Seit jeher versuchen die Menschen, die Zukunft vorherzusagen. Vom Kartenlegen bis hin zum Kaffeesatzlesen wurde so ziemlich alles ausprobiert, jedoch vieles hat nicht wirklich funktioniert.
Seit geraumer Zeit machen Prognosemärkte von sich reden. Wissenschaftliche Feldexperimente haben gezeigt, dass die auf solchen Märkten basierenden Prognosen nahe am tatsächlichen Ausgang der betroffenen Ereignisse liegen.
Zahlreiche Beispiele wurden bis heute für dieses Phänomen gefunden. Da wäre etwa der Publikumsjoker bei der Sendung «Wer wird Millionär?». Die Zuschauer im Studio geben signifikant häufiger die richtige Antwort als die vermeintlichen «Experten» beim Telefonjoker.
Dabei ist das „Phänomen der kollektiven Intelligenz“ keine neue Erfindung. Es beruht auf einer eher zufälligen Entdeckung des britischen Forschers Francis Galton. Bereits im Jahre 1906 ließ der Wissenschaftler auf einem ländlichen Markt rund 800 Personen das Gewicht eines Ochsen schätzen. Die Teilnehmer an seinem Experiment verfügten über unterschiedlichste Fachkenntnisse, vom Laien bis hin zum Experten. Der von allen Teilnehmern geschätzte Mittelwert betrug 1197 Pfund; das tatsächliche Gewicht des Ochsen 1198 Pfund. Eigentlich angetreten, die Dummheit der Masse wissenschaftlich zu belegen, bewies Galton die Intelligenz der Masse, die "Vox populi" (lat. "Stimme des Volkes").
Auch Prognosemärkte machen sich die kollektive Intelligenz zunutze. Die Händler bilden dabei die intelligente Masse.
Ein Prognosemarkt funktioniert wie eine richtige Börse. Anstatt realer Firmenanteile werden jedoch zukünftige Ereignisse gehandelt. Ereignisse, wie beispielsweise Wahlen, Sportevents oder Fragestellungen aus dem Bereich Wirtschaft und Finanzen. Eigentlich sind Prognosemärkte auf fast alle Themenbereiche anwendbar.
Am Geläufigsten sind vermutlich die politischen Prognosemärkte. Diese so genannten „Wahlbörsen“ prognostizieren seit über zwanzig Jahren die Ausgänge von Wahlen und liefern in Dreiviertel aller Fälle bessere Ergebnisse als die herkömmlichen Umfrageinstitute. Die zentrale Frage, die es auf den Wahlbörsen zu beantworten gilt, lautet: «Wie werden die kandidierenden Parteien bei der kommenden Wahl abschneiden? Welche Partei wird gewinnen, welche wird verlieren?» Für die Händler auf einer Wahlbörse stehen nicht die persönlichen politischen Vorlieben im Vordergrund, sondern ausschließlich, welches Wahlergebnis in Prozent sie am Wahltag konkret erwarten.
In der Praxis bedeutet dies, wenn ein Händler den prognostizierten Marktanteil einer Partei für überbewertet hält, verkauft er diese Papiere. Umgekehrt sollte er die Aktien einer Partei kaufen, wenn er sie für zu tief bewertet hält.
Dieses einfache Prinzip – kaufe billig, verkaufe teuer, vermehre dein Kapital! - lässt sich nahtlos auf alle Prognosemärkte übertragen. Völlig unabhängig davon, ob ein politisches, ein ökonomisches oder ein anderes gesellschaftliches Ereignis vorhergesagt werden soll. Prognosemärkte sind inhaltlich so vielfältig wie die Fragen bei «Wer wird Millionär?».
Das Ziel eines Händlers ist es stets Gewinn zu erwirtschaften. Die Teilnehmer mit dem höchsten Kapitalzuwachs (bzw. der höchsten Rendite) gehen nach Marktschluss als ausgewiesene Sieger durchs Ziel, ihnen winken Sach- oder Geldpreise. Neben dem Spieltrieb motiviert daher die Gewinnchance einen jeden Händler, den Markt genau zu beobachten, auf neue Tendenzen zu reagieren und keine «unsinnigen» Käufe beziehungsweise Verkäufe zu tätigen.
Zusammenfassend lässt sich festhalten: Der Prognosemarkt ist ein virtuelles Instrument, das die kollektive Intelligenz nutzt, um die bestmögliche Prognose über ein kommendes Ereignis abgeben zu können.
Spielen auch Sie mit, gewinnen Sie wertvolle Preise, tauschen Sie sich mit anderen Teilnehmern/ Händlern aus und profitieren Sie von den Einblicken der anderen Teilnehmer.
Eine Kurzanleitung für den schnellen Einstieg finden Sie hier.
Tipps und Tricks, die Spielern beim Handel helfen sollen, und nützliche Hinweise zur Strategie an der Börse warten hier auf Sie.
Im Prognosemarkt ABC werden häufig verwendete Begriffe erklärt.