Präsidentschaftswahl 2020: Herbst der Stagflation

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  • RE: 270 to win: Verschiebe Arizona und Pennsylvania, dann...

    drui (MdPB), 28.10.2020 02:29, Antwort auf #239

    Die Umfragen sind m.E. in diesen beiden Staaten nicht eindeutig. Es braucht also eigentlich nur einen kleinen Swing zu Trump und er gewinnt die Wahl. Was sehe ich falsch?

    a) Ev. die Eindeutigkeit in Pennsylvania. 6% Vorsprung bei EV, 5,3% bei 538, 4% bei Realclearpolitics (und da sind zwei von der GOP beauftragte Phantsasieumfragen enthalten).

    b) Neben Arizona und Pennsylvania müssten auch alle Toss-Up-Staaten an Trump gehen, also Iowa, Ohio, NC, Florida und Georgia. EV sieht drei von diesen Staaten bei Biden, zwei davon mit 3% Vorsprung. Einer davon heißt Florida, und wenn Trump den verliert, verliert er die Wahl. Er hat jetzt übrigens die TV-Werbung dort nahezu eingestellt.

    Ich erwähne nur folgende Beobachtung: Allen Anzeichen nach gibt es 2020 eine Rekordwahlbeteiligung. Trump, die GOP und Trumps SC-Richter tun alles, damit weniger Bürger wählen können bzw. deren Stimmen auch gezählt werden. Sie gehen also davon aus, dass eine hohe Wahlbeteiligung schlecht für sie ist.

  • RE: 270 to win: Verschiebe Arizona und Pennsylvania, dann...

    Wanli, 28.10.2020 08:00, Antwort auf #241

    Es bräuchte schon einen ordentlichen Fehler der Demoskopen in mehreren Staaten, um dem Don noch zum Sieg zu verhelfen. Ist nicht ausgeschlossen, aber eben auch nicht so wahrscheinlich.

    https://projects.fivethirtyeight.com/2020-election-forecast/

  • cookpolitical.com : TEXAS: TOSS UP

    saladin, 28.10.2020 15:42, Antwort auf #242
    Biden’s Path to 270 Widens, Trump’s Path Narrows, as Texas Moves to Toss Up
    p.s.: der  Unterschied zwischen einem knappen Sieg von Trump und einem Erdrutschsieg von Biden sind nur wenige %-Punkte in die eine oder andere Richtung
  • Spielzeug

    Wanli, 28.10.2020 18:51, Antwort auf #243

    Mal wieder ein neues Tool von 538: Man kann für einen oder mehrere Staaten einen Wahlsieger auswählen, dann werden nur der Ergebnisse der 538-Simulationen angezeigt, die dieser Vorgabe entsprechen.

    Ein Beispiel: Die Seite schätzt die Wahrscheinlichkeit eines Trump-Sieges momentan auf 11%, dazu eine Chance von 1% auf ein Patt im Electoral College; im Schnitt erhält Trump im Ausgangsszenario 196 Electoral Votes. Lässt man jetzt Trump Pennsylvania gewinnen, dann steigt seine Chance auf den Sieg auf 68% (Patt: 2%) und die Zahl der im Schnitt errungenen EVs auf 280. Wer mag, kann ja mal spielen:

    https://projects.fivethirtyeight.com/trump-biden-election-map/

  • Covigeddon in Midwest

    drui (MdPB), 28.10.2020 18:55, Antwort auf #243

    p.s.: der  Unterschied zwischen einem knappen Sieg von Trump und einem Erdrutschsieg von Biden sind nur wenige %-Punkte in die eine oder andere Richtung

    Ja, aber die Swing States marschieren nicht alle im Gleichschritt in die gleiche Richtung. Trump müsste sowohl im Mittleren Westen massiv zulegen als auch 2-4% in Florida und Arizona und darf zudem Georgia und Texas nicht verlieren. Das sind jeweils recht unterschiedliche demographische Gruppen und unterschiedliche Pandemielagen.

    Im Mittlern Westen häufen sich aktuell die sowohl die Cornona-Infektionen als auch die Corona-Toten. Wie schön, dass da der Supreme Court die Briefwahl in den letzten Tagen vor der Wahl unmöglich gemacht hat, so dass die Wähler sich nun selbst gefährden müssen. Und so häufen sich Umfragen, die völlig überzogen scheinen, oder vielleicht nicht? Biden mit 17% vorne in Wisconsin? 13% in Michigan? 538 spekuliert, dass das mit der Pandemie zusammenhängen könnte.

    Much of Wisconsin is currently a hot spot; on Tuesday, the state reported more new cases (5,262) and deaths (64) than any other day of the pandemic. The same day, Iowa and Minnesota announced a record number of hospitalizations, and cases are on the rise in Michigan as well.

    Nationally, the coronavirus is a losing issue for Trump — 58 percent of Americans disapprove of his handling of the pandemic, on average, compared with just 40 percent who approve — and Wisconsin is no different. According to ABC News/Washington Post, Trump’s net disapproval rating on his handling of the coronavirus in Wisconsin is -20 percentage points — double what it was in mid-September. And 63 percent of registered voters there say they are worried about catching COVID-19. What’s more, Biden leads by a whopping 75 percent to 22 percent among members of this bloc who say they are likely to vote.

    https://fivethirtyeight.com/features/what-to-make-of-that-new-wisconsin-poll-tha t-has-biden-way-ahead/

    Ein nationaler Swing für Trump könnte somit nicht genug sein, wenn im Mittleren Westen die Senioren vor dem Virus zittern und Trump sich nur beschwert, das Thema bekäme zu viel Aufmerksamkeit in den Medien.

    Nochmal zum SC-Urteil, die Briefwahlstimmen z.B. in Wisconsin nur bis zum Wahltag zu zählen: Ich denke, dass ist ein Schuss ins eigene Knie der konservativen Richter. Die Pandemie ist dort aktuell auf dem Höchststand und die meisten Dem-Wähler haben bereits gewählt. So gefährdet die GOP die eigenen Wähler und beweist, dass sie nicht im Interesse von Wählern oder Demokratie handelt.

    Edit, Spielzeug:

    Wobei ich das etwas albern finde. So wird überdramatisiert, als ob die Wahl an Pennsylvania hänge und man impliziert einen relativ konstanten Swing in anderen Staaten. Die Umfragen sind aber nicht gleichermaßen in allen Staaten daneben und die demographischen Gruppen sehr unterschiedlich. Beispiel: Trump gewinnt überraschend die weißen Arbeiter in Pennsylvania mit der Angst vor Bidens Green New Deal und Fracking-Einschränkungen, verliert aber Florida wegen Covid und den Latinos. Dann hätte Biden wieder eine 91% Gewinnchance statt den von 538 prognostizierten 30%. Auch Arizona wird nicht sofort rot, wenn Pennsylvania rot wird.

  • Noch ein Spielzeug / Arsch auf Eis

    Wanli, 28.10.2020 20:04, Antwort auf #245

    a, aber die Swing States marschieren nicht alle im Gleichschritt in die gleiche Richtung. [...] So wird überdramatisiert, als ob die Wahl an Pennsylvania hänge und man impliziert einen relativ konstanten Swing in anderen Staaten. Die Umfragen sind aber nicht gleichermaßen in allen Staaten daneben und die demographischen Gruppen sehr unterschiedlich.

    Das stimmt schon; ich würde annehmen, dass 538 die demographische Ähnlichkeit der Staaten mit einbezieht. Der Economist tut das bei seinem Modell ja auch und legt im Gegensatz zur Konkurrenz die Karten auf den Tisch: Hier kann man mit dem Mauszeiger über die Karte fahren und sieht, inwiefern die anderen Staaten demographisch ähnlich oder verschieden sind. Ganz erstaunliche Ergebnisse: Kein Staat ist Florida demographisch ähnlicher als Pennsylvania; die Battlegrounds im Mittleren Westen sind demographisch tatsächlich dicht beieinander. Ereignisse wie lokale Covid-Hotspots werden von solchen Modellen natürlich nicht erfasst.

    https://projects.economist.com/us-2020-forecast/president

    EDIT

    Das Modell des Economists ist für nervöse Anhänger der Demokraten übrigens noch deutlich beruhigender als die Konkurrenz von 538:

    EDIT 2

    In Texas wird mit harten Bandagen gekämpft: GOP-Mandatsträger rufen den Obersten Gerichtshof des Staates an, um die in Houston in Drive-In-Wahllokalen abgegebenen Stimmen disqualifizieren zu lassen.

    In new petition, GOP candidates and state Rep. Toth ask Texas Supreme Court to REJECT Harris County votes cast in drive-thru lanes (100,000+ so far), calling it illegal curbside voting reserved for sick/disabled. A new argument after earlier bid to end drive-thru voting failed.

    https://twitter.com/chucklindell/status/1321517036309270533

    https://twitter.com/HarrisVotes/status/1320704190310699010

    Auf der anderen Seite weiten die Offiziellen in besagtem Harris County (Houston) die Öffnungszeiten der Wahllokale aus: Acht davon bleiben von Donnerstag auf Freitag 24 Stunden lang geöffnet.

    https://twitter.com/HarrisVotes/status/1320701409076142083

    Die schenken sich nix in Texas, das ist großes Kino. Ob es am Ende für einen Sieg der Demokraten reicht - wer weiß. Aber die Nervosität der Roten ist offensichtlich.

  • Europäische Verhältnisse

    Wanli, 28.10.2020 21:46, Antwort auf #246

    Ein Meinungsforschungsinstitut wollte 2019 wie auch jetzt wissen, welche Partei die Befragten in einem politischen System mit fünf konkurrenzfähigen Parteien unterstützen würden. Das Ergebnis:

    https://twitter.com/EchelonInsights/status/1320785155267694593

  • Black Looters Matter?

    Mirascael, 29.10.2020 02:48, Antwort auf #247

    Ein mehrfach vorbestrafter Krimineller rennt mit Messer auf Polizisten los und wird von diesen in Notwehr erschossen.

    Da die Hautfarbe des Verbrechers nicht hell sondern dunkel war, wird das Geschehen als willkommenen Anlass zu Plünderungen in Philadelphia, Pennsylvania genutzt.

    Da bin ich ja mal gespannt, ob die Mehrheit der Wähler dort wirklich bereit ist, den 'demokratischen' Brandstiftern ins Amt zu helfen.

  • RE: Noch ein Spielzeug / Arsch auf Eis

    drui (MdPB), 29.10.2020 09:45, Antwort auf #246

    Ganz erstaunliche Ergebnisse: Kein Staat ist Florida demographisch ähnlicher als Pennsylvania; die Battlegrounds im Mittleren Westen sind demographisch tatsächlich dicht beieinander. Ereignisse wie lokale Covid-Hotspots werden von solchen Modellen natürlich nicht erfasst.

    Es mag sein, dass kein Staat ähnlicher ist, dennoch ist Florida demographisch einzigartig, schon wegen des hohen Anteils an Cubanern und Puerto Ricanern, aber auch wegen einzigartigen Wohngegenden wie die "Villages". Die Änlichkeit von Golf und Fracking will mir auch nicht einleuchten, heißt, auch die kulturellen Unterschiede und unterschiedliche Wahlagenda sind wichtig. Florida bleibt für mich eine Black Box. Die Umfragen liegen dort stets daneben, die GOP kontrolliert alle staatlichen Ebenen, die Gerichte (und den Wahlbetrug), und die Latinos sowie die Senioren sind aktuell unberechenbar, was ihre Wahlabsichten angeht.

    Vieles deudet darauf hin, dass die Covid-Situation für den Wahlausgang entscheidend ist. Neben Wisconsin und anderen Mid-West-Staaten könnte das auch auf Arizona zutreffen:

    https://www.theguardian.com/us-news/2020/oct/29/maricopa-county-arizona-coronavi rus-election-polls

    Trumps Chancen schwinden auch wegen dem Timing unterschiedlichster Dinge:

    - Die Pandemie befindet sich landesweit auf dem Höhepunkt, und wütet va. in den swing states

    - Die Angst vor neuen Lock-Downs lässt die Börsen einbrechen, 6 Tage vor der Wahl

    - Auch das Timing von Trumps Coviderkrankung sowie seine anschließende arrogante Sorglosigkeit war nahezu perfekt

    - Der dilletantisch zusammengelogene Schmutz gegen Hunter Biden wurde auf erbärmliche Weise und zu spät präsentiert, das sollte man das nächste Mal besser wieder den russischen Profis überlassen

    - Die neue SC-Richterin wurde Tage vor der Wahl bestimmt, es gibt daher keinen Grund mehr für moderate Konservative und Abtreibungsgegner, Trump zu wählen. Aber viele Gründe für Frauen, Biden zu wählen.

    - Versuchte Wahlbetrügereien werden von Trump und seinen Richtern in der Hochphase der laufenden Wahl unternommen, mit der Folge, dass die Wähler gewarnt und noch höher motiviert sind. Ich bin diesbezüglich überzeugt, dass sich Wahlbetrug langfristig für die verursachende Partei rächt und gespannt, wie sich der Wahlbetrug in Georgia bei den Midterms und in Wisconsin bei den Primaries/ der Richterwahl ev. schon bei dieser Wahl rächen wird.

  • RE: Noch ein Spielzeug / Arsch auf Eis

    Wanli, 29.10.2020 11:44, Antwort auf #249

    Der dilletantisch zusammengelogene Schmutz gegen Hunter Biden wurde auf erbärmliche Weise und zu spät präsentiert, das sollte man das nächste Mal besser wieder den russischen Profis überlassen

    Zudem ist der Großteil der Wählerschaft halt wohl einfach des Schmutzes überdrüssig. Wenn man sich tatsächlich mal anschaut, gegen wie viele hochrangige Offizielle einer Administration tatsächlich wegen des Verdachts Anklage erhoben wurde, eine Straftat begangen zu haben, dann waren die demokratischen Präsidenten der letzten Jahrzehnte und ihre Teams halt einfach objektiv viel sauberer als die republikanische Konkurrenz.

    https://www.politifact.com/factchecks/2020/jan/09/facebook-posts/many-more-crimi nal-indictments-under-trump-reagan-/

    Gleichzeitig werden Demokraten immer geradezu satanische unlautere Umtriebe vorgeworfen von den Fiebersümpfen des Internets. Viele Parteigänger saugen diese Gerüchte begeistert auf, aber eine deutliche Mehrheit im Land ignoriert den Schmutz mittlerweile wohl einfach, da sie genau weiß, dass die rechten Schlammschleudern selbst Mutter Teresa als verkommene Verbrecherin zeichnen würden, falls sie denn für die Demokraten kandidieren würde. Wer ständig fälschlicherweise "Feuer!" schreit, wird irgendwann halt einfach ignoriert.

    Da bin ich ja mal gespannt, ob die Mehrheit der Wähler dort wirklich bereit ist, den 'demokratischen' Brandstiftern ins Amt zu helfen.

    Der Fall ist ähnlich gelagert. Die Mehrheit erinnert sich sehr wohl daran, wie es unter Obama um den inneren Frieden bestellt war und wie im Kontrast dazu der derzeitige Präsident Konflikte eher schürt denn schlichtet.

    Florida bleibt für mich eine Black Box.

    Ja, da rechnet man instinktiv ja damit, dass die Umfragen sich wieder irren, mir geht es auch so; man muss halt aber auch aufpassen, dass man nixht einfach blind die Erfahrungen der Wahlen von 2016 und 2018 auf 2020 überträgt.

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