Es ist wieder einmal Zeit für eine Prognose.
Für Bremen fällt sie einerseits leicht - und ist dennoch schwer: Klar, rot-grün kann die Regierung fortsetzen, vermutlich werden sie sogar Stimmen gewinnen und somit als vermeintliche Sieger durch den kommenden Sonntagabend schwadronieren.
Aber was passiert in deren Schatten?
Beginnen wir mit meinem Update der kleinen Parteien, mit dem vielleicht eigentlich Spannenden dieser längst entschiedenen Wahl. Die kleinen und Kleinstparteien im zweistelligen Bereich kennen wir zwar aus dem wilden Osten der Republik, im Westen pendelten sie bislang in der Summe um die 5 %. Nicht so in Bremen.
Meine Prognose:
Und am Sonntag straft mich der Souverän Lügen...
Die letzten Umfragen sehen die SPD höher und die Anderen (ohne FDP) nur bei 10%. Ich könnte mir vorstellen, dass sich die ganzen kleinen rechten Protestparteichen gegenseitig marginalisieren könnten und auch in der Summe abkacken. Protest ohne symbolisches Ziel, klare Distinktion und Eventcharakter ist nicht sehr attraktiv. Das Spannenste wird für mich die FDP.
Alle Umfragen deuten darauf hin, dass der Senat der Freien Hansestadt Bremen sein erfolgreiche Arbeit fortsetzen kann
Der Wáhler nimmt diese Erfolgsbilanz von Grün-Rot wohlwollend zur Kenntnis -
HAUPTSACHE keine Kernkraftwerke !
http://www.wiwo.de/politik-weltwirtschaft/garantierter-erfolg-trotz-schlechter-b ilanz-466037/
Böhrnsen erzählt an solchen Abenden routiniert seine Geschichte: Sie handelt vom Bundesverfassungsgericht, das Bremen eine „unverschuldete Haushaltsnotlage“ attestierte, von der „Autostadt“ (Mercedes [wiwo.de] beschäftigt etwa 13 000 Menschen), dem Hochschul- und High-Tech-Standort (Airbus [wiwo.de] fertigt hier), den Verheißungen der Offshore-Windenergie, kurzum: von düsterer Vergangenheit und glücklicher Gegenwart.
...
Karoline Linnert, die grüne Finanzsenatorin, ist dabei Böhrnsens wichtigste Partnerin. Dass durch ihren Etat permanent Windstärke zwölf fegt und sie Jahr für Jahr 120 Millionen Euro einsparen muss, um die Schuldenbremse einzuhalten – all das nimmt sie mit schroffer Gelassenheit hin. "Wir betreiben hier keinen Rummelplatz", ist so ein Satz, "stattdessen sparen wir an den Strukturen, ohne großen Reklamewert."
Der kleine Stadtstaat trieb mit seinen Finanzen in der Vergangenheit dennoch häufig hilflos umher wie ein Korken in der Nordsee. Böhrnsen macht deshalb keinen Hehl daraus, dass Bremen seiner Verschuldung ohne Hilfe des Bundes nie Herr werden wird. "Wir leisten mit unseren Häfen einen Beitrag für die Exportnation Deutschland", argumentiert er. "Der Bund muss sich wieder stärker an der Finanzierung dieser Infrastruktur beteiligen – so wenig wie jetzt war es noch nie."
http://www.tagesspiegel.de/politik/bremen/4199626.html
Am Ende des Wahlabends wird nur eine Erkenntnis bleiben: Bremen gehört abgeschafft, nicht als Stadt, auf keinen Fall, um Gotteswillen: Bremer Stadtmusikanten, Sven Regener und so weiter. Nur als Bundesland. Denn das Blöde an dem Spektakulären dieser Wahl ist, dass gerade einmal 499000 Wahlberechtigte dafür verantwortlich sind. Das ist nicht mal ein Prozent aller Wahlberechtigten in Deutschland. Warum braucht Deutschland ein Bundesland, dass aus zwei kleinen Städten zusammengebastelt ist. Was ist eigentlich so schlimm daran, zu Niedersachsen zu gehören?
Und am Sonntag straft mich der Souverän Lügen...
Die letzten Umfragen sehen die SPD höher und die Anderen (ohne FDP) nur bei 10%. Ich könnte mir vorstellen, dass sich die ganzen kleinen rechten Protestparteichen gegenseitig marginalisieren könnten und auch in der Summe abkacken. Protest ohne symbolisches Ziel, klare Distinktion und Eventcharakter ist nicht sehr attraktiv. Das Spannenste wird für mich die FDP.
erst einmal: traue keiner umfrage ... äh ... statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.
umfragen für lsa im märz 2011 sahen die anderen bei 7 - 8 %, richtig wäre über 11 % gewesen.
dass mehrere rechtsparteien antreten, habe ich berücksichtgt. in meiner prognose erhalten die rechtsparteien sogar knapp ein prozent weniger als bei der letzten wahl. meine erwartung ist in diesem punkt also eher konservativ angelegt, es könnte leicht das eine oder andere prozent mehr werden.
So, nun komme ich endlich dazu deine aktualisierte Prognose der Kleinparteien zu bewerten. Auch wenn ich im Bremer Umland wohne, habe ich vom Wahlkampf wenig mitbekommen und kann nicht wirklich viel zu den Zahlen sagen, was andere User nicht auch wissen könnten.
Erschwert wird die Prognose durch 3 Umstände.
1. können diesmal auch die 16 und 17-jährigen wählen.
2. Die vielen Listen nehmen sich die Stimmen gegenseitig weg und haben sich neu sortiert.
3. Ich habe keine Ahnung, wie sich das neue Wahlrecht auf die Kleinparteien auswirkt (ich denke nur, dass, wie in Hamburg, die FDP profitieren wird):
Die Zahlen stammen vom gruenen, die Kommentare in Klammern von mir. Da wo ich nichts dahinter schreibe kann ich nichts zu sagen bzw. denke dass die Zahlen in etwa stimmen könnten.
Prozentuale Ergebnisse Land Bremen - also BEIDE Wahlbereiche:
BIW: 2 – 3 % (da sie schon in der Bürgerschaft vertreten sind, könnten sie am ehesten den Protest/sie Stimmen der Bürgerlistenwähler bündeln. Ich erwarte eher 3-4,5% (und in Bremerhaven (BHV) mehr als 5%. Könnte aber durch die zahlreiche Konkurenz auch knapp darunter sein) hat meiner Meinung nach die besten Chancen die Stimmen der DVU, die nicht zur NPD (und zur PDB in BHV) wechseln, aufzufangen)
BBL: 0,5 – 1 % (ich denke das werden gute 1%)
B+B: 4 – 7 % (wird deutlich die stärkste der neuen Parteien. Ich denke aber schwächer als die BIW, ca. 3-3,5% (in BHV 4-5%)
BD: 0,1 %
BIP: 0,2 %
Freie Wähler : 0,2 %
FB: 0,1 - 0,3 %
NPD: 2 – 3 % (auf den ersten Blick hätte ich gesagt, dass ich zustimme. Auf den zweiten Blick hatte selbst die DVU 2007 Landesweit nur 2,7%. Und dass obwohl sie weniger Wähler als die NPD abschreckt und sie mit Tittmann seit 1999 einen Abgeordneten in der Bürgerschaft hatten. Also etwa 2%)
Piraten: 1,5 - 2 % (ich denke mindestens 2-2,5% wegen den 16-17-jährigen)
PDB: 0,3 - 0,5 % (Tittmann könnte in BHV bis zu 3% holen)
RRP: 0,5 %
so weit sind wir gar nicht von einander weg, zigzag, denn in summe kommen wir beide zum gleichen ergebnis:
die anderen sind in bremen gut für 13 - 15 %.
wohl dem, der genügend andere aktien in seinem portfolio hält. :-)
Meine Prognose für das Land Bremen:
SPD: 36,5%
Grüne: 24,0%
CDU: 19,5%
Linke: 6,5%
FDP: 3,5%
NPD: 2,5%
BiW: 2,5%
Piraten: 1,9%
RRP: 0,9%
B+B: 0,4%
BIP: 0,4%
BBL: 0,3%
Dialog Grundeinkommen: 0,3%
FW: 0,3%
PdB: 0,0%
FB: 0,0%
-
Meine Prognose für die Stadt Bremen:
SPD: 36,9%
Grüne: 25,3%
CDU: 19,64%
Linke: 6,7%
FDP: 3,2%
NPD: 2,0%
BiW: 2,0%
Piraten: 1,9%
RRP: 0,9%
B+B: 0,4%
BIP: 0,4%
BBL: 0,4%
Dialog Grundeinkommen: 0,4%
FW: 0,4%
-
Meine Prognose für die Stadt Bremerhaven:
SPD: 36,1%
CDU: 19,6%
Grüne: 18,3%
Linke: 5,6%
FDP: 5,5%
NPD: 5,2%
BiW: 5,2%
Piraten: 2,0%
RRP: 0,9%
PdB: 0,5%
B+B: 0,4%
BIP: 0,4%
FB: 0,2%
Piraten: 1,5 - 2 % (ich denke mindestens 2-2,5% wegen den 16-17-jährigen)
Inzwischen würde ich die Piraten auch deutlich über 2% sehen, nicht nur wegen den 16-17-Jährigen, va. wegen der hirnlosen Schützenhilfe der Darmstädter Staatsanwaltschaft und des BKAs, das mobilisiert gerade kräftig im Netz. Just zu einem Zeitpunkt, als die Piraten immer bedeutungsloser wurden und in dem "Bundesland", in dem die 5%-Hürde am einfachsten zu nehmen ist.
In den nächsten Wochen und Monaten finden u.a. folgende Wahlen und Abstimmungen statt – zu allen Terminen werden (voraussichtlich) Märkte aufgesetzt:
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1. Halbjahr
2. Halbjahr
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