Es muss nicht immer das Lincoln Project sein, das unterhaltsame Werbung macht.
https://twitter.com/RealDonalDrumpf/status/1321704115689455616
Für eine Wahlbörse ist Texas ein Traum. Jetzt auf den gesamten Staat bezogen schon über 95% der vor vier Jahren insgesamt abgegebenen Stimmen; viele bevölkerungsreiche Counties liegen schon deutlich über der Marke von 2016:
Top TX counties in current '20 votes cast vs. '16 total votes cast (pop. growth a factor here):
1. Hays +20%
2. Montgomery +18%
3. Williamson +15%
4. Denton +14%
5. Comal +14%
6. Collin +12%
7. Fort Bend +11%
8. Rockwall +6%
9. Travis +6%
10. Guadalupe +5%
https://twitter.com/Redistrict/status/1321820861649866752
Eine enorme Herausforderung für Meinungsforscher, da die Wählerschaft einigermaßen akkurat zu modellieren.
Ganz so wörtlich zu nehmen sollte der Titel dieses Posts denn auch nicht sein: Doppelpost, kann gelöscht werden.
das muss allein schon wegen des unfreiwillig gelungenen wortwitzes so stehen bleiben...
Die letzten Umfragen in Florida sehen recht gut aus für Biden, das early voting für die Dems ist - beschissen. Gerade im "must-win-big"-county Miami kriegt man Latinos und Schwarze bislang nicht zum Wählen. Man kann nicht sagen, dass Biden in Florida sonderlich engagiert ist, er konzentriert sich voll auf den Mittleren Westen.
https://www.politico.com/news/2020/10/29/miami-voter-turnout-democrats-433643
https://www.electoral-vote.com/evp2020/Pres/Maps/Oct30.html#item-8
Meine Erfahrung sagt mir, dass die Umfragen dort eigentlich immer falsch liegen und der Staat wahrscheinlich an Trump geht. Es sei denn, die weißen Senioren wandern massenhaft zu Biden wegen Covid19.
In Texas kommt erst zur ersten Wahl seit gefühlten Jahrhunderten, in der der Gewinner nicht schon vorher fest steht, das erklärt wohl auch die hohe Wahlbeteiligung. Eine Strategie der Dems: Wildern in tief-roten Wahlbezirken.
https://www.politico.com/news/magazine/2020/10/30/democrats-plan-to-win-texas-43 3644
As of Oct. 29, NBC News has analyzed Texas’ early and by mail voting through Oct. 26, finding that 54% of those voting early are Republican vs. 36% Democrat and 10% other or unknown. This gives the Republicans up to an 18% lead in early voting in Texas, or 8% if all the unknown and first-time voters are assigned to the Democrats.
https://www.nbcnews.com/politics/2020-elections/texas-results
Die letzten Umfragen in Florida sehen recht gut aus für Biden, das early voting für die Dems ist - beschissen. Gerade im "must-win-big"-county Miami kriegt man Latinos und Schwarze bislang nicht zum Wählen.
Lustigerweise wollte ich einen Post schreiben mit sehr ähnlicher Botschaft: In Florida könnte es spannender werden, als viele annehmen (gut für Trump), in Texas auch (gut für Biden).
Zunächst zu Florida, und da gibt es mit Blick auf Miami Dade tatsächlich Grund für die Demokraten, etwas sorgenvoll die Stirn zu runzeln. 538 stellt auch fest, dass die Umfragen in Florida im Gegensatz zu den Zahlen aus anderen Battlegrounds mittlerweile ein wenig günstiger für den Orangenen ausfallen als Mitte Oktober.
Man muss aber auch feststellen, dass vieles unklar bleibt: Wenn zum Beispiel gern gesagt wird, dass die Zahl der in Florida von registrierten Republikanern abgegebenen Brief- und Frühwahlstimmen nicht weit zurückliegt hinter denen der registrierten Demokraten, dann ist halt die Frage, wie zuverlässig diese eingetragenen Parteipräferenzen die tatsächliche Wahlentscheidung vorhersagen in einer Zeit, in der sich Teile der Wählerschaft ja offenbar politisch umorientieren. In den eigentlich sehr konservativen "Villages" etwa outen sich vermehrt Senioren als Bidenfans, auch wenn sie auf dem Papier noch als Republikaner registriert sein mögen.
https://kvia.b-cdn.net/2020/10/biden-golf-cart-parade.jpeg
Ein Trumpsieg in Florida würde mich weniger wundern als einer in Pennsylvania oder Arizona, aber dieser Staat ist sehr komplex und idiosynkratisch; das Wahlverhalten EINER ethnischen Gruppe in EINEM County sollte man zur Kenntnis nehmen, aber auch nicht überbewerten.
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Early Voting Texas: Trump 18 PP vorne
Diese Behauptung entbehrt einer vernünftigen Grundlage. Während man beim Blick auf die abgegebenen Stimmen etwa in Florida zumindest Mutmaßungen anstellen kann, da bekannt ist, mit welcher Parteipräferenz diese Wähler registriert sind, ist das in Texas nicht der Fall. NBC, Deine Quelle, verwendet Zahlen der Firma Targetsmart, die versucht, solche Parteipräferenzen durch ein Modell abzubilden, was aber schwierig ist, gerade in Texas, wo das irre Bevölkerungswachstum und die dementsprechende Expansion der Suburbs um die großen Metropolen es noch schwieriger macht, die ideologische Zusammensetzung der Wählerschaft zu schätzen - und das räumt Targetsmart auch selbst ein:
the model looks at generic partisanship, not candidate support.
https://insights.targetsmart.com/insights-50-million-votes-in-how-to-interpret-t x-turnout.html
Wenn man sich anschaut, wo in Texas ständig neue Bestmarken die Wahlbeteiligung betreffend aufgestellt werden, dann sind das eben die demokratischen Großstädte und ihr Umland; genau die Gegenden, die auch Beto vor zwei Jahren konkurrenzfähig gemacht haben.
https://twitter.com/MattyGaren/status/1321959302781935621
In und um Dallas, Houston, Austin scheint zu gelingen, was in Miami weniger gut zu funzen scheint: Leute in die Wahllokale zu locken, die sonst vielleicht nicht wählen. Etwa diesen Angestellten in der Ölindustrie, der heute kurz nach Mitternacht im Wahllokal in Houston auftauchte: Eigentlich habe er ja nicht wählen wollen, aber die Versuche der Staatsregierung, die Leute daran zu hindern, hätten ihn einfach tierisch sauer gemacht.
Governor Greg Abbott angered him by issuing an order that limited Harris County’s 4.7 million residents to a single location to drop off mail-in ballots. He grew determined to send a message by exercising his right to vote in person.
“What I like about engineering is that you can’t manipulate the laws of physics and mathematics,” Valencio said. “As we’ve seen lately, election laws are not the same.”
https://www.texasmonthly.com/politics/harris-county-24-hour-voting/
Man muss aber auch feststellen, dass vieles unklar bleibt: Wenn zum Beispiel gern gesagt wird, dass die Zahl der in Florida von registrierten Republikanern abgegebenen Brief- und Frühwahlstimmen nicht weit zurückliegt hinter denen der registrierten Demokraten, dann ist halt die Frage, wie zuverlässig diese eingetragenen Parteipräferenzen die tatsächliche Wahlentscheidung vorhersagen in einer Zeit, in der sich Teile der Wählerschaft ja offenbar politisch umorientieren. In den eigentlich sehr konservativen "Villages" etwa outen sich vermehrt Senioren als Bidenfans, auch wenn sie auf dem Papier noch als Republikaner registriert sein mögen.
Soweit ich weiß, kann man die eingetragene Parteipräferenz nur jährlich wechseln und nicht, wenn man in dem Jahr an einem Primary teilgenommen hat. Was dann auch heißt, dass enttäuschte Ex-Trumpwähler im early voting schlecht erkennbar sind. Shy-Biden-Voters sozusagen. Mangelnde Beteiligung von Latinos und Schwarzen wäre aber sehr wohl erkennbar.
Deine Quelle, verwendet Zahlen der Firma Targetsmart, die versucht, solche Parteipräferenzen durch ein Modell abzubilden, was aber schwierig ist, gerade in Texas, wo das irre Bevölkerungswachstum und die dementsprechende Expansion der Suburbs um die großen Metropolen es noch schwieriger macht, die ideologische Zusammensetzung der Wählerschaft zu schätzen
Nur 10% Independents in Texas ist völlig unglaubwürdig, gerade bei der Masse an neu registrierten Wählern, oft sehr junge, die sehr häufig keine Parteipfäferenz angeben (und eher links wählen). Auf nationaler Ebene haben ca. 38% der US-Amerikaner keine eingetragene Parteipräferenz und bezeichnen sich als independents, mehr als Demokraten (31%) und Republikaner (26%).
Governor Greg Abbott angered him by issuing an order that limited Harris County’s 4.7 million residents to a single location to drop off mail-in ballots. He grew determined to send a message by exercising his right to vote in person.
“What I like about engineering is that you can’t manipulate the laws of physics and mathematics,” Valencio said. “As we’ve seen lately, election laws are not the same.”
Genau das ist, was ich vorher meinte. Wählerunterdrückung trifft eben auch Leute, die man besser umwerben sollte anstatt sie zu verarschen. Jemanden um seine demokratische Rechte bringen zu wollen, kann dann dessen Wahlpräferenz auf Jahrzehnte festklopfen. Zumal Abbott das eigentlich nicht nötig hat, er hat seinen Posten vor zwei Jahren mitten im blue wave mit 14% Vorsprung verteidigt und dabei 42% der Latino-Stimmen gewonnen.
also ich glaube dass florida (ohio und vielleicht pennsylvania) an trump gehen könnte , dafür texas bei biden landen wird
riskannte prognose, aber das wäre meine einschätzung
Soweit ich weiß, kann man die eingetragene Parteipräferenz nur jährlich wechseln und nicht, wenn man in dem Jahr an einem Primary teilgenommen hat. Was dann auch heißt, dass enttäuschte Ex-Trumpwähler im early voting schlecht erkennbar sind.
Viele Leute wechseln ihre offizielle Parteipräferenz schlicht nie, ganz egal wie sich ihre Überzeugungen ändern:
West Virginia ist ein roter Staat, nirgendwo schnitt Trump 2016 besser ab und dass dass Senatorin Moore Capito dieses Jahr zur Wiederwahl ansteht, wurde hier noch nie erwähnt - weil ihr Wahlsieg garantiert ist. Trotzdem sind in West Virginia mehr WählerInnen als Demokraten registriert denn als Republikaner. Die haben das irgendwann in den Sechzigern, Siebzigern oder Achtzigern so eintragen lassen, als sie zum ersten Mal wählen wollten und West Virginia ein Staat der gewerkschaftlich organisierten Kohlekumpels war, und sich nie die Mühe gemacht, den Eintrag ändern zu lassen, obwohl sie jetzt GOP wählen - warum auch?
https://sos.wv.gov/elections/Documents/VoterRegistrationTotals/2020/Sep2020.pdf
Aleschia? Bei den Blauen ist man immer noch traumatisiert durch die unvorhergesehene Wahlschlappe vor vier Jahren. Unvorhergesehen? Immerhin, Filmemacher Michael Moore hatte damals vor der Wahl gewarnt:
Donald J. Trump is going to win in November. This wretched, ignorant, dangerous part-time clown and full time sociopath is going to be our next president. President Trump. Go ahead and say the words, ‘cause you’ll be saying them for the next four years: “PRESIDENT TRUMP.”
https://michaelmoore.com/trumpwillwin/
Der Artikel von damals war tatsächlich sehr hellsichtig; über den diesjährigen Sommer warnte Moore immer mal wieder vor einer Wiederholung. Jetzt allerdings schlägt er optimistischere Töne an; Corona habe auch politikfernen Menschen plastisch vor Augen geführt, was für einen Schaden ihnen durch Trumps Präsidentschaft entstehe. Auch ermutigend: Jüngere BürgerInnen, in der Wahlbeteiligung oft eher apathisch, stimmen in Rekordzahl ab.
EDIT
also ich glaube dass florida (ohio und vielleicht pennsylvania) an trump gehen könnte , dafür texas bei biden landen wird
Ich warte noch ein bisschen ab; sehe Ohio intuitiv auch eher beim Donald, Pennsylvania eher nicht - außer, die GOP zieht hier erfolgreich ein krummes Ding durch.
Vor der Wahl stell ich nochmal ein persönliches Kärtchen online.
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