... und der recht unfaire dazu, würde ich sagen - weiß wer was realistisches Besseres?
****************
* Gemeinderatssitze werden in zwei Verfahren verteilt
* Mandat-Extreme sind die Bezirke Favoriten & Hernals
In Wien wird es bei der Gemeinderatswahl am 23. Oktober vermutlich zu einer größeren Verschiebung der Mandatsverteilung kommen. Durch das Schrumpfen und die Spaltung der FPÖ werden einige Grundmandate frei. Außerdem bewirkte die Volkszählung das "Wandern" einiger Mandate zwischen den Wahlkreisen. Die stärksten Zuwächse können sich - laut den Umfragen - die SPÖ und die Grünen erwarten.
Auf Grund der Bevölkerungsveränderungen wird in Simmering und Floridsdorf jeweils ein zusätzliches Mandat vergeben, in der Donaustadt sogar zwei. Je ein Grundmandat verlieren die Leopoldstadt, Hietzing, Rudolfsheim-Fünfhaus und Döbling. Dadurch werden nun die meisten Grundmandate in Favoriten, Floridsdorf und der Donaustadt (je 10), die wenigsten in Hietzing, Rudolfsheim-Fünfhaus, Hernals und Währung (je 3) verteilt.
Die SPÖ hat für die Wahl hohe Erwartungen. In Simmering, Meidling, Hietzing, Ottakring und der Donaustadt will man zusätzliche Mandate erringen, die beim letzten Mal nur knapp verfehlt wurden. In Floridsdorf peilt man das neue Grundmandat an.
FPÖ peilt drei bis vier Grundmandate an
Die FPÖ schaffte 2001 noch 17 Grundmandate. Diesmal liegen die Erwartungen deutlich niedriger: Es werden drei bis vier Wahlkreis-Mandate angepeilt, und zwar in Favoriten, Floridsdorf, der Donaustadt sowie im Wahlkreis Zentrum (1., 4., 5. und 6. Bezirk).
Bei der ÖVP hält man Meidling, Leopoldstadt, Hernals und Ottakring für "reelle Hoffnungswahlkreise". In Wien-Zentrum ist ein zweites Grundmandat das Ziel.
Grüne im Zentrum gut unterwegs
Die Grünen kamen zuletzt im Zentrum, im Wahlkreis Innen-West (7., 8., 9. Bezirk) und in der Leopoldstadt auf ein Grundmandat, wobei Letzteres mit nur 67 Stimmen äußerst knapp abgesichert war. Dafür fehlten in mehreren Wahlkreisen, darunter Landstraße, Favoriten oder Floridsdorf auf ein Mandat nicht allzu viele Stimmen.
Generell sind Grundmandate in Wien am "billigsten" in Rudolfsheim-Fünfhaus, wo eine Partei 2001 nur 4.784 Stimmen dafür brauchte - und am "teuersten" in der Donaustadt (7.270 Stimmen). Ein Reststimmenmandat "kostete" (gerundet) 8.680 Stimmen.
Mandat-Extreme Favoriten und Hernals
Unterschiedlich ist je nach Wahlkreis auch der Prozentanteil an Stimmen, der für ein Grundmandat nötig ist. Die beiden Extreme: In Favoriten, wo zehn Grundmandate vergeben wurden, brauchte die ÖVP 2001 für eines davon nur 10,77 Prozent. Ebenfalls ein Einziges schaffte die SPÖ in Hernals. Sie benötigte dafür allerdings 40,67 Prozent, weil in diesem Bezirk nur drei Grundmandate vergeben werden.
Die Mandate werden in Wien auf zwei Ebenen vergeben - in den Wahlkreisen und auf Landesebene. Die Grundmandate in den 18 Wahlkreisen (Innen-West, Zentrum sowie die übrigen Bezirke jeweils als eigener) werden nach dem Hagenbach-Bischoff'schen Verfahren verteilt. Das bedeutet, dass in jedem Wahlkreis die gültigen Stimmen durch die um eins erhöhte Zahl der zu vergebenden Mandate dividiert werden. Das ergibt die so genannte Wahlzahl (2001 in der Leopoldstadt z.B. 5.270). Die Mandate ergeben sich aus der Division "Stimmen der Partei durch Wahlzahl".
24 Restmandate übrig
2001 wurden 76 Grundmandate vergeben, 45 an die SPÖ, 17 an die FPÖ, 11 an die ÖVP und drei an die Grünen. 24 so genannte Restmandate blieben übrig - und wurden an die Parteien verteilt, die entweder ein Grundmandat oder wienweit fünf Prozent erreichten. Das LIF mit 3,43 Prozent ging dadurch leer aus.
Die Restmandate werden auf Landesebene vergeben - und zwar nach dem d'Hondtschen Verfahren: Die Reststimmensummen der Parteien werden nebeneinandergeschrieben und jeweils durch 2, 3, 4 usw. dividiert. Die so erhaltenen Zahlen werden der Größe nach gereiht, und die 24. größte Zahl (weil es 24 Restmandate gab) ist die Wahlzahl. Die Mandate werden wieder mit der Division "Partei-Restsumme durch Wahlzahl" ermittelt.
Von den Restmandaten bekamen 2001 die SPÖ sieben, die FPÖ vier, die ÖVP fünf und die Grünen acht. Dabei wurden 5.675 FPÖ-Stimmen, 6.536 für die ÖVP und 2.487 für die Grünen nicht verwendet. Insgesamt ergab das den Gesamtmandatsstand von 52 SPÖ, 21 FPÖ, 16 ÖVP und elf Grüne. (apa/red)
Re: Der recht chaotische Weg, in Wien ein Mandat zu erreichen:
Und so steht die Online-Wahlumfrage in News am Sonntag, 16.10. um 10.00 Uhr:
Landtagswahlen in Wien
Angesichts der guten Umfragendaten der SPÖ in Wien halten sich die Hoffnungen der Rathaus-Oppositionsparteien in Grenzen, bei der kommenden Gemeinderats- bzw. Landtagswahl die absolute Mehrheit der Sozialdemokraten zu brechen. Während die SPÖ darauf setzt, die 50 Prozent-Marke auch beim Stimmanteil zu überschreiten, rittern ÖVP und Grüne um Platz 2. Die FPÖ baut auf ein zweistelliges Ergebnis, und das BZÖ peilt sieben Prozent an. Auch die KPÖ ist am Start.
MITSTIMMEN: Wem würden Sie Ihre Stimme geben (Abstimmung nur einmal pro Stunde möglich)?
SPÖ 46,8 %
ÖVP 11,0 %
Grüne 8,6 %
FPÖ 21,4 %
BZÖ 7,3 %
KPÖ 4,8 %
irgendwie erstaunlich, da News bzw. dessen Leser bekanntlich nicht sehr rechtsorientiert scheinen - da sind also entweder fleißige Parteisoldaten am Werk (das sinds aber eigentlich von allen Parteien..) oder wir liegen mit unserer Börse wirklich arg daneben.
Noch eine Möglichkeit wäre selbstverständlich, daß die Generation der Internetuser schon völlig anders tickt als jene der lebenslänglich Parteitreuen in den Pensionistenheimen... was sogar sehr wahrscheinlich ist. Was bedeutet, daß die "Neuen Alten" dereinstens gemeinsam mit vielen nachkommenden Jungen dann auch in Wien langsam, aber sicher ein völlig anders geartetes Parteienbild schaffen werden.
Zeit wirds!
PS. Für alle jene, die mitstimmen wollen:
"/nw3/p2/s_templates/networld_politik_inland_wahlen_wien_ltw05_mitbild/default_withpics.css"
anderen direkten Link gibts leider keinen!
Re: Der recht chaotische Weg, in Wien ein Mandat zu erreichen:
> ... und der recht unfaire dazu, würde ich sagen - weiß wer was realistisches
> Besseres?
Klar, kein Problem: Einfach nur eine Prozenthürde einrichten und alle Mandate nach dem d'Hondtschen System verteilen. Dadurch hast du eine ziemlich proportionale Mandatsverteilung.
Das Problem daran: Es besteht offenbar ein Bedürfnis, das Wahlrecht zu personalisieren - also einer bestimmten Region einen bestimmten Abgeordneten zuzuordnen (z.B. durch Grundmandate). Und das führt zwangsläufig zu Verzerrungen, weil es unmöglich ist, regionale Wahlkreise so einzurichten, dass in allen ein Mandat gleich viele Stimmen braucht.
Die Alternative: Mandatsverteilung nach d'Hondt, allfällige Grundmandate zählen nur für die Kandidatenauswahl (wer ein Grundmandat erreicht, bekommt ein Wahlkreismandat) aber nicht für die Mandatszahl (die wird nur für das gesamte Wahlvolk - in diesem Fall für ganz Wien - errechnet). Der Nachteil: Es könnte passieren, dass einer Partei zwar ein Grundmandat zustünde, sie aber unter der Prozenthürde bliebe und daher kein Mandat bekommt.
Re: Der recht chaotische Weg, in Wien ein Mandat zu erreichen:
Jedes Bundesland stellt anteilsmäßig zu seiner Bevölkerung eine Elite zur Verfügung, die sich durch Herkunft, Bildung und Leistung etablieren muß und diese wählt dann einen starken Präsidenten und die einzelnen Minister aus ihrer Runde.
Als Kontrolle würde ich ihr einige lokale und wirtschaftliche Elitegruppen zur Seite stellen, die dens gesamten Kammern-, Gewerkschaften - und sonstigen Massenschwachsinn ersetzen würden.
Wahlrecht und direkte Volkswahl würde ich dagegen nur noch im lokalen Bereich einsetzen, dieses aber entsprechend aufwerten - denn im Prinzip kann sowiewso keiner entscheiden, was mit Gebäuden oder Parks in der Nachbarschaft geschehen soll oder nicht. Damit wär das Volk auf das fokkusiert, was es ohnehin am nächsten betrifft - nämlich die nächste Umgebung - und die wirkliche Elite könnte unproblematisch und unabhängig von Stimmungen und schwachsinnigen Massenbeeinflussungen ihre eigentliche Arbeit durchziehen.
Auch nicht perfekt, aber im Moment (außer einer Monarchie, aber bitte ka Habsburg!) das Beste, das ich im Ärmel hätte...
Re: Der recht chaotische Weg, in Wien ein Mandat zu erreichen:
also erstens - ich mache gerne Präsidenten, aber ich möchte um nix in der Welt selber einer sein - zu stressig!
Und zweitens - ich hab dabei keineswegs an Adolf, Marx oder den Dollferl gedacht (die übrigens alle drei herzlich wenig mit diesem Vorschlag gemeinsam gehabt hätten!) - sondern an einen Typen names Platon - hat sich aber bis zu deiner Gruppe der Bruhaha-Polytechnikum-Typen nie durchgesprochen, ist mir schon klar -zwos braucht ma so an intellektuellen Schwachsinn auch, den kann man weder fressen noch in der Wasserpfeifn rauchen und Weiber aufreißen kann man auch net damit..
Also bruhahatsch dich ruhig weiter - aber verschluck dich net, sonst müssen die bösen intellektuellen Mediziner wegen dir vielleicht noch unbedankte Nachtschichten einschieben!
Re: Der recht chaotische Weg, in Wien ein Mandat zu erreichen:
Diese "wer klickt am meisten" Spiele sind für die Fisch!
Interessanter ist da schon das Wahlspiel von der Presse: "http://www.diepresse.com/wahlspiel/Login.aspx"
Du must dich aber leider anmelden, um ein Ergebnis zu sehen.
Re: Der recht chaotische Weg, in Wien ein Mandat zu erreichen:
> Die Alternative: Mandatsverteilung nach d'Hondt, allfällige Grundmandate
> zählen nur für die Kandidatenauswahl (wer ein Grundmandat erreicht, bekommt
> ein Wahlkreismandat) aber nicht für die Mandatszahl (die wird nur für das
> gesamte Wahlvolk - in diesem Fall für ganz Wien - errechnet). Der Nachteil:
> Es könnte passieren, dass einer Partei zwar ein Grundmandat zustünde, sie
> aber unter der Prozenthürde bliebe und daher kein Mandat bekommt.
Meinst du das so, wie im Falle der Nationalratswahl oder? Das mit dem Grundmandat und der Prozenthürde kann man dann auch mit einer "oder" Bestimmung handeln.
Aber Leute wir zerbrechen uns hier ganz umsonst die Köpfe. Das Wahlrecht gibt der an, der bestimmt, und der wird sich kaum ein Wahlrecht zu legen, dass ihn benachteiligt (bzw. die augenblicklichen Vorteile zunichte macht).
Das auch so ein Übel von absoluten Mehrheiten. Da wird die Demokratie schon sehr relativiert.