Nach den den vielen Beiträgen im Bereich "Klima" zum Thema Kernkraftwerke, sollte man einen neuen Marktplatz eröffnen.
Vorweg: Emotionale Regungen wie "Ein Freudentag" oder "Ein trauriger Tag" waren mir am 15. April fern.
Was ich in den Beiträgen sehe ist die typische deutsche Nabelschau, viele vielfach Wiedergekäutes.
Wir belieben vieles mit dem deutschen Auge oder dem mitteleuropäiaschen zu sehen.
Kernkraft weltweit
Über pro und con kann man sich heftig fetzen. Welche Länder haben tendienziell einen höheren Anteil. [Wiedehole ich hier: Länder die "geografisch" benachteiligt sind und die zB der Wind oder die Sonne stiefmütterlich behandelt]
>>> Bitte hier keine tendenziösen Formulierungen wie "Schrott"Reaktoren. Das Thema Alterung ist hoch-komplex. Wer sich damit auseinandersetzen will - bitte gerne !! Aber seriös!!
Kernkraft in Deutschland mittelfristig
Tot – für lange Zeit oder immer. Alle Entwicklungen von Uni-Ausbildung bis Forschung sind seit 3 Jahrzehnten eingestellt. (Sehr kleine Ausnahmen mal abgesehen)
Kurzfristig ein Fehler, denn bald werden Spezialisten für den Rückbau und Endlagerung fehlen.
Lnagfristig ein Fehler, nicht um neue Reaktoren der Gen IV zu entwicklen, sondern um auch an einem Prototyp zur Aktinidenverbrennung zu entwickeln und zu bauen. 150-300 Jahre Endlagerung statt 300,000 sollte einen Versuch wert sein.
[Prof Lesch, ausgewiesener KKW Gegner hat gestern Bemerkungen von Linnemann weggefegt. Zurecht, denn das für in 10 Jahren zuversprechen ist völlig falsch. Aber Forschung ist es wert. Interessanterweise befaßt sich nur Belgien mit dem Thema - da könntre EU Unterstützung ein riesiege pay-off sein]
Kernkraft in Deutschland heute
Keine Option. Da fahren einige Geisterbahn. Die Geschichte bis zumAus ist lange und wechselhaftr. Aber als "unsere Vorzeigephysikerin" Angela "nochmal völlig neu nachgeacht hat", da war das Aus beschlossen.
Und es ist unumkehrbar. Was eine Veräppelung, wenn man nachdenken wollte, ein KKW weiter zubetreiben oder 3 einzumotten und evtl wiederanfahren - technische Nullen, die das erzählen.
Schon der Hype um den Sterckbetrieb der letzten 3 war säglich. Es ging eigentlich um nix - aber mit viel Wind und Emotionen.
Kleine Korrektur für drui: KKW haben 2021 mit 12% zur elektischen Energie beigetragen [die 2022 Zahlen sind nicht repräsentativ, da die meiler schon im Streckbetrieb liefen], Photovoltaik zum Vergleich unter 9%.
Mal nicht in der Kategorie “Deutschland” und maximal “Mittel-Europa” gedacht.
Wir nehmen an, daß das CO2 Problem 2050 weltweit gelöst sein werde. Durch "Erneuerbare" - [Träumt weiter.].
{Natürlich -soviel Erneuerbare wie möglich, bevor mich der grüne Mob steinigt}
Erneuerbare Energie sind weltweit bei 28% am Stromverbrauch beteiligt. Schlechte Nachricht: davon ist 57% Wasserkraft und nicht leicht skalierbar, Wind 21%, Solar 11% [das sind in absoluten Zahlen zusammen 11% der Weltstromerzeugung].
Es gibt also schon Gründe, ALLE Optionen auzuschöpfen ----
{Wieder bevor ich gesteinigt werde - von Germanien ist nicht die Rede, aber auch Germanien spricht nicht für die ganze Welt}
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Abstecher:
Zu den Kosten: Es wird gegenübergestellt “neue Kernenergie” gegen “Erneuerbare” – eine bewußte Phantomdiskussion. Die Alternative ist zB “Modulare Reaktoren” gegen Speicher.
Photovoltaik ist selbstverständlich unverschämt günstig - aber leider meistens nicht verfügbar. Und zum Wind, schaut mal die Schaubilder der Agoraenergiewende an - der Wind hat uns im Jänner und Februar erbärmlich im Stich gelassen.
Über Jahre wurde erzählt, daß Speicher uninteressant sind – vom BMBF bis zur EU – er gäbe ja “Erneuerbare”, die “nichts kosten” und Speicher “unendlich teuer sind”.
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Noch ein Abstecher: Es bedarf kontinuierlicher Forschung - an besserer PV, an Speicher, an P2Hear oder P2Gas .... Neue Ideen, Vernetzung. Esw gibt kein Zurück von der "Energiewende", aber ich zweifle an dem Verstand derer, die glauben mit PV und Wind wird alles gut, oder wie eine "Wirtschaftweise" kürzlich forderte, man müsse die Geschindigkeit (ja sie sagte Geschwindigkeit!) verdrei- oder vervierfachen ... Den name dieser Pipi-Langstrumpf verschweigen wir diskret.
Etwas Zitat
FDP regt Energiegewinnung durch Kernfusion an SPD ist dagegen
FDP-Fraktionschef Christian Dürr sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe: „Ich will, dass in Deutschland einer der ersten Kernfusionsreaktoren entsteht. Dazu sollten wir den Einsatz der Kernfusion entbürokratisieren.“ Er forderte: „Wir sollten einen eigenen Rechtsrahmen für die Kernfusion schaffen: ein Kernfusionsgesetz.“ Denn: „Die Kernfusion fällt derzeit unter das Atomrecht – obwohl überhaupt keine hochradioaktiven Abfälle entstehen.“ Ob das erste Kernfusionskraftwerk aber in 10 oder 20 Jahren entstehe, lasse sich nicht absehen.
Realitätscheck:
Und "meine SPD" -
... immer dagegen, wenn etwas nach Fortschritt, Aufbau, Neuem riecht
Wenn Spanien und Portugal im 15. Jahrhundert von der SPD regiert worden wären -besser wär´s gewesen.Bison und Indianer würden noch heute die Prärien beherrschen.
Zunächst mal fände ich die Relevanz der Kernkraft weltweit diskutabel (bei einzelnen Staaten ist das natürlich anders), Du nennst die Zahl von 10% (oder knapp darunter) am weltweiten Strommix.
1996 waren es aber noch 17,5 %, Kernkraft ist zunehmend unrentabel und zunehmend riskant, die Staaten wollen nicht weiter die alleinige Haftung für Atommüll und Unfälle übernehmen. Unternehmen ist die Finanzierung zu teuer. Ohne massive staatliche Subventionen ist die Kernkraft: Tot. Und das nach über 60 Jahren kommerzieller Nutzung, seit 1961 hat die Kernkraft in Deutschland Strom erzeugt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Kahl
Eine Bankrotterklärung hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit dieser Technik, die in westlichen Staaten mehr staatliche Subventionen genossen hat als alle anderen Energieträger zusammen. Kernkraft ist nicht mehr wettbewerbsfähig (wenn sie es jemals war). Dazu kommen (sehr sehr langfristige) gesundheitliche, soziale und politische Risiken.
Weltweit sind zurzeit 439 Kernreaktoren mit einem Durchschnittsalter von 31 Jahren in Betrieb, 52 Blöcke werden aktuell gebaut, 199 wurden stillgelegt bzw. werden gegenwärtig rückgebaut.
Durchschnittsalter 31 Jahre, nach 15 Jahren dürften die meisten hoffentlich stillgelegt sein, sicher wären sie dann jedenfalls nicht mehr. Sollten die 52 Blöcke wirklich fertiggestellt werden - trotz explodierenden Kosten - könnte sich Anteil der Kernkraft in 20 Jahren auf ca. 2-3% des Strommix reduzieren.
https://www.grs.de/de/aktuelles/kernenergie-weltweit-2022
Beim Energiemix liegt die Kernkraft weltweit nur noch bei 4,9%, 2022 in Deutschland bei 3%.
Wie misst man die weltweite Relevanz von Kernkraft? Z.B. dadurch, in wie vielen Ländern sie verbreitet ist:
Fünf Sechstel der UNO-Mitgliedsstaaten beziehen ihre Elektrizität komplett aus anderen Quellen. Auf eine Handvoll Länder entfallen drei Viertel der weltweiten Atomstromproduktion, fast die Hälfte allein auf die USA und China.
Der weltweite Energiemix ist aber nicht gleich mit der weltweiten Endenergie, so fließen z.B. Insel-Solaranlagen in keine Statistik ein und ebenso wenig Biomasse in Afrika, Asien und Südamerika. Geschätzt tragen KKWs zu weniger als 2% der weltweiten Endenergie bei.
Bei Kernfusion halte ich mich zurück, das ist eine völlig andere Technik. Ähnlich wie beim Wasserstoff wird hier seit 50 Jahren der nahe Durchbruch zur kommerziellen Nutzung versprochen, ohne dass er dann kommt.
Meine Beiträge sollen kein Pladoyer für Kernkraft sein. Und - zweimal betont – es geht nicht um die DEUTSCHE Brille. Die Reaktion bringt mich dazu, einiges in hinzuzufügen.
Kernkraft 1996 waren es aber noch 17,5 %
Kernkraft ist zunehmend unrentabel und zunehmend riskant,
Ohne massive staatliche Subventionen ist die Kernkraft: Tot.
Subventionen: Ja, sie waren horrend für Kernkraft. PV hat nur geringe staatliche Fürderung erhalten – man hat das diskret den Verbraucher zahlen lassen über Einspeisevergütung.
Bei Kernkraft hat man erlebt wie ein “Heilsbringer”, der das “Energieproblem der Zukunft löst” auch schnell zum Problemkind wird.
Das Endlagerproblem [für hochradioaktiven Müll] ist weiter ungelöst – aber das ist eher ein politisches Desaster und Trauerspiel und das seit Jahrzehnten.
Aus der Erfahrung: Es wäre gut, auch den Hype um die Erneuerbaren zu hinterfragen. Ist das eine weltweite und “ewige” Lösung. Gibt es die Rohstoffe. Wie muß man es heute anlegen, um Materialien zu recyklieren ... Wie muß man die Ansätze koppeln - wie Energie speichern, wie “wandeln” in andere Energieträger.
Zurecht wird der Anteil der Kernenergie am gesamten Energiebedarf gemessen – nur, dann muß man so ehrlich sein und das auch für die Eneuerbaren machen.
Soweit liegen wir doch gar nicht auseinander.
- Zum einen. Kernkraft ist in D tot –das hat man schon mehrfach gelesen
- Warum dann aber Idioten wie Bill Gates investieren, verstehe ich nicht
- Ich weiß nicht, ob SMR (Small Modular Reactors) eine Option sind – aber bitte nicht a priori ausschließen ..... die neue deutsche Technologiefeindlichkeit ... ja inzwischen nenne ich es “Feindlichkeit” statt “Skepsis”.
- Vor Jahren habe ich mir mal die sogenannte GEN IV angeschaut – es sind “Konzepte”. Mindestens in China scheint ein Demoreaktor im Bau. Daß Europa da mitspielen kann, selbst wenn man “wollte”, bezweifle ich, da die “breite Kompetenz” heute fehlt.
Es wird immer investiert, wenn man vom Steuerzahler absahnen kann. Da ist Gates nicht weit weg, außerdem ist er ein Tech-Geek und gibt gerne Risikokapital. In Staaten wie USA, Rußland, Iran und China spielt die Kernkraft eben auch eine große militärische Rolle, d.h. die Investitionen sind zum großen Teil staatlich (aber nicht nur). SMR, Kernfusion, etc. kann alles mal wichtig sein, aber darauf sollte man aktuell keine mittelfristige Planung aufbauen, und die braucht man. Was die FDP aktuell macht, ist jedoch schlimmer und keine Technologieoffenheit, sie führt zum Schein eine E-Fuels-Diskussion, um fossile Dinosaurier zu schützen.
Subventionen: Ja, sie waren horrend für Kernkraft. PV hat nur geringe staatliche Fürderung erhalten – man hat das diskret den Verbraucher zahlen lassen über Einspeisevergütung.
Die gab und gibt es auch für Kernkraft. Es gab sogar mal den Kohlepfennig. Dennoch sind Subventionen und Verbrauchersubventionen für die Erneuerbaren nur ein Bruchteil von den Subventionen für die Kernkraft. Dazu kommen die Milliarden schweren Haftungsübernahmen und Sicherheitsgarantien der Staaten. Und die Sozialisierung der Kosten bei Unfällen von Tschernobyl bis Fukushima.
Bei Kernkraft hat man erlebt wie ein “Heilsbringer”, der das “Energieproblem der Zukunft löst” auch schnell zum Problemkind wird.
Energiesparen wird auch in Zukuft wichtig sein.
Das Endlagerproblem [für hochradioaktiven Müll] ist weiter ungelöst – aber das ist eher ein politisches Desaster und Trauerspiel und das seit Jahrzehnten.
Trauerspiel ja, aber ist es überhaupt lösbar? Wo ist der Müll für Millionen Jahre sicher gelagert? Selbst wenn man ihn auf dem Mond vergräbt, schlägt dort vielleicht ein Meteorit auf in ein paar Tausend Jahren.
Aus der Erfahrung: Es wäre gut, auch den Hype um die Erneuerbaren zu hinterfragen. Ist das eine weltweite und “ewige” Lösung. Gibt es die Rohstoffe. Wie muß man es heute anlegen, um Materialien zu recyklieren ... Wie muß man die Ansätze koppeln - wie Energie speichern, wie “wandeln” in andere Energieträger.
Ja.
Zurecht wird der Anteil der Kernenergie am gesamten Energiebedarf gemessen – nur, dann muß man so ehrlich sein und das auch für die Eneuerbaren machen.
Ja, der ist immer noch lächerlich gering und muss schnell vervielfacht werden für Wärmepumpen, elektrische Fahrzeuge und grünen Wasserstoff, eine Herkulesaufgabe. Und Typen wie Söder blockieren das, wo sie nur können.
Dennoch sind Subventionen und Verbrauchersubventionen für die Erneuerbaren nur ein Bruchteil von den Subventionen für die Kernkraft.
Kannst du das vielleich mit Zahlen belegen - ich bin mir da nicht so sicher.
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Kleines Thema am Rande. Wie wurde und wird die Kernenergie "ersetz", ihr Anteil lag [zu Zeiten vor der Merkelschmelze] bei 16-17% und 2021 vor dem Ende der großen Abschalte bei 11%.
2021 lag der Strommix bei Wind+PV 33%. Kohle plus Erdgas bei 40%.
Kleines Gedankenexperiment. Es gäbe einen Deus ex machina, der über Nacht die PV-Flächen verdoppelt und die installierte on-shore Windleitung von 58MW auf 100MW "verdoppelt" [Realität zw 2018 und 2022 kamen jährlich 1.1 bis maximal 2.4MW hinzu].
Wie würde der Strommarkt aussehen ... "Schöne neue Welt". Mal durchdenken und durchrechnen mit "günstigen" Wetterprognosen .. Wobei, "günstige Wetterprognose" heißt - bitte wenig Sonne im Mai und Juni, sonst verkaufen wir den "günstigen" Strom zu "negativen Preisen" an unsere Nachbarn.Deutschland läge doch besser am Äquator, da hat man konstante Sonnenstunden... abe dann ist der Wind kein zuverlässiger Geselle.
Die temporären Lücke durch wetterbedingte Schwankungen, die heute Gas und Kohle schließen, müßte man immer noch füllen.
Speicher und Power-to-Gas oder Power-to-Heat Optionen sind unabdingbar [mandatory] - leider sind sie physikalisch ineffient und teuer, aber ohne sie geht die Chose nicht. Ein Zahnrädchen weiter gedacht und geplant: Ja, all diese Optionen wären für sich ineffizient, aber man muß im Gesamtpaket denken - so wird temporär überschüssiger Strom doch plötzlich "effizient" - und er sit grüner als Gas und Kohle [vielleicht im EU Verbund aus Polen].
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Kleiner Blick über die Grenze. In der EU liegt am Strommix 2021
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Germany / Austria / Switzerland
All national and state elections as well as selected local, mayoral and party elections
Europe
Almost all national elections as well as selected presidential, regional and local elections and votes.
USA
All presidential, senatorial and house elections (including mid-term and most presidential primaries/caucusses) as well as important special and state elections.
UK
All national and state elections as well as important special, local and mayoral elections and votes.
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