

  • RE: Alabama und so

    drui (MdPB), 11.12.2017 19:39, Antwort auf #192

    "Pädophiler" ist genau die richtige Beschreibung von Roy Moore. Pädophilie ist per Definition das sexuell primäre Interesse an Kindern (wobei er immerhin am oberen Ende der Altersspanne hängt), zeitlich anhaltend und eben überwiegend an Kindern ausgerichtet. Damit ist noch keine Straftat beschrieben, nur ein krankhaftes sexuelles Interesse. Viele Pädophile sind sich der Problematik ihres Interesses bewusst, suchen Hilfe oder lassen es zumindest nicht zu Taten werden. Problematisch wird es für mich dabei, wenn ein radikal-religiöser Spinner wie Moore darunter nicht "leidet", sondern es rechtfertigt, seine Opfer 40 Jahre später nochmals missbraucht und demütigt und sich völlig unemphatisch und unreflexiv für von Gott berufen hält, ein sehr hohes Staatamt anzustreben und dann seinen menschenfeindlichen Kreuzzug gegen Andersdenkende fortzusetzen.

    Fox- News, die liberale Fakenews-Schleuder von Hillary Clinton, hat eine neue Fake-Umfrage veröffentlicht, demnach führt Jones mit 10% vor dem Pädophilen. Das liegt wohl auch daran, dass mehr Handynutzer befragt wurden.

    One potential explanation for the difference between the Fox News' poll and other surveys: Jones leads Moore by 30 points among voters interviewed on cell phones, who tend to be younger, while the race is even among voters interviewed on landlines. Other surveys, some of them automated polls, have not included calls to cell phones.

    https://www.politico.com/story/2017/12/11/poll-alabama-senate-race-roy-moore-dou g-jones-217287?lo=ap_a1

    Edit: Sry, hat Wanli ja auch schon angeführt

  • RE: Alabama und so

    Wanli, 11.12.2017 20:09, Antwort auf #193

    Sry, hat Wanli ja auch schon angeführt

    Vielleicht sollte ich mich etwas kürzer fassen in meinen Posts...

    Problematisch wird es für mich dabei, wenn ein radikal-religiöser Spinner wie Moore darunter nicht "leidet", sondern es rechtfertigt, seine Opfer 40 Jahre später nochmals missbraucht und demütigt und sich völlig unemphatisch und unreflexiv für von Gott berufen hält, ein sehr hohes Staatamt anzustreben und dann seinen menschenfeindlichen Kreuzzug gegen Andersdenkende fortzusetzen.

    Gerade unter christlichen Fundamentalisten im Süden der Staaten scheint es aber eine längere Tradition der Verbindung älterer Männer mit minderjährigen Mädchen zu geben - auch wenn das sicher nicht für die Übergriffe gilt, deren Moore ja auch bezichtigt wird, oder für das aufdringliche Verhalten, das dazu führte, dass Moore in der örtlichen Mall unter besonderer Beobachtung des Sicherheitsdienstes stand.

    “It’s not so uncommon that people would necessarily look at it askance,” said Nicholas Syrett, a University of Kansas professor who recently published a book on child marriage in America. “The South has a much longer history of allowing minors to marry, and obviously there’s some courtship or dating — whatever you want to call it — leading up to that.”

    That courtship of underage girls is especially common in conservative religious communities. [...]

    “A woman’s role is to be a wife, a homemaker and someone who births children. The man’s role is generally to be established and someone who provides the full income,” said Easter, who runs the Courage Conference for survivors of church sexual abuse. “It may take longer for a man to reach stability. While a woman of 15 or 16, if she’s been trained for a long time looking after her younger siblings, in their eyes she might be ready for marriage.”

    The culture of courting that Easter and Brightbill described is one limited mostly to fundamentalist religious communities, including certain Christian groups and those of other religions, such as some Orthodox Jewish or Mormon communities. For most evangelical Christians, relationships between older men and teenage girls are viewed as wholly inappropriate.

    https://www.washingtonpost.com/news/acts-of-faith/wp/2017/11/13/roy-moore-allega tions-prompt-reflections-on-fundamentalist-culture-in-which-some-christian-men-d ate-teens/?utm_term=.f174fbabf893

    Letztlich scheinen gerade die Fundis am wenigsten Probleme damit zu haben, Grenzüberschreitungen umzudeuten, wenn es ihnen denn in den Kram passt. Wie etwa dieser Pfarrer aus Alabama mit einer sehr eigenwilligen Interpretation:

    “He did that because there is something about a purity of a young woman, there is something that is good, that’s true, that’s straight and he looked for that.”

    http://www.washingtonexaminer.com/pastor-says-roy-moore-pursued-younger-ladies-f or-their-purity/article/2641463

    Wer noch Anregungen für den Handel braucht, kann ja mal bei PredictIt vorbeischauen, dort gibt es auch einen Markt zum Thema. Vorsicht allerdings: Es ist ein WTA-Markt.
    ---
    EDIT -
    Nur zur Erinnerung daran, was die Bunkermentalität der Rechten zerstört an Anstand und Sitte:
  • Alabama: noch eine Umfrage

    Wanli, 11.12.2017 21:19, Antwort auf #194

    Monmouth jetzt auch mit Zahlen, und genau wie Survey Monkey finden sie die Situation zu unübersichtlich, um sich wirklich festzulegen.

    • A standard midterm turnout model gives Roy Moore (R) a slight advantage, 48% to 44%.
    • A higher, although less likely, near-presidential election turnout would give Doug Jones (D) a slim lead, 48% to 45%.
    • An adjusted midterm estimate based on patterns seen in last month’s Virginia gubernatorial race – i.e. relatively higher turnout in Democratic strongholds – puts Tuesday’s election up for grabs, 46% to 46%.

    Said pollster Patrick Murray: “In a typical year, we would probably default to the historical model, which shows Moore ahead. It could still end up that way, but both 2016 and 2017 suggest that typical models may not apply. If we see a surge in Democratic turnout, especially in the Birmingham region, Jones has a chance.”

    https://politicalwire.com/2017/12/11/turnout-big-question-alabama/

    Politikwissenschaftler Jonathan Bernstein glaubt jedenfalls, dass die Demoskopen bei dieser Wahl eine extrem harte Nuss zu knacken haben - Umfragen blieben ein wichtiges Prognosewerkzeug, aber diesmal gebe es schon sehr viele Variablen.

    Pollsters have always had to use complicated techniques to estimate turnout because it turns out that if you just ask people whether they will vote, they'll get it wrong -- in part because people don't like to admit to not voting, in part because people aren't necessarily good at predicting their own actions. That's always been a problem with polling, and the much lower response rates for traditional surveys nowadays don't help. The electorate is even harder to estimate in special elections. Add to that the peculiar nature of this particular special election, and it gets even more difficult. Franklin cautions us against saying that pollsters are just guessing at the turnout, so I'll just say that whatever they do will either be based on a lot of untestable assumptions or on projecting regularities forward from extremely limited data. Or both. [...]

    It gets worse. I'm not a great believer in theories of "shy" voters who supposedly may lie to pollsters because they feel pressure against admitting to plans to vote for a socially undesirable candidate. But if it's ever going to happen, this Alabama Senate special is as good a contest for it as we'll ever find. But it might work in either direction! At least among Republicans, that is. It's easy to imagine a Republican who plans to vote for Moore but doesn't want to admit to supporting a candidate who is an accused child molester. It's also, however, easy to imagine Alabama Republicans who can't stomach Moore and plan to vote for Jones but don't want to admit to voting for a Democrat.

    https://www.bloomberg.com/view/articles/2017-12-11/uncertainty-doesn-t-make-poll ing-worthless

  • RE: Alabama und so

    Mirascael, 11.12.2017 21:47, Antwort auf #192

    Gut, ein paar Perversen-Versteher findet man immer, offenbar auch hier im Forum...

    Vor allem findet man in diesem Forum Leute, die auf einen simplen Hinweis bezüglich eines einfachen Sachverhaltes sofort die Façon verlieren und sich nur mit dumpfen Beleidigungen zu helfen wissen.

    Mich interessiert das Thema Moore nicht sonderlich (ich habe da auch keinen Standpunkt zu), aber schon ein einfaches kurzes Googlen hat ergeben, dass hier mal wieder hysterisch mit Schaum vorm Mund frei gedreht wird, weil es um Trump geht. Ist wie der inflationäre Gebrauch Nazi-/Rechtsextremismus- und Rassismuskeulen, dem Ihr Euch an anderer Stelle so leidenschaftlich hingebt.

    Na gut, sachliche Diskussion ist halt nicht jedermanns Sache.

    Absurd ist aber, dass das, was Ihr Trump non-stop vorwerft, m. E. in viel stärkerem Masse auf Euch selber zutrifft.

  • RE: Alabama und so

    Wanli, 11.12.2017 22:44, Antwort auf #196

    Entschuldige, aber das ist ein bornierter Vorwurf. Kann mich nicht erinnern, Demokraten verteidigt zu haben, denen glaubwürdig sexuelle Übergriffe vorgeworfen wurden (Weiner, Franken etwa), und das haben im Übrigen auch die meisten ihrer Parteifreunde nicht getan - diese Leute wurden stattdessen relativ zügig abgesägt.

    Die Leute, die aus ideologischen Gründen einem Politiker die Stange halten, gegen den es nicht nur eklige Vorwürfe gibt, sondern dessen Vorstellungen auch sonst nicht mit Grundprinzipien einer Demokratie (Rechtsstaatlichkeit zum Beispiel) in Übereinstimmung zu bringen sind und der daher nichts im Senat zu suchen hat, das sind halt fast allesamt die republikanischen Wutbürger. Welche Google-Suche zudem belegt haben soll, die Vorwürfe gegen Roy seien irgendwie überdreht, bleibt selbstredend Dein Geheimnis.

    Und der unvermeidliche Hinweis, alle Muslime seien ja mindestens so schlimm wie Moore, ist nicht nur faktisch falsch, sondern auch Ausdruck einer unterentwickelten Diskussionskultur, denn mit dem Für und Wider der Kandidatur des Theokraten hat das schlicht nichts zu tun.

    Aber wahrscheinlich bist Du wirklich der Ansicht, drui oder ich würden begeistert einen muslimischen Kandidaten abfeiern, der gern Vierzehnjährigen an die Wäsche ging und jetzt die Scharia einführen möchte. Was hat Dich bloß so ruiniert?

  • RE: Alabama und so

    drui (MdPB), 11.12.2017 23:49, Antwort auf #194
    Wer noch Anregungen für den Handel braucht, kann ja mal bei PredictIt vorbeischauen, dort gibt es auch einen Markt zum Thema. Vorsicht allerdings: Es ist ein WTA-Markt.

    Das ist in gewisser Weise bemerkenswert, demnach glauben die Wettmärkte ganz klar an einen Sieg Moores, klarer, als das die Umfragen hergeben.

    Nate Silver weißt darauf hin, dass die traditionellen Institute eher Jones vorne sehen oder einen Gleichstand, während die Robo-Polls klar Moore vorne sehen. Jeder kann sich da selbst ein Bild machen.

    There are several factors, all of which are potentially relevant to the race in Alabama:

    1. Automated polls are prohibited by law from calling voters on cellphones.
    2. Automated polls get lower response rates [aapor.org] and therefore may have less representative samples.
    3. Automated polls may have fewer problems with “shy” voters who are reluctant to disclose their true voting intentions.
    4. Automated pollsters (in part to compensate for issues No. 1 and 2 above) generally make more assumptions when modeling turnout, whereas traditional pollsters prefer to let the voters “speak for themselves” and take the results they obtain more at face value. (...)

    Apart from their failure to call mobile phones, automated polls have lower response rates (issue No. 2) — often in the low single digits. This is because voters are more likely to hang up when there isn’t a human on the other end of the line nudging them to complete a survey. Also, many automated polls call each household only once, whereas pollsters conducting traditional surveys often make several attempts to reach the same household.

    Nate sieht dennoch Moore leicht vorne:

    I still think Moore is favored, although not by much; Jones’s chances are probably somewhere in the same ballpark as Trump’s were of winning the Electoral College last November (about 30 percent).

    https://fivethirtyeight.com/features/what-the-hell-is-happening-with-these-alaba ma-polls/

    Wenn Moore gewinnt, wäre er ein komischer Gewinner. Er hat übers Wochenende Alabama verlassen, um sich ein Football-Spiel anzuschauen, ansonsten versteckt er sich im Wahlkampf und beschränkt sich auf das Diffamieren des Gegners. Als Senator müsste er sich dann einer Ethik-Kommission stellen, die dem Senat eine Absetzung empfehlen könnte (was der sich nicht trauen würde).

  • RE: Alabama und so

    gruener (Luddit), 12.12.2017 05:21, Antwort auf #198

    70 % auf predictit für moore sind durchaus aussagekräftig. es ist nicht allein ein wta-markt, es geht dabei auch um echtgeld.

    Wenn Moore gewinnt, wäre er ein komischer Gewinner. Er hat übers Wochenende Alabama verlassen, um sich ein Football-Spiel anzuschauen, ansonsten versteckt er sich im Wahlkampf und beschränkt sich auf das Diffamieren des Gegners. Als Senator müsste er sich dann einer Ethik-Kommission stellen, die dem Senat eine Absetzung empfehlen könnte (was der sich nicht trauen würde).

    wir mögen ja der meinung sein, moore wirke auf uns dergestalt, als hätte ihm dürrenmatt womöglich das versprechen höchstpersönlich auf den leib geschrieben. die amis sehen dies offensichtlich anders. mir gibt das zu denken.

    sollte moore dennoch gewinnen, dann sollten auch wir - hier - unsere bisherige usa-analyse überdenken. europäische maßstäbe scheinen dann womöglich nicht länger geeignet, um amerikanische politik wirklich zu verstehen. - ja, ich weiß, durchaus bitter, aber dann leider real.

  • RE: Alabama und so

    Wanli, 12.12.2017 10:09, Antwort auf #199

    Ach, ich weiß gar nicht. Dass die amerikanische Gesellschaft tief gespalten ist und dadurch auch das politische System, das ist ja schon seit Jahren klar - der Hass, mit dem Obama von einem Teil der Gesellschaft begegnet wurde, ist anders ja gar nicht zu erklären.

    Aber man kann vielleicht die Hoffnung haben, dass Trump und auch (unter etwas anderen Vorzeichen) die Republikaner im Kongress diese Entwicklung jetzt so auf die Spitze treiben, dass sich etwas ändert. Republikaner und Demokraten sind in der Bevölkerung zwar etwa gleich stark vertreten (auch wenn die Zahl derer, die sich in Umfragen als Republikaner outen, in den letzten zwölf Monaten stark gesunken ist auf jetzt klar unter vierzig Prozent), aber auf der politischen Rechten wollen eben nicht alle den Trump-Kurs voll mitgehen. Einerseits gilt das für viele prominente Stimmen der GOP (Romney, Condoleeza Rice, George W. Bush, die Senatoren Shelby, Flake, Sasse oder McCain), aber auch bei den Wahlen dieses Jahres haben sich ja durchaus Absetzbewegungen gezeigt.

    Wenn im erzkonservativen Oklahoma zig republikanische Abgeordnete bei den Wahlen zum Staatsparlament ihren Sitz verlieren, unter anderem an eine junge lesbische Demokratin, dann zeigt das schon, dass etwas in Gang kommt. Vielleicht erleben wir gerade nicht den Beginn, sondern den Anfang vom Ende der faktenfeindlichen und hasserfüllten Revolte der amerikanischen Wutbürger. Wenn man sich anschaut, wie viele demokratische Herausforderer mittlerweile Schlange stehen, um den Republikanern bei den nächsten Midterms Sitze abzujagen, dann lässt das schon aufhorchen:

    Natürlich kann man sich die Haare raufen angesichts der Tatsache, dass ein Irrer wie Moore tatsächlich Aussichten auf den Sieg (in Alabama) hat; man kann es aber auch als gutes Zeichen sehen, dass ein Republikaner in diesem beinhart roten Staat überhaupt kämpfen muss.

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